Lkw-Fahrer zu systematischem Verstoß genötigt
Schnelligkeit ist bares Geld für ein Speditionsunternehmen. Doch die Lkw-Fahrer müssen sich an ihre Pausen halten - was oft zulasten der schnellen Auslieferung geht. Um dieses Problem zu umgehen, hat sich der Chef einer Spedition in Bremervörde etwas Raffiniertes ausgedacht. Damit seine Fahrer bei der Kontrolle von Lenk- und Ruhezeiten nicht auffallen, hat er sie mit fremden Fahrerkarten ausgestattet. So konnten sie unbemerkt Doppelschichten fahren. 15 Fahrer soll der Spediteur so mehrere Jahre lang genötigt haben, die gesetzlich vorgeschriebenen Pausen nicht einzuhalten. Doch bei einer Kontrolle des Unternehmens flog der Betrug auf. Nun liegt der Fall bei der Staatsanwaltschaft Stade.
Fahrer im Akkordlohn bezahlt
Da Fahrer dieser Spedition in den vergangenen Jahren laut Polizei häufiger dabei erwischt worden waren, Lenk- und Ruhezeiten zu ignorieren, veranlasste das Gewerbeaufsichtsamt Cuxhaven eine genauere Kontrolle der Spedition. Als Ermittler das Unternehmen im Februar durchsuchten, fanden sie Zweitkarten in den persönlichen Fächern der Lkw-Fahrer. Diese waren auf Bekannte und Freunde des Chefs ausgestellt, die ihre Fahrerkarte dem Spediteur überlassen hatten. Die Auswertung von Fahrtenschreibern der Lastwagen und zahlreicher Papiere ergaben 343 Verstöße. Die Fahrer wurden zu den Verstößen animiert, indem sie ein geringes Grundgehalt erhielten und zusätzlich pro gefahrenen Kilometer im Akkordlohn bezahlt wurden.
Anklage wegen Urkundenfälschung
Doch wenn Lenkzeiten und Pausen nicht eingehalten werden, seien Unfälle vorprogrammiert, warnt Polizeisprecher Detlef Kaldinski. Er räumte allerdings ein, dass der betroffenen Spedition aus Bremervörde kein besonders schwerer Lkw-Unfall in den vergangenen Jahren zugeordnet werden kann. Für eine Anklage wegen fortgesetzter Urkundenfälschung reichen die Beweise dennoch. Haupttäter sei der Spediteur, der den Betrug organisiert habe. Von dem Prozess vor dem Landgericht Stade erhofft sich die Polizei eine vorbeugende Signalwirkung. Denn Polizeisprecher Kaldinski geht davon aus, dass es noch mehr schwarze Schafe im Speditionsgeschäft gibt.
Quelle: NDR
Schnelligkeit ist bares Geld für ein Speditionsunternehmen. Doch die Lkw-Fahrer müssen sich an ihre Pausen halten - was oft zulasten der schnellen Auslieferung geht. Um dieses Problem zu umgehen, hat sich der Chef einer Spedition in Bremervörde etwas Raffiniertes ausgedacht. Damit seine Fahrer bei der Kontrolle von Lenk- und Ruhezeiten nicht auffallen, hat er sie mit fremden Fahrerkarten ausgestattet. So konnten sie unbemerkt Doppelschichten fahren. 15 Fahrer soll der Spediteur so mehrere Jahre lang genötigt haben, die gesetzlich vorgeschriebenen Pausen nicht einzuhalten. Doch bei einer Kontrolle des Unternehmens flog der Betrug auf. Nun liegt der Fall bei der Staatsanwaltschaft Stade.
Fahrer im Akkordlohn bezahlt
Da Fahrer dieser Spedition in den vergangenen Jahren laut Polizei häufiger dabei erwischt worden waren, Lenk- und Ruhezeiten zu ignorieren, veranlasste das Gewerbeaufsichtsamt Cuxhaven eine genauere Kontrolle der Spedition. Als Ermittler das Unternehmen im Februar durchsuchten, fanden sie Zweitkarten in den persönlichen Fächern der Lkw-Fahrer. Diese waren auf Bekannte und Freunde des Chefs ausgestellt, die ihre Fahrerkarte dem Spediteur überlassen hatten. Die Auswertung von Fahrtenschreibern der Lastwagen und zahlreicher Papiere ergaben 343 Verstöße. Die Fahrer wurden zu den Verstößen animiert, indem sie ein geringes Grundgehalt erhielten und zusätzlich pro gefahrenen Kilometer im Akkordlohn bezahlt wurden.
Anklage wegen Urkundenfälschung
Doch wenn Lenkzeiten und Pausen nicht eingehalten werden, seien Unfälle vorprogrammiert, warnt Polizeisprecher Detlef Kaldinski. Er räumte allerdings ein, dass der betroffenen Spedition aus Bremervörde kein besonders schwerer Lkw-Unfall in den vergangenen Jahren zugeordnet werden kann. Für eine Anklage wegen fortgesetzter Urkundenfälschung reichen die Beweise dennoch. Haupttäter sei der Spediteur, der den Betrug organisiert habe. Von dem Prozess vor dem Landgericht Stade erhofft sich die Polizei eine vorbeugende Signalwirkung. Denn Polizeisprecher Kaldinski geht davon aus, dass es noch mehr schwarze Schafe im Speditionsgeschäft gibt.
Quelle: NDR