Totale Überwachung

    • Totale Überwachung

      Noch in der Opposition hatte die CDU / CSU sich strikt auf die Zweckbindung der Mautdaten für Verkehrszwecke bestanden. Nun scheint mit dem Regierungswechsel auch ein Meinungswechsel stattgefunden zu haben. Sicherlich ist es verständlich, wenn nach dem Tod eines Parkplatzwächters durch überfahren von einem LKW-Fahrer, dieser Ruf nach Nutzung der Mautdaten für Fahndungszwecke laut wird. Doch fragt man sich unwillkürlich "Wie weit soll der Überwachungsstaat noch gehen?" Videoüberwachung als Dauerrazzia auf öffentlichen Plätzen, Bankgeheimnis gibt es nicht mehr und nun die totale Überwachung von Verkehrsteilnehmern.

      Diese Forderung als Fürsorgepflicht des Staates anzugeben wäre wohl zu leicht. Sicherlich wäre es behilflich bei einer Fahndung nach den Tätern, aber rechtfertigt diese eine Tat eine totale Überwachung?
      Und wo sind eigentliche unsere Datenschützer? Auch nur eine Behörde mit Alibifunktion zur Stellenbesetzung?

      So schrecklich die Vorgehensweise des oder der Fahrer die den Parkplatzwächter wegen einer geringen Parplatzgebühr wie es erscheint in voller Absicht überfuhren und dann Fahrerflucht begingen, so verabscheuungswürdig diese Tat auch ist, eine totale Überwachung aller Kraftfahrer in Deutschland deshalb einzufordern übersteigt das Maß der Mittel um ein Vielfaches. Diese Vorgehensweise stellt alle Kraftfahrer auf eine kriminelle Stufe.

      Michaelsen
    • Maut und andere Phobien

      Ich habe eine einfache Formel dazu :
      Ein Fahrer der einen Parkwächter tot fährt ist kriminell.

      Jeder der nichts zu verbergen hat, kann sich getrost zurücklehen und es kann ihm
      egal sein der welche Daten über ihn/sie gespeichert sind....Die totale Überwachung schadet nur dem....

      .... der etwas zu vertuschen hat, weil der hat natürlich da etwas dagegen. Der meldet sich auch nicht in Foren an oder registriert sich bei online-Diensten.

      Spätestens wenn dein Vater als Parkplatzwächter sein Leben verliert, Michaelsen, dann denkst Du anders....

      Viel Spass weiterhin
      mäxxchen
    • @mäxxchen

      Ich denke Sie haben mich da gründlich mißverstanden. Die Tat die dort passiert ist, ist verabscheuungswürdig und ohne Frage ein Verbrechen das aufgeklärt werden muß. Bei der Bestrafung der Täter gibt es aus meiner Sicht keinen Grund irgendwelche Milde walten zu lassen.

      Die Frage war hier lediglich ob der Zweck die Mittel heiligt. Aus meiner Sicht nicht.

      Sicherlich hat jeder der eine reine Weste hat auch nichts zu befürchten. Trotzdem halte ich eine totale Überwachung für erheblich übertrieben.

      Gruß
      Michaelsen
    • RE: Maut und andere Phobien

      Zitat
      Spätestens wenn dein Vater als Parkplatzwächter sein Leben verliert, Michaelsen, dann denkst Du anders....
      Zitat Ende

      @Mäxxchen
      Irrtum. Auch dann denke ich nicht anders.
      Am Sonntag den 4. Dezember 2005 ereignete sich ein schwerer Verkehrsunfall. Ein 19 jähriger Fahrer mit einem Mitsubishi-Van wollte mit seinen 5 Freunden zum Weihnachtsmarkt. Wenige hundert Meter von zu Hause entfernt, verlor der Fahrer die Gewalt über das Fahrzeug und schleuderte in den Gegenverkehr. Dort stieß der Van mit zwei entgegenkommenden Fahrzeugen zusammen und landete dann in der Böschung am Fahrbahnrand. Der Fahrer 19 J. und sein Beifahrer 13 J. erlitten leichte Prellungen. 2 Jungen beide 16 J. wurden schwer verletzt. 2 Mädchen beide 14 J. verstarben noch im Fahrzeug. Das eine 14 jährige Mädchen war die Tochter meines Cousins.

