Gründung einer Sofaspedition

    • Gründung einer Sofaspedition

      Hallo,

      ich versuch mich kurz und knapp zu halten:

      Ich könnte ab Mai/Juni 2008 über 4-6 SZM verfügen und disponieren
      SZM kommen aus Mazedonien/ Bulgarien mit EU- L


      Meine Frage:
      Welche Vorrausetzung benötige ich um eine ,,Sofaspedi.,, zu gründen?
      Kann ich einfach ein Gewerbeschein ausfüllen und die Sache starten?
      Oder brauch ich wieder irgenwelche Prüfungen?

      Bin über jeden Tipp dankbar,

      mfg
      sasa
    • Im Prinzip kannst Du sofort loslegen

      Beachten mußt Du lediglich das die SZM noch Auflieger brauchen. Die SZM aus Mazedonien (nicht EU Mitglied sondern nur Beitrittskandidat) brauchen noch eine bilaterale Genehmigung (gibt es beim BAG Berlin) oder fahren zwischen EU und Mazedonien Linie und die bulgarischen SZM dürfen mit EU Lizenz überall in der EU fahren nur keine Karbotage in den meisten alten Mitgliedsstaaten.

      Die Besitzer der SZM können Dich jederzeit als Disponenten einstellen.

      Du kannst natürlich auch den aufwendigen Weg gehen und in Deutschland eine Firma aufmachen und Frachten weitergeben. Wenn Du nicht genug Fachwissen hast kannst Du Dir einfach selbst Leute einstellen die diese Fachkenntnisse haben und fehlende Erfahrung mit reichlich finanziellen Reserven einfach ausgleichen. Ist eigentlich alles kein Problem.
    • an Top,

      genau ich will Frachten an die TU in Maz./Bulg. weitergeben.Die Leute haben zwar fette SZM mit Auflieger aber kommen nicht so richtig in schwung.
      Also langt es wenn ich hier in D eine Frachtvermittlung gründe und
      brauch ich dafür irgenwelche Nachweise zum führen einer Frachtvermittlung?

      Sorry für die blöden Fragen,

      mfg
      sasa
    • Nö brauchst Du nicht. Du kannst jederzeit anfangen. Solltest aber um Ärger zu vermeiden zunächst nur Frachten handeln wo nicht zuviel schief gehen kann und die Schwerpunktmäßig in die Regionen sollen wo die Fahrzeuge und Fahrer sich auskennen. Die Frachtpreise nach Süd und Osteuropa sind auch recht gut. Verlader die anständige Frachtpreise zahlen werden zunächst erhebliche Bedenken haben diese Ladungen an Dich und Deine Partner abzugeben. Hier liegt es in Deinem Verhandlungsgeschick diese Bedenken auszuräumen. Besorge Dir Nachweise der EU Lizenzen und der Transportversicherung der Fahrzeughalter. Billigladungen sind da schon leichter zu haben. Es ist halt wie bei der Kapitalanlage ds berühmt Dreieck von Kapital, Risiko und Rendite.
    • Nach der Gewerbeanmeldung brauchst Du noch eine Steuernummer und eine Umsatzsteueridentifikationsnummer für internationale Zahlungen. Die Verlader müssen direkt an Deine osteuropäischen Partner bezahlen und Du stellst denen eine Rechnung über Deine Vermittlungsprovision. Auf dieser Rechnung mußt Du Deine und ihre UmStIdentNr angeben oder 19 % MWSt. berechnen. Solange Du mit Deinem Gewinn inkl. Deiner sonstigen Einkommen unter dem jährlichen Steuerfreibetrag bleibst ist der Standort Deutschland ok.
    • Top hat schon fast alles gesagt!

      Steuer-Nr. gibt es beim Finanzamt unaufgefordert (da kommt nach einigen Wochen ein Fragebogen). UST.-Id-Nr. musst du selbst bei deinem zuständigen FA aktiv werden.
      Wasserdichten Vertrag mit den TU's ausarbeiten und aufsetzen lassen...kostet auch ein wenig Geld und Nerven.


      Zur Abrechnung.
      Ich sehe das nicht so wie Top. Als Sofaspediteur gehst du mit deinem Auftraggeber einen direkten Frachtvertrag ein (wichtig.Haftung nach ADSP!). Dann verkaufst du die Ladung an deine TU's...Bruttogewinn/-verlust ist steuerpflichtig. Kein seriöser Auftraggeber wird direkt mit deinen TU's abrechnen..außerdem würde ich das an deiner Stelle auch unterbinden, weil die TU's dann sehr bald direkt für deine Kunden tätig werden.
      Du benötigst erheblichen Disporahmen bei einer Bank deines Vertrauens..ob die allerdings so in deine Fähigkeiten und Möglichkeiten vertraut ,ist eine andere Sache.

      Schadensfall:
      Vorsicht: du wirst bei Schäden voll von deinen Auftraggebern in Regreß genommen. Wenn deine TU's nicht in Regreß genommen werden können (warum auch immer...z.B. bei einer mangelhaften Kartonagenverpackung (Karton zu schwach)), bleibst du ohne eigene Versicherung voll auf dem Schaden sitzen! In solch einem Fall den Verlader zu verklagen kostet ein kleines Vermögen (spreche da leider aus Erfahrung)
      Schäden z.B. aus einem Diebstahl sind kostspielig und langwierig...und auf dieser Route wird viel geklaut. Und selbst weenn irgendwann der TU zu Schadenersatz verdonnert wird, mußt du das Geld erst einmal bekommen, da du zwischenzeitlich erst einmal die Ansprüche deines Auftraggebers finanzieren musst.

