Entwicklung Sammelgut-Netzwerke

    • LKW Alter schrieb:

      Jetzt auch offiziell
      Krage Potsdam und Rieck in Großbeeren und Oberkrämer arbeiten für IDS, NewGroupage (System Alliance) und Cargoline im Berliner Raum.

      Ahnungslos 3.0 schrieb:


      fontana schrieb:

      Weiß jemand was mit TLT Potsdam ist? Die TLT ist ja eine 100% Tochter der Cargoline.
      Erstaunlich dass in der Cargoline Partnerübersicht die eigene Tochterfirma TLT nicht mehr erscheint.TLT wurde vor etlichen Jahren von CL übernommen, um die Insolvenz und damit eine Netzwerklücke im Raum Berlin abzuwenden.
      Seitdem ein chronischer Verlustbringer (negatives Eigenkapital lt. Bundesanzeiger 2020 - 5,3 Mio€)
      2020 konnte erstmals ein kleiner Überschuss erwirtschaftet werden, allerdings wegen der Kontraktlogistik, der Speditionsbereich ist nach wie vor defizitär.
      (.....)
      Wurden event. die defizitäten Stückgutaktivitäten bei Krage integriert? Beide Firmen sind in Potsdam Nachbarn auf dem gleichen Gelände.
      Damit wäre auch diese Frage final geklärt.
      Zitat aus dem DVZ Artikel:
      "Die Kooperation Cargoline ändert ihre Berlin-Strategie. Ihre Tochtergesellschaft TLT Berlin GmbH mit Sitz in Potsdam hat sich aus dem Stückgutgeschäft zurückgezogen. Hintergrund sind immense Verluste, die TLT seit der Übernahme durch Cargoline im Jahr 2015 angehäuft hat. Inwieweit die gepachtete Umschlaganlage in Zukunft genutzt wird, ist noch offen, heißt es seitens Cargoline.
      Cargoline selbst wird die Berliner Region in der Verteilung und der Beschaffungslogistik über die dortigen IDS-Primärpartner abdecken, erfuhr die DVZ. Dies sind die Krage Potsdam GmbH in Potsdam sowie die beiden Häuser der Rieck Logistik-Gruppe in Großbeeren sowie Oberkrämer. Diese drei Depots arbeiten seit Jahresanfang in der Berliner Region auch für die neue NG.network (ehemals System Alliance)."
    • Hallo zusammen,

      ich würde den Thread gerne mal in eine etwas andere Richtung lenken und eure Meinung zu meiner Frage hören:

      Wie unterscheiden sich die Netzwerke der großen europäischen Stückgut-Netzwerke (Dachser, Schenker Road, DHL Freight, System Alliance, etc.) hinsichtlich Qualität und Kosten?

      Ich bin Frachteinkäufer bei einem relativ großen, mittelständischen Unternehmen in DE. Europaweit beliefern wir Kunden per palettierter Sendung, meistens zwischen 0,2-1 LDM. Davon Tausende im Jahr.

      Wir haben über längere Zeiträume mit einigen der großen o.g. Speditionen zusammengearbeitet und unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Mein subjektiver Eindruck: Das Dachser-Netzwerk ist Top was Laufzeiten, Kommunikation und Service angeht. DHL ist deutlich günstiger, hat aber große Probleme bei der Zusammenarbeit/Integration mit ihren internationalen Partnern, was zu vielen Verspätungen, Beschädigungen und auch verlorenen Paletten führt (gerade UK, PL und IT war für uns letztes Jahr unterirdisch). Mit der System Alliance arbeiten wir national viel zusammen, international waren die Preise aber meist deutlich höher als bei Wettbewerbern.

      Ich rede jeweils vom Standard-Service; Premium buchen wir nur in Ausnahmefällen.

      Freue mich auf eure Antworten/Einschätzungen.

      Liebe Grüße,
      Gabrielle
    • Hallo,
      deine Erfahrungen decken mit dem was am Markt ziemlich Konsens ist:
      Dachser hat seine Prozesse am besten im Griff, akquiriert selektiv Aufkommen das systemkonform für das Netzwerk ist, hat eine sehr gute einheitliche IT.
      Die Zukäufe wurden erfolgreich integriert (z.B. vor langer Zeit Graveleau in Frankreich).
      DHL bietet gemischte Qualität, akquiriert in aufkommensschwachen Zeiten auch mal Zeug das eigentlich nicht in ein Standard-Stückgutnetz passt und die Produktivität bremst (ich hatte einen Kunden der hat zeitweise Bunde mit Langgut bis 3,5m bei DHL eingespeist). Versucht europaweit eine einheitliche IT Plattform auszurollen, die aber meines Wissens bis heute noch nicht in allen Landesgesellschaften "live" ist.

      System Alliance, national jetzt NG Network, muss man nach Partnern selektiv betrachten.
      Es gibt das europäische Parallel Netzwerk System Alliance Europe, in dem viele der deutschen SysA/NG Network Partner bzw. Gesellschafter ebenfalls Mitglied sind.
      Dieses hat als Rückgrat Hub-Verkehre über das deutsche Zentralhub in Niederaula als Gateway.
      Viele der großen SysA/NG Partner sind traditionell starke europäische Spediteure, haben Direktverkehre mit den ausländischen SAE Partnern, z.B. Heppner in Frankreich.
      Daneben haben meines Wissens diese teilweise noch langjährige Verbindungen und Verkehre mit ausländischen Partnern ausserhalb der SAE Struktur.
      Das ist sehr heterogen.
      Ab welcher Region verladet ihr?

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    • Die italienische Arco Spedizioni wird Mitglied im europäischen Stückgut-Netzwerk System Alliance Europe (SAE)
      Arco Spedizioni verstärkt System Alliance Europe - eurotransport
      Die meisten der großen deutschen SysA/NG Network Partner/Gesellschafter sind gleichzeitig Mitglied in der SAE: Hellmann, Zufall, Honold, Gebr. Weiss, Streck

      Arco ist einer der größeren Stückgut-Speditionen in Italien, traditionell eher national ausgerichtet.
      Bis jetzt ist Arco Mitglied bei VTL und wird dort immer noch als Partner geführt.
      Mal abwarten ob er weiter zweigleisig fährt oder sich ganz auf SAE ausrichtet.
    • Interessant, dass Raben im Raum Augsburg mit einer eigenen Niederlassung in einer Neubauimmobilie startet, statt wie üblich eine kleinere Stückgutsped. aufzukaufen.
      Der Standort ist direkt an der A 8 München - Stuttgart und an der B300 (Querspange zur A9 München - Nürnberg).
      Aichacher Zeitung | Raben im Landeanflug auf Dasing
      Dient nicht nur als regionale Niederlassung, sondern auch als Eurohub mit Gatewayfunktion für Südosteuropa.
      Damit wurde im Netz die Lücke zwischen Raum Ulm (Kauf Luible Logistik in Leipheim, September 2021) und dem Raum München (Kauf GS Frachtlogistik in Garching, Juli 2016) geschlossen.
      @da_Prommi @all : Hatte Raben bis jetzt einen Fremdpartner im Raum Augsburg? Unwahrscheinlich, dass Augsburg bis jetzt über Leipheim oder Garching abgedeckt wurde.

      Am schwierigen Standort Augsburg hat sich sogar Emons die Zähne ausgebissen. Und die haben wirklich Erfahrung mit Aufkauf, Integration und Weiterführung von Betrieben.
      Emons hat Juli 2016 die Biehle Spedition gekauft. Zwei Jahre später, September 2018 wurde der Standort geschlossen.

      Info auf der Homepage von Raben zum Standort- und Netzwerkausbau in Deutschland:
      Neue Standorte - Raben Group
      Aktuell neben Aichach noch
      - Reichenberg bei Würzburg (Standorterweiterung)
      - Sarstadt südlich Hannover (ersetzt Standort Langenhagen, Eurohub mit Gatewayfunktion für Nordeuropa)
      - Ragow südlich Berlin (ersetzt bisherigen Standort Mittenwalde)
      - Herborn zwischen Gießen und Siegen (Neubau, ersetzt Standort Haiger)

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    • D-A Express schrieb:

      und die Einkaufstour der CH-Post, bzw Sped Bächle geht weiter...

      Deal in Brigachtal: Schweizer Post kauft Spedition Effinger - Villingen-Schwenningen & Umgebung - Schwarzwälder Bote

      dann werden die STO Ladungen jetzt halt über die CH-Post gehen..
      Ein anderer traditioneller "STO-Spediteur" wurde schon 2020 von einem Schweizer gekauft:
      Spedition Heine in Stühlingen von der LOG Group Swiss.
      Die Schweizer kaufen im südlichen Baden-Württemberg fast alles was auf den Markt kommt..

      Welche der alteingesessenen Sped. , die mit STO-Plane die STO-Ladungen fahren, existieren noch?
      - Albin Vogt in Donaueschingen ?
      - gibt es Krieg Spedition in Hüfingen noch?
    • Ahnungslos 3.0 schrieb:

      Ab welcher Region verladet ihr?
      Danke für Ihre Einschätzung. Wir verladen zum Großteil aus der Mitte Deutschlands Region Nordhessen/Südniedersachsen/Thüringen. Unser Partner aus dem NG Network ist Zufall. Die machen einen guten Job.

      Wie definiert sich das Schenker Netzwerk in Europa? Nutzen die wie Dachser auch eigene Niederlassungen in den jeweiligen Ländern oder sind auf meistens auf wenig integrierte Partner angewiesen wie DHL?
    • gabbi schrieb:

      Wir verladen zum Großteil aus der Mitte Deutschlands Region Nordhessen/Südniedersachsen/Thüringen. Unser Partner aus dem NG Network ist Zufall. Die machen einen guten Job.
      Zufall ist traditionell auch europäisch gut aufgestellt, ab den Stammhäusern Fulda und Göttingen gibt es viele Direktverkehre.
      Daneben ist noch als Überlaufoption das deutsche Zentralhub der System Alliance / NG Network in Niederaula mit seinen Europaanbindungen.
      Allgemein dürfte es ab PLZ 36/34/37/99 in Sachen Abfahrtsfrequenz eine nicht so entscheidene Rolle spielen, wieviel Direktverkehre man hat. Die deutschen Zentralhubs mit den Europaanschlüssen sind in der Region. Wenigstens solange es systemfähiges Standard-Stückgut ist und nicht schon in Richtung Langgut/Teilpartien geht.
      Die Direktverkehre sind dann eher prägend für den "Mindset" und die Qualifikation, ob man sich als Europaspediteur versteht oder einfach die Sendungen in ein Hub abschiebt.


      gabbi schrieb:

      Wie definiert sich das Schenker Netzwerk in Europa? Nutzen die wie Dachser auch eigene Niederlassungen in den jeweiligen Ländern oder sind auf meistens auf wenig integrierte Partner angewiesen wie DHL?
      Schenker schätze ich in Sachen Qualität und Preis zwischen DHL und Dachser ein. Hauptsächlich organisch gewachsene Landesgesellschaften, es wurden aber immer mal wieder nationale Spediteure in einzelnen Märkten dazugekauft.
      Wie es entwickelt, wenn sich der DB Vorstand zum Verkauf von Schenker entschliesst, ist Spekulation. Es werden ja auch große Wettbewerber wie DSV als potentielle Käufer gehandelt.