Diskussion von logistik-neuling "rampenTony"

    • Diskussion von logistik-neuling "rampenTony"

      Hallo zusammen,

      ich habe meine Vorstellungsrunde etwas unglücklich angefangen, mit einer Bullshit Nachricht, bitte entschuldigt. Die Kritik von trailerman war voll berechtigt. Also fangen wir nochmal an:

      Ich bin Arkadius, Softwareentwickler, und arbeite an einer Lösung für die Terminvergabe an Laderampen. Warum will ich das ohne Branchenbezug machen ? Weil ich die Problemstellung cool finde, weil ich was neues Bauen möchte, weil ich auch Potential der Branche sehe. Ich werde hier kein Quatsch schreiben, dass die Welt / Branche verändern möchte.

      Was ich verstanden habe:Viele Lager koordinieren ihre Rampen noch per Telefon und E-Mail. Die Disposition verbringt Stunden mit Anrufen, Fahrer warten oft 2-4 Stunden ohne zu wissen wann sie dran sind, und bei Ausfällen bricht das Chaos aus.
      Was ich entwickle:
      • Ein Online-Portal wo Spediteure selbst Termine buchen können
      • Beinahe Echtzeit Benachrichtigungen und Übersicht der Situation
      • Web-App für Fahrer, mit allen Informationen zu Buchung, Möglichkeit Veränderung der ETA zu melden etc
      • Gate-Anmeldung (per GPS, QR Code)
      • Auch Buchungen an der Gate (falls noch offene Slots gibt)
      • Eine mehrsprachige App (15+ Sprachen) zum schnellen Einchecken
      • Automatische Vergabe: Wenn ein Termin frei ist, wird die Buchung automatisiert abgeschlossen (hier noch frage, wie "schwarze Schafe" eliminiert werden können, Bewertungssystem ? z.B. automatisiert ab 4 Sterne, alles drunter muss noch von der Disposition freigegeben werden)
      • Für kleine Betriebe (bis 2 Rampen) dauerhaft kostenlos
      Meine Fragen an euch aus der Praxis:
      1. Was sind eure größten Zeitfresser? Die ständigen Anrufe? Fahrer die ohne Termin kommen? Keine Übersicht?
      2. Automatisierung: Was sollte von selbst laufen? (z.B. bei Verspätung automatisch neu einplanen?)
      3. Problem No-Shows: Wie geht ihr mit Spediteuren um, die Termine blockieren und dann nicht kommen? Habt ihr Ideen für ein faires System? (Bewertungen? Sperren nach X Ausfällen? Kaution?)
      4. Was wäre euch das wert? Nicht in Euro, sondern: Wieviel Zeit würde das sparen? Was würde sich verbessern?
      Suche auch:Jemanden aus der Praxis (Disposition/Lager/Spedition) der Lust hat, das mit aufzubauen. Mir fehlt der Branchen-Einblick, dafür bringe ich die technische Umsetzung mit.
      Bin hier um von euch zu lernen - wer seine Erfahrungen teilen will oder mitmachen möchte, gerne melden!



      Grüße,Arkadius

      Dieser Beitrag wurde bereits 6 mal editiert, zuletzt von rampenTony ()

    • Dein Projekt richtet sich in erster Linie an Verlader und Empfänger in Industrie und Handel?
      Hier im Forum hast du vor allem die Perspektive der Spediteure und Transportunternehmer.
      Aus deren Sicht sind Zeitfenster ein Produktivitätskiller. Industrie und Handel verzichten darauf, ausreichende Ressourcen (Personal und Rampen) vorzuhalten und wälzen das Thema über die Zwangsjacke "Zeitfensterbuchung" auf die Transportlogistiker ab.
      Nicht selten muss eine Tour um das Zeitfenster herum disponiert werden, statt die Entladestellen streckenoptimiert zu bedienen. Es müssen Zeitpuffer eingeplant werden, um rechtzeitig vor dem ZF anzukommen.
      Unter dem Aspekt "Nachhaltigkeit" sind Zeitfenster eine Pest, die Ressourcenvernichtung taucht aber in keiner "Nachhaltigkeitsbilanz" auf.

      Nun gibt es zum Glück noch Belade- und Entladestellen, die funktionieren - oh Wunder - völlig ohne Avisierung und Zeitfenster. Die haben ihre internen Prozesse so aufgestellt, dass eine zeitnahe Entladung die Regel ist. Z.B. Aldi Süd als große rühmliche Ausnahme im Handel.

