In welchen Bereichen benötigen Fahrer kein Deutsch?

    • In welchen Bereichen benötigen Fahrer kein Deutsch?

      Hallo zusammen,

      zurzeit stehe ich am Anfang meiner Selbstständigkeit und vermittle Fahrer aus dem nicht-EU Ausland an deutsche Unternehmen aus verschiedenen Bereichen. Führerscheine können einfach umgeschrieben werden und Aufenthaltsangelegenheiten sowie Wohnraum sind auch kein Problem.

      Fahrer mit Führerscheinklasse B vermittle ich vor allem als Paketzusteller hier ist die Nachfrage groß.

      Bei Fahrern mit C / CE, Fahrerkarte und Eintrag 95 habe ich allerdings größere Probleme, obwohl die Kunden die Fahrer fest einstellen und lediglich 3000€ Provision nach sechs Monaten Mindestbeschäftigung zahlen müssen (keine Zahlungsverpflichtung bei kürzerem Beschäftigungszeitraum, Fahrer haben kein Interesse nach sechs Monaten das Unternehmern zu wechseln und werden dazu nicht von mir angehalten).

      Das größte Problem bei der Vermittlung der Kraftfahrern ist, dass viele Unternehmen auf gute Deutschkenntnisse bestehen. Für Nahverkehr, Schwertransport, Gefahrgut und viel Kundenkontakt in manchen Bereichen kann ich es mir vorstellen, aber da eine Fülle von Fahrern auf deutschen Straßen aus Osteuropa stammt fehlt mir teilweise das Verständnis, insbesondere da meine Fahrer fließend Englisch sprechen.

      In welchen Bereichen besteht die beste Möglichkeit für die Fahrer Fuß zu fassen, also wo sind die Sprachanforderungen für Deutsch am geringsten?

      Vielen Dank!
    • Ist es wirklich das die Deutsch verlangen? Klar, bei sehr speziellen Touren auf jeden Fall.
      Aber Englisch würde ich erwarten. zumindest Grundlagen. Das können die meisten Jungen Fahrer aus Osteuropa. Nur wenn es weiter in die Tundra geht nicht mehr.

      Viel wichtiger ist fahrerisches Können, und da hakt es meist. Da nützen auch die 2 Wochen Training in Bootcamps nichts.

      Und mal Ehrlich, 3000 Euro Provision, wofür? Polen, CZ und LT Fahrer melden sich auch ohne Vermittler. BG und RO teils auch.
      Alles von weiter weg soll sich erst einmal auf den LT und PL Flotten ausprobieren. Wenn Sie dort schadensfrei sind locke ich sie mit mehr Gehalt da weg.....

      Gab ne Zeit Vermittler, die wollten nur 1000 Euro Provision. Nach Zahlung hat es ca. 3 Wochen gedauert und der Fahrer war weg. Komischerweise tauchte er dann als neu vermittelt bei einem Kollegen auf. Hat wohl immer halbe halbe mit dem Vermittler gemacht....
      Das schreckt viele ab.
    • ich sags mal ganz einfach und rein rechtlich.

      In Deutschland ist die Amtssprache deutsch (in geringen Maßen gibts da auch noch teilweise ne Zusatzsprache). Soll eine andere Sprache im Rechtsverkehr verwendet werden benötigt der, der die Übersetzung tätigt entweder die Eigenschaft als eingedeutschter Muttersprachler oder als anerkennter Sprachmittler/Dolmetscher.

      und ja, ich habe es selbst schon erlebt, dass ausländische Kraftfahrer weggeschickt wurden, weil eine Kommunikation mit ihnen nicht möglich war.

      Übrigens, der Marokkaner mussin Fankreich auch französisch können und in Spanien spanisch. Oder sich eben zu helfen wissen.


      Einfaches Beispiel: Großraum und Schwertransporte.
      zumindest beim vereinfachten Genehmigungsverfahren ist es ja mittlerweile raus, dass einer dabei sein muss, der die deutsche Sprach spricht. Und wo gibts die meißten Verstöße ? genau bei diese Transporten, weil die FAhrer es nicht lesen können
    • Die ganz einfachen Jobs wie Containertrucking ab Bahn- und Bischi-Terminals sind in einigen Regionen überwiegend in der Hand von hier fest stationierten RO/BG-Flotten.

      Frage in die Runde:
      Kann es damit zusammenhängen, dass mittlerweise wieder einige Fahrer mehr auf dem Markt sind wie vor 2/3 Jahren und deshalb die Anforderungen an Sprachkenntnisse gestiegen sind?
    • Ohne jegliches deutsch funktioniert ohne Probleme nur innerdeutsh bei Linienverkehren.
      Darüber hinaus wirds in der Regel bereits kompliziert zeitintensiv.
      Fahrer die nicht kommunizieren können, werden sehr oft bereits an den Pforten, Waagen, Anmeldungen etc. schikaniert oder in Wartepositionen gesteckt, was immer Zeit kostet und so manche Planung zerstört.
      Wenn die Ladung dann noch mehr erfordert als 0815 wirds noch krasser.


      Bei einer Provision von 3000,- € erwarte ich von dem Vermittler, das er mir passende Fahrer gemäß Profilvorgaben vermittelt und nicht nur "Hilfsarbeiter mit Führerschein".
      .




      Der Geruchskoeffizient gewisser finanzieller Mittel ist permanent gleich null!

