der deutsche Kraftfahrer

  • Das schlimme ist

    der Fahrer wird als Mensch gar nicht wahrgenommen, er ist nicht mehr wie das Autokennzeichen, "ich kann mit Deinem Namen nichts anfangen, sag mir die Autonummer" und das nach 3 MonatenBetriebszugehörigkeit :(. Wenn die mit den Kunden genauso ignorant umgehen.....
    Soviel zu den Dispo(t)menschen.
    Übrigens, wenn 4 Disponenten 60 Einheiten "lenken" hat jeder auch nur 15 zu erledigen. Blöd ist das dann nur, wenn die 4 nebeneinander hocken, sich mit dem Finger in der Nase bohren und keiner sagt dem anderen welches Fahrzeug er aus dem Nahverkehr wohin geschickt hat und somit in den Verantwortungsbereich des anderen Disponenten fällt. Das wird es am nächsten Nachmittag deutlich wenn der Fahrer das 6te mal Angerufen und sich leer gemeldet hat auf!
    Wer muß den Mist dann ausbaden? Die Bürohengste die sich den ganzen Tag im Balzen und im Beamten 3 Kampf üben (falten, lochen & einheften) gehen spätestens 18:00Uhr nach Hause.
    Das wird auf Dauer ein Frustthema.


    Aber es zählen nur die Einheiten die sich bewegen, immer die Jahresbilanz im Hinterkopf und immer das monatliche Auswerten der Auslastung der Kapazitäten, die Ermittlung der Lattenhöhe der Dispomenschen. Kriegen die auch ne Prämie??


    Definiert doch mal "Guter Fahrer"!
    Sagt mir, wenn ich danebenliege mit meiner Definition oder etwas vergessen habe.
    1. Sauberkeit (im pers. Auftreten, der Fahrzeughaltung und dem Papierkram)
    2. Pünktlichkeit (in den Terminen)
    3. Freundlich (zu Kunden, Lagerartisten, Staatsbediensteten und Klofrauen)
    4. nie krank
    5. Hilfsbereit (Wenn Chef am Freitagnachmittag noch ein paar Züge umgesattelt haben will)
      [/list=1]

      In den ersten 3 oder 4 Wochen wird sich an alles gehalten, dann kommen die ersten Forderungen (solche die ich an Zitronen habe, ausquetschen).
      "Och, kannste nicht noch dahin zum Laden?" *Hilfsbereit*
      Was jetzt? Relativ neu bei der Firma!
      "Ja, gut aber die Fahrzeit ist dann um ne 1/2 Stunde überzogen."
      "Damit können wir leben."
      Dann fährt man noch zur Ladestelle und erfährt
      "Das erste mal hier? Dann sage ich Dir mal wie wir das hier handhaben. Also da steht die Armeise........." *Hilfsbereitschaft im weitesten Sinne des Wortes* :evil:
      Und jetzt fängt der Rummel an. 2 Stunden laden, dann Pause, keine Dusche, nix zu essen. *Sauberkeit?*
      Anruf, kurz nach dem Wachwerden (nach 6 Stunden schlaf) "Wo bist Du?"
      "Stehe noch beim Kunden"
      "Wieso bist Du denn noch da? Du hast uhrzeit Termin zum Abladen."
      "Habe meine Pause gemacht, bis jetzt 6 Stunden, warte mal (kurz die Entfernung abgewogen mit den täglichen Autobahnwahnsinn) der Termin haut doch nicht hin, da hätte ich schon vor 3 Stunden losfahren müßen" *geheuchelte Freundlichkeit*
      "Sone Schei**e........" *erboste Freundlichkeit*

      Solche Gespräche sind öfter an der Tagesordnung, es gibt auch andere bei denen, wird besser, das Telefon kommentarlos aufgehängt, oder aus dem Fenster geworfen, wird.


      Ich will arbeiten, aber nicht um zu überleben, sondern damit ich mit meine Wünsche erfüllen kann.
      Wohnmobil für ne 1/2 Mio. ist das bestimmt nicht.
      Wenn aber nichts am Monastende hängenbleibt, weil da nichts ist, was hängenbleiben könnte...............dann Schei** ich drauf. Mittlerweile gibt es 4 von dieser speziellen Sorte Arbeitgeber.

