Die dummen LKW Fahrer
Wenn wir mit 80 über die Landstrasse fahren sind wir Lebensmüde, auch wenn neuste Technik und Sicherheitssysteme das LKW fahren schon fast so sicher machen wie das PKW fahren.
Wenn wir zu schnell durch Autobahnbaustellen fahren sind wir Raser, auch wenn man bedenkt das man auf der Strecke Bremen-München durch ca. 8 Baustellen kommt, alle kennt und einfach nur müde und unkonzentriert wird wenn man längere Zeit mit 60 dahintrödeln soll.
Wenn wir in einer fremden Stadt langsam durch ein Gewerbegebiet rollen wir eine Adresse suchen sind wir Schleicher, wenn wir auf ne Karte blicken auch noch unkonzentriert. Aber der Kunde steht nun mal nicht an der Autobahnabfahrt und winkt uns zu sich ans Lager und mit einem 40to-Zug zu wenden kann lange dauern. Deshalb gar nicht erst dran vorbei fahren.
Wenn wir in den Morgenstunden Schlangenlinien fahren sind wir übermüdet. Das vielleicht der selbe gute Beobachter am selben Tag noch ein Express-Päckchen bekommt was gestern noch auf der anderen Seite von Deutschland war und nachmittags sein frisches Obst aus Spanien im Supermarkt kaufen will.
Wenn das Express 24 Päckchen oder eine FIX-Termin-Sendung zu spät kommt sind wir Trödler. Übermüdung und Panne gelten nicht als Entschuldigung.
Wenn wieder alle Parkplätze mit LKW belegt sind, sind wir Zuparker. Genauso gut könnten wir irgendwo anders Parken. Nur weil wir auf Klo, Duschen, was Essen oder einfach nur Schlafen wollen, brauchen wir schliesslich nicht extra stehen zu bleiben
Wenn wir uns ein Elefantenrennen liefern wissen die wenigsten das der rechte grade noch etwas mehr gas gegeben hat oder das am nächsten Berg der rechte extrem langsamer ist, man dann aber nicht mehr dran vorbei kommt weil Überholverbot ist.
Das soll ein kleiner Appell sein an alle Verkehrsteilnehmer die täglich den Kopf über die dummen LKW Fahrer schütteln.
Wir sind nun mal auf der Strasse zu hause. Der Druck wird immer höher. Wenn man heute zum Disponenten sagt: "ich mache erst meine 9 Stunden Pause bevor ich das Sammelgut nach oben fahr" bekommt man zu hören: "ja, macht nichts. Ich hab hier noch einen polen rumstehen der es sofort und für die Hälfte macht." Spätestens durch diese tolle EU Erweiterung stehen nun mal den Billigländern in östlicher Richtung alle Türen offen. Keine aufwendigen Zollkontrollen mehr, keine Wartezeit mehr an der Grenze. Da die Fahrer aber weit weniger verdienen, können die Preise für die Fracht auch herabgesetzt werden. Den Firmen, die ihre Ware bewegt haben wollen ist das oft egal. Immer billiger, immer schneller ist die Devise. Ein gutes beispiel ist die Spedition Ricö. Sie fahren schon seit Jahren Polen-Deutschland. Bisher sah man sie meisst mit Standart-LKW der Marke Actros. Nun fahren immer mehr komplett aufgerüstete Scanias mit V8 und alles was es an Chrom und Zubehör zu kaufen gibt.
Die da drüben verdienen sich eine goldene Nase und die Deutschen Klein-Speditionen gehen immer weiter den Bach runter. Im Bundestag wird dann trocken verkündet das die Wirtschaftslage im vergangenen Quartal um 0.2% gesunken ist. Danach setzen sie sich wieder in den Sessel und freuen sich das die EU wächst und gedeiht.
Dazu kommt noch, das immer mehr kleinere Firmen ihre "Firmensitze" im Ausland aufmachen. Um Steuern und Kosten zu sparen.
Ein weiterer Punkt ist das Problem Transit
Wer mal in Travemünde war wird die vielen Auflieger gesehen haben die Tagtäglich aus Finnland und Schweden kommen. Der grösste Teil geht weiter nach Russland, BeNeLux, Frankreich, Österreich und in die Schweiz.
