Hegelmann

    • DerBlindePaul schrieb:

      Mittlerweile auch ein Bericht bei eurotransport.de: Gezielte Ausbeutung
      Jan Bergrath ist tief in das Thema eingestiegen.
      Im Bericht Details zum Fahrer, der seit letzter Woche in Merklingen an der A8 zwischen Stuttgart und Ulm steht.
      J.B. hatte Einsicht in die Fracht- und Fahrzeugpapiere (er ist gut mit Edwin Atema vernetzt)
      Der Fahrer transportierte eine Ladung von Daimler Buses Frankreich für Daimler Buses Neu Ulm.
      Am 28.01. erschien dem Bericht zufolge Hegelmann mit einer Solo-SZM, man zog mit der Abschleppstange die MAN SZM des Fahrers unter dem Auflieger weg.
      Der beladene Auflieger wurde dann aufgenommen. Die SZM steht seitdem solo in Merklingen.

      Im Bericht ist ein Screenshot aus einem Video, das wohl der Fahrer aus der Kabine gemacht hat.
      Es zeigt die Frontseite eines weissen Actros mit einer schwarz-rot-gold Beklebung.
      Ist typisch für die deutsche Hegelmann-Flotte (Kennzeichen i.d.R. KA-EX ...) im "Made-for-Germany"-Design.
    • Ein weiterer Bericht von Radio Bremen buten un binnen zum Global Transport Fahrer in Wildeshausen:
      Spedition holt sich Lkw – und lässt Fahrer in Wildeshausen zurück - buten un binnen

      Der LKW wurde am Donnerstag mit etwas Druck von Global Transporte (oder Hegelmann) übernommen. Der Fahrer blieb zurück und wird von Verdi betreut.
      Der Bericht lässt darauf schliessen, dass am Donnerstag weitere LKW an anderen Standorten in diesem Stil übernommen wurden.
      Zitat: "Die Trucker aus Simbabwe treffen sich nun unterstützt von der Gewerkschaft in Frankfurt am Main, um über ihr weiteres Vorgehen zu beraten. Auch Robert Midolo ist am Freitag nach Frankfurt aufgebrochen – mit dem Zug."

      Ich vermute, es findet demnächst in Frankfurt ein Pressetermin von Verdi, RTDD und den Fahrern statt, um Medien und Öffentlichkeit weiter zu mobilisieren.
    • Im Zusammenhang mit dem Streik der Fahrer aus Simbabwe tritt zu Tage, im welchem Umfang die osteuropäischen Großflottenbetreiber offenbar das reine Trucking in verbundene Firmen mit neutralem Namen ausgelagert haben.
      Im Umfeld von Hegelmann:
      Global Transporte Slovakia s.r.o. in Bratislava + Lozorno
      Global Transporte Czechia s.r.o. in Horovice
      Flare Trans sp.z.o.o. in PL Czestochowa
      Lt. Webseite von Global Transporte, die mittlerweise offline ist, gibt es ausserdem noch die Global Transporte in Budapest und einen Standort in Slowenien.

      Die Hegelmann Fleet GmbH in Karlsdorf-Neuthard, bei der vermutlich die deutsche Hegelmann-Flotte angemeldet ist (Kennzeichen KA-EX....),
      hat im Februar 2024 in LNG Fleet GmbH umfirmiert. (Quelle: northdata.de)

      Aus Girteka Fleet wurde bereits 2022 TNDM Trucking.
    • #113 v. 08.02.2025:

      Ahnungslos 3.0 schrieb:

      Zitat: "Die Trucker aus Simbabwe treffen sich nun unterstützt von der Gewerkschaft in Frankfurt am Main, um über ihr weiteres Vorgehen zu beraten. Auch Robert Midolo ist am Freitag nach Frankfurt aufgebrochen – mit dem Zug."

      Ich vermute, es findet demnächst in Frankfurt ein Pressetermin von Verdi, RTDD und den Fahrern statt, um Medien und Öffentlichkeit weiter zu mobilisieren.
      Wider Erwarten blieb es seltsam ruhig in der letzten Woche, vor allem aus der Ecke von Verdi und RTDD Edwin Atema.
      Von Edwin Atema wird das Thema ausser einem Re-Post bei FB vom 31.01. auf Social media überhaupt nicht gepusht.
      Auch in den großen Medien wie FAZ und FR nichts neues.
      Die Branchenmedien bringen das Thema bis jetzt online entweder überhaupt nicht (DVZ, Verkehrsrundschau), bzw. nur als Blog-Beitrag von Jan Bergrath bei eurotransport.
      Der hat gestern mit einem zweiten Blog-Beitrag nochmals nachgelegt:
      Hegelmann-Gruppe: Verstrickt im eigenen Netzwerk | eurotransport

      Der Artikel ist zwar lang, aber stellenweise etwas diffus und sprunghaft geschrieben.
      Mit einem Geraune von investigativer Recherche und Insiderinfos wird vieles reingepackt, auch Nebensächlichkeiten oder Selbstverständlichkeiten aus dem ersten Halbjahr Ausbildung zum Sped.kaufmann unter "Die Funktionsweise des Transportsektors".