      Zeitfenstermanagement-Systeme gibt es bereits genügend, die am meisten verbreitet sind Transporeon/Mercareon und Cargoclix.
      Beide Anbieter bieten nicht nur ein Portal für Zeitfensterbuchung, sondern eine breite Palette wie Tender-Management etc. pp.
      Ich habe den Eindruck, dass das Tool, das du entwickeln willst, auf einen gesättigten Markt trifft ("Rad neu erfinden"?)
    • Danke für die ehrliche Rückmeldung – genau solche Einblicke aus der Praxis brauche ich.

      Du hast absolut recht: Ich spreche hier hauptsächlich mit Spediteuren, meine primäre Zielgruppe sind aber Verlader/Lager. Da habe ich wohl das falsche Forum erwischt bzw. meine Frage nicht klar genug formuliert.


      Zu deinen Punkten:
      Zeitfenster als Produktivitätskiller:Verstehe ich vollkommen. Wenn ihr gezwungen werdet, eure Touren um starre Zeitfenster herum zu planen statt streckenoptimiert, ist das ineffizient und alles andere als nachhaltig. Das ist genau das Problem, das ich auch sehe – nur von der anderen Seite: Verlader haben Chaos an der Rampe, ihr habt unnötige Wartezeiten und Umwege.
      Transporeon/Cargoclix sind etabliert:Ja, die gibt's – aber da sehe ich drei konkrete Unterschiede:
      1. Transporeon/Mercareon: Fokussiert auf große Handelsketten (Rewe, Edeka, Metro). Für ein mittelständisches Logistikzentrum mit 5 Rampen ist das Overkill – sowohl von der Komplexität als auch vom Preis. Die brauchen 3-6 Wochen für die Implementierung.
      2. Cargoclix: Gute Lösung für viele, aber: Ihr als Spediteur müsst euch bei jedem Kunden separat einloggen. Wenn ihr mit 20 verschiedenen Verladern arbeitet, die alle Cargoclix nutzen, sind das 20 verschiedene Logins, 20 verschiedene Buchungssysteme. Da gibt's keine zentrale Übersicht.
      3. Mein Ansatz: Was ich anders mache – und da würde mich eure Meinung interessieren: Ein Account für alle eure Kunden. Ihr seht alle Buchungen über alle Verlader hinweg in einer Übersicht. Morgen 3 Slots bei Kunde A, 2 bei Kunde B, 5 bei Kunde C – alles auf einen Blick. viel Automatisierung bei Erstellung der Buchungen, eventuell kürzere Vorlaufzeiten? Das gibt's aktuell so nicht.
      Aldi Süd ohne Zeitfenster:Interessant, das wusste ich nicht. Hast du mehr Infos, wie die das intern lösen? Ich vermute, die haben so gut eingespielte Prozesse und weniger wechselnde Lieferanten, dass sie das anders managen können. Für die meisten Mittelständler dürfte das aber schwer umsetzbar sein.

      Meine Kernfrage an dich:Wenn ihr heute mit 10-20 verschiedenen Verladern arbeitet – wäre es für euch hilfreich, alle Zeitfenster-Buchungen zentral zu sehen statt überall einzeln zu buchen? Oder ist das kein Problem, weil eure Disponenten das eh im Griff haben?
      Und: Was würde ein Zeitfenster-System aus eurer Sicht brauchen, damit es euch HILFT statt euch zu behindern?
      Bin hier nicht, um was zu verkaufen (gibt's ja noch gar nicht), sondern um zu lernen, ob das, was ich baue, überhaupt Sinn macht.

      Danke nochmal für deine Zeit!


      Viele Grüße

      Arkadius

    • Und: Was würde ein Zeitfenster-System aus eurer Sicht brauchen, damit es euch HILFT statt euch zu behindern?

      mal aus Sicht eines Fahrers:
      Das Zeitfenster-System ist zu unflexibel. Wenn man aus Gründen des Straßenverkehres bzw aus techn. Gründen zu spät oder auch mal zu früh erscheint, hat man erheblich viel Leerlauf da eine Änderung der Buchung nur mit sehr guten Kontakten möglich ist.
      Zusätzlich ist es eine Sauerei das der Kraftfahrer für einen Teil der maximal zulässigen 10-stündigen Arbeitszeit noch für das Laden oder entladen unbezahlt missbraucht wird.
    • Danke für die Fahrer-Perspektive – genau das ist Gold wert.

