Existenzgründung als Einzelfahrer m. Miet-SZM und Miet-Trailer

    • Irgendwie komme ich mir verar... vor bei den fragen des Fred erstellers !!

      3 monate Urlaub ,von 1000 ,- € im Monat leben und dann Selbständig ???

      Meine Zeit als selbstfahrer bestand aus 7 tage woche 12 monate lang und nix urlaub !! aber wollte auch nict von 1000,-€ leben :) und kann es heute noch nicht !!

      Peter deine Milchmädchen rechnung wird nicht funktionieren aber versuchs und wenn du dann mal deine erfahrungen mitteilen.

      Gruß
      Daffan
      Gesegnet seien jene, die nichts zu sagen haben und den Mund halten.
    • topsped schrieb:

      Hallo Peter.

      Habe mit Interesse Deine Frage zum Thema Selbstständigkeit gelesen.
      Wir sind seit 2007 in der Branche tätig mit 7 Fahrzeugen. Diese Fahrzeuge haben wir nicht finanziert, geleast oder gemietet.
      Trotzdem ist das Überleben sehr schwer. Insbesondere ist auch die Ausfallquote von Forderungen nicht zu unterschätzen. Vor allem wenn Du nur eine Hand voll Auftraggeber hast. Das ist ganz gefährlich. Wir streuen immer sehr groß, sodass wir im letzten Jahr ungefähr eine Ausfallquote von 0,6% hatten.
      Gleichenfalls das Thema Europaletten. Vor allem als Einzelkämpfer sehe ich das Problem, dass man der Willkür der großen Spediteure voll ausgesetzt ist.
      Ein Bsp. aus der Praxis. Du kommst an die Ladestelle und meldest Dich an. Dann heißt es: "Warten Sie !" So. Nach 2 Stunden immer noch nix passiert. Schlussendlich hast Du vllt. 6 Stunden auf die Beladung gewartet. Jetzt willst Du für 4 Stunden Standgeld. Um die rechtlich durchsetzen zu können, hättest Du schriftlich eine Frist zur Beladung setzen müssen und ggf. noch eine Nachfrist. Wie willst Du das machen, wenn Du aber im LKW sitzt und nicht im Büro ? Vom Handy aus ne E-Mail zu versenden wird wohl eher problematisch sein, weil das nicht nachweisbar ist, dass Dein Auftraggeber diese E-Mail auch bekommen hat.
      Du behauptest ein guter Kaufmann zu sein. Als Kaufmann sitzt man im Büro und regelt das Geschäftliche und sitzt nicht aufm Bock (Meine Meinung dazu). Du sitzt aufm Bock und rufst Deinen Auftraggeber wg. einem neuen Auftrag an. Der schickt ein Fax in Dein Büro mit ganz prekären Lade und Ablieferterminen, die ihr am Telefon nicht besprochen habt. Schon hast Du die A-Karte gezogen, weil Du das Fax nicht siehst, dass bei Dir zuhause im Büro eingeht. Also auch in dieser Hinsicht muss man das Büro in den LKW verlagern, um nicht unterzugehen. D.h. Du brauchst soetwas wie ein mobiles Fax. Sicherlich gibt es auch Internetdienste, die sowas realisieren. Aber das kaufmännische ist eben extrem wichtig, sonst kann man sich schnell mal ans Bein pinkeln lassen.

      Das mit den 2-3 Monaten Urlaub sehe ich übrigens auch als sehr problematisch an. Entweder man ist selbstständig oder man will Urlaub machen. Dann ist es ggf. doch besser als angestellter Fahrer zu arbeiten.

      Jedenfalls ganz allein auf dem Markt bestehen zu wollen und sich gegen die Konkurrenz aus BG,RO u.a. durchsetzen zu wollen ist aussichtslos.
      Wir machen gerade Feststellung durch, dass die Deutschen Frachtführer durch die Ostblocker nach und nach substituiert werden. Insofern denken heute schon darüber nach die Branche zu wechseln über einen Zeitraum von 1-2 Jahren.


      ... das kann man so pauschal nicht sagen das der Chef ins Büro gehört. Mein ehemaliger Chef hat 12 Kipper laufen, und fährt fast jeden Tag noch selbst mit - ich möcht's nicht machen wollen, aber es geht. Ok, Kipper sind was anderes als Planen, Kühler oder Koffer.

