Endlich...

Was mich immer entsetzt, ist, wenn du deinem BKF sagst: Fahr schon mal in Richtung 85, die genaue Anschrift kommt gleich. Die wissen nicht, wo in D welches PLZ-Gebiet ist.

Kann ich bestätigen... hab ich auch oft genug erlebt. OK, wenn man in Frankreich, Spanien oder England ohne Karte nicht weiß wo welche PLZ ist, dann lass ich das durchgehen (muss ich selbst auch immer noch gucken), aber in D sollte das ein qualifizierter Kraftfahrer schon im Kopf haben.

Aber auch die alten Hasen schießen mal Böcke. Fällt mir gerade wieder so ne Geschichte ein.

Ich hatte vor Jahren mal nen LKW in Spanien leer. Hat Freitag nachmittag ausgeladen und sollten dann Samstag vormittag irgendwo bei einer Kooperative Olivenkonserven laden (Acetunas).

Ich gebe dem Fahrer am Freitag nachmittag die Adresse mit allem dazu durch. Sag noch: "Mach Deine Pause und fahre dann Samstag früh zeitig da hin und melde Dich wenn du geladen hast"


Samstag gegen 10:00h klingelt mein Handy und ich freue mich schon, dass das alles so gut geklappt hat und der schon auf dem Rückweg ist. Sagt der Fahrer zu mir: "Die Firma gibt es hier nicht und die kennt auch keiner und die Straße die Du mir gegeben hast gibt es hier auch nicht"

Ok, ich fahre also ins Büro, suche den Auftrag und gleiche meine Daten ab. Rufe den Fahrer an und frage nochmal wo er genau ist..
(ich weiß nicht mehr wie das Kaff hieß)

Ja .. in Villabajo...

Welches Villabajo??

Na das 200 km östlich von Madrid



Ich hole tief Luft... "Die Adresse die ich Dir gegeben habe ist 250 km nord-westlich von Madrid"!!!!

Fahrer: Ich habe im Atlas schon gesehen, dass es 3 Villabajo gibt. Da habe ich gedacht ich fahr in das was Richtung Heimat liegt. Dann bin ich schneller zu Hause.........

Gröööl... Der Jung hat mitgedacht (die Quote stand ja auch nicht schlecht, dass es der richtige Ort gewesen wäre..)

Das gleiche hatte ich vor 25 Jahren in Frankreich, da hab aber ich keine Schuld dran gehabt.
Habe damals für Sostmeyer gefahren, und der Disponent hatte auch eine falsche Postleitzahl im Frachtbrief drin.
Hab dann die ganze Woche den Mist mit mir rumgeschleppt, weil in den Postleitzahlgebiet 2 es das Kaff und die Firma nirgends gab.
Der Trottel hatte die 0 vergessen. PLZ 02 das wäre meine erste Abladestelle gewesen, so hab ich 4 Paletten die ganze Woche hin und her geschubst.
Da gab es noch keine Handys, oder Navis, alles nach Karte. Und wenn man eine Telefonzelle suchte war die meistens kaputt.

Geb ich auch mal einen zum Besten:

hatte in meiner Lehre auch schon das Glück disponieren zu dürfen ( wobei mir das sicher auch später passiert wäre)

hatten von einer Papierfabrik ware für Strassburg auf einer Wechselbrücke am Hof stehen, da ich in der DDR groß geworden bin und nicht im Westen, war mein Horizont etwas kleiner , also kombinierte ich diese Sendung mit einer WAB für Rostock, passte meiner Meinung nach super, konnte ich mir auf die Schulter klopfen, Fahrer fährt los Richtung Rostock und da es keine Navis gab, und die Fahrer wußten wie es von a nach b geht und erst kurz vorm Ziel die Karte brauchten fuhr er los. nächsten Morgen rief er mich an, ob ich die spedischeine richtig gelesen hätte... ich warum?? da war es nicht das Strassburg bei Rostock, sondern das in F. solche sachen vergißt du dein Leben nicht

Dann kommen irgendwann die Polnischen Disponenten,Unternehmer und ersetzen die jetzigen hier, da diese besser und zuverlässiger sind
Die jetzigen hier taugen alle nix und sind Faul

Noch ne Episode aus dem Leben:

Fahrer von mir lädt für F-14 St. Etienne und fährt los. Ich denk mir nichts weiter dabei.