      Zum Flexibilitäts-Problem:Das ist exakt der Punkt, den ich anders machen will. Die Situation, die du beschreibst ("nur mit guten Kontakten änderbar"), ist ein Design-Problem der aktuellen Systeme.
      Was ich konkret anders plane:
      1. Verspätung melden per App/Link:
        • Fahrer kann selbst melden: "Stau A3, +30 Minuten"
        • System schlägt automatisch alternative Slots vor
        • System ändert es nach Kapazität einfach und benachrichtigt alle Parteien. Bei schlechteren. Falls keine automatisierte Möglichkeit gibt, wird Disponent sofort benachrichtigt um selbst das Problem zu lösen. System wird eventuell Verschiebungen vorschlagen
        • Kein Telefonanruf nötig, keine "guten Kontakte" erforderlich
      2. Zu früh da:
        • System zeigt freie Slots an: "Rampe B frei ab 13:45 Uhr"
        • Oder: Wartebereich mit geschätzter Wartezeit
        • Transparenz statt Ungewissheit
      3. Check-in flexibel:
        • QR-Code scannen oder GPS-basiert
        • System meldet: "Slot in 15min" oder "Rampe 3 ist frei, kannst direkt ran"
      Zum Bezahlungs-Thema:Da hast du absolut recht – das ist eine Sauerei. Ehrlich gesagt: Das kann meine Software nicht lösen. Das ist ein strukturelles Problem zwischen Spediteuren, Verladern und Fahrern.
      Aber: Was ich tun kann, ist die Wartezeiten zu reduzieren:
      • Wenn Fahrer ihre ETA (geschätzte Ankunft) einfach updaten können
      • Wenn das System automatisch neu plant statt starr zu bleiben
      • Wenn Disponenten sehen "LKW kommt 20min früher, Rampe ist frei → direkt durchlassen"
      Das spart dir Zeit an der Rampe. Aber ob diese Zeit bezahlt wird, entscheiden leider andere.
      Meine Frage an dich:Wenn du am Steuer sitzt und merkst "ich komme 30min später":
      • Würdest du das per App selbst melden wollen?
      • Oder lieber, dass dein Disponent das macht?
      • Was wäre für dich am einfachsten?


      Und: Gibt's noch andere Punkte, wo aktuelle Systeme dich als Fahrer behindern?

      Danke für dein Feedback!

      Viele Grüße

      Arkadius
    • Jo, da gibts nochwas.

      Wenn z.B. Spediteure an Fremdfirmen Aufträge vergeben und man als Fahrer dann bei der Beladung dann erfährt, wann der Entladeslot ist und man aber noch ne Ruhezeit zwischen drinn machen muss. Aber dass sollte mit einer flexiblen Umbuchungsmöglichkeit zu lösen sein.
      Das betrifft gerade die weiter oben genannten Systeme.
      Ich brauche keine Zeit auf dem Handy wann ich entladen kann, wichtiger ist die Nachricht, dass ich meine Ladung noch los bekomme.
    • als Unternehmer und Teilzeitfahrer meine Ehrliche Meinung?
      Zeige mir den Entwickler von den Buchungsapps und ich haue ihm do lange auf den Kopf, bis er den Mist seines Handelns erkennt.
      Wie meine Vorredner schon geschrieben haben, ist das einfaches Mißmanagement an der Rampe.
      Aldi Süd wie Nord schaffen es ohne. Morgens um 6 stehen halt paar mehr, kommst später - alles fein. Keine Diskussion weil 5 Min zu spät oder so...
      Und dann wundern das diese Läger keiner mehr anfahren will oder einem die Fahrer abhauen....
    • Danke für das ehrliche Feedback – genau solche Einblicke brauche ich.

      @Stahltrucker- Du hast einen wichtigen Punkt erwischt. Das Problem "Fahrer erfährt bei Beladung erst den Entladeslot, muss aber noch Ruhezeit machen" ist real.
      Meine Lösung basiert auf zwei Säulen: Echtzeit-Kommunikation und Automatisierung.