      Aber wenn ich mit einem Truck selbständig bin, dann gehört ein kleines Büro in den Truck, mit Laptop und Drucker, dann kann ich mir auch Faxe schicken lassen, Mails verschicken, mir Dinge ausdrucken - dann bin ich immer uptodate und kann reagieren.

      Das wir den Kampf auf den Strecken und zunehmend auch auf kurzen Relationen gegen die osteuropäischen Mitbewerber immer mehr verlieren, da gebe ich Dir Recht.

      ... mein Tip für so einen wie den Navigator:

      - vorher rechnen und kalkulieren, so gut als möglich, aber damit rechnen das nicht mit offenen Karten gespielt wird. Er ist ein guter Kaufmann, also wird ihm das mit Kostenrechnung und Nachkalkulation nicht schwer fallen.

      - Forderungsausfallversicherung abschließen; kostet für einen Ein-Mann-Betrieb vielleicht 1000-1200 Euro im Jahr und ist gut investiertes Geld. Geht der Auftraggeber (und an einen grossen muss man sich hängen als Selbständiger) kaputt, dann geht er den letzten Rest des Weges alleine und man schläft bedeutend ruhiger

      - Fahrzeug zunächst nur mieten, wenn möglich bei jemandem der sagt: Einen Monat Miete fest, danach jederzeit Ausstieg möglich.
    • @ Navigator:

      ... ich hab mich bevor ich mich selbständig gemacht hab 20 Jahre lang und mehr intensiv ehrenamtlich engagiert, sprich nur so viel gearbeitet das es zum Leben reicht und den Rest der Zeit ehrenamtlich engagiert.

      Nur glaube mir beides zusammen geht nicht- zumindest nicht in einem Fuhrbetrieb - das ist ein Fulltimejob mit knappen Margen den heutzutage nur noch jemand macht wenn er

      a) ein wenig verrückt ist

      und

      b) ein bischen Diesel im Blut hat.

      Ok, es gibt noch eine Insel der Glückseligen wo der Fuhrmann noch einen sehr auskömmlichen Fuhrmannslohn erhält, aber diese Insel der Glückseligen wird momentan immer kleiner wie die Eisberge in der Antarktis.

      . und 2 Netto im Monat + SV, da musst Du schon den passenden Auftraggeber haben - und das Auszeiten nehmen für soziale Projekte - schön wär's, aber das wirst Du nicht hinbekommen.
    • Mal so nebenbei: K+N haben bei der Timo/Ebid grad ne Ausschreibung laufen, Festeinsatz innerdeutsch. Die schlagen 1,05€/km incl. Maut vor; ist aber angeblich Verhandlungssache. Suche aber PLZ04, andere Regionen möglich. Im Endeffekt kommste dann bei 0,95-0,97/km raus.
      ... weiter, weiter ins Verderben, wir müssen leben, bis wir sterben...

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von furchenzieher ()

    • 10.000km waren mal die Worse-case basis

      Der_Navigator schrieb:

      Hallo,
      ich bin der Peter und brauche eine qualifizierte Auskunft, von jemandem der keinen Scheiß erzählt, sonder weiß wovon er redet.


      Also in Kürze:

      Ich bin ein recht guter Kaufmann, fahre seit 1982 im intern. FV (12 Jahren Unterbrechung bis 2002 als selbst.Großhändler, Betrieb hat meine Ex als Abfindung) und möchte mich nun als Alleinfahrer selbständig machen. Die Bücher für die Prüfung habe ich und das geht ok.

      Mit 50 will ich kein gr. Risiko eingehen und möchte zunächst klein anfangen. Heißt, trotz höherer Kosten erst mal:

      - SZM und Auflieger mieten

      - Befrachten lassen durch eine Spedition

      Habe vor Kurzem 6 Wo. für eine Bude mit nur 1 geleasten SZM mit Vollservice-Vertrag incl. Reifenwechsel + gemieteten Schmitz Curtainsider gefahren, die von einem Dänen befrachtet wurde.

      War alles voll ok, nur war für 3-Wochen am Stück draußen, im int. FV 1.800€ brutto + 24€ Spesen ein Witz. (Wollte nur nicht lange auf der faulen Haut liegen).

      Rein aus dem Bauch denke ich, wenn jemand mit 1 Leasing-SZM, gemieteten Trailer und angest. Fahrer klarkommt, sollte ich bei mtl. 1.000€ Eigenbedarf, nicht pleite gehen.

      Bauchgefühl ist aber so eine Sache und daher die Frage:

      Wer hat Erfahrungswerte (nicht nur gehört, gelesen oder vermutet) welche Durchschnittlichen Umsätze (abzgl Maut) pro gefahrenen Kilometer "REALISTISCH" erzielt werden, bei Einhaltung der gesetzlichen Lenk- und Ruhezeiten.

      Oder andersherum gefragt: Wenn ich 3 Wochen draußen bleibe, verdiene ich dann als selbständiger Fahrer mit gemieteten Material im Schnitt 2.000€/Mon. netto nach Abzug von 400€ SV? Dann bin ich zufrieden.

      Ziel ist es nicht mehr zu verdienen, sondern wieder selbständig sein und 2-3 Monate im Jahr Urlaub zumachen. Jahres-Gewinn nach Steuer und SV brauche ich 18.000€

      Ist das realisierbar?
      Mietangebot KLV Rent


      SZM 2.300€/Mon inkl Steuer+Vers., HU, Verschleiß, bei 12.000km

      Trailer 640€/Mon inkl Steuer+Vers., HU, Verschleiß,

      Vielen Dank für alle sachlichen und hilfreichen Kommentare im Voraus

      Peter

      gelöschter User 4 schrieb:

      1,15 wirst du im Schnitt ohne einen guten und festen Kunden nicht erzielen, man beachte auch evtl. Leerkilometer und mit 10000 im Monat kommst du auch nicht zurecht.

      PS: Ich schreibe über FV...im Nahverkehr sieht die Welt etwas anders aus.


      Hallo Sky.

      Die 10.000km habe ich mal als Untergrenze genommen. Möchte mir nichts SCHÖNRECHNEN. Je nachdem wie es läuft, gehe ich im Schnitt von 11.500km aus. Hatte auch schon mal Monate mit gut 13.000, nur waren das Spanien-Rundläufe, die kann man aber nicht zur Norm nehmen
    • ich denke die ganze Diskussion erledigt sich jetzt von selber ! Da ja selbständige in naher Zukunft auch gesetzl. dazu verpflichtet werden, sich Kranken- und Rentenversicherung zu halten.

      Gravierender Unterschied ! Der AN zahlt Beiträge und muss mit dem Leben was er bekommt ! Der Selbständige muss so hoch versichern das er alleine in der Lage ist seinen Ruhestand zu finanzieren und muss dies sogar noch nachweisen !!!

      Wenn man die Kalkulation also jetzt mal um diese Nebenkosten ergänzt, ist m.E. das Thema vom Tisch. Bzw. sollte es dann schleunigst verschwinden. Dagegen kann man nämlich nicht mehr anarbeiten als selbstfahrender TU !!! Das schaffen die Massen der gesetzl. Versicherten schon nicht ! Selbst die garantierten Verzinsungen der privaten (keine Überschußbeteiligungen weil die erfolgsabhängig sind und ggf. von den Versicherern gekürzt oder gestrichen werden) reichen nicht aus ! Rechnet euch mal aus, was eine garantierte Rente von € 1.200,- im Monat an Beiträgen verschlingt ! Wobei die der Betrag wohl eher nen Witz ist. Mit steigendem Einstiegsalter kannst du alleine dafür ein 2. Gehalt einplanen.
      Ich war in meinem letzten Leben bestimmt der nordische Gott der Ungeduld:


      Hammersbald

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von austs ()

    • gelöschter User 5 schrieb:

      Wie fährt man mit 1,05 € der Last durch Frankreich??

      Nationale, denn Maut kann sich da keiner leisten!


      Moin Herrmann ,
      warst aber lange nich mehr in F , die haben doch jede
      menge N + F straßen über Gewicht begrenzt ?( aber
      auch schon lange . Wenn ich an früher denke Mont Chenis
      rauf und runter 300 DM gespart :thumbup: zwar nur im
      Sommer offen aber sonst bin ich auch nicht nach Bella Italia
      hin und ;( gesperrt für 16 od. 19 to ;( 900 und ein paar kleine
      FF auf den Tisch des Herrn und ab durch den Tunnel ;( die
      Woche nix mehr Trattoria ;( da gabs Trockene Panini und Chinati
      aus dem Supermarkt ;( drecks gallier ;(