Die ersten Schritte in der Selbständigkeit

R.I.P. - auf welchem Friedhof hast Du die denn ausgegraben ?

@Fuchs @thommygera

Danke euch zwei ebenfalls an eure sehr informative Kommentare.

Es hat mich in der Fachkenntnis nicht weiter gebracht.
Jedoch seid ihr genau die Menschen, die mir am meisten Motivation und Kraft geben

Guten Abend zusammen

Na, haben unsere Altmembers wieder mal einen gefunden?

Ich werde Fuchs seinen Rat befolgen trotz momentaner Schreibwut.
Lohnt vermutlich wirklich nicht, sind mir zu viele "schöngeredete Argumente" aber zu wenig richtige Fragen in den Beiträgen des TE.

Obwohl.... eine Frage hätte ich dann doch an Jordan.

Gemäß deinen Angaben 300 bis 500 Kilo monatlicher Umsatz (das ist eine sehr große Spanne und setze mal der Einfachheithalber 400 als Durchschnitt an) bei über 35 Kilo Rohertrag 1 (bei der Art der Angabe gehe ich von eher 35 als 40 aus)

Ergo, unter 10% Marge.
Wir haben gleich 2022 und nicht mehr 2008!
Da reichen bei der genannten Umsatzgrösse 10% im Jahresmittel ganz sicher nicht.

Aus den vorherigen Beiträgen entnehme ich, dass ein Großteil der Geschäfte international laufen.

Auch ich kenne die Märkte und weiß ganz gut welche Zahlungsziele auf Geber und Nehmerseite derzeit zu realisieren möglich sind


Wie soll das Delta zwischen Einkauf und Verkauf und auch die eigenen Betriebskosten zwischenfinanziert werden?

Ich finde den schön.

DAS ist der Weg !!!

Ich versteh halt nur einfach nicht, warum man aus einem guten Job heraus und 0 Kenntnissen in gewissen Bereichen unbedingt in die Selbständigkeit wechseln muß. Im Angestelltendasein genießt man alle Vorzüge unserer ultrageilen Gesetzgebung und der sozialen Hängematte. Mit Beantragung eines Gewerbescheines verliert man den Welpenschutz und es gilt die alte Weisheit "Unwissenheit schützt vor Strafe nicht"

Ansonsten verweise ich auf die Ausführungen von Borstel : Mir ist auch noch nicht ganz klar, wie man ein Delta von ca. 700 000 (45 Tage ZZ + USt) vorfinanzieren will. Geht ja nur mit 90 Tagen beim TU. Und sowas will und braucht keiner.

Und Deine Frage zu timocom, also wie man da schnellstmöglich rankomme, sagt mir, das Dein Konstrukt auf wackligen Beinen steht und das von Anfang an.

Ich habe vor 6 Jahren mal eine Firma gegründet. Habe alles cash bezahlt, keinerlei Schulden und kämpfe heute noch, wenn ich mal einen handyvertrag brauche. In diesem Zusammenhang gehen die besten Grüße an die Crefo und Bürgel raus.

35.000 DB1 mit 3 operativen Mitarbeitern ist auch nicht viel.
Da fehlt eine Buchhaltungskraft und ein Mädel für drumherum.

d.h. 35.000 : 5 = 7.000 Db1 je Person.
Zu wenig.



Wenn man dann noch Fuchs Einwand beachtet, dass nicht jeder Kunde mitgeht, ist man vermutlich bei 20.000 DB1 : 3-4 Personen = 5.000 Db1 je Person.

@thommygera

ich denke mal, das Vorfinanzieren der Zahlungsziele ist nicht schwer


man gibt einfach ein höheres Zahlungsziel als seine Versand-Kunden an und wenn das Geld auf dem Konto ist, zieht man die üppige Marge und zahlt irgendwann den Rest an seine Fahr-Kunden

So wird es doch durch die meisten Sofa-Spediteure gehandhabt.

Nicht umsonst gibt es ja hier immer mal wieder welche, welche negativ erscheinen.

Auf die Idee bin ich noch gar nicht gekommen. Ich mach das seit Jahren genau anders herum.

Servus Stahli,

entweder Du hast den Ironiesmilie vergessen oder zu schnell geantwortet.

Vielleicht gehen ein paar Direktkunden vom jetzigen AG mit, vielleicht 1/3 oder auch 1/2.
Den Rest aus TC zum weiterverticken....

Was meinst Du denn wann die bezahlen?
Gerade wenn es (oder ein Großteil) internationale Transporte sind?
Die TU schicken Papiere mit Verzögerung frühstens nach einer Woche bis wahrscheinlich eher drei Wochen rein, dann geht erst mal die Abrechnung los. Ab da laufen die Zahlungsvereinbarungen.
60 bis 90 Tage ZZ sind durchaus üblich auf internationalen Transporten.
Bei der aktuellen Marktlage bekommt man zu diesen Bedingungen sehr schwierig den nötigen Frachtraum.

Die paar Ausnahmen wo es evtl. per Foto und Mail schnell geht, spielen bei der Größenordnung des anvisierten Umsatzes keine große Rolle um die Liquidität zu verbessern.


Die genannten 5 Jahre Erfahrungen schlage ich (wie viele andere hier auch) um ein vielfaches.
Wer traut sich zu sagen, was in ein oder zwei Jahren in der Wirtschaft los ist???
Alte Benchmarks (was fürn Wort) haben kaum noch Bestand.

In den Zeiten von schnellem politischen Richtungswechseln, Coronakrise, europaweiten akuten Fahrermangel und explodierenden Kraftstoffkosten mit so einem nicht sauber durchdachten Konzept an den Start gehen zu wollen, halte ich für Dummheit. Erst recht wenn bereits 5 Jahre Erfahrungen da sind... angeblich...


Ich bin der Letzte, der eine Selbstständigkeit nicht befürwortet und wünsche jedem viel Erfolg dabei, aber dazu gehört ein gut durchgerechneter Plan und nicht nur eine fixe Idee.

wenn man als reiner Spediteur nur mit Frachtführern arbeitet , ist eine Liquiditätssituation komfortabel, bei der man ohne mit der Wimper zu zucken seine TU schnell bezahlen kann (bringt mehr Rendite wie Strafzinsen aka Aufbewahrungsgebühr bei der Bank zahlen ).Also ZZ unter 30 Tage anbieten und de facto noch schneller bezahlen. Dann bekommt man auch loyale Frachtführer und Laderaum. Den Ruf und das Vertrauen bei den Partnern muss man sich als Neuer am Markt erst mal aufbauen.
Man sollte in der Lage sein, entspannt einen guten Teil seines Umsatzes vorzufinanzieren (wobei man meiner Meinung Geschäft mit ZZ 60 Tage oder länger konsequent meiden sollte).

@Ahnungslos 3.0 Das Dumme ist doch aber, daß dir KEINE Bank ne Mille gibt und als Sicherheit nur 3 Schreibtische + Telefon bekommt. Da muß man dann Haus und Hof einbringen oder von Anfang an 3% für factoring einplanen, die dann im Gegensatz zur Umsatzsteuer tatsächlich den Gewinn schmälern.