      Schon bei der Buchung (präventiv):
      • Wenn dein Disponent den Slot bucht, erinnert das System automatisch an Arbeitszeit-Kalkulation" Achtung: Von Beladung bis Entladung sind es 6 Stunden Fahrt + geplante Ruhezeit?"
      • Versuch, das Problem schon VOR der Buchung zu vermeiden
      Falls es trotzdem passiert (Stau, Wartezeiten an anderen Stationen, etc.):

      Fahrer agiert selbst (OHNE Login/Registrierung):
      • Fahrer bekommt Link per SMS/E-Mail zur Buchung
      • Öffnet den Link → sieht seine Buchung: Slot um 14:00 Uhr
      • Merkt: Muss noch 4h Ruhezeit machen
      • Klickt auf "Verspätung melden" → wählt "+4 Stunden"
      • System sucht AUTOMATISCH einen freien Slot um 18:00 Uhr
      • Falls Rampe frei ist: Umbuchung passiert direkt, alle Beteiligten bekommen Benachrichtigung
      • Falls nicht möglich: System informiert den Disponenten mit Alternativ-Vorschlägen (z.B. 18:30 oder 19:00 Uhr), und der kümmert sich drum
      Im Idealfall: Fahrer macht 2 Klicks, System bucht automatisch um, fertig. Keine Telefonate, kein Stress.
      Check-In am Tor (auch automatisiert):
      • Fahrer kommt am Tor an
      • Klickt "Ich bin da" (GPS-basiert, funktioniert nur im erlaubten Umkreis)
      • System macht den Rest automatisch:
        • Falls Warteschlange → Fahrer wird zur kürzesten Schlange hinzugefügt
        • Fahrer bekommt Info: "Noch 1 LKW vor dir, Rampe A3, ca. 15 Minuten"
        • Rampe wird automatisch benachrichtigt
        • Niemand muss mehr was machen – System koordiniert alles
      Der Punkt ist: Das System soll Euch helfen, nicht behindern. Wenn starre Zeitfenster das Problem verschlimmern, ist das Quatsch.


      @onkelp - "Missmanagement an der Rampe":Du hast absolut Recht. Aldi (Süd + Nord) beweist: Gut organisierte Rampen brauchen kein Zeitfenster-System.
      Aber: Die Realität ist anders, besonders bei KMU. Laut Branchenstudien:
      • 68% der Lager koordinieren noch per Telefon/E-Mail
      • Durchschnittlich 15 Minuten pro Buchung
      • 300+ Anrufe/E-Mails pro Tag bei größeren Lagern
      • Fahrer warten durchschnittlich 2-4 Stunden
      Mein System löst nicht das Management-Problem. Wenn ein Lager seine Prozesse nicht im Griff hat, hilft auch Software nicht.
      Aber: Was ich oben bei @Stahltrucker beschrieben habe – Echtzeit-Kommunikation und Automatisierung – adressiert auch deine Bedenken:
      • Disposition spart 90% der Zeit (keine 300 Anrufe mehr)
      • Fahrer meldet Verspätung direkt → System bucht automatisch um
      • Fahrer kommt früher? System zeigt: "Rampe B ist frei, kannst direkt ran"
      • Koordination läuft automatisch → Leiden von Spediteuren und Fahrern wird gemildert
      • Im Idealfall: 1-2 Klicks → alles umgebucht, alle zufrieden
      Ich ziele auf KMU ab, nicht auf perfekt organisierte Konzerne wie Aldi. Keine starre Zwangsjacke, sondern ein System das sich an eure Realität anpasst.

      Wichtig: Ich arbeite mit Vorgängen (Use-Cases), nicht mit der Annahme "es müssen Zeitslots sein". Die Vorgänge, die ich mir ausdenke (und viele decken sich mit dem, was ich hier lese), bestimmen wie die Software funktioniert.


      Meine Fragen:
      1. @Stahltrucker: Wäre es okay für dich, wenn du per Web-Link (ohne Login) selbst melden kannst "Komme +30min später" und das System dann automatisch versucht umzubuchen?
      2. @onkelp: Was müsste passieren, damit du sagst "Ok, das macht Sinn" statt "Noch so ein Missmanagement-Tool"?
      3. Was würde so ein System für euch brauchen, damit es HILFT statt nervt?
      Ich will hier nichts bauen, was am Ende nur Arbeit macht statt welche zu sparen. Deshalb arbeite ich mit Vorgängen aus der Praxis – und viele meiner Annahmen decken sich schon mit dem, was ich hier lese.

      Viele Grüße

      Arkadius

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von rampenTony ()

    • Du machst dir viele Gedanken und es hört sich recht gut an:
      Das flexible, transparente, leicht bedienbare, automatisierte Avisierungs- und (Zeitfenster-)-Buchungssystem.