      Resumee:
      Sofaspediteur werden ist nicht schwer, das Sofa und das Bankkonto sollten jedoch dick gepolstert sein :D
    • @hurgler0815

      Genau aus den Gründen die Du da anführst empfehle ich ja nicht diese Strategie. Wenn er nur Vermitter ist hat er nur zwei Risiken: a) er bekommt seine Provision nicht und b) seine Partner brauchen ihn bald nicht mehr

      Gegen beide Risiken kann er nichts machen, denn die Chancen Geld aus Osteuropa einzuklagen sind sehr gering und Kundenschutzverträge nicht das Papier Wert auf dem sie geschrieben sind. Er verliert aber nicht viel mehr als etwas Zeit.

      Wenn er die Frachten selbst einkauft und weiterverkauft braucht er einen Koffer Geld aus den von Dir richig genannten Gründen. Dazu kommen noch weitere Probleme die auch alle mit viel Kapital verbunden sind.
      - Sollversteuerung: 19 % am Monatsende zahlen auch wenn noch kein Geld eingegangen ist
      - Umsatzhöhe: Bei 6 SZM im Fernverkehr kommt er schnell an die Grenze wo er doppelte Buchführung und eine GmbH braucht
      - Nachweispflicht: Transportversicherungen und nicht zu vergessen für das Personal seiner Subs die Einhaltung der Sozial und Arbeitsgesetze
      wenn ich drüber nachdenke fallen mir 10 weitere Punkte ein
    • Hallo,
      wozu brauche ich als Frachtvermittler einen Nachweis das die ausländischen TU im Heimatland Sozialabgaben abführen?Natürlich sollten die Tu eine Transportversicherung haben....
      Wenn ich jetzt eine Fracht kaufe, muss ich die gleich bezahlen? ?
      Da ich die TU selber kenne mache ich mir wegem Geld keine großen Sorgen aber es kann ja alles anders kommen.... und deswegen werde ich von meine TU Vorkasse für die jeweilige Tour verlangen
      und wenn Die meinen die müssten mich abzocken oder mir Kunden wegschnappen dann werde ich wohl harte Maßnahmen einleiten müssen....
      Wenn ich nicht falsch informiert bin, liegt die Provision für einen Frachtvermittler zwischen 6-10 % vom Einkaufswert der jeweiligen Tour oder?
      Nur wenn ich höre das sich die Aufträgen von Frachvermittler zu Frachtvermittler hin und her schieben und provisionen kassieren, dann ist doch dem Auftraggeber wohl egal ob die Fracht von z.b. 1,20 (Ausgangsangebot) und jetzt für 90cent von einem ausländischen TU übernommen wird.
      Mein Ziel ist es Frachten kaufen und die dann an die genannten TU weiter zu verkaufen aber was mich etwas nervt ist dann die Buchführung ....kotz

      mfg
      sasa
    • @ sasa

      wozu brauche ich als Frachtvermittler einen Nachweis das die ausländischen TU im Heimatland Sozialabgaben abführen?


      Mein Ziel ist es Frachten kaufen und die dann an die genannten TU weiter zu verkaufen aber was mich etwas nervt ist dann die Buchführung ....kotz


      Du beantwortest deine erste Frage bereits selber.
      Wenn du Frachten an- und verkaufst, bist du kein Frachtenvermittler, sondern ein Spediteur und mußt mit den genannten Risiken leben.

      Gruß
      T.T.P.
    • Eines ist unbedingt zu beachten:

      Ausländer und gerade die aus den neuen Beitrittländern kommen, dürfen nur internationale Transporte durchführen. Auf keinen Fall innerhalb von Deutschland. Das zweite was Du beachten solltest, das die Qualität bei den Osteuropäern nicht stimmt. Jüngstes Beispiel Spedition Ricö.

      Nicht was immer günstig scheint ist auch gut. Wenn Du mit Osteuropäern den deutschen Markt aufmischen möchtest, denke ich bist Du 5 Jahre zu spät. Viele unsere Kunden, sagen NEIN zu Polen(viele Kundenschutzverletzungen), Bulgaren (schlechte Arbeitsmoral). Über Mazedonier weiss ich nichts, aber denke wird ähnlich sein. Und soviel günstiger kannst auch Du nicht anbieten, da der Fahrerlohn nicht die Kostentreiber sind. Aber viel Glück und herzlich Willkommen in der Speditionswelt.

      Nadine W.
    • RiCö hier zu erwähnen finde ich nicht korrekt.. Weder ist RiCö osteuropäischen Ursprungs,noch ist fehlende Qualität zu bemängeln im Vergleich zu anderen großen Unternehmen.Im Gegenteil,einem Kunden kann nix besseres passieren als wenn sein Dienstleister eigenen Fuhrpark zu Verfügung stellt...Aber das ist ein anderes Thema...

      Zurück zum Thema.. direkte Abrechnung zwischen Auftraggeber und TU funktioniert sh. Schindler,Otto recht gut und ist mir persönlich lieber als Neufra... z.b. Schadensfälle..

      Rein Sofa ist ok,aber es fehlt aben flexibilität.. wie ein eiliger Auftrag.. oder es droht eine Tour "liegen zu bleiben".. und wenn der Kunde ruft,da muss man eben sofort reagieren können und nicht "ich schau mal.... " usw.. das guckt sich keiner lange an.. von "Stoß"- und "Mau"zeiten mal abgesehen...

      W&W Logistik GmbH
      Breitscheidstraße 43
      01156 Dresden

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