      Was jetzt? Muß ich nun fordern das alle erst mit 21 Jahren den Führerschein erwerben dürfen?

      Im Juni 2005 erfuhren wir das meine Schwester an Krebs erkrankt war. Trotz Untersuchungen im Oktober 2004 und April 2005 bei einem Lungenfacharzt wurde nichts gefunden. Diagnose des Lungenfacharztes: Asthma. Am 26. Oktober 2005 verstarb meine Schwester mit 52 Jahren an ihrer Krankheit. Muß ich nun fordern das der Gesetzgeber ein Gesetz erläßt das alle Bundesbürger zwingt zur Krebsvorsorgeuntersuchung zu gehen?

      Im Dezember 2004 erkrankte meine Mutter. Trotz Operationen, trotz Rheaklinik, verstarb meine Mutter am 16. Juni 2005. Muß ich nun fordern das der Gesetzgeber hier Maßnahmen ergreift die soetwas unterbinden?

      Ich habe in diesem Jahr 3 Familienmitglieder im Alter von 14, 52 und 74 Jahren zu Grabe getragen. Ich kann den Familienangehörigen des Parkplatzwächters sehr gut nachempfinden. Es ist ein Verbrechen das aufgeklärt und gesühnt werden muß.
      Und trotzdem: Eine Überwachung durch das Mautsystem verstößt gegen den Datenschutz. Und ausserdem, was wäre wenn es nicht ein LKW gewesen wäre? Was wenn es auf einer Landstrasse passiert wäre?
      Eine Überwachung der LKW für Fahndungszwecke stellt für mich eine Diskriminierung eines Berufsstandes dar! Entweder werden alle überwacht, also LKW, PKW, Motoräder usw. oder aber keiner.

      Zitat
      Spätestens wenn dein Vater als Parkplatzwächter sein Leben verliert, Michaelsen, dann denkst Du anders....
      Zitat Ende

      Und wenn es mein Vater gewesen wäre? Dann würde sich auch nichts ändern. Denn selbst wenn eine totale Überwachung des LKW-Verkehrs jetzt seitens des Gesetzgebers durchgedrückt würde - Würde es meinen Vater dann wieder lebendig machen?

      Siehst Du Mäxxchen, es würde meine Meinung nicht ändern. Wenn Du eine andere vertrittst so ist es gut und richtig so.

      Gruß
      Michaelsen
    • RE: Totale Überwachung

      hallo kollegen

      @michaelsen
      oh man, da hast du ja ein verdammtes pech!
      so etwas wünscht man niemanden!!
      ich stimme dir nur in einem punkt zu!! überwacht werden, sollten alle!!!
      aber das bischen überwachung übers streckennetz!!

      ansonsten, wer nichts zu verbergen hat, braucht auch keine angst haben!!!
      oder was ist mit denen, die ihren chef o. disponenten mal so richtg einen
      einschänken wollen??!!
      "durch die überwachung" wäre doch nachzuweisen das das fahrzeug viiiiel zu lange
      unterwegs war!!

      @kühltaxi
      wär doch geil oder?! den unfall vermeiden,bevor er passiert!!
      Wer Wind sät, wird Sturm ernten!!!
    • @Michaelsen:
      Mein aufrichtiges Beileid.


      Was ich wann & wo mache geht grundsätzlich erstmal keinen was an.

      "Wernichts zu verbergen hat..."
      Was denn & vor wem? Wie weit traut ihr denn Euren Regierungen & in Sachen Datenschutz der Sicherheit von Behörden-Rechnern?
      Jeder gute Hacker kommt in solche vergleichsweise wenig gesicherten Systeme rein, wenn ihr Euch nun jemand zum Feind gemacht habt der sich mit Rechnern gut auskennt?
      Ich hab den Gedanken bei meinen Fahrten durch Nordamerika immer im Hinterkopf, die USA sind in Sachen Überwachung ganz groß, einige Leute sagen sie sind zur Zeit einer Diktatur sehr nahe, ich bin auf jeden Fall froh, daß ich kein Satelitensystem im Laster habe, aber trotzdem ist das ganz schön trickreich die handgemalten Log-sheets sauber zu halten, die DOT hat auf vieles Zugriff, Grenzübertritt, Tanken, Laden in Lagern mit Scannern usw muß einfach alles stimmen.