      Wie bereits festgestellt:
      Die problematischen großen Lade- und Anlieferstellen, die ihre internen Prozessmängel auf diese Art komfortabel an die Spediteure und Transportunternehmer delegieren, arbeiten mit Mercareon, Cargoclix oder einem eigenem Avisportal.
      Die wirst du kaum für deine Entwicklung interessieren können.

      Der Rest, der heute noch ohne Buchungssystem arbeitet oder manuell per E-Mail einen Tagestermin abstimmt, funktioniert i.d.R. zufriedenstellend bis gut.
      Denen müsstest du verkaufen, dass du eine Lösung für ein Problem hast, das sie heute noch nicht kennen :)

      Ausserdem: Flexiblität, Dynamik und Transparenz ist überhaupt nicht gewollt!
      Die Buchungs- und Avisportale, die ich kenne, sind am Anliefertag für Umbuchungen gesperrt.
      Wenn man die Zeitfenster-Verfügbarkeit in diesen Systemen beobachtet, hat man oft den Verdacht, dass es nicht an Rampen mangelt, sondern ganze Zeitblöcke und Rampen für Buchungen gesperrt werden. Manchmal werden dann kurzfristig noch Blöcke freigeschaltet.
      Die heutige Situation ist doch komfortabel für die Anliefer- und Ladestellen:
      Kommt der LKW zu früh, muss er warten und falls es passt, kann man ihn früher an die Rampe nehmen.
      Kommt der LKW nicht rechtzeitig, ist es völlig im Ermessen des Lagers, wann entladen wird.

      rampenTony schrieb:

      Missmanagement an der Rampe":Du hast absolut Recht. Aldi (Süd + Nord) beweist: Gut organisierte Rampen brauchen kein Zeitfenster-System.
      Aber: Die Realität ist anders, besonders bei KMU. Laut Branchenstudien:

      68% der Lager koordinieren noch per Telefon/E-Mail
      Durchschnittlich 15 Minuten pro Buchung
      300+ Anrufe/E-Mails pro Tag bei größeren Lagern
      Fahrer warten durchschnittlich 2-4 Stunden
      Na ja, diese "Studien" werden oft von praxisfernen Akademikern zur Beschäftigungstherapie und Daseinsberechtigung produziert.
      Man hat keine Ahnung von der Thematik, stellt die falschen Fragen, hat wenig Rücklauf und kann die Rückmeldungen nicht richtig interpretieren.
      Macht nichts, die "Studie" wird trotzdem publiziert und es gibt genügend praxisferne Medien und Akademiker, die es glauben und weiterverbreiten.

      15 Minuten pro Buchung: Da ist wahrscheinlich die Zeit für Kaffee trinken, Facebook, Insta und WhatsApp checken schon großzügigst mit einkalkuliert :)
    • @Ahnungslos 3.0 - Danke für die klaren Worte! Du triffst genau die Punkte, die ich klären muss.

      Zur Marktsituation:
      Du hast recht - die großen Problemfälle sind bereits bei Mercareon/Cargoclix. Die will ich auch gar nicht.

      Meine Nische sind kleine bis mittlere Logistikbetriebe (1-25 Rampen) im DACH-Raum:
      • Zu klein für Enterprise-Lösungen (Mercareon: 800-2000€/Monat PRO STANDORT, 3-6 Wochen Implementierung)
      • Selbst Cargoclix ist für kleine Betriebe zu teuer und umständlich
      • Typisch: Mittelständische Produktionsbetriebe, regionale Großhändler, Logistikdienstleister mit 2-3 Standorten



      Was bei mir anders läuft:
      • Self-Service: Registrieren, Rampen anlegen, loslegen - in 15 Minuten
      • Keine "Projekte": Kein Consultant, keine Schulungen, keine 6-Wochen-Implementierung
      • DACH-konform: DSGVO, deutsche Server, alles rechtssicher
      • Moderne APIs/Webhooks: Einfache Integration in bestehende Systeme



      Cargoclix-Problem zusätzlich zum Preis:
      • Jeder Lageranbieter hat sein EIGENES Portal
      • 20 Kunden = 20 verschiedene Logins, 20 verschiedene Oberflächen
      • KEINE Cross-Anbieter-Buchungen möglich
      • Keine zentrale Übersicht für Spediteure



      "Lösung ohne Problem?"
      Fair Point. Aber ich sehe es anders:

      Excel wird nur geduldet, weil die Alternativen zu teuer sind:
      • Bei kleinen Unternehmen zählt jeder Cent
      • Niemand LIEBT Excel-Chaos und 30 Anrufe täglich
      • Sie ERTRAGEN es, weil 150-750€/Monat für Cargoclix wehtut
      • Bei kostenlosen/günstigen Alternativen würde NIEMAND bei Excel bleiben



      Zur Preisgestaltung & warum ich das kann:
      20 Jahre Erfahrung in der Versicherungsbranche - komplexe Systeme mit Millionen Transaktionen gebaut. Weiß, wie man von Anfang an richtig plant.

