SZM in der Landwirtschaft

    • SZM in der Landwirtschaft

      Hallo Leute,
      ich hoffe ihr könnt mir mal etwas weiter helfen.
      ich habe Aktuell folgenden Fall.

      Ich selber bin ein Landwirtschaftlicher Bio betrieb, die Vermarktung hier vor Ort als Bio Ware ist eher bescheiden weshalb ich derzeit überlege vom Traktor Gespann auf eine SZM zum Transport über zugehen.
      Hintergrund ist dabei, mit einer SZM habe ich eine etwas höhere Reichweite und kann dann in Quasi Tagestouren direkt zu den Mühlen oder etwas entferntere Landhändler fahren.
      Ausserdem würden sich in paar anderen Punkten einige Vorteile gegenüber dem Schlepper ergeben, gerade in der Vermarktung von Heu und Stroh.

      Besonderheit an der Sache, bei eigenen Land und Forst Produkten entfällt wohl soweit ich das mitgekriegt habe die Maut was ggf. auch einen Euro 5 Interessant macht.

      Die Gesamt Jahresauslastung dürfte relativ bescheiden sein, ich muss auch nicht um den letzten Cent mit einer Spedition Konkurrieren da es mir nur um die eigenen Produkte geht.
      Mit einer Spedition ist schwer zu Planen, meistens muss der Anhänger halt jetzt sofort und spontan dann da sein und nicht erst in einer Woche.

      Ich denke mal eine Gebrauchte SZM EUR5 oder 6 mit 800.000 km und ein gebrauchter Schubboden oder Kipper sollte hier reichen. Die genaue km Auslastung pro Jahr kenne ich Aktuell noch nicht genau, denke mal vielleicht 20-30k höchstens 40.000.

      Kann mir jemand etwas zu den Groben Kosten sagen mit denen ich Kalkulieren müsste?

      Wie gesagt am ende kommt es bei mir nicht drauf an um den letzten Cent zu konkurrieren, die Traktor Transporte sind auch nicht gerade billig. Am Ende sollte aber vom Mehrerlös für die bessere Vermarktung schon etwas über bleiben.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von SH-Agro ()

    • Ok dann möchte ich die Frage mal etwas Konkretisieren.
      In erster Linie geht es mir um die Unterhaltskosten, also Werkstatt Reparaturen Reifen usw. Durch den eher geringen Einsatz und einer guten Eigenen Werkstatt dürfte wohl vieles dann doch soweit möglich selber gemacht werden.
      Ich hatte auch bereits schonmal etwas im Internet gesucht, allerdings findet man hier z.B. für Reifen Angaben von 120.000km bis zu 600.000 km was mir doch eine etwas sehr große Spanne erscheint.

      Klar die Reifenkosten selbst rauskriegen null Problem, aber eine Reale Praktische Haltbarkeit schon.
      Auch fehlen mir irgendwo verlässlichere Zahlen zu den Wartungskosten / Intervallen.

      Son Kram wie SP Tüv Versicherungen Abschreibungen usw. sind Kalkulatorisch kein Problem, mir fehlt nur irgendwie was Realistischer Input beim Thema Wartung Reparatur und Verschleiß.
    • Moin,
      willst Du nur deine eigenen Produkte (Getreide und Bioprodukte) fahren oder z.B. auch Stroh.

      Wenn auch Stroh, brauchst du eine möglichst Tiefe (Mega) Maschine, damit du 3 Ballen übereinander bekommst. Wenn du nur Kipper und offen fahren willst, reicht eine normale SZM. Wichtig ist der Kompromiss zwischen Bodenfreiheit (auf den Acker kommen und möglichst Auspuff nach Oben - Bauversion) - sonst brennt das Strohfeld mal schnell. Die Töpfe werden extrem heiß. Abhilfe schaffen kann da eine Volluftfederung. Kostet etwas mehr.

      Dann würde ich schauen das der LKW eine doppelte Hydraulik (Kipper und Schubboden) hat - eventuell sogar dritte Leitung für Gülletonne

      Reifen würde ich in deinem Fall Baureifen nehmen. Liegen aktuell bei vernünftigen Reifen zwischen 350 und 450 Euro das Stück. Bei ordentlicher Fahrweise halten die schon 140000 km.

      Würde dir - wenn die Maut keine Rolle spielt - einen der letzten Euro 5 Empfehlen. Zum Beispiel die MP3 Serie von Mercedes. Gut zu reparieren, Teile gut verfügbar (auch im Zubehör) und GÜNSTIG.

      Sprit liegen die zwischen 25 und 35 Liter auf 100 km. Je nach Einsatzgebiet und Gewichten.

      Bedenke nur, ein Sattel mit Auflieger ist recht sperrig, sprich so mancher Reiterhof wird plötzlich sehr eng. Da würde sich eventuell eine SZM mit AHK empfehlen, so kann man auch mal einen langen Hänger nehmen.