      Praktisch muß man es allerdings realistisch sehen: Wir haben bereits so viel elektronische Überwachung, daß jede zusätzliche Maßnahme befürwortet werden muß da es eine Datenflut produziert die nicht mehr zu bewältigen ist, die technischen Systeme sind eh vorhanden, jetzt müssen sie nur noch den Überwachungsstaat überfluten...
    • @ alle:

      Dann will ich zu dem Thema auch mal meinen Senf ablassen...dafür sind wir ja hier. :)
      Kriminelle - sei es LKW-Fahrer oder Andere - hat es immer schon gegeben, gibt es immer noch und wird es auch immer geben. Die Strafverfolgung seitens des Staates ist eine Sache. Die Freiheitsrechte der Bürger - und damit auch der LKW-Fahrer - existieren jedoch genauso. Meiner bescheidenen Meinung nach darf das Interesse des Staates an der Strafverfolgung niemals über die Freiheitsrechte der Allgemeinheit gestellt werden. Aus dem Grunde würde ich den Mißbrauch der Strassenüberwachung zum Zwecke der ständigen Überwachung im Sinne der Strafverfolgung verurteilen. Die ständige Kontrolle gab es ja nun zu genüge in der DDR und wie benrk bereits erwähnt hat, ist sie in den USA auch sehr präsent.
      Diejenigen - und das werden die Meisten sein - , die kein schlechtes Gewissen zu haben brauchen, haben das Recht auf Unbehelligtheit. Auch wenn ich mir keiner Schuld bewusst sein muß, wäre es ein unangenehmes Gefühl für mich persönlich, zu wissen, ständig einer Überwachung zu unterliegen. Das würde mich in meinem Freiheitsgefühl einschränken, obwohl ich mir nichts zu schulden kommen lassen habe.
      Hier mal zwei Vergleichs-Beispiele:
      1) Aus vergleichbaren Grund ist das Aussagen gegen Familienangehörigen vor Gericht auch keine Pflicht, weil auch hier die Interessen der Familie über die Interessen der Strafverfolgung gestellt werden.
      2) Das Gleiche gilt bei der Flucht eines Verdächtigen. Das Flüchten, bevor man verhaftet wird, ist auch straffrei, weil das persönliche Recht auch hier über die Strafverfolgung gestellt wird.
      Es ist also das Problem des Staates, ob sie dich kriegen oder nicht.

      PS: @ Michaelsen: Das Jahr 2005 kann man nicht gerade als dein Glücksjahr bezeichnen. So viel Pech auf einmal haben meist nur die guten Menschen ;)
      Irgendwas iss ja immer
    • Die totale Überwachung über GSM - Mobilfunk ist doch heutzutage bei den meist größeren Speditionen und derer Software oder Angeboten Dritter schon an der Tagesordnung.

      Flottenmanagement nennt sich die Thematik - allerdings momentan noch sehr teuer!
      Dennoch höchst effizient und im Grunde genommen, das selbe wie die "Totale Überwachnung" via TollCollect!

      Wo sollte also das Problem liegen, ich bin wie viele der meinung, solange man nichts zu verbergen hat, braucht man sich doch dementsprechend keine Sorgen machen.

      In diesem Sinne...
      "Wenn man keine Ahnung hat - einfach mal Fresse halten!"

      Ich mag es, wenn Leute hinter meinem Rücken über mich reden - Wichtig ist nur, das Sie schweigen, wenn ich mich umdrehe!
    • Flottenmanagement

      @ TransportLogistik / ScaniaR620 / Florian : =)
      Stichwort "Flottenmanagement":
      Aus Sicht des Unternehmers kann ich es schon verstehen, dass er gern wissen möchte, wo sich gerade seine teuren LKW und dazu gehörige Ladung befinden. Aber stört es dich nicht, wenn alle immer genau wissen, wo Du gerade bist ? (Big Brother´s watching you) ;)
      Irgendwas iss ja immer