Denglische Amerikanismen als neue Sprachkultur - Eine Generation entfremdet sich

    • Denglische Amerikanismen als neue Sprachkultur - Eine Generation entfremdet sich

      Man stelle sich vor, Sie wandern aus. Weit weg in ein Land, dessen
      Sprache Sie nicht beherrschen. Man würde sehr schnell in
      Verständigungsprobleme mit seiner Umwelt geraten. Doch um so etwas
      zu erleben muss man nicht erst in den Flieger. Denn genau so geht es
      heute schon vielen abertausend Mitmenschen. Und zwar nicht solche,
      die in dieses Land zugezogen sind, nein. Es sind Menschen die in
      Deutschland geboren und aufgewachsen sind. Die vielleicht sogar nur
      die Deutsche Sprache beherrschen.



      Schon seit vielen Jahren schleicht sich heimlich, still und leise eine
      neues Vokabular in unseren Sprachschatz, und das fast gänzlich
      unbemerkt. Dieses sogenannte „Denglisch“ (kurz für
      Deutsch-Englisch) ersetzt nun schon seit geraumer Zeit Deutsche
      Wörter, ja sogar Deutsche Grammatik so geschickt, sodas es fast
      niemanden auffiel. Wann haben sie sich denn zuletzt etwas Gutes getan
      und sich eine neue Hose, eine Tasche oder eine schöne Jacke gekauft?
      Wissen Sie noch, wie Sie das Ihren Freunden oder Familie gesagt
      haben? Waren sie „einkaufen“? Oder hat sich bei Ihnen das Wort
      „shoppen“ auch schon so manifestiert, wie beim Großteil unserer
      Mitbürger? Macht das in Ihren Augen Sinn? Wenn ja, sind Sie dem
      nächsten Beispiel in die Falle getappt. Sie würden bei keinem
      Schriftsteller der Vergangenheit ein Satz mit „macht Sinn“ lesen.
      Dies kommt aus dem amerikanischen „That makes
      sense”. Auch “ich Denke” stammt nicht aus ursprünglichem
      Sprachgebrauch, sondern entstand aus “I think”. Hier müsste es
      heißen: “Ich meine/Ich glaube”.



      Das alles ist aber die unproblematische Spitze des Eisbergs. Denn dieses
      Sprachalgorhytmen haben sich so fest in unsere Gehirne gebrannt, das
      wir sie verstehen ohne groß darüber nachdenken zu müssen. Ganz
      anders ist die Sache bei verbalen ausschweifungen, welche meist von
      der jungen Generation bis 30 Jahren angewendet wird. Wie soll eine
      ältere Dame wissen, was ihr kleiner Enkel mit seinen Freunden
      unternommen hat, wenn er ihr, total gelassen, von einem “chilligen”
      Abend berichtet? Oder er sie ganz “cool” darauf aufmerksam macht,
      das er den neuen Laden unten an der Ecke “abgecheckt” hat? Sie
      wird nur Bahnhof verstehen.




      Die Werbebranche nutzt diese frische, junge Sprache um die neue
      Zielgruppe direkt anzusprechen. Chips sind nicht mehr gut gewürzt,
      sie sind spicy, eine Schnellrestaruantkette die belegte Brote
      verkauft, wirbt mit eat fresh. Den Deutschen Konsumenten ist die
      Schönheit nichts mehr wert, Beauty bringt scheinbar mehr gewinne in
      die Kassen der Plegeprodukt-Hersteller. Auch Proteingetränke sind
      nicht mehr vermeidlich kraftsteigernd, sondern geben Power. Und nicht
      zuletzt wirbt die Radiomoderatorin von dem neuen Gangsterrapper,
      dessen musicbeats einen coolen, cracy flow haben.



      Auch verständliche Namen von Berufen schwinden immer mehr. Man wendet
      sich nicht mehr an den Kundenservice sondern an den customer service
      assistant bzw. den Account Manager. Wenn man eine Werbeanzeige in
      einer Zeitung schalten will, muss man sich bei dem Art Director
      anstatt beim Werbegestalter melden. Börsenmakler sterben aus, es
      gibt nur noch die Broker.




      Auch ich war davon betroffen. Auf einmal war ich kein Kundenberater in der
      Telefonzentrale eines Kabelnetzbetreibers mehr, sondern ein
      Hotline-Supporter im Call-Center. Daher weiß ich auch, wie schwer es
      fällt, älteren Kunden neue Produkte in verständlichem Deutsch zu
      erklären.




      Das Recht uns unsere Sprache auszusuchen und selbst zu wählen wurde uns
      durch Gewohnheiten und unserem lernfähigen Gehirn entzogen. Sie
      wurde quasi eingebürgert. Letzten endes ist diese Veränderung im
      Sprachgebrauch wohl nicht mehr umzukehren. Bleibt nur noch zu hoffen,
      das wir im zuge der Globalisierung auch einen Nutzen aus dem neuem
      Vokabular ziehen können. Denn Schlussendlich ist es wichtig, das die
      Kommunikation funktioniert, egal auf welche Sprache man zurückgreift.
    • Wenn füher einer oder eine Rauchen war oder auf dem Klo oder einfach nur Ruhe wollte war man zu Tisch einige Jahre weiter in einer Besprechung heute ist man in einem Meating ( habe ich bestimmt falsch geschrieben ist aber auch egal ) klar wenn einer anruft kannste nich sagen Hr. Fr. Maier is Rochen oder Kacken aber Meating ????? Ich habe letztens bei meinem Anwalt angerufen hieß es Herr Schuhmacher ist in einer Besprechung , ich mein Gott seit ihr altmodisch kein Mensch geht mehr in eine Besprechung heute geht man in ein Meating . Die Kanzleigehilfin hat luftnot beim Lachen gekriegt und mir vorgeworfen ich wäre ein ;( völlig bekloppter Typ ;( wie kommt die Frau da drauf ich wollte ihr doch nur ne moderne Ausrede bei bringen ?( ?( ?(
    • Es gibt viele Worte die heute in den deutschen Sprachgebrauch übernommen wurden. .
      Wer denkt beim Wort Überzieher schon an einen Pullover ( engl pull over = zieh über ) da denk wohl jeder zuerst an den Klapperstorchbetrüger.
      Oder wer würde den Lichteinlass öffnen , das wäre dann eher das Fenster ( franz. fenêtre ) Wer käme bei Süsschen schon auf ein Bonbon.
      Auch gibt es auch einige vermeintlich englische Begriffe die es im Englischen aber nicht gibt. Das Handy z.B. ist so ein Kunstwort. Der Engländer sagt dazu mobile phone.
      Ich brauche auch keine Chill out zone.
      Es soll Leute geben die rufen gleich ne ganze Stadt an ( ich hab heute mit Hamburg telefoniert).
      Es ist der Wandel der Zeit, leider zum Unwesen der Kultur. Heute muss man simsen ein nettes Wortunter Freunden geht ja gar nicht .
    • zwergheinrich schrieb:

      Meating ( habe ich bestimmt falsch geschrieben ist aber auch egal )

      Ja, wird mit zwei e geschrieben. So wie du es schreibst hätte es was mit Fleisch zu tun. :D
      So ein Fleischfritze in Hamm an der A2 gegenüber Edeka hat doch da ein Wortspiel an seinem Lager, "nice to meat you" oder so ähnlich.
      Kühltaxi Kühlkurierdienst, Tel./Fax: 02484/919170
      E-Mail: [EMAIL]kuehltaxi@aol.com[/EMAIL],

      Das Bild ist nicht wegen dem Motor sondern nur wegen den Ladeluftkühlern.... 8)