      Berechnungsgrundlage für den %tualen Ausgleich für Sonntagsarbeit ist 6,15€, ne Putze, die Eimerschwingend durch die Gegend rennt (ist keinesfalls abwertend gemeint) hat einen Mindestlohn der 2€ höher liegt.


      Wir haben mehr Verantwortung, unser Leben (ja ein Dieselknecht lebt auch), das der anderen Verkehrsteilnehmer, das der Ladung und des LKWs.

      Warum honoriert man das nicht in angemessener Weise? Dafür 1350€ anzubieten ist Ördinär (ein schönes Schlagwort aus dem Bundestag) auch wenn da noch "Prämie" draufkommt.
      Das was man hier liest ist beste Unternehmerjammerschule
    Tempora mutantur nos et mutamur in illis
    Die Zeiten ändern sich und wir ändern uns mit ihnen

    Kaiser Lothar I., 9. Jh
  • Um bei den Zitaten aus dem Bundestag zu bleiben: "Das Menschenbild, das wir hatten, war vielleicht zu positiv" sagte der eine Personalchef zum Disponenten, als nach 3 Monaten alle Neueinstellungen wieder gegangen werden mußten. So habe ich das nun schon öfter mal erlebt.
    Wer als Mensch behandelt werden möchte, sollte auch als solcher erscheinen, nicht als der Herrgott in Birkenstocks, Respekt muß man sich verdienen.

    Ansonsten birgt Dein Beitrag keine Überraschungen, der übliche Autohoflaber mit der beliebten "Schuld sind die anderen, ganz besonders die Bonzen"-Komponente - wertlos, das weiter zu kommentieren.

    Allgemein möchte ich nochmal drauf hinweisen, daß ich in der Vergangenheit eine Menge Fahrer hatte, die gerne ein möglichst niedriges Einkommen im Vertrag stehen haben möchten, nämlich wegen der geschiedenen Frau und dem Unterhalt für die Kinder, gelle! Und weil ja kaum jemand die Spesenzahlungen oder Boni irgendwie nachprüft.

    Und warum eigentlich Spesen? Nur weil der Fahrer mit seinen von zu Hause mitgebrachten Freßkörben und den 4 Paletten Büchsenbier 3 Tage durch Frankreich juckelt? Wenn wir ja alles so korrekt nehmen, dann müssen wir hier doch auch mal genau hinschauen.
  • Komische bekommt man zu lesen

    der eine mault über den Fahrer der andere über den Chef

    aber eins ist doch klar ohne beide geht nicht
    man sollte sich auch mal die mühe machen den anderen zu verstehen
    oder ist da keine zeit für
    sicher will der Unternehmer Geld verdienen aber das will der Fahrer auch
    und sicher gibt’s gute und schlechte Leute

    ich frag mich aber immer wieder warum man lesen muss der zahlt seine leute nicht oder hier gab’s Monate lang kein Geld
    oder hier bekommt das Kind nen anderen Namen
    als leute die schuld beim Fahrer zu suchen ist ja auch denkbar einfach er ist ja das schwächste Glied in der kette
    und wenn er nicht mehr kuscht na dann wird er eben ausgetauscht
    welche gründe spielen ja keine rolle
    ich könnte da konkrete beispiele einwerfen
    in dem bei einem Fahrer ein Familien Mitglied verstorben ist und er auf sein bitten hin zum Wochenende die heimreise wünschte
    und was kann raus nee ist nicht gibt’s nicht ist uns doch egal
    Hallo geht’s noch?
    aber solche Geschichten findet man zur genüge
    und da stellt sich mir die frage wer hier was ist

    solch eine Verhaltensweise kann man nicht verstehen aber das scheint ja gang und gebe zu sein
    und wenn ich lese das einige Fahrer weniger Geld auf der Abrechnung begrüßen wegen unterhalt usw. da kann man sich auch die frage stellen warum unterhalt
    hat sich die Frau getrennt weil er vllt nach 3 Wochen versprochen hat rein zukommen und der Chef sagte nix ist
    wenn das ein paar Mal passiert macht jede Frau mal auf sauer
    ist das nicht verständlich

    was ich eigentlich sagen will ist geht’s vllt auch mit ein wenig gegenseitiges verstehen
    Traurig aber wahr

    wenn meine Frau in den laden geht und einkauft fragt die keiner ob sie genug Geld hat oder wo es her kommt

