Preise, Fairness und Kalkulation

    • Original von cargohans
      Achtung: Die machen Umzüge inkl. Be- Entladung !!!!


      Gerade im Umzugsgeschäft sind die gefahrenen Distanzen nur zweitrangig von Bedeutung.
      Dort wird in erster Linie nach Laderaummetern, bzw. heutzutage nach Kubikmetern Umzugsgut abgerechnet.
      Die meiste Arbeitszeit entsteht dort beim Laden. Geht ja nicht per Stapler. :D

      Bis die Umzugs-Jungs mit dem Laden fertig sind, ist ein normaler LKW bei gleicher, aber palettierter Lademenge, und gleicher Distanz schon am Ziel und entladen.
      [Blockierte Grafik: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/7/78/Wappen_Preu%C3%9Fen.png/45px-Wappen_Preu%C3%9Fen.png]"Wir sind nicht in die Welt gekommen, um glücklich zu sein, sondern um unsere Pflicht zu tun."
      Otto von Bismarck. Schmied des Deutschen Reiches
    • Ok, mal eine andere Frage:
      arbeitet ihr alleine oder habt ihr Menschen (egal ob Subunternehmer/Festangestellte/ Mitarbeiter/ Fahrer) die für Euch tätig sind. ?(

      Ich weiß nicht, aber durch Eure Beiträge fühle ich mich einwenig missverstanden. :baby:

      Es ist nicht so, dass ich meine dass unter 1,20 €/ km alles schlecht ist oder, dass meine Kalkulation zu meiner Gierbefriedigung dienen soll.

      Aus meiner Erfahrung, Ausbildung und meinem Verständiss geht folgendes vor:

      10 % des Umsatzes gehen an die Amortisation des Fahrzeuges
      5 % gehen an die Rücklagen für eventuelle Reparaturen
      10 % des Umsatzes gehen für Werbung
      2 % des Umsatzes an die Versicherung


      dann kommt noch hinzu, dass man seine Mitarbeiter zahlen muss/soll/kann.

      Was bleibt dann: exkl. MwSt./ Best Case[/B]

      400 km x 36 Cent (Hinfahrt)= 144 €
      400 km x 21 Cent (Leerkilometer) = 84 €
      Insgesamt : 228 €

      Davon reine Arbeitszeit = 8 Stunden
      Nehmen wir mal an ich zahle meinem Sub 10 €/ h (was nicht viel ist) = -80 €
      228 - 80 = 148 € Guthaben

      Bei Preisen von 1,50 € pro Liter und einem Verbrauch von ca. 10 L pro 100 km = 80 L
      120 € Sprit

      228 € - 120 € Sprit = 108 € Guthaben

      Amortisation des Fahrzeuges: 10% vom Umsatz= 22,80 €
      Reparaturen: 5 % = 11,40 €

      108 € - 34,20 € = 73, 80 €

      Ich werde jetzt keinen Versicherungsanteil ausrechnnen und keinen Arbeitsaufwand für das "Finden" diesen Auftrages - da es unnötig ist.
      [B]Es ist auch klar, dass niemand in der lage ist täglich 800 km zu fahren und alle Menschen werden mal krank, müssen sich ausruhen oder der Wagen muss zur Werkstatt.


      Fazit: Bei 36 Cent / km muss man selber fahren. Mann kann sich nie "vergrössern" und verdient eher gering.
      Langfristige Jobausfälle (wie um Gottes Willen ein Beinbruch bedeutet in diesem Fall die Insolvenz :( )

      Übrigens, ich finde, dass jeder von Euch - auch die, die mich mit LOL auslachen einen vernünftigen Ausgleich für ihren Arbeitsaufwand verdient.

      Wenn jemand Sonn-Feiertags oder Nachts arbeitet sollte es auch dementsprechend gewürdigt werden.

      Ich muss noch was anmerken - ich habe Kunden mit diesen Preisen gefunden.

      Ich habe aber ein Gefühl, dass die "großen" Kunden sich an die großen Vermittler wenden, weil man Unternehmer wie Uns/Euch im Netz nicht so einfach findet.
      Die Vermittler natürlich geben einen Preis von 36 Cent weiter.

