@ Top
Tja - wenn viele für 0,65/km noch eine gute Leistung abliefern können, wundere ich mich, warum dann dieser Preis nicht generell als Verhandlungsgrundlage bei der Preisgestaltung für reine Transporte genommen wird

Im Ernst - jeder hat eine andere Kostensituation - aber solche Aussagen bringen mich auf die Palme. Für diese Preise fahren nicht mal mehr die Ostblock-TU. Sei froh, wenn du entsprechende Basisladungen hast und mit Rückfrachten oder Teilladungen solche Preise akzeptieren kannst. Die meisten werden und wollen so nicht arbeiten.



@ austs

Sehr guter Beitrag - sollte man wirklich festpinnen



Und wer neu ins Business einsteigen will, der hat entweder sehr gute rentable Kontakte zu Auftraggebern oder er ist bescheuert......

... darf man gebraucht gekaufte Fahrzeuge noch degressiv abschreiben? Bei neuen ist das doch vor Jahren gekippt worden.

rüdersdorfer_sped schrieb:

Hallo liebe Gemeinde, habe mich nach einiger Zeit mitlesen dazu entschieden, mich hier anzumelden.

Ich plane selber gerade eine Neugründung und sitze am Businessplan. Jedoch fällt mir es schwer, zu entscheiden, ob Anfangs als Sub oder gleich selber die Dispo machen. Habe jetzt im Netz mal einige Frachtbörsen gesucht, aber die Preise gehen mal überhaupt nicht. 0,95€ für nen Auftrag all inclusive selbst wenn ich mehr als knallhart kalkuliere schaffe ich es nicht, diesen preis zu halten....und diesen Schnitt habe ich bis jetzt in fast jeder Frachtbörse gefunden.

Könnt Ihr mir vlt. eine Frachtbörse empfehlen wo ich vernünftige Konditionen und akzeptable Zahlungsziele finde

Danke im Voraus

PS: so wie ich es bis jetzt verfolgt habe is dieses Forum

... wenn Du dich in dem Bereich selbständig machen willst, dann häng Dir den Beitrag von austs über's Bett und les ihn Dir jeden abend durch - besser kann man es nicht beschreiben.

... Du hast nur die Möglichkeit entweder Eigenkunden zu haben die Dir so viele Aufträge geben das Du Deine Fahrzeuge befrachten kannst, und Deine Kunden zahlen Dir dafür einen für Dich auskömmlichen Fuhrmannslohn, den Du für Dich in Deinem Buisnessplan definierst. Du musst Deine Kosten kennen und eine Erwartung an Deinen Gewinn haben - es wird immer welche geben die Deine Transporte günstiger oder teurer durchführen würden, aber das darf Dich nicht jucken. Dein Preis muss für Dich passen und den musst Du am Markt realisieren können.

... die zweite Möglichkeit ist, das Du Dich an einen Großen ranhängst. Voraussetzung ist das der Dich vernünftig befrachtet und von den Frachterlösen nur eine faire Provision abzieht, sagen wir mal 5-10%. Und glaub dann nicht wenn Du dem Großen ein oder zwei Kunden ausspannst dann hättest Du 10-20% mehr Gewinn. Du musst das Gesamtpaket sehen, der Große befrachtet Dich beim Kunden D,E und F weiter, wenn die besten Kunden A,B und C mal grad nichts zu fahren haben. Du musst also das Gesamtpaket sehen was der Große dreht, und da fällt bei fairer Partnerschaft für Dich dann auch genug ab.

Frachtenbörsen machen eigentlich nur Sinn wenn Du eigene Kunden hast, von denen Du auskömmliche Frachterlöse bekommst, und Dir die Leerfahrten noch ein wenig mit Rückfrachten "versüßen" willst. In den Frachtenbörsen gibt es fast nur noch "'Rückfrachten", sprich die Preise sind so ausgelegt das man schon eine gut bezahlte Hinfracht braucht, und selbst dann ist bei diesen "Rückfrachtpreisen" mittlerweile ein Niveau erreicht wo ich dann aus Prinzip eher schon mal leer zurück fahre. Geh mal davon aus das viele Speditionen die Frachtenbörse dazu brauchen ihren eigenen defizitären Fuhrpark quer zu subventionieren. Die nehmen eine Fracht an für 25 Euro die Tonne, und schlagen sie in der Frachtenbörse für 15-18 Euro die Tonne los, weil es halt Marktteilnehmer gibt die zu diesen Frachten auch noch fahren; und ja, ich weiss das es da noch ganz andere Spannen gibt.
Die Spedition weiss das sie bei den eigenen Fahrzeugen mit 25 Euro die Tonne garnicht klar kommt, sondern aufgrund der eigenen Kalkulation einen Preis von 28 Euro die Tonne aufgeben müsste. Wenn die Spedition dann eine Tour für 19 Euro je Tonne an Dich verschachert, dann hat sie schon wieder für zwei eigene Touren ein Preisniveau von 28 Euro je Tonne generiert; Mischkalkulation eben

... was Du auf keinen Fall versuchen solltest ist deine Frachten nur aus dem Angebot von Frachtenbörsen aufzubauen. Natürlich lernt man durch die Frachtenbörsen angenehme Gesprächspartner kennen und es ergeben sich Geschäftskontakte die dann nicht mehr über die Börse sondern direkt laufen - aber das ist erstmal keine Basis sondern ergibt sich.

Und bevor Du Dich an jemanden hängst der sagt: "Klar, mit diesem oder jenen Fahrzeug bringe ich Dich durch den Winter", dann lass Dich durch Fakten überzeugen. In der Regel wird das jemand sein der nach dem beschriebenen Prinzip seinen eigenen Fuhrpark quersubventionieren will. Du hingegen hast nur Deinen nackten Fuhrmannslohn, und der passt entweder für Dich oder er passt nicht. Dein Auftraggeber verdient so immer. Lass Dir Beispielrouten darlegen von einem potentiellen Kunden, mal einen Wochenverlauf für ein Fahrzeug schildern, erklär Deinem potentiellen Kunden welchen Wochenumsatz/Monatsumsatz Du bei welchem Einsatz erwartest. Wenn Du dann jemand findest der mit offenen Karten spielt, dann kann das der Beginn einer wunderbaren Freundschaft sein; der Regelfall ist das sich die Spezies dann garnicht mehr bei Dir melden weil sie wissen das sie Dich nicht ausnehmen können.

Halte erstmal jeden für ein Ar......., mit der Bereitschaft Dich gerne vom Gegenteil überzeugen zu lassen bevor Du Dich engagierst.

Viel Glück!