Etwas zu Opel

    • Etwas zu Opel

      BILD am SONNTAG

      Legal, aber auch in Ordnung? Der angeschlagene Automobilkonzern soll seine Gewinne in den USA versteuert, Verluste aber in Deutschland geltend gemacht haben. Jetzt braucht die Marke Milliarden deutsches Steuergeld.


      Es ist nicht zu fassen: Der Autobauer Opel, der jetzt Milliarden Steuergeld zum Überleben braucht, hat in Deutschland keinen Cent Gewinn versteuert.

      Seine Gewinne hat Opel stattdessen an die Konzernmutter General Motors (GM) in den USA überwiesen.

      Die Opel-Verluste wurden allerdings in Deutschland geltend gemacht, berichtet „Focus“. Damit habe Opel dem Steuerzahler bereits jetzt hohe Milliardenbeträge gekostet.

      „Wir wollen das nicht kommentieren“, sagte ein Opel-Sprecher zu BILD am SONNTAG. „Klar ist aber, dass Opel ein Teil von General Motors ist, und General Motors versteuert seinen Gewinn in den USA.“

      Mit Empörung reagieren Politiker auf die legale „Steuerflucht“ von GM und Opel. CDU-Wirtschaftsexperte Michael Fuchs zu BamS: „Opel hat 655 Millionen Euro Patentgebühren an General Motors gezahlt. Damit waren alle Gewinne weg. Es darf nicht sein, dass der deutsche Steuerzahler eine Firma retten soll, die ihre Gewinne in die USA überweist. Wir tun immer so, als ob Opel ein deutsches Unternehmen ist, dabei gehört es zu 100 Prozent den Amerikanern.“
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      Kritik kommt auch von der FDP. Generalsekretär Dirk Niebel: „Die Steuern in Amerika zu zahlen, aber die Staatshilfe in Deutschland zu beantragen, das passt nicht zusammen. GM muss begreifen, dass wir keine deutschen Steuergelder nach Detroit fließen lassen.“

      Das Bundesfinanzministerium hat der „Wirtschaftswoche“ den Steuerspartrick von General Motors erklärt. Die Detroiter Zentrale habe ihr Tochterunternehmen über Jahre angewiesen, dreistellige Millionengewinne an den Mutterkonzern zu schicken und gleichzeitig hohe Kredite aufzunehmen. Die Folge: Beim deutschen Fiskus wurden Schuldzinsen geltend gemacht, die Gewinne dagegen zu niedrigen Steuersätzen in den USA versteuert.


      Dieses Vorgehen von Opel/GM wird ausgerechnet zu einem Zeitpunkt bekannt, als der Rückhalt in der Politik für Staatshilfen schwindet. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erklärte gestern, sie sehe noch keine ausreichende Grundlage für staatliche Hilfe an Opel. Das Rettungskonzept müsse nachgebessert werden. Merkels Bedingung: „Wir werden helfen, wenn der Nutzen für alle Menschen größer ist als der Schaden.“

      Die Parlamentarische Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium, Dagmar Wöhrl (CSU), stellte im „Focus“ staatliche Hilfe offen infrage.

      Es sei „höchst fragwürdig und unwahrscheinlich“, dass Steuergelder in Milliardenhöhe an ein Unternehmen fließen sollten, das bereits Werksschließungen und die Entlassung Tausender Mitarbeiter angekündigt habe.


      Es gilt als sicher, dass selbst bei einer Rettung Jobs gestrichen und Werke geschlossen oder verkauft werden müssen. Der Autobauer hat in Deutschland vier Werke mit mehr als 25 000 Beschäftigten.

      Wöhrl sieht keine Möglichkeit, Opel aus GM herauszulösen. Die US-Mutter habe die in Rüsselsheim erarbeiteten Patente als Sicherheit für Staatshilfen an das US-Finanzministerium abgetreten.




      is doch klasse oder?
      Irgend was ist immer
    • 1.) würden keine Wahlen ins Haus stehen, hätte man denen schon gesagt es gibt nichts.

      2.) wieviel andere Autofirmen sind schon vom Markt verschwunden. Man denke an Borgwarth, Hanomag, Hanomag-Hentschel.

      3.) Diese Bande war doch so hochnäsig und nur Murks gebaut. Viele haben doch nur wegen der Finanz. das Produkt gekauft.

      4.) Barzahler wurden erst gar nicht behandelt. War vor 4 Jahren mit einem Rentner
      bei Opel und wollte so um die 30.000 € ausgeben, er wurde gar nicht beachtet.

      Hat dann ein paar Tausend drauf gelegt und einen VW gekauft.

      Als die Namen Rekord, Commodore, Kapitän und Diplomat verschwanden ging es doch schon bergab in der Qualli. ?(.

      5.) Das schon mit Steuergeldern gebaute Werk in Eisenach will man jetzt mit Gewinnen die wiederum nicht versteuert werden verkaufen.
    • denke, das opel nicht die einzigen sind, die keine steuern zahlen. das würde ich eher als die regel ansehen, wenn ausländische beteiligung im spiel ist.

      ist doch bekannt, das bei internationalen firmen die gewinne immer dorthin gehen, wo verluste sind, so das am schluß nix übrig bleibt.

      nur der mittelstand wird ausgepresst.

      und die größeren verlegen dann den firmensitz - wie z.b. müller
    • denke, das opel nicht die einzigen sind, die keine steuern zahlen


      Da denkst du richtig.
      Vor geraumer Zeit kam im TV eine interessante Reportage.
      Darin ging es um einen kleinen Handwerksbetrieb mit 5 Angestellten.
      Ein ebenfalls anwesender Wirtschaftsprüfer stellte fest, daß dieser kleine Handwerksbetrieb genau so viel Steuern zahlte, wie das BMW-Werk in Dingolfing.

      Das muß man sich mal auf der Zunge zergehen lassen X(
    • Original von T.T.P.
      wie das BMW-Werk in Dingolfing. X(


      :D Und das ist ja nicht klein würde ich mal sagen. Opel Eisenach passt bestimmt 5 mal rein.

      Aber die Lohn und Einkommenssteuer die dort erbracht wird, spricht keiner.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Granitteufel ()

    • Naja, Hermann,

      Lohn- und Einkommenssteuer zahlt ja der AN und nicht der Betrieb ;)

      Es ist doch traurig, wenn Konzerne mit Milliarden-Gewinne fast keine Steuern zahlen, weil im Ausland bilanzierte Verluste hier abgeschrieben werden können.
    • @Toby richtig, aber das Aufkommen.

      Gewerbesteuer nicht vergessen, obwohl zur Zeit wieder viel zurück gefordert wird.

      In der Kommune wird anders gerechnet, obwohl Dingolfing wieder an die anderen Kommunen abgeben muss, wo die Arbeitnehmer her kommen.
    • Haben etliche Kommunen mit zu kämpfen, auch wir in einer kleinen Kommune.

      Der große Schlag kommt erst nächstes Jahr.

      Nun ja, darf diese Jahr schon mal 30 m³ Abwasser auf den Pool zahlen, sonst waren alle immer frei. :evil: Kein Tropfen gelangt in den Kanal.

      Grundsteuer A+B erhöht man dann auch mal so neben bei.

      Bin gespannt wenn die blaue Papiertonne dran kommt, Altpapier ist ja im Keller. :P

      man gönnst sich ja sonst nichts.