      Der Fokus ist dieses Mal auf dem Fahrer von Flare Trans (oder sind doch es zwei?), der im hessischen Alsfeld streikt.
      Wenn man sich das richtig zusammenreimt, war der mit einer Ladung ADR Kl.8 von der Schweiz nach Thüringen unterwegs, wurde er von der Polizei wegen mangelhafter Ladungssicherung stillgelegt (grundsätzlich Pflicht des Fahrers?) und ging dann in Streik?

      Kurios ist die Unterstützung vor Ort:
      Verdi tritt in den Medien nicht in Erscheinung, dafür sind Mitglieder vom Unternehmerverband BLV-pro aktiv.
      Der BLV-Pro ist in der Vergangenheit eher durch Hup-LKW-Demos, Opferhaltung und eine gelegentliche Nähe zur AfD aufgefallen.
      Bei Facebook postet BLV-pro fleissig Fotos von den Frachtdokumenten, die der Fahrer dabei hat: Daimler, Procter & Gamble, Amazon tauchen auf ....
      (Berichtigung 15.02. Procter & Gamble ist falsch, der Frachtbrief ist für einen Transport von Amazon Wuppertal zu Amazon Logistics in Euskirchen, die in der Procter&Gamble-Strasse sind..)

      Der SWR brachte ausserdem einen Bericht von einem weiteren Flare-Trans Fahrer aus Simbabwe, der bei Karlsruhe streikt:

      Karlsruhe: Lkw-Fahrer kämpft seit Tagen für gerechten Lohn - SWR Aktuell

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Ahnungslos 3.0 ()

    • Ahnungslos 3.0 schrieb:



      Wider Erwarten blieb es seltsam ruhig in der letzten Woche...

      Auch in den großen Medien wie FAZ und FR nichts neues.
      Wen interessiert denn schon Logistik? Hauptsache das Amazon-Päckchen ist heute Abend da und im Supermarkt gibt es genügend Prosecco!
      Einen Wunsch hätte ich noch: die ganzen Lkws müssten tagsüber von der Autobahn weg. Die stören dort nur wenn ich vom Shopping oder aus dem Beautysalon komme.
    • Ahnungslos 3.0 schrieb:



      Wenn man sich das richtig zusammenreimt, war der mit einer Ladung ADR Kl.8 von der Schweiz nach Thüringen unterwegs, wurde er von der Polizei wegen mangelhafter Ladungssicherung stillgelegt (grundsätzlich Pflicht des Fahrers?) und ging dann in Streik?

      Kurios ist die Unterstützung vor Ort:
      Verdi tritt in den Medien nicht in Erscheinung, dafür sind Mitglieder vom Unternehmerverband BLV-pro aktiv.

      Der Fahrer der in Alsfeld stand, hat den Auflieger wohl nicht selbst laden lassen, sondern diesen von einem Kollegen übernommen. Es wurde demnach irgendwo umgesattelt. Und es ist auch nur ein BLV-pro Mitglied direkt aktiv. Nämlich ein in Alsfeld ansässiger Spediteur.

      Laut diesem Unternehmer hat der Fahrer seinen ausstehenden Lohn erhalten. Den Lkw hat er verlassen und sich per Flixbus auf den Weg nach Polen gemacht. Dort will er sein Arbeitsverhältnis beenden.

      Ich vermute mal, danach geht es zurück in seine Heimat und wir werden von diesem Mann nie wieder etwas hören. Genau wie von seinen Kollegen. Und in zwei Wochen spricht niemand mehr von diesen Ausstand.
      Zumindest so lange, bis neue armeTeufel vor Verzweiflung auf irgendwelchen Rast- oder Parkplätzen stehen bleiben und ihre Arbeit verweigern.

      Denn kündigt ein Fahrer oder wird er entlassen, verliert er sofort seine Arbeitserlaubnis in der EU. Ein Wechsel zu einen neuen AG ist kaum möglich, weil eine Neubeantragung Monate dauert.

