Arbeitsmarkt
Studie: Ich-AG war Erfolgsmodell
Nachrichten, 02.03.2009, DerWesten, 4 Kommentare, Trackback-URL
Nürnberg. Ich-AG und Überbrückungsgeld haben laut einer Studie vielen Arbeitslosen zu einer erfolgreichen Selbstständigkeit verholfen. Zwei Drittel der Geförderten waren demnach auch fünf Jahre später noch selbstständig tätig.
Die vor drei Jahren abgeschaffte Ich-AG und das Überbrückungsgeld waren erfolgreiche Instrumente zur Förderung der Selbstständigkeit von Arbeitslosen. Zu diesem Ergebnis kommen das Nürnberger Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und das Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit (IZA) in einer am Montag vorgelegten Studie. Den als Ersatz geschaffenen Gründungszuschuss sehen die Forscher dagegen kritisch.
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Zwei Drittel der als Ich-AG oder mit Überbrückungsgeld Geförderten seien auch fünf Jahre später noch selbständig tätig gewesen. Weitere 20 Prozent seien inzwischen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Nur wenigen sei es nicht gelungen, wieder auf dem ersten Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Von 2003 bis Sommer 2006 wurden eine Million Existenzgründungen gefördert, davon knapp 400.000 Ich-AGs, wie das IAB erklärte.
Das 1988 geschaffene Überbrückungsgeld wurde für sechs Monate in Höhe des Arbeitslosengeldes I bezahlt. Die Hilfe für die Ich-AG wurde unabhängig von der Höhe des Arbeitslosengeldes für drei Jahre gezahlt. Die Geförderten erhielten im ersten Jahr 600 Euro im Monat, im zweiten 360 und im dritten 240 Euro.
Neues Programm "kritisch zu hinterfragen"
Seit Mitte 2006 ersetzt der sogenannte Gründungszuschuss die beiden Programme. Er wird in Höhe des Arbeitslosengeldes I für neun Monate bezahlt. Zusätzlich erhalten die Geförderten 300 Euro monatlich. Das neue Programm sei «kritisch zu hinterfragen». Ich-AG und Überbrückungsgeld seien etabliert und sehr erfolgreich gewesen, sagte IAB-Autor Frank Wießner der Nachrichtenagentur AP.
Die Maßnahmen hätten unterschiedliche Gruppen angesprochen. Die Ich-AG sei für Arbeitslose interessant gewesen, die etwa wegen früherer Teilzeitbeschäftigung nur wenig Arbeitslosengeld bezogen hätten. Für sie sei die vom Arbeitslosengeld unabhängige finanzielle Unterstützung attraktiver gewesen als der jetzige Gründungszuschuss, erklärt Wießner. Überbrückungsgeld hätten meist jene angenommen, die Anspruch auf ein hohes Arbeitslosengeld gehabt hätten.
Beide Maßnahmen abzuschaffen sei nicht notwendig gewesen, sagte Wießner. Erste Ergebnisse zur Wirksamkeit des Gründungszuschusses will das IAB frühestens im Herbst vorlegen. (ap)
Wieviel sind Ende 2009 noch da, das ist die Frage.
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Nürnberg. Ich-AG und Überbrückungsgeld haben laut einer Studie vielen Arbeitslosen zu einer erfolgreichen Selbstständigkeit verholfen. Zwei Drittel der Geförderten waren demnach auch fünf Jahre später noch selbstständig tätig.
Die vor drei Jahren abgeschaffte Ich-AG und das Überbrückungsgeld waren erfolgreiche Instrumente zur Förderung der Selbstständigkeit von Arbeitslosen. Zu diesem Ergebnis kommen das Nürnberger Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und das Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit (IZA) in einer am Montag vorgelegten Studie. Den als Ersatz geschaffenen Gründungszuschuss sehen die Forscher dagegen kritisch.
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Zwei Drittel der als Ich-AG oder mit Überbrückungsgeld Geförderten seien auch fünf Jahre später noch selbständig tätig gewesen. Weitere 20 Prozent seien inzwischen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Nur wenigen sei es nicht gelungen, wieder auf dem ersten Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Von 2003 bis Sommer 2006 wurden eine Million Existenzgründungen gefördert, davon knapp 400.000 Ich-AGs, wie das IAB erklärte.
Das 1988 geschaffene Überbrückungsgeld wurde für sechs Monate in Höhe des Arbeitslosengeldes I bezahlt. Die Hilfe für die Ich-AG wurde unabhängig von der Höhe des Arbeitslosengeldes für drei Jahre gezahlt. Die Geförderten erhielten im ersten Jahr 600 Euro im Monat, im zweiten 360 und im dritten 240 Euro.
Neues Programm "kritisch zu hinterfragen"
Seit Mitte 2006 ersetzt der sogenannte Gründungszuschuss die beiden Programme. Er wird in Höhe des Arbeitslosengeldes I für neun Monate bezahlt. Zusätzlich erhalten die Geförderten 300 Euro monatlich. Das neue Programm sei «kritisch zu hinterfragen». Ich-AG und Überbrückungsgeld seien etabliert und sehr erfolgreich gewesen, sagte IAB-Autor Frank Wießner der Nachrichtenagentur AP.
Die Maßnahmen hätten unterschiedliche Gruppen angesprochen. Die Ich-AG sei für Arbeitslose interessant gewesen, die etwa wegen früherer Teilzeitbeschäftigung nur wenig Arbeitslosengeld bezogen hätten. Für sie sei die vom Arbeitslosengeld unabhängige finanzielle Unterstützung attraktiver gewesen als der jetzige Gründungszuschuss, erklärt Wießner. Überbrückungsgeld hätten meist jene angenommen, die Anspruch auf ein hohes Arbeitslosengeld gehabt hätten.
Beide Maßnahmen abzuschaffen sei nicht notwendig gewesen, sagte Wießner. Erste Ergebnisse zur Wirksamkeit des Gründungszuschusses will das IAB frühestens im Herbst vorlegen. (ap)
Wieviel sind Ende 2009 noch da, das ist die Frage.