    es ist eben traurig zu lesen wie so manch ein Fahrer ausgenommen wird und wenn er durch solche Sachen z.B. mal den schein verliert kann er gehen
    dann ist er unbequem
  • hallo
    kollegen

    na, daß thema geht ja gut ab!!!
    erst mal dazu, wir sind ein entsorgungsfachbetrieb und da ist das was ich als
    lohn angegeben habe nicht unüblich!
    den fernverkehr habe ich vor 1,5 jahren erst mal eingestellt(weil ich nicht
    unter 95 cent/km fahre) und es auch nicht machen werde!!!
    die fahrer die bei mir anfangen, fahren mit mir je nach dem wie sie sich anstellen,
    ein zwei wochen mit!(meistens merkt man schon nach drei tagen ob die
    branche was für sie ist)!! bei wind und wetter im dreck u. staub dazu den stress
    alle kunden zu schaffen , ist nicht jedermanns sache.
    und wie gesagt, wenn ich mit einem sattel ohne spiegel und ohne einweiser durch eine 2,80m breite
    einfaht fahre, müssen das meine fahrer auch können!!
    das ist eben wie bei der "fishermans friends" werbung (sind die anforderungen
    zu hoch , bist du zu schwach!!!)
    man kann heut zu tage nur noch geld verdienen wenn man dinge kann wo andere
    scheitern!!!
    meine fahrer wissen das!! mitdenken, untereinander absprechen , oder notfalls
    selbst entscheiden sowie ein gepflegtes äußeres sind dabei grundsätzlich!!!
    dafür gehts dann auch mal mit der ganzen manschaft +ehefrauen für ein paar
    tage nach mallorca!!!
    Wer Wind sät, wird Sturm ernten!!!
  • Hey Thomas,

    Jesus Christ - wenn ich nicht auf dem besten Weg in die Selbstständigkeit wäre,
    würde ich bei Dir anheuern... Wäre genau Dein Mann! :P
    Und den Urlaub auf Malle würde ich mir auch verdienen wollen. :D

    Aber mal im ernst,
    es ist wie Du es sagst - Voraussetzung ist immer ein vernünftiges Auftreten,
    dass mitgedacht wird und wie schon erwähnt das selbstständige Arbeiten!
    Ohne dem geht es einfach nicht.
    Und wenn ich dann noch lese, das sich beschwert wird über Bezahlung,etc... dann frage ich mich doch allen ernstes warum?
    Nicht umsonst, kann jetzt nur von mir reden, war ich noch nicht einen Tag arbeitslos - im Gegenteil, Firmen riefen teilweise mich an, ob ich nicht bei Ihnen fahren würde = und ich bin weiß Gott kein Ar...kriecher!!!
    Es ist wie es ist, und wenn die Arbeitsleistung passt, dann passt im Endeffekt auch das Geld am Monatsende und niemand von beiden hat Grund sich zu beschweren.
    Will damit nicht sagen, dass es nur solche Firmen gibt, aber man kann sich diese dementsprechend rauspicken...
    Wenn ich als Fahrer, um mal das beste Beispiel zu nennen im Containerverkehr mit einer Arbeitszeit im Vertrag 7.00h - 17.00h / 1h Pause, natürlich schon um kurz vor 17.00h darauf dränge nach Hause zu wollen, dann kann ich kein Geld verdienen und den erwünschten Respekt vom Vorgesetzten kann ich mir in Badehose und Latschen bei dem Wetter auch nicht verdienen.
    "Wenn man keine Ahnung hat - einfach mal Fresse halten!"

    Ich mag es, wenn Leute hinter meinem Rücken über mich reden - Wichtig ist nur, das Sie schweigen, wenn ich mich umdrehe!
  • Ja da sind doch mal 2 richtig gute beiträge

    wenn ich so durch lese was du deinen fahrern so gibst würde ich auch sofort ein paar unterlagen schicken
    aber im mom muß ich noch die schulbank drücken
    und dann ist sicher noch die stelle zu weit weg von mir
    ich bin ja auch der meinung das man für sein geld was leisten muß und auch soll

    aber wie überall gibt es eben solche und solche
    und wie immer ist das was negativ ist weiter verbreitet als das positive

    der eingangsbeitrag brachte eben das licht hervor das alle fahrer schlecht seien
    und das kann ja nich sein denn es gibt immer leute die mit leib und seele lkw fans sind und vllt mit hoppy versuchen geld zu verdienen

    ich bin gelernter KFZ-Mechaniker und sattle etz um auf BKF
    und freu mich trotz all dem schlechten was man so hört, auf eine stellung als fahrer