      Ich meine bei den heutigen Spritpreisen kommt Euch nie die Frage ob das fair EUCH gegenüber ist?

      SORRY für den Roman. =)
    • Original von cityrent
      Übrigens, ich finde, dass jeder von Euch - auch die, die mich mit LOL auslachen einen vernünftigen Ausgleich für ihren Arbeitsaufwand verdient.

      Wenn jemand Sonn-Feiertags oder Nachts arbeitet sollte es auch dementsprechend gewürdigt werden.

      Ich muss noch was anmerken - ich habe Kunden mit diesen Preisen gefunden.

      Ich habe aber ein Gefühl, dass die "großen" Kunden sich an die großen Vermittler wenden, weil man Unternehmer wie Uns/Euch im Netz nicht so einfach findet.
      Die Vermittler natürlich geben einen Preis von 36 Cent weiter.


      Ähem, wenn du tatsächlich erhöhte Frachtraten bei Nachtarbeit erwartest, solltest du die Branche wechseln. Nachtarbeit ist in unserer Branche nämlich ganz normal. "Gewürdigt", wie du schreibst, wird da gar nichts.

      Wenn du zudem Aufträge nur über Vermittler suchst, solltest du dich frühzeitig mit dem Insolvenzrecht vertraut machen.

      Aus deinem Nick "Cityrent", sowie deinem Fuhrpark von 2 Kleintransportern, schließe ich, daß du doch keine echte Umzugsspedition hast, sondern bisher lediglich Kleintransporte durchgeführt hast.
      Mein guter Rat an dich: Bleib einfach dabei.
      [Blockierte Grafik: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/7/78/Wappen_Preu%C3%9Fen.png/45px-Wappen_Preu%C3%9Fen.png]"Wir sind nicht in die Welt gekommen, um glücklich zu sein, sondern um unsere Pflicht zu tun."
      Otto von Bismarck. Schmied des Deutschen Reiches
    • Original von cargohans
      Original von cityrent
      @ Cargohans: geht das auch konstuktiver??? :rolleyes:


      Gerne, ich denke Umzüge sind ein gutes Segment in dem man eine gute Nische hat. Wenn du dich noch nicht mit EKS auskennst kann ich dir das empfehlen. Link Da wirst du merken das es sinnvoller ist in der Schiene zu bleiben und dort hohes Marktpotenzial zu erreichen als zu versuchen die Welt zu erstürmen.

      Ich denke konstruktiver geht´s nicht :]


      Schade eigentlich, mein wohl bester Beitrag in diesem Forum bis dato bleibt ungewürdigt... :rolleyes:
      ... hätte, hätte, Fahrradkette...
    • So kannst Du nicht rechnen

      Versuche es mal so:

      Variable Kosten: Sprit an erster Stelle 12 Liter / 100 km für einen voll beladenen Sprinter sind normal wenn Du nicht selbst fährst, aber Du mußt netto mit 1,15 je Liter rechnen und nicht mit 1,50 - kann sein der Diesel wird mal so teuer, aber dann zieht auch der Frachtpreis an. So liegst Du derzeit bei 14 Cent / km

      Zweite Stelle der Fahrerlohn, nach km darfst Du in der EU den Lohn nicht berechnen sondern nur nach Zeit. Zum Kalkulieren rechne ich mit 80 km / h und einem Stundenlohn von 7 Euro netto bzw 8 brutto je h und weil dieses Brutto in D nicht möglich ist bleibt nur ein Firmensitz in einem EU Land wo das geht. So liegst Du bei 10 Cent je km

      Dritte variable Kosten wie Wartung, Reparaturen usw. sind gering. Ich habe bei meinen Fahrzeugen im Monat unter 1000 Euro, aber die laufen monatlich 10 bis 20 000 km so bleiben die unter 1 Cent