Kartoffeln werden über den Brenner-Pass in den billigen Süden zum waschen gebracht und kommen anschliessen wieder hoch.
Schmirgelpapier wird aus Frankreich nach Hamburg gebracht zum schneiden und lochen und geht anschliessen zurück nach Frankreich wo ein Filz unterkommt und wo sie dann als Aufsätze für Schleifmaschinen fertig gemacht werden.
LKW mit kompletten Ladungen fahren erst quer durch Deutschland und anschliessen wieder zurück, weil auf den Zollpapieren ein Stempel fehlt.
1800 Tonnen Holländische Tomaten werden jährlich nach Italien geliefert und im Gegenzug 12500 Tonnen italiänische Tomaten nach Deutschland
Ich könnte noch eine Stunde so schreiben. Wer sich wirklich mit dem Thema weiter auseinandersetzten will sollte sich evtl. mal dieses Buch zulegen:
Das Schwarzbuch Strasse
ISBN: 3-216-30646-1
Deuticke-Verlag
Mich würde nur freuen wenn dieser Text einige Leute zum umdenken anstimmt.
Und keine Angst, auch wir LKW Fahrer haben genug Sorgen und Ärger auf der Strasse. In jedem Fahrerhaus sitzt einer der Sorgen um seien Existenz hat, der Telefonrechnungen von mehreren hundert Euro hat, nur um mit seiner Frau zu sprechen, der oft keine Freunde mehr daheim hat weil er selber nie da ist. Der von Ort zu Ort gehetzt wird, dabei so wenig wie möglich Kraftstoff verbrauchen, so wenig wie möglich Reifen- und Bremsenverschleiss zu haben.
Wenn ihr schon zu hause seit und euch vom Fernseher volllullen lasst ist der LKW-Fahrer immer noch am Fahren, Wenn ihr beim Abendbrot seit, sucht er vielleicht grade verkrampft einen Parkplatz. Wenn ihr am Duschen seit, hat er sich vielleicht grade in einen kleinen Parkplatz mitten reingestellt, muss Licht und Motor an lassen, damit ihm keiner hinten drauf fährt. Wenn ihr euch zudeckt und einschlaft, bekommt er vielleicht grade einen Strafzettel wegen Parken auf der Autobahn, Weil er zur falschen Zeit, am falschen Ort müde wurde und einfach nur SCHLAFEN wollte. Wenn ihr euch im Daunenkissen noch ein mal umdreht ist er vielleicht schon wieder am fahren. Wenn ihr morgens aufsteht, erfrischend duscht und frühstückt ist er immer noch am fahren.
Tja und wenn ihr dann bei der Arbeit ankommt und euer Parkplatz wieder von einem dummen LKW Fahrer zugestellt ist, dann denkt mal drüber nach...
Allzeit gute Fahrt wünscht Primax5
Quelle: motor-talk.de/forum/die-dumme...er-t479374.html
Wenn wir mit 80 über die Landstrasse fahren sind wir Lebensmüde, auch wenn neuste Technik und Sicherheitssysteme das LKW fahren schon fast so sicher machen wie das PKW fahren.
Wenn wir zu schnell durch Autobahnbaustellen fahren sind wir Raser, auch wenn man bedenkt das man auf der Strecke Bremen-München durch ca. 8 Baustellen kommt, alle kennt und einfach nur müde und unkonzentriert wird wenn man längere Zeit mit 60 dahintrödeln soll.
Wenn wir in einer fremden Stadt langsam durch ein Gewerbegebiet rollen wir eine Adresse suchen sind wir Schleicher, wenn wir auf ne Karte blicken auch noch unkonzentriert. Aber der Kunde steht nun mal nicht an der Autobahnabfahrt und winkt uns zu sich ans Lager und mit einem 40to-Zug zu wenden kann lange dauern. Deshalb gar nicht erst dran vorbei fahren.
Wenn wir in den Morgenstunden Schlangenlinien fahren sind wir übermüdet. Das vielleicht der selbe gute Beobachter am selben Tag noch ein Express-Päckchen bekommt was gestern noch auf der anderen Seite von Deutschland war und nachmittags sein frisches Obst aus Spanien im Supermarkt kaufen will.
Wenn das Express 24 Päckchen oder eine FIX-Termin-Sendung zu spät kommt sind wir Trödler. Übermüdung und Panne gelten nicht als Entschuldigung.
Wenn wieder alle Parkplätze mit LKW belegt sind, sind wir Zuparker. Genauso gut könnten wir irgendwo anders Parken. Nur weil wir auf Klo, Duschen, was Essen oder einfach nur Schlafen wollen, brauchen wir schliesslich nicht extra stehen zu bleiben
Wenn wir uns ein Elefantenrennen liefern wissen die wenigsten das der rechte grade noch etwas mehr gas gegeben hat oder das am nächsten Berg der rechte extrem langsamer ist, man dann aber nicht mehr dran vorbei kommt weil Überholverbot ist.
Das soll ein kleiner Appell sein an alle Verkehrsteilnehmer die täglich den Kopf über die dummen LKW Fahrer schütteln.
Wir sind nun mal auf der Strasse zu hause. Der Druck wird immer höher. Wenn man heute zum Disponenten sagt: "ich mache erst meine 9 Stunden Pause bevor ich das Sammelgut nach oben fahr" bekommt man zu hören: "ja, macht nichts. Ich hab hier noch einen polen rumstehen der es sofort und für die Hälfte macht." Spätestens durch diese tolle EU Erweiterung stehen nun mal den Billigländern in östlicher Richtung alle Türen offen. Keine aufwendigen Zollkontrollen mehr, keine Wartezeit mehr an der Grenze. Da die Fahrer aber weit weniger verdienen, können die Preise für die Fracht auch herabgesetzt werden. Den Firmen, die ihre Ware bewegt haben wollen ist das oft egal. Immer billiger, immer schneller ist die Devise. Ein gutes beispiel ist die Spedition Ricö. Sie fahren schon seit Jahren Polen-Deutschland. Bisher sah man sie meisst mit Standart-LKW der Marke Actros. Nun fahren immer mehr komplett aufgerüstete Scanias mit V8 und alles was es an Chrom und Zubehör zu kaufen gibt.
Die da drüben verdienen sich eine goldene Nase und die Deutschen Klein-Speditionen gehen immer weiter den Bach runter. Im Bundestag wird dann trocken verkündet das die Wirtschaftslage im vergangenen Quartal um 0.2% gesunken ist. Danach setzen sie sich wieder in den Sessel und freuen sich das die EU wächst und gedeiht.
Dazu kommt noch, das immer mehr kleinere Firmen ihre "Firmensitze" im Ausland aufmachen. Um Steuern und Kosten zu sparen.
Ein weiterer Punkt ist das Problem Transit
Wer mal in Travemünde war wird die vielen Auflieger gesehen haben die Tagtäglich aus Finnland und Schweden kommen. Der grösste Teil geht weiter nach Russland, BeNeLux, Frankreich, Österreich und in die Schweiz.
Kartoffeln werden über den Brenner-Pass in den billigen Süden zum waschen gebracht und kommen anschliessen wieder hoch.
Schmirgelpapier wird aus Frankreich nach Hamburg gebracht zum schneiden und lochen und geht anschliessen zurück nach Frankreich wo ein Filz unterkommt und wo sie dann als Aufsätze für Schleifmaschinen fertig gemacht werden.
LKW mit kompletten Ladungen fahren erst quer durch Deutschland und anschliessen wieder zurück, weil auf den Zollpapieren ein Stempel fehlt.
1800 Tonnen Holländische Tomaten werden jährlich nach Italien geliefert und im Gegenzug 12500 Tonnen italiänische Tomaten nach Deutschland
Ich könnte noch eine Stunde so schreiben. Wer sich wirklich mit dem Thema weiter auseinandersetzten will sollte sich evtl. mal dieses Buch zulegen:
Das Schwarzbuch Strasse
ISBN: 3-216-30646-1
Deuticke-Verlag
Mich würde nur freuen wenn dieser Text einige Leute zum umdenken anstimmt.
Und keine Angst, auch wir LKW Fahrer haben genug Sorgen und Ärger auf der Strasse. In jedem Fahrerhaus sitzt einer der Sorgen um seien Existenz hat, der