    Grüßla Maenla
  • hay
    florian u. kollegen

    jo man, das glaub ich (mit der bewerbung)!!!
    aber glaub mir, der fernverkehr macht mehr spaß!!
    ja das mit malle machen wir so alle 2-3 jahrer (wenns geht)!! mein vater sagt
    "wer was leistet muß auch belohnt werden"!!
    na ich denke mir, du wirst das schon gut machen!
    natürlich gibt es firmen die viel verlangen, aber nichts zahlen. aber das liegt
    auch daran das sie für preise fahren wo neben den abzügen des fuhrparks
    nur noch 1850€ für den fahrer übrig bleiben!
    wenn sich alle mal einig wären, und nicht unter 95 cent/kmt fahren würden, dann
    müßte der kampf nicht auf dem rücken der fahrer ausgetragen werden!
    aber der fahrerlohn ist das einzigste bei den gesamtkosten, wo man sparen
    kann!! (aber nicht sollte)
    tja und der fahrer uns sein fahrzeug ist nun mal das aushängeschild der firma.
    auch in der bau und entsorgungsbranche!!
    wie unsere fahrzeuge aussehen weißt du ja!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
    Wer Wind sät, wird Sturm ernten!!!
  • Hey zusammen,

    @ Thomas, ja, Deine Flotte kenn´ich wohl... :D

    Aber brauchst nicht lachen, hatten echt ´nen Fahrer in der Firma, der in Badehose und Sandalen beim Kunden ausgestiegen ist, natürlich Schweißgebadet um nicht zu sagen stinkend um einen 15m3 Cont. abzuholen.
    Es dauerte keine 5 Min. bis da das Tel. in der Bude klingelte. (Verständlicher Weise!)
    ...aber was will man auch von Leuten erwarten, die Ihre abgesebelten Lufthörner (weil ein Baum im Weg stand - Nein, ich gucke nicht mal aus´m Fenster hoch ob es passt...) auf´m Actros mit Rot/Weißen Flatterband festbinden und damit ein halbes Jahr durch die Gegend gondeln.

    Worauf ich aber eigentlich hinaus will;
    Genau solche Leute sind es, die meist die den Hals aufreißen und nach mehr Kohle schreien!!! ...und dass kann es doch wohl wirklich nicht sein.

    Natürlich gebe auch ich zu, das mir auch schon was passiert ist, aber der Unterschied darin liegt, dass es mir passiert aus Unachtsamkeit verbunden mit dem hohen Streßfaktor und nicht weil ich zu Faul bin mal eben auszusteigen oder weil ich nicht in den Spiegel schaue.
    Ich glaube jeder der einmal Abrollcontainer gefahren hat, um jetzt mal bei diesem Beispiel zu bleiben, weiß welch ein hoher Streßfaktor auf einem lastet.
    Dazu kommt das hohe Gewicht der Cont. wenn sie beladen sind, sag mal dem Kunden, den nehm ich nicht mit, da sind 500Kg zu viel drin...
    HaHaHa...der lacht Dich aus und ruft nie wieder an! ?(
    Thomas,Du weißt nur zu gut wovon ich rede! ;)

    Sicherlich dauert es eine Weile bis man als Chef seine eingespielte Truppe beisammen hat,
    aber dann läßt man auf die Jungs auch nichts kommen. So zumindest meine Erfahrung!
    Natürlich,dass will ich nicht bestreiten, geht so etwas auch nur in einem kleinen bis mittelständischen Betrieb, in einer großen Bude wie Schenker oder sonst wer, bist zum Teil nur noch ´ne Autonummer (wie der Kollege McMack schon erwähnte).

    Fazit:
    Was wären die großen, wenn es die kleinen nicht geben würde?
    Was wären die Fahrer, wenn es die Chef´s nicht geben würde?
    Was wären die Chef´s, wenn es die Fahrer nicht geben würde?

    Es ist und bleibt halt ein Kreislauf und es gibt solche und Strolche...

    ...aber es kann nicht sein, dass z.B. ein o.g. solcher, den Hals aufreißt,
    obwohl er mehr kaputt fährt als er einfährt!...
    "Wenn man keine Ahnung hat - einfach mal Fresse halten!"