      Fixe Kosten wirst Du feststellen, das die je km gringer werden je mehr km Du machst. Versicherung usw. bleibt alles gleich egal ob Du 1000 km zu 1,50 je km fährst oder 20.000 km zu 0,38 Cent - Fazit auch kein Cent je km und alles über 30 Cent/km ist Gewinnzone Vielleicht nicht für Dich, aber für genug andere Mitbewerber

      und dann noch das mit den Leerkilometern. Die kannst Du ganz vergessen. Wenn Du nicht in der Lage bist Deine Fahrzeuge in beide Richtungen zu befrachten bist Du sogar volkswirtschaftlich schädlich, denn Du verursacht Kosten, verunreinigst die Umwelt und bringst keine Leistung
    • @ Cargohans:
      :D Natürlich habe ich Deine Antwort "gewürdigt". Vor allem weil sie keine Smilies oder "Witzchen", sondern Tatsachen in sich trägt. DANKE

      Ansonsten:
      1) Wir haben mittlerweile unseren Fuhrpark um mehrere 3,5t erweitert.
      2) Ich mache gerade meine EU Lizenz
      3) Ich suche meine Aufträge nicht nur bei Vermittlern.
      Ich habe habe wie ich schon sagte Kunden gefunden, welche 1 € + / km zahlen - aber es handelt sich um 3 Kunden und nicht um 10 =).

      Daher habe ich mich umgeschaut und am meisten findet man Vermittler mit 36-48 Cent /km.
      Ich habe auch nicht behauptet, dass ich die letzte Instanz und die oberste Kompetenz in dieser Branche bin 8), daher wollte ich "unter Kollegen" nachfragen.

      @ Top: Bezüglich Leerkilometer.
      Bis jetzt habe ich noch nie von einem Kunden gehört, dass keine Leerkilometer bezahlt werden.
      Ausser natürlich bei 1, 20€/ km - aber da kann man eh nicht meckern :)

      Bezüglich Wettbewerb:
      Es wird auch immer Unternehmer geben, welche auch für unter 36 Cent /km fahren werden.
      Es gab auch mal bessere Km-Vergütungen, in den Zeiten wo der Sprit noch günstiger war.
      Solange man "Unternehmer" findet, welche für kleines Km-Geld fahren, solange gehen die Preise auch runter.

      Aber wo Ihr Recht habt, habt Ihr Recht.
      Ab 30 Cent /km ist Gewinn zu erwirtschaften, man muss nur seine Kosten gering halten und am besten selber fahren.
      Top: "Dritte variable Kosten wie Wartung, Reparaturen usw. sind gering. Ich habe bei meinen Fahrzeugen im Monat unter 1000 Euro, aber die laufen monatlich 10 bis 20 000 km so bleiben die unter 1 Cent"
      Sorry, ich habe da einen anderen Standpunkt als Du ;)
      Unsere Fahrzeuge (ich spreche die Zeiten an, wo wir keine Logistik, sondern reine Umzüge hatten) wurden auch monnatlich für ca. 1000 € repariert.
      Aber bei Umzügen ist die Fahrleistung doch um einiges weniger als im Logstikbereich.
      Von daher bin ich überzeugt, dass Du jetzt (relativ) wenig Reparaturkosten hast, aber mit jedem Monat verschliessen die Verschleissrteile mehr und mehr und irgendwann werden intensive Reparaturen kommen. Dann muss man seinen Gewinn (nach Steuern 8) ) zu großem Anteil in das Fahrzeug investieren.

      Nacht-Sonn-Feierzeiten:
      Es ist auch ganz normal, dass Ärzte Nachts arbeiten, trotzdem bekommen sie einen +% in den Nachtschichten.Sowie in den meisten Berufen eigentlich.
      Zeigt mir bitte einen Fahrer welcher bereit ist für 8 € brutto Sonntags um 8 Uhr auf der Matte zu stehen und 8 Stunden zu arbeiten, ohne einen wirtschaftlichen Sinn darin zu sehen.

      ABER auch hier habt ihr Recht: Marktüblich ist es nicht für Sonderzeiten bezahlt zu werden.
      Nur wenn man an allen Arbeitstagen mehr Km-Geld erzielt kann man an Sonn-und Feiertagen, sowie Nachts es als Kompensation sehen, bzw. seinem Mitarbeiter "etwas mehr" bieten.
      @ Top und Cargohans:
      Seid Ihr alleine oder fährt jemand mit/für Euch?

