Preise, Fairness und Kalkulation

    • Preise, Fairness und Kalkulation

      Hallo liebe Forumianer,

      ich habe in diesem Forum bis jetzt immer nur als Gast gelesen.
      Jetzt möchte ich dieses Thema "Preise" wiederholt ansprechen.

      Wir haben bei uns in der Firma (wir= mein Mann und ich) 2 Transporter (3,5 und 2,5 t)

      Wir arbeiten nicht alleine, sondern haben Subunternehmer und Festangestellte welche bei uns Touren fahren.
      Bis jetzt war unser Hauptstandbein Umzüge und seit einiger Zeit nehmen wir auch die Herausforderung an ein Logistikunternehmen aufzubauen.

      Meine Kalkulation ist bei Langstrecken nicht unter 1,20 € / km, oder 1 € / km, wenn die Leerkilometer bei der Rückahrt vergütet werden. Nachttarife und Sonn-Feiertagstarife um 50%+

      Aber: ich stosse auf "Makler", kann man diese Firmen ja wohl als Vermittler bezeichnen, welche 36 cent/ km anbieten. Und das so als ob das das normalste der Welt wäre.

      Doch dann kann man kein Fahrzeug amortisieren, keinen Sub-oder Festangestellten zahlen, Steuern, Versicherungen etc. ...- es bleibt dann auch nicht mal was für sich selbst.

      Meine Frage an erfahrene Logistiker:
      Braucht es einfach Zeit bis man "normale", oder Direktkunden findet oder ist diese Branche leider auch schon "von Schwarzarbeit" überfüllt???
      Sorry, ich kann mir keinen seriösen Anbieter vorstellen, welcher 365 Tage im Jahr so arbeitet.

      Was haltet ihr für angemessen und welche Börsen könntet Ihr empfehlen????

      LG
    • Das mit dem Logistikunternehmen aufbauen solltest Du Dir nochmal gut überlegen. Ich versichere Dir es gibt genug Firmen die für diese 36 Cent fahren und noch darunter. Wenn Du Deine Dienstleistung nicht zu dem üblichen Preis auf diesem Markt anbieten kannst wirst Du da nicht Fuß fassen. Ich habe mich auf bestimmte Routen spezialisiert und mache auch bei diesen Preisen noch gute Gewinne und alles legal ohne Schwarzarbeit, aber mit den Möglichkeiten die die EU für diesen Markt bietet.
    • ok, was haltet Ihr für einen fairen Preis???

      36 Cent / km empfinde ich nicht als fair bzw. nicht als angemessen.

      Ansonsten gebe ich Top Recht. Es lohnt sich ansonsten nicht.

      (@ Top: "Ich versichere Dir es gibt genug Firmen die für diese 36 Cent fahren und noch darunter."
      Ja,das stimmt.
      ABER mit dennen will ich auch nicht konkurieren.

      (Und noch was zu diesem Thema.
      Wir haben uns ein Umzugsunternehmen aufgebaut - und Du kannst Dir gar nicht vorstellen was es da an Dumping gibt!:-(
      /Aber Dumping = schlechte Qualität , * meistens/
      Es gibt Anbieter die machen einen Umzug von 20cbm für 500 € und welche die machen das Selbe nicht unter 5000 €, ist wirklich wahr.
      Wir haben uns preislich in der Mitte, mehr nach oben hin positioniert und es geht uns seit dem um einiges besser als damals wo wir versucht haben sich mit den "Billiganbietern" zu vergleichen. Und zwar nicht nur finanziell gemeint, wir können alle notwendigen Versicherungen anbieten, Tischler bezahlen und arbeiten weniger unter Zeitdruck, Qualitätssteigerung usw.)

      --->
      Bei Dieselpreisen wie im Moment+Versicherungen+Steuern+Amortisation bleibt nichts übrig, bzw. entsteht teilweise ein Minus.
      Auch die Arbeitszeit= Aufwand welche/n man für die Organisation und Abwicklung benötig ist auch nicht gerade klein.

      Von daher sind 36 Cent / km und drunter ja nun wirklich inakzeptabel.

      Wenn jemand konstruktiv mir ausrechnen kann, dass es doch geht: BITTE :)
    • Original von cityrent
      @ Cargohans: geht das auch konstuktiver??? :rolleyes:


      Gerne, ich denke Umzüge sind ein gutes Segment in dem man eine gute Nische hat. Wenn du dich noch nicht mit EKS auskennst kann ich dir das empfehlen. Link Da wirst du merken das es sinnvoller ist in der Schiene zu bleiben und dort hohes Marktpotenzial zu erreichen als zu versuchen die Welt zu erstürmen.

      Ich denke konstruktiver geht´s nicht :]
      ... hätte, hätte, Fahrradkette...
    • RE: Preise, Fairness und Kalkulation

      Original von cityrent
      Wir haben bei uns in der Firma (wir= mein Mann und ich) 2 Transporter (3,5 und 2,5 t)

      Meine Kalkulation ist bei Langstrecken nicht unter 1,20 € / km, oder 1 € / km, wenn die Leerkilometer bei der Rückahrt vergütet werden. Nachttarife und Sonn-Feiertagstarife um 50%+


      Au weia, mit den kleinen Transportern sind solche Preise reine Utopie.
      Das sind Preise, die im 40er-Bereich gezahlt werden.
      Und selbst dort wird das noch oft unterboten.

      Das mit den Nachttarifen kannst du sowieso vergessen.
      [Blockierte Grafik: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/7/78/Wappen_Preu%C3%9Fen.png/45px-Wappen_Preu%C3%9Fen.png]"Wir sind nicht in die Welt gekommen, um glücklich zu sein, sondern um unsere Pflicht zu tun."
      Otto von Bismarck. Schmied des Deutschen Reiches
    • Servus!

      Euer Hauptproblem wird Eure Firmenstruktur sein... Das geht ja schon bei den Löhnen los mit denen Ihr als Umzugsspedition sicher nicht bei einem Kurierdienst mithalten könnt.
      Was ist mit der Laufleistung? Mit wie vielen KM wurde da gerechnet?

      Nachtzuschlag? Das meiste Kuriergeschäft wird doch gerade Nachts abgewickelt, da ist das Nachtsfahren also nichts besonderes.

      Sollte ich mal in die Verlegenheit kommen und mit meinem Sprinter per KM abrechnen, veranschlag ich da 80 cent aufn LKM... Aber wenn ich den noch einsetze gehts meistens im Stundenlohn oder ich hab fix vereinbarte Frachtpreise mit einem Kunden von mir, wo ich über 1 € aufm LKM liege...Liegt aber nur daran, da ich da Preise mal auf Basis von nem 40 to angeboten habe und eben ab und zu das Glück habe, das Zeug auch mal mitm Sprinter fahren zu können.

      Aber so 40-50 cent aufn gefahrenen KM sollten doch nicht schlecht sein mitm Sprinter.
      Kurz gesagt: Ich dulde keine Kritik an diesem Heiligen Land, das meine Heimat ist... Bayern, Du bist mein Heimatland!