Bereits am 03. Januar berichtet die DVZ in Ihrer Ausgabe von den ersten Schildern gegen Mautausweichler. Die B 65 wird danach auf dem Abschnitt zwischen Bad Nenndorf und Hannover für Mautausweichler gesperrt werden. Auch wurden Eilanträge zur Aufhebung der Sperrung auf der B7 bzw. B 27 in Nordhessen abgelehnt.

Nach Auskunft des Bundesverband Güterkraftverkehr (BGL) sowie des Deutschen Speditions- und Logistikverband (DSLV) wird bei der Darstellung von Mautausweichlern auf Bundesstrassen in den Medien jedoch masslos übertrieben. In einem anderen Artikel der DVZ wird darauf hingewiesen, dass eine Mautflucht etwa ab einer "Einsparung" in Höhe von 4,00 EURO stattfindet. Einer Studie zu Folge sind auf 75 % der Bundesstrassen weniger als 50 Nutzfahrzeuge pro Tag als Mautausweichler zu verzeichnen. Nach einer Studie der Bund-Länder Arbeitsgruppe "Verkehrsverlagerung" wäre ein Ausweichen für 97 % der mautpflichtigen Transporte ohne jede Einsparung. Nur bei etwa 0,3 % ergibt sich überhaupt eine Einsparung von mehr als 10 EURO. Ausgewichen wird ab einer Einsparung von 4 EURO (ca. 2 % der Fahrten) Die gleiche Studie hat ermittelt, dass eine nächtliche Mautabsenkung um 50 % und eine Anhebung über Tags auf durchschnittlich 0,14 EURO die Ausweichverkehre in der Nacht erheblich reduzieren würde. Welch ein Wunder. Dieser Bericht sagt aber nichts über Einbussen oder Mehreinnahmen aus. Wahrscheinlich wird auch eher Nachts als tagsüber ausgewichen, da Bundesstrassen nachts eher für den LKW-Verkehr geeignet erscheinen als tagsüber.

Aber wer mag dass alles so kontrollieren ?

Das hessische Verwaltungsgericht hat in dem Freitag veröffentlichten Eilentscheid (Aktenzeichen 2TG2606/05) die Sperrung trotz rechtlicher Mängel erneut bestätigt. Im ausstehenden Hauptverfahren könnte die Sperrung jedoch wieder aufgehoben werden. Das Fahrverbot ist zunüchst auf ein Jahr beschränkt. Der Sachverhalt wird Anfang August nue bewertet.