      Alle meine Beiträge geben meine persönliche Meinung und Erfahrung wieder. Annahme von Ratschlägen oder Nachahmungen auf eigenes Risiko.
    • Hallo Borstel,
      warum ist es eine Schikane von einem Pförtner, wenn der vor ihm stehende Fahrer nicht sagen kann, wo hin er will und was er dort will. Ich kann da in keiner Weise eine erkennen.
      Über die Vermittlung von Arbeitsschutzbestimmungen in dem jeweiligen Betrieb wollen wir da überhaupt nicht reden.

      Borstel schrieb:

      Bei einer Provision von 3000,- € erwarte ich von dem Vermittler, das er mir passende Fahrer gemäß Profilvorgaben vermittelt und nicht nur "Hilfsarbeiter mit Führerschein".
      Im alten Rom nannte man das Sklavenhandel, heute heißt es "Human-Resources". Man bezahlt eine Ablöse (Provision) und dann macht das Individuum das, was ich sage. Wenn nicht, dann kommt in der Umtauschfrist ein neuer Hilfsarbeiter mit Führerschein. So ähnlich soll das in einer anderen Branche auch funktionieren - da kann man sich Haarfarbe und Körbchengröße aussuchen.
      Das ist nur ein Grund, warum unsere Branche da ist wo sie ist. Nämlich ganz unten.
    • Mein Gott Walter schrieb:

      Im alten Rom nannte man das Sklavenhandel, heute heißt es "Human-Resources". Man bezahlt eine Ablöse (Provision) und dann macht das Individuum das, was ich sage. Wenn nicht, dann kommt in der Umtauschfrist ein neuer Hilfsarbeiter mit Führerschein. So ähnlich soll das in einer anderen Branche auch funktionieren - da kann man sich Haarfarbe und Körbchengröße aussuchen.Das ist nur ein Grund, warum unsere Branche da ist wo sie ist. Nämlich ganz unten.
      Ganz unten noch nicht. Aber auf dem besten Weg dahin. Dafür sorgen auch Leute wie "ultimo" .

      Borstel schrieb:

      Bei einer Provision von 3000,- € erwarte ich von dem Vermittler, das er mir passende Fahrer gemäß Profilvorgaben vermittelt und nicht nur "Hilfsarbeiter mit Führerschein".
      Passende Fahrer. Alter :D . Es gab Zeiten, da hatten Fahrer noch Ansehen. Ja, die gab es. Und heute? Karrenvolk. Jeder Depp wird auf nen Lkw gesetzt. Woher? Egal. Hauptsache billig. Mittlerweile ist es so, kennst Du einen Fahrer, kennst Du alle Fahrer. Meine Güte. Es ist wirklich moderner Sklavenhandel.
    • ultimo schrieb:

      Hallo zusammen,

      zurzeit stehe ich am Anfang meiner Selbstständigkeit und vermittle Fahrer aus dem nicht-EU Ausland an deutsche Unternehmen aus verschiedenen Bereichen. Führerscheine können einfach umgeschrieben werden und Aufenthaltsangelegenheiten sowie Wohnraum sind auch kein Problem.

      Fahrer mit Führerscheinklasse B vermittle ich vor allem als Paketzusteller hier ist die Nachfrage groß.

      Bei Fahrern mit C / CE, Fahrerkarte und Eintrag 95 habe ich allerdings größere Probleme, obwohl die Kunden die Fahrer fest einstellen und lediglich 3000€ Provision nach sechs Monaten Mindestbeschäftigung zahlen müssen (keine Zahlungsverpflichtung bei kürzerem Beschäftigungszeitraum, Fahrer haben kein Interesse nach sechs Monaten das Unternehmern zu wechseln und werden dazu nicht von mir angehalten).

      Das größte Problem bei der Vermittlung der Kraftfahrern ist, dass viele Unternehmen auf gute Deutschkenntnisse bestehen. Für Nahverkehr, Schwertransport, Gefahrgut und viel Kundenkontakt in manchen Bereichen kann ich es mir vorstellen, aber da eine Fülle von Fahrern auf deutschen Straßen aus Osteuropa stammt fehlt mir teilweise das Verständnis, insbesondere da meine Fahrer fließend Englisch sprechen.

      In welchen Bereichen besteht die beste Möglichkeit für die Fahrer Fuß zu fassen, also wo sind die Sprachanforderungen für Deutsch am geringsten?

      Vielen Dank!
      Die Frage ist meiner Meinung nach ganz einfach zu beantworten: Wenn der Fahrer nicht durch Deutschland fährt. DIe Amtssprache in Deutschland ist deutsch. Und andere Fahrer als jene die in Wort, Schrift und Sprache (sowohl empfangen als auch senden) der deutschen Sprache mächtig sind stelle ich nicht ein.

      Ja, mittlerweile reicht offensichtlich an vielen Entladestellen die Sprache "ich kann das Handy hin halten damit der Versender/Empfänger sieht was ich möchte". Das reicht mir bei weitem nicht.

      Ich würde das größte Problem bei der Vermittlung von Arbeitskräften eher darin sehen das viel Fahrer der deutschen Sprache in Wort, Schrift und Sprache nicht mächtig sind. Fließend englisch ist schon mal nicht schlecht, aber wie schon beschrieben ist die Amtssprache noch deutsch.

      Um Deinen letzten Satz kurz und knapp zu beantworten - da wo kein deutsch gesprochen wird.

      Ich kenne Kollegen die setzen auch Fahrer ein die kaum deutsch sprechen. Die Resonanz auf den Baustellen ist nicht gut. Aber dort schreibt die Dispo auch mit in die Fahraufträge rein "Fahrer muss rückwärts fahren können", oder "Fahrer muss deutsch sprechen".

      Auf das Niveau werde ich mich nicht begeben. Da mache ich die Bude eher zu.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Daeumling ()