      Wenn du ein landwirtschaftlicher Betrieb bist, denke mal über eine Zulassung als LOF nach...
    • Moin,
      erstmal danke für die Ausführungen aber die Grobe Richtung ist eigentlich schon ziemlich fest. Gülletonne muss keine gefahren werden, in erster Linie geht es ums Getreide und ums Stroh und Heu wobei das Heu und Stroh bei mir in Rundballen ist.
      Geplant war hier einen Planen Aufleger und einen Schubboden wobei in der ernte ein weiterer Schubboden gemietet werden soll.

      Zusätzlich soll es eine Untersetzachse geben um die Auflieger auch mit dem Traktor bewegen zu können.
      Eine Zulassung als LoF soll es nicht geben, dieses würde den Einsatz zu stark einschränken und soviel spart man jetzt auch nicht. Zumindest will ich mir Optionen offen halten später auch mal etwas anderes zu fahren, je nach dem wo der Betrieb noch hingeht.

      Sprit hatte ich jetzt auch mit um die 30L kalkuliert, bei Stroh und Heu reden wir vielleicht von max 12T Ladung, beim Getreide ist er natürlich voll. Allerdings sind wir hier auch nicht im tiefsten Bayern und im großen und ganzen ist es ziemlich Flach. Weniger verbrauchen als der Traktor wird er allemal.

      wie gesagt tue ich mich Aktuell eben nur etwas schwer mit den normalen Wartung, Verschleiß und Reparaturkosten. Bei den Landmaschinen sagt man grob je nach Maschine und Einsatz 2-5% vom Anschaffungspreis für den Punkt Wartung.
    • Bei einer Zulassung als LOF Zugmaschine hast den Nachteil max 60 km/h einstellbar per Geschwindigketsbegrenzer mit Eintrag in die Zulassungsbescheinigung, aber auch viele Vorteile:

      Fahrtenschreiber nicht notwendig, keine LuRz beachten, Einschränkungen bei der Höhe mit Ladung erst ab 4,20m usw.


      Die Hello-Dolly-Achse :D ist nur beim Betrieb des SANH als LOF-Anhänger zulässig (oder beim LANG-LKW unter bestimmten Voraussetzungen) nicht aber beim normalen Straßen-SANH.

      Wahlweise geht nicht so einfach. Ich kenne einige Bauern die Ihre Gülle-Anhänger oder Wassertankwagen mit Wechsel-Dolly betreiben, aber eben nur LoF-Anhänger
    • Naja mit kennzeichenhalter ist das Kennzeichen schnell gegen ein Folgekennzeichen getauscht. Dann ist es ein Lof Anhänger.

      das rechtliche Problem ist dabei aber ohnehin nicht die technische Seite sondern eher dann der Traktor oder der Dolly. Durch die Agrar Zulassung würde mit einem normalen auflieger schnell ein gewerblicher Transport unterstellt werden welche mit der landwirtschaftlichen Zugmaschine so nicht erlaubt wäre. Gut man könnte steuern nachzahlen dan wäre es Tuttifrutti.

      optisch würde sich durch den Anhänger Zuschlag schonmal die Sache etwas entspannen, weil der auflieger dann ja auch grün zugelassen ist. Ist natürlich auch nur halb legal.

      Da der Dolly aber ohnehin nur für da ist, wo die normale Zugmaschine nicht hinkommt, wird eben mal kurz das Kennzeichen getauscht. Gibt ja auch schon schöne zugelassene Magnete.
    • Da ich viel in der Agrarbranche zu tun habe, muss ich etwas schmunzeln.
      Dein Post spiegelt die Realität wunderbar wieder, ein typisches Beispiel aus Bauern Sicht. Absolut ok und halt irgendwie halbwegs legal.

      In meiner Kundschaft sind viele große Landwirte. Haben die letzten Jahre alle LKW gekauft und aufgerüstet. Ganz viele fahren nun wieder zurück.
      Entweder zu viel Standzeiten oder nie Personal.
      WIr haben letztes Wochenende eine Filiale der Grünen vom Getreide befreit. Neben den Spedis auch ein großer Bauer mit seinem Agrotruck und Mulde mitgefahren.

      Klassischer Nahverkehr und er hat keine Genehmigung. Aber der Bauer ist Vorsitzender der Genossenschaft, wer so da meckern?
    • onkelp schrieb:

      Neben den Spedis auch ein großer Bauer mit seinem Agrotruck und Mulde mitgefahren.

      Klassischer Nahverkehr und er hat keine Genehmigung. Aber der Bauer ist Vorsitzender der Genossenschaft, wer so da meckern?
      Und falls doch: Dann ist es eben Getreide , das noch sein Eigentum ist und das er dort nur eingelagert hat. Und schon passt das wieder .. :thumbsup: