FOB... und dann?

    • FOB... und dann?

      Sehr geehrte Damen und Herren,

      neben meinem Studium, plane ich derzeit meine Selbstständigkeit.
      Ich plane derzeit einen Online-Shop und verhandle im Moment mit asiatischen Produzenten.
      Diese bieten jedoch allesamt FOB an.
      Ich habe jedoch ein Problem bezüglich dieses Incoterm's. Natürlich brauche
      ich die Ladung an keinem Hafen, sondern bei mir.
      Ich habe FOB so verstanden, dass die Ware vom Lieferanten zum Exporthafen
      gesendet wird und ich mich um die weitere Logistik kümmern muss.
      Etwas wie DDP wäre mir natürlich lieber. Sollten die Produzenten dies nicht
      anbieten, muss ich mich natürlich selber kümmern. Wie stelle ich das dann an?
      Ich hoffe, dass Ihr mir Tipps geben könnt und mir die Sache etwas klarer wird.

      Vielen Dank! :)
    • Hallo,
      generell solltest Du, zumindest bei LCL und FCL, bei Importen aus China FOB kaufen und den Transport kontrollieren.
      Das Thema war schon mal hier:
      Hohe Umschlag Kosten bei CFS // Erfahrungswerte und ggf. Alternativvorschläge gefragt
      Es ist der klassiche Anfängerfehler von Neulingen, die in "China-Import" machen: Das Thema Logistik zunächst mal auf den Lieferanten abschieben, und vermeintlich komfortabel DDP oder CPT einkaufen. Hinterher kommt die Überraschung, wenn vorher nicht kalkulierte Kosten auftauchen.
      Darum solltest du immer vorab bei einem Sped. in Deutschland eine detaillierte Offerte für Kosten ab FOB Abgangshafen (Seefracht, Kosten im Ankunftshafen, Zollabfertigung, Transport ins Inland) anfragen.
      Wenn es tatsächlich nur kleine Päckchen sind, könnte es Sinn machen bei einem der Paketdienste (DHL, UPS, Fedex) eine Kundennummer zu beantragen und die Fracht hier zu bezahlen. In jedem Fall wird der Paketdienst von dir die Einfuhrabgaben (Zoll und EUSt) kassieren, in der Regel per Nachnahme, falls Du dort nicht ein bekannter (und kreditwürdiger) Kunde bist. Es ist zwar etwas mühsam,aus den Tarifwerken der Paketdienste vorab die Frachtkosten rauszusuchen, aber den Aufwand solltest Du als "Importeur" nicht scheuen. Dann weist Du, was auf dich zukommt und kannst es immer noch mit den Frachtkosten vergleichen, die dir event. der Lieferant anbietet.
      Viel Spass und Erfolg!