    Ich mag es, wenn Leute hinter meinem Rücken über mich reden - Wichtig ist nur, das Sie schweigen, wenn ich mich umdrehe!

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  • @Wotri

    Sahne Beitrag, leider hasst Du recht!
    Bei den von Dir genannten Arbeitsbedingungen & Verdienst wirst Du allerdings den von Dir erwähnten idealen Fahrer ganz klar nicht erreichen.




    Um mal Vorn anzufangen: "Möbel gerade rücken" mach ich nicht wirklich gern, bin ich auch nicht der Typ zu, hab ich auch anders gelernt. Bei der letzten Firma die vernünftig bezahlt hat hab ich das leider nicht gemacht, auch wenn mir einige "Kollegen" geraten haben "die Bengels" mal ordentlich anzuschreien, so ca jedes halbe Jahr, dann läuft's. Wenn ich da mal angerufen habe (Fernverkehr, so 10x im Jahr auf dem Hof, 5x zu Bürozeiten) & höflich aber ernst Klartext geredet habe hat's die nächsten 2-3 Monate geklappt, danach war wieder das letzte Geschrei deutlicher im Gedächtnis, beim 3. Anruf dieser Art gab's dann auch die Kündigung, ich bin nicht Hans-Wurst & laß mich permanent veraxxxxen "Wir behandeln alle Fahrer gleich, alle kriegen die gleichen Jobs, so wie's gerade in der Dispo passt" & einige Herren fahren 90% der Zeit als Subi für Engländer wo jeder Handschlag bar extra bezahlt wird & zahlen der Firma mit dem Bargeld den Aufpreis für die 460er Maschine & den Dachbügel...

    Was dann folgte war der blanke Hohn, da ich fast 3 Jahre die große weite Welt von Lissabon bis Moskau & Helsinki bis Bukarest bereist & gutes Geld verdient habe, war ich mir über die Lage in Deutschland nicht wirklich im Klaren, 1300,-EUR brutto für 2-3 wöchige Spanien/Skandinavien Rundläufe? 1500,-EUR brutto für ca 70Std Schxxxe aus Dixies pumpen + 250 Prämie wenn man nicht mit 4 Absetz-Containern übereinander versucht unter einer 3.80er Brücke durch zu fahren, das ganze mit einem MB SK der die besten Jahre definitiv hinter sich hat?
    Schriftliche Bewerbungen gibt's von mir nur noch auf "Stellenangebote" bei entsprechend seriösen Unternehmen & Verdienstmöglichkeiten, für "Jobs" mit dem Verdienst & Prestige eines Pizza-Fahrers wie ich es jahrelang neben der Ausbildung betrieben habe, ist der Aufwand einer professionell gestalteten Bewerbungsmappe im Wert von min. 5,- EUR schlicht unangemessen & unbezahlbar bei der Masse der Blindbewerbungen, die man heutzutage verschickt.

    Dazu die Arbeitsbedingungen, man kommt irgendwo an einem Gross-Lager mit einem freundlichen "Hallo" herein & wenn mal mit einem gesprochen wird, dann höchstens als wenn man gerade stört. Ich dachte ihr wollt was geliefert haben oder braucht ihr das Zeig nicht, ich kann auch wieder fahren. Dann wird einem gesagt, man soll an Tor xy fahren, kein Eingang die nächsten 300m & bei der Anmeldung muß man durch 3 Tore/ Schranken bis man ins Lager kommt & an jedem steht "Für betriebsfremde Personen Zutritt verboten", nach 1/2 Std kommt dann irgendein Heiopei zum auto & schreit mich an ob ich nur das Tor blockieren will oder glaube, daß sich das Auto von selbst entlädt. Ja, Nee, is klar.

    Solange es Fahrer gibt die unter diesen Bedingungen & zu diesen Löhnen arbeiten wird es nicht besser & ich kann es keinem Unternehmer ankreiden wenn er seine Firma mit solchen Deppen weiter führt & sich ein 500k,-EUR WoMo kauft.
    0815 macht es genau richtig, Unternehmer die unter Preis fahren bringen keinen vorwärts, aber für mich ist das "um den Block geeier" leider nichts, ich will die gefahrene Strecke auch in Landschaft & Kultur sehen.
    Die Preise für Unternehmer & Fahrer in der EU werden sich sehr bald stabilisieren, allerdings auf erschreckend niedrigem Niveau.