      LG
    • Original von cityrent
      @ Cargohans:
      :D Natürlich habe ich Deine Antwort "gewürdigt". Vor allem weil sie keine Smilies oder "Witzchen", sondern Tatsachen in sich trägt. DANKE

      (....)


      @ Top und Cargohans:
      Seid Ihr alleine oder fährt jemand mit/für Euch?

      LG


      Zum Ersten, EKS wenden viele erfolgreiche Unternehmen an die wirklich was bewegen wollen. Ich kann immer nur dafür werben. Wenn hier ein Unternehmer umdenkt und nicht einfach den Bauchladen anbietet kann dieser sicherlich erfolgreich werden.

      Zum zweiten.. wir sind aktuell 16 Mann, machen aber nichts mit klein transporten..
      ... hätte, hätte, Fahrradkette...
    • @ Cargohans:
      Du hast mehrere LKW und 16 Mitarbeiter und fährst für 1 € /km ???
      (ich frage, weil es vorher von anderen angesprochen wurde, dass nicht mal 40t 1,20 €/km bekommen)

      Ich gehe stark davon aus, dass Du (bei 16 Mann) weißt wovon Du sprichst.
      Mein Respekt!!! 8) 8) 8) 8)

      Also, nach Dir zu urteilen bleiben selbst bei diesen Preisen noch Gehälter und Versicherungen übrig??

      Ich selbst habe mich noch nicht getraut 36 Cent/km anzunehmen, weil ich eine Kalkulation auf dem Papier gemacht habe und anscheinend was falsch kalkuliert habe... 8o

      Siehst Du es auch so?
      Oder stehe ich auf dem Schlauch (muss wohl ein sehr langer Schlauch sein) :]

      Mein Mann sagt auch dass es sich lohnt bei 36 Cent/km zu fahren, aber er sagt auch, dass es nicht derartig rentabel ist wie bei Umzügen - z.B.
      Bei den Umzügen schaffen wir höchsten 2 Umzüge in 24 Stunden / D --> CH und zurück.
      Ansonsten haben wir ja auch Inlandumzüge, da fährt man nicht soooo viel und die Fahrzeuge "leben" länger.

      Ansonsten ist er eher so wie Ihr, - ... und ich ?( ...
      Wenn also Cargohans mir einen Gefallen tun würde und mir frauenfreundlich antwortet, wäre ich ihm (und jedem anderem auch) danbar :baby:
    • Ich finde nicht das meine 1000 Euro Rep-Kosten im Monat wenig sind. Wohlgemerkt spreche ich hier von Kosten pro Fahrzeug und ich habe davon immer so rund 15 Sprinter und noch ein paar größere Fahrzeuge die noch mehr kosten. Fahrer habe ich immer rund 25 in vier verschiedenen Länder, davon drei in der EU

      Wenn Du in Deutschland durchhalten möchtest wirst Du mit 36 Cent keinen Gewinn machen. Ich habe keinen einzigen deutschen Kurierfahrer mehr beschäftigt. Was anderes ist es, wenn Du die Lizenz für grössere Fahrzeuge hast. Hier kannst Du ganz anders kalkulieren und grad als kleiner Unternehmer noch gut ins Geschäft kommen. Verwechsel nicht die 40 Tonner mit den 3,5 Tonnern. Kosten, Markt und Frachtpreis unterscheiden sich ganz erheblich.

      Selbst fahre ich auch gern, aber da interessiert mich nicht der Preis sondern das Ziel. Bin gestern aus Rom zurück. Für mich muß das Fahren Spaß machen und ich will immer etwas Zeit am Ziel verbringen. Das Geld ist nicht das wichtigste.
    • Das ist nach meiner Meinung realistisch, eher schon etwas hoch.

      Bei meinem 40-Tonner lag ich mit Auflieger im letzten Jahr bei 5,2 Cent.

      Das wird in den nächsten Jahren aber mehr, da der DAF gerade mal 415 auf der Uhr hat und der Auflieger letztes Jahr neu angeschafft wurde.