      Ach ja, die Ladung. Die wurde nach gesichert und von der Polizei freigegeben. Der Empfänger in Thüringen darf sich also auf die Anlieferung freuen. Juhu.
    • DerBlindePaul schrieb:

      Der Fahrer der in Alsfeld stand, hat den Auflieger wohl nicht selbst laden lassen, sondern diesen von einem Kollegen übernommen. Es wurde demnach irgendwo umgesattelt. Und es ist auch nur ein BLV-pro Mitglied direkt aktiv. Nämlich ein in Alsfeld ansässiger Spediteur.
      Neben Jochen Franz aus Alsfeld war auch noch Bärbel Karnik, (ehemalige?) Transportunternehmerin aus dem Hessischen und lt. Homepage Schriftführerin vom BLV-pro, aktiv.
      Man findet Interviews mit ihr vor Ort in Alsfeld in Berichten der Hessenschau und von SAT1 regional.
      Auch in Alsfeld: Lkw-Fahrer aus Simbabwe streiken für ordentliche Bezahlung - Video | hessenschau.de | TV-Sendung

      DerBlindePaul schrieb:

      Ach ja, die Ladung. Die wurde nach gesichert und von der Polizei freigegeben. Der Empfänger in Thüringen darf sich also auf die Anlieferung freuen. Juhu.
      Auf dem Foto im Blog von Jan Bergrath kann man sehen, dass ausser der ADR-Tafel auch das A-Schild an der SZM offen ist.
      Im Bericht der Hessenschau öffnet der Fahrer den Auflieger, sind Big bags auf Paletten.
      Vermutlich Abfälle , Klasse 8 = ätzend, zur Entsorgung/Verwertung/Recyclen?
      Eine Terminladung, auf die der Empfänger dringend gewartet hat, dürfte das eher nicht gewesen sein ;)

      In einem Facebook-Post des BLV-pro in der DVZ-Gruppe mit der Überschrift "Wild West in Alsfeld" wird die Situation so geschildert:
      Es wäre eine Art Rollkommando aufgetaucht, mit Ersatz-LKW , weiteren Fahrzeugen und jemanden, der etwas kryptisch als "Buchhalter des Bruchsaler Logistikers" beschrieben wird. Der Fahrer hätte daraufhin per Handy Jochen Franz alarmiert.
      Währenddessen hätte lt. Posting "ein zufällig anwesender Polizist der Autobahnpolizei Bad Hersfeld" die Ladung kontrolliert und eine unzureichende Ladungssicherung festgestellt.
      Die Ordnungsstrafe hätte "der Buchhalter" direkt vor Ort bezahlt.
      Wegen Ladungssicherungsmängel und da LKW und Auflieger auf das PL Unternehmens zugelassen waren und "nicht im Eigentum der Bruchsaler Spedition standen" hätte die Polizei die Übernahme untersagt.

      Ich spekuliere mal:
      Big bags, ADR , mit hinreichend kritischem Blick und "gutem Willen" findet sich da sicher was: fehlende oder mangelhafte Verzurrung, fehlender Formschluss, what ever....
      Und dann noch irgendeine fehlende Plausibilität ob der Übernehmer auch legitimiert ist:
      Wahrscheinlich genug um ad-hoc zunächst mal "behördlich auszubremsen" ;)
      Kann natürlich auch alles ganz anders gewesen sein.... :whistling:
    • Gestern Nachmittag in der Frankfurter Rundschau :
      Erfolgreicher Trucker-Streit: LKW-Fahrer aus Simbabwe bekommt Geld

      Laut Aussage des Fahrers in Alsfeld gegenüber der FR habe er von Flare Trans eine Nachzahlung von 8500€ erhalten.

      Auch die Fahrer in Karlsruhe und Krefeld , ebenfalls für Flare Trans unterwegs, hätten Geld erhalten.

      Weiter heisst es, dass die Fahrer, die für ein anderes Subunternehmen der Hegelmann-Gruppe fahren (gemeint ist wohl die Global Transporte Slovakia), noch auf Zahlung warten.
      Edwin Atema wird zititert: „Die Auftraggeber lösen das, weil Hegelmann nicht bereit ist, seine eigenen Probleme zu lösen.“

      Scheint, als ob das Modell vom zweiten Fahrerstreik Lukmaz-Agmaz in Gräfenhausen, die Auftraggeber durch öffentlichen Druck in die Verantwortung zu nehmen und Geld einzutreiben, wieder praktiziert wird.