    Was ich den Unternehmern leider ankreiden muß ist, daß sie nicht auf politischer Ebene für das deutsche Transportgewerbe kämpfen, ich habe vor einigen Jahren mal mit Herrn Röskes gesprochen, "Es muß etwas passieren, ich kann die Mitglieder nur noch schwer im Zaum halten" Passiert ist seitdem nichts! Keine LKW die für eine Std 60 fahren, keine LKW die für 5min stehen bleiben, keine LKW die einen Tag nicht abladen; wie würden Autobahnen für eine Stunde aussehen,wie würden Innenstädte innerhalb 5 Minuten aussehen, wie leer wären Regale & Fabriken in einer just-in-time Gesellschaft?
    Aber lasst Euch nicht ärgern Ihr Unternehmer, ich persönlich habe ja auch nicht aufgeschrien sondern bin einen Weg mit geringerem Widerstand gegangen.

    Der Trucker-Traum für Europa ist ausgeträumt, sehr bald wird LKW Fahrer ein dem Bildungsstand entsprechend bezahlter nine-to-five job sein, man fährt 4,5Std in eine Richtung, brückt/sattelt um & fährt wieder nach Hause, die Brücke/Trailer ist 24/7 unterwegs durch Europa ohne Verzögerungen & der Fahrer ist nach 10Std wieder zu Hause, keine Übernachtungsspesen, kein hoher Lohn für die langen Abwesenheiten, Paketdienstfahrer mit 40t.
    Einige wenige Spezialisten werden sensible Frachten direkt von Tür zu Tür fahren für mehr Geld als je zuvor, diese Stellen werden aber nicht einmal genug sein für die wenigen wirklich guten Fahrer.

    Ich persönlich habe meine Konsequenzen gezogen & habe das getan, worüber die Meisten, die wirklich bereit sind die Ärmel hoch zu krempeln & etwas zu bewegen in Deutschland gerade nachdenken: ich bin gegangen!
    Ich persönlich habe meinen Traum hier in Canada gefunden & denke, daß diese Provinz in diesem Land eine große Zukunft hat in Anbetracht der Veränderungen auf die die Welt zusteuert, aber ich bin mir voll im klaren, daß auch hier die Trucking-Branche einem großen Wandel bevorsteht, auch hier wird man entdecken, daß der "europäische Weg" wenn auch langweilig, so doch effektiver ist, die beginnende Energiekrise wird das ihre tun.
    Ich habe in Europa sicher nicht alles aber doch sehr vieles gesehen, jetzt sehe ich mir solange es noch geht Amerika an. Was ich in 10 Jahren mache steht in den Sternen, aber eins ist sicher, in einem Land das mehr Agrarprodukte & erneuerbare Energie produziert als es verbraucht & in PISA & UN-Lebensqualitätsstudie regelmäßig um Längen vor Deutschland liegt, gibt es für die Kinder die ich bald haben möchte immer eine Zukunft, aber vieleicht bleibt ja auch das nur ein Truckertraum ;)

    Grüße aus Manitoba, Ben
  • hallo
    kollegen, florian

    tja, hir in berlin sieht die lage auch im bau nicht so toll aus!!
    wie hat es rubber duck im film convoy gesagt "wie eine ente, über wasser ruhig,
    aber zum ausgleich unter wasser ständig rudern"!!
    ja der stadtverkehr ist für mich auch nichts, aber im fernverkehr wird es noch
    ein weilchen dauern bis sich der markt bereinigt hat! oder bis auch der letzte
    gemerkt hat, das man nicht für 85 cent/km fahren kann!
    aber ab und zu gibts ja doch noch aufträge wo es deutlich mehr gibt!
    dann nehme ich mir einen zug zur miete! (dann müssen meine fahrer selber klar
    kommen und den laden schmeissen).
    klar das da auch mal was schief geht, aber das kann mir genauso passieren!

    äh dreamer; meinst du mich mit dem bier??
    ich muß dich enttäuschen, ballerman und bier brauchen wir nicht!!!!
    wir haben auf mallorca, gott sei dank nicht nur das "hirn losen gebiet"
    Wer Wind sät, wird Sturm ernten!!!