      Der Unterschied:
      • Konkurrenz: Gewachsene Legacy-Systeme, hohe Infrastruktur-Kosten
      • Ich: Baue von Tag 1 mit Blick auf Skalierbarkeit und minimale Kosten
      • Moderne Cloud-Architektur statt eigene Server-Farmen
      • Was bei denen 1000€ Server-Kosten verursacht, läuft bei mir für 100€



      Diese Ersparnis gebe ich direkt weiter:
      • Bis 2 Rampen: KOSTENLOS (dauerhaft)
      • 3-25 Rampen: Deutlich unter Cargoclix
      • Mehrere Standorte: Ein Account, zentrale Übersicht, keine Extra-Kosten



      Konkrete Rechnung für 2 Rampen:
      • 90 Min Be-/Entladezyklus
      • 7-18 Uhr = ca. 7 LKW pro Rampe
      • 2 Rampen = 14 LKW täglich
      • Monatlich: ~300 Buchungen
      • Cargoclix: 0,50€/Buchung = 150€/Monat = 1.800€/Jahr
      • Bei mir: 0€



      Für einen kleinen Betrieb sind 1.800€/Jahr viel Geld - kein Wunder dass sie bei Excel bleiben!

      15 Minuten bis zur ersten Buchung:
      1. Registrieren (2 Min)
      2. Rampen anlegen (3 Min)
      3. Spediteure einladen (5 Min)
      4. Erste Buchung möglich (5 Min)



      Keine IT-Abteilung nötig. Kein Projekt. Einfach machen.

      Zur fehlenden Flexibilität:
      Die etablierten Systeme WOLLEN keine Flexibilität.

      Was ich anders mache:
      • Keine starren Zeitfenster, sondern flexible Vorgänge
      • System passt sich an EURE Prozesse an, nicht umgekehrt
      • Fahrer kann selbst agieren (ohne Account!)
      • Automatisierung nur wo sie hilft
      • APIs für Integration in eure bestehenden Systeme



      Der größere Plan (mittelfristig):
      Wenn erstmal genug Spediteure UND Lager im System sind:

      Endlich KEINE Insellösungen mehr:
      • Spediteur A kann bei ALLEN teilnehmenden Lagern buchen (ein Login)
      • Nicht wie Cargoclix mit 20 separaten Portalen
      • Spontanfracht? Freie Rampen in der Nähe werden sichtbar



      Zu den Studien & Zeitaufwand:
      Die 15 Minuten pro Buchung klingen erstmal übertrieben, ABER:

      Realität bei manueller Koordination:
      • Erst-Buchung: 2-3 Minuten
      • LKW verspätet sich: 5 Min (Anruf, neuen Slot suchen, zurückrufen)
      • Kaskaden-Effekt: 3-4 weitere LKW verschieben = 15-20 Min
      • No-Show: Spediteur anrufen, klären, neu vergeben = 10 Min



      Ein verspäteter LKW kann locker 30-45 Minuten Koordination auslösen.
      Bei 30% Verspätungsquote (realistisch!) explodiert der Zeitaufwand.

      Mit Automatisierung:
      • Fahrer meldet Verspätung → System bucht um → fertig
      • Zeitaufwand: 0 Minuten für Disposition



      Meine konkrete Frage an dich:
      Angenommen, ein mittelständisches Unternehmen (15 Rampen, 2 Standorte, 100+ LKW/Tag) würde dich fragen: "Sollen wir ein System einführen?"

      Was würdest du denen raten?
      • Weiter mit Excel + Telefon-Ping-Pong?
      • 3.000€/Monat + 6 Wochen Implementierung für Enterprise-Lösung?
      • Oder siehst du eine Lücke für eine Lösung, die in 15 Minuten läuft und fast nichts kostet?



      Mein Ziel: In 2-3 Jahren soll kein Mittelständler mehr sagen "zu teuer, Excel reicht" - weil meine Lösung praktisch nichts kostet, sofort läuft und trotzdem besser ist.

      Bin hier für die Realität, nicht für Wunschdenken.

      Viele Grüße
      Arkadius