Fahrzeugpflege & Motivation

    • Fahrzeugpflege & Motivation

      Moin moin aus Hamburg !

      Mich würde mal interessieren wie es andere Firmen anstellen ihre Fahrer dazu zu bewegen die Fahrzeuge pfleglicher zu behandeln.
      Sicherlich habe ich schon versucht mit Geldabzug zu drohen, aber auf der einen Seite ist das nicht rechtens und auf der anderen Seite fühle ich mich nicht wohl dabei. Arbeit wird ja erledigt und muss somit auch vernünftig entlohnt werden.
      Gestern stieg ich zufällig in einen unserer einjährigen Scania ein und war entsetzt wie dieses Fahrzeug im Innenraum aussah. Da ist sicherlich ein halbes Jahr kein Staub gewischt worden. Kaffeflecken überall, Müll im Fussraum usw.
      Ich habe mir dann noch einige andere Fahrzeuge angesehen und ein ähnliches Bild vorgefunden. Zugegeben ich habe es schleifen lassen und nie wirklich durchgegriffen.

      Hat jemand eine Idee wie man die Leute dazu bringt ordentlicher mit dem Material umzugehen ? kann man den Mitarbeiter im Höchstfall an den Kosten für eine Reinigungsfirma beteiligen (zumindest mit einem kleinen Anteil) ?
      Wie formuliert man ein Rundschreiben das auch ernst genommen wird ?

      Bitte teilt mir Eure erfahrungen oder maßnahmen mit, ich kann das nämlich nicht begreifen wie man einen Arbeitsplatz an dem man den ganzen Tag verbringt so behandeln kann.

      Danke im Voraus

      Niels
      Hamburg
    • Jo jo, das alte Problem ;)

      Ich habe es folgendermaßen geregelt.
      Eins vorneweg. Es funktioniert einwandfrei.

      Bei mir werden am Wochenende von meinen beiden "Cheffahrern" sämtliche Fahrzeuge auf Sauberkeit kontrolliert.
      Ist ein Fahrzeug zu beanstanden rufen die mich an und ich komme hinzu.
      Beim ersten "Vergehen" gibt es eine Verwarnung und die Aufforderung, den Mangel an Ort und Stelle zu beheben.
      Fruchtet die Verwarnung nicht dauerhaft, wird die Reinigung von externer Stelle erledigt und dem Fahrpersonal vom Entgelt abgezogen.
      Ich mußte bisher nur zwei Fahrern einmal die Reinigungskosten abziehen.

      Seither stehen sämtliche Fahrzeuge am WE sauber und gepflegt am Hof.

      Aber beachte, daß du eine derartige Vereinbarung aufsetzen mußt und alle Fahrer diese unterschreiben müssen.
      Laß dir am besten von einem Rechtsanwalt eine Vereinbarung zu diesem Zweck erstellen.
      Schließlich soll es ja im Fall der Fälle rechtlich haltbar sein.

      Gruß
      T.T.P.

      PS: Ist zwar traurig, daß man wegen solchem Kram eine schriftliche Vereinbarung treffen muß. Doch es ist mir ein Rätsel, in welchem Saustall manche Menschen arbeiten, bzw. leben können.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von T.T.P. ()

    • Aus Fahrersicht....

      Wir haben seit einem geraumen Zeitraum das gleiche Problem. Letztendlich entschieden sich die deutschen Fahrer zusammen mit dem Chef eine halbtägige Auszeit bei Übernahme eines Müll LKW's zu erhalten, damit ein solcher LKw eine gründliche Reinigung erhalten kann. Den Fahrern wurde mit Kündigung im Wiederholungsfall gedroht und aufgerechnet, was der Ausfall des Fahrzeugs während der Reinigungspause kosten wird und man Ihnen den Ausfall abzieht. Mittlerweile reicht die Drohung, dass einer der deutschen Fahrer als nächstes die Zugmaschine übernimmt, damit man ein halbwegs sauberes Auto erhält.

      Letztendlich habe ich selbst nach einem halben Jahr auch mal ein sauberes Auto :] erhalten. Ich weiss, dass auch unter den deutschen Kollegen einige Menschen den Gebrauch von Wasser nie erlernt haben, aber in der Regel ist es doch so, dass man erst mit Zwangsmassnahmen drohen muss, bis sich etwas bewegt. Bei uns wurde auch ein gegenzuzeichnendes Rundschreiben (Arbeitsvertragserweiterung) herausgegeben, dann wurde es besser.

      Liebe Grüsse
      Michelle
    • @T.T.P

      Vielen Dank für Deine Antwort. Ich habe schon vor geraumer Zeit ein Schreiben aufgesetzt, aber ich habe es mir nicht unterschreiben lassen und ich habe vor allem lange nicht reingeschaut und nichts kontrolliert.
      Ich werde es mal etwas professioneller versuchen aufzuziehen und es mir vor allem gegenzeichnen zu lassen.

      @Scandifem

      Auch mir, der ich nur noch selten fahren muss, fällt es schwer zu glauben das Mitarbeiter ihr völlig verdrecktes Fahrzeug an einen Kollegen übergeben mögen.
      Bei Urlaubsvertretung und ähnlichem. Aber nichteinmal beschwerden aus den eigenen reihen bringen diese Dreckschweine dazu mehr zu machen als mit der Luftpistole bischen den Staub zu verteilen.

      Oft genug habe ich am WE Autos sauber gemacht weil es mir unangenehm war einen anderen Fahrer mit einer Dreckschleuder fahren zu lassen.
      Ich verstehe das nicht, aber die die nicht putzen sind auch die die nicht duschen :)

      Ihr wisst was ich meine gell !!

      Vielen Dank !
    • Ich habe auch von umgekehrten Weg gehört der wohl auch funktionieren kann.
      Hängt wohl aber vom personal ab.

      Anstelle einer Strafe erstmal mit belohnung für sorgsamen Umgang mit dem Arbeitsgerät. Wie diese ausfallen kann liegt auch an den gegebenheiten. Aber mit Strafe zu drohen ist nicht unbedingt Motivationsfördend.
      Eine belohnung hingegend schon. Ich weiss jetzt kommt wieder der Spruch "Warum soll ich einen Fahrer für etwas Belohnen das selbstverständlich ist?". Na ja scheinbar ist es ja nicht selbsverständlich.

      Bei Aushilfen hingegend funktioniert das nicht. Da muss das Fahrzeug bei Übergabe und Rücknahme kontrolliert werden. Ist es bei Rückgabe verdreckt reinigen lassen oder kosten für die Reinigung abziehen.
    • @ vinasol

      und es mir vor allem gegenzeichnen zu lassen


      Deklariere das Schreiben jedoch als erweiterten Bestandteil des Arbeitsvertrages.
      Verweigert dir ein Kasper die Unterschrift, kannst du eine Änderungskündigung, bzw. eine Abmahnung aussprechen.

      @ ingoo

      Grundsätzlich hast du recht. Ich persönlich halte auch nix von Sanktionen und arbeite lieber mit Prämien, wie du erwähnt hast.
      Doch glaube mir, bei solchen Schmutzfinken wirst du mit Belohnungen und Prämien auf taube Ohren stoßen.
      Es gibt Menschen, die definieren den Begriff Sauberkeit nun mal sehr unterschiedlich.

      Die Fahrzeuge kosten eine Menge Geld und ich will, daß die Auto so aussehen wie ich es für angebracht halte.
      Es muß in den Fahrzeugen nicht klinisch rein sein, sondern ordentlich und staubfrei.
    • Original von T.T.P.

      PS: Ist zwar traurig, daß man wegen solchem Kram eine schriftliche Vereinbarung treffen muß. Doch es ist mir ein Rätsel, in welchem Saustall manche Menschen arbeiten, bzw. leben können.


      und so verlassen die sani. anlagen unterwegs. ?( ?( ?(


      klare anweisung im av. kein kaffekochen und speisezubereitung und spesenkürzung
      wenn da gegen verstoßen wird.

      bei schlechter behandlung des fahrzeugs hilft diese methode.

      man hast geilen pkw, lass mal prob. reingesetzt und gefahren das bremsen+ reifen
      qualmen. :D :D
    • Auch ich finde Prämien besser als irgendwelche kürzungen, aber es funktioniert nunmal nicht mit allen Dingen.
      Wir haben z.B. eine Prämie für unfallfreies Fahren. Ich meine nicht Rücklicht beschädigt oder so, aber eben alles was weit über 500,- € Schaden hinausgeht.

      Das Problem liegt darin das wenn jemand einen Schaden hat, und die Prämie damit eh futsch ist hat es sich auch mit der Sorgfalt erledigt. jedenfalls für das entsprechende Jahr. Ähnliches passiert mit Transportschäden.

      Kürzt Du also jemandem die Prämie weil das Auto nicht sauber ist, hat er keinen Anreiz überhaupt noch hand anzulegen. Im gegenteil, seinen Frust bekommst Du dann noch ab. Oder Du fängst an zu diskutieren, "aber ich hab doch fenster geputzt, nur nicht staubgewischt" alles Auslegungssache.
      Wie T.T.P schon sagte die Ansichten über Sauberkeit sind sehr sehr verschieden.
    • Als Fahrer kann ich dazu nur sagen:

      Es gibt solche und solche Kollegen. Wenn man ein Auto bekommt das pikobello sauber ist, dann gibt man es auch wieder so ab. Das gehört sich einfach so. Nur leider muss ich öfter die Erfahrung machen das wir garkeine Zeit bekommen um das Auto entsprechend sauber zu halten.
      Hab mich schon öfter mit meiner Dispo angelegt weil ich zum WE gesagt habe oder wenn ich das Auto wieder abgeben musste, ich fahre erstmal Waschen und mach die Kiste sauber für den Kollegen der mir das Auto sauber gegeben hat.
      Fazit für mich, wer als Chef möchte das seine Fahrzeuge pfleglich behandelt werden, der muß den Fahrern die Gelegenheit geben dieses auch zu tun. Putzen kann man in der Woche wenn man Wartezeiten hat. Mit nem feuchten Lappen durchgehen, Saugen und Schmierdienste dafür braucht man Zeit und Material.
      Und wenn ein Schmutzfink garnicht seine Kiste sauber hält, dann die Prämie kürzen und im Extremfall die Reinigungskosten vom Lohn abziehen.
      (Die Freiheit hat ihren Preis, mitunter die Freiheit selbst, nur dann ist der Preis zu Hoch! Das Volk will Bewacht/ Beschützt und nicht Überwacht werden, in diesem Sinne, willkommen in der Bananendemokratur Deutschland!
      Jede Hochkultur fällt über den Zenit ihrer Dekadenz!
      Und der Tod stellte die Sense in die Ecke und stieg auf den Mähdrescher, denn es war Krieg!)
    • Das Problem hat man als Selbstfahrer ja zum Glück nicht, man macht so sauber wie man es selbst für nötig hält bzw. sich den Kunden präsentieren will.
      Manche wenige sollen ja sogar die Wartung selbst erledigen und ewig rumbasteln. ;)
      Bei den Angestellten gibt es wohl solche und solche, den einen ist es wirklich scheißegal, aber andere, obwohl sonst sauber, haben einfach nach wer weiß wie vielen "Gratis-Überstunden" keine Lust mehr auch noch stundenlang für lau rumzuputzen.
      Kühltaxi Kühlkurierdienst, Tel./Fax: 02484/919170
      E-Mail: [EMAIL]kuehltaxi@aol.com[/EMAIL],

      Das Bild ist nicht wegen dem Motor sondern nur wegen den Ladeluftkühlern.... 8)