Mensch Bert .... das hätte man von dir wirklich nicht gedacht

    • Mensch Bert .... das hätte man von dir wirklich nicht gedacht

      Bordellkönig Wollersheim sitzt in neuer JVA


      Düsseldof (RP). Die pompöse Ranch in Willich hat Bert Wollersheim, 61 , der TV-bekannte Rotlichtkönig von der Rethelstraße , mit einer Zelle im U-Haft-Trakt der neuen Justizvollzugsanstalt auf der Stadtgrenze zu Ratingen getauscht.

      Die Polizei stellte Freitag klar: Zu den gegen ihn erhobenen Vorwürfen (u.a. schwerer Bandendiebstahl, schwerer Raub, Computerbetrug) gehört nicht, dass er persönlich die Kreditkarten von bewusstlosen Bordellgästen belastet habe. Allerdings gehen die Ermittler davon aus, dass Wollersheim und sein Geschäftspartner Thomas M. die auf diese Weise erbeuteten Gelder verteilt und kräftig mitkassiert haben.

      Beide waren am Dienstag mit neun mutmaßlichen Komplizen verhaftet worden. Gegen sechs weitere Beschuldigte sind bereits Haftbefehle ausgestellt. Die Kripo ermittelt gegen ein Netzwerk von insgesamt 80 Beschuldigten, die Bordellkunden betäubt und ausgeraubt haben sollen.

      Der Verteidiger von Thomas M., der seit einigen Jahren die Anteilsmehrheit an den gemeinsam betriebenen Bordellen besitzt, legt unterdessen Wert auf die Feststellung, dass sein Mandant nicht vorbestraft ist. Vielmehr habe der 47-Jährige ein "blütenweißes Vorstrafenregister", sagte Anwalt Benedikt Pauka. Eine Verurteilung wegen erpresserischen Menschenraubs in den 1990er Jahren sei inzwischen aus dem Register gelöscht.

      Schutz für gefährdete Zeugen

      Die Opfer-Hotline bei der Polizei (0211 870 5701) wird gut angenommen. Mehrere Dutzend Anrufe sind bereits eingegangen, davon mehr als 20 von Männern, die durch die Rotlicht-Bande geschädigt wurden. Die Polizei bittet auch Prostiuierte, die in den betreffenden Unternehmen Straftaten zum Opfer fielen, sich unter dieser Nummer zu melden, und appelliert an Geschädigte, nicht aus Scham zu schweigen. Auch Angst sei nicht nötig: "Zeugen und Geschädigte, die Angaben zu den Vorwürfen machen, können von der Polizei geschützt werden, sofern sich dadurch eine Gefährdung für sie ergeben könnte", sagte ein Polizeisprecher auf Anfrage.