Nächsten morgen ruft er ganz kleinlaut an "mir ist da was passiert was sich kein Fahrer wünscht".........

Ich dachte zuerst an nen Unfall oder er hat nen Radfahrer plattgemacht oder die Karre wurde geklaut.

Nach etwas rumducksen hat er dann zugeben, dass er in F-42 St Etienne bei Lyon steht. Er hat nur St Etienne im CMR gelesen und nicht auf die PLZ geschaut, weil er sicher war dass es nur eines gibt.
Als er dann morgens die Vorhänge aufgemacht hat und ne Passantin nach der Straße gefragt, hat die einen Lachanfall bekommen und ihre Einkäufe fallen lassen.

das is nix anders als der Unterschied zwischen Hof in Bayern und Hof in Sachsen ( nahe Stauchitz bei Riesa an der B 169 )

bei letzterem war mal das Edeka-Zentrallager Sachsen was jetzt in Berbersdorf auch den Teil aus Borna geschluckt hat

bloss die Entfernungen sind anders

Da hab ich auch ein nettes Schmunzelbeispiel...

...ein Kollege hat Material fürs Arzneimittelwerk in Dresden, Leipziger Straße, geladen.
Am nächsten Morgen rief er total verzweifelt im Versandbüro vom Absender an, er findet die Bude nicht.
Nach einigen hin und her hat ihn die Dame gefragt: "Klaus, wo bist du denn eigentlich ?"
Er "Na wo denn wohl, hier in der Dresdener Straße in Leipzig"

Ich sehe, von dem beliebten Disponenten-Schwank "Chef, ich bin jetzt in München, aber den Ortsteil Gladbach find ich hier nicht", den man spätestens im zweiten Lehrjahr erzählt bekommt, gibt es viele Varianten

aber um mal wieder zum Thema zu kommen; die PL oder CZ TU sehen eher die Lösungen, wo jedoch die dt. TU als erstes die Probleme sehen, aus diesem Grund arbeite ich sogar lieber mit den PL zusammen, kann mich auf Englisch mit denen verständigen und habe sie weniger am Ohr wie die dt TU ( gibt auch Ausnahmen auf beiden Seiten). Eines habe ich ebenfalls in all den Jahren gemerkt, der "alteingesessene TU" ist nur schwer anpassungsfähig und meist sehr zäh bzw. unflexibel, daher ist es auch verständlich das einige Verlader sich neu orientieren, allein schon der Flexibilität wegen. die Art und Weise der Alten TU passt nicht mehr so zur jüngeren Generation bei den Verladern, auch das ist ein Grund das die alten TU auf der Strecke bleiben und die Fehler bei anderen suchen anstatt bei sich selber. Fazit: die alteingesessenen dt. TU sind nicht in der Lage den Wandel am Markt mit zu gestalten, da sie mehr mit Jammern und " das ist schon immer so" beschäftigt sind, der Preisverfall kommt meiner Meinung nach nicht an erster stelle, der befeuert das Ganze nur

Die Bequemlichkeit der dt Fuhrunternehmen gipfelte in den in den letzten Jahren dahingehend, das sie sich bein den großen Speditionen an den Hals warfen und fest für diese im Vollcharter tätig waren, das sie jederzeit austauschbar und ersetzbar waren haben sie hierbei gar nicht gemerkt, nun ist ein Mengenrückgang zu verzeichnen und die Big Player lassen sie zu Hause mit Ihren Leasingkisten sitzen, und es interressiert die Big Player einen Feuchten... wer von den TU dadurch über die Wupper geht.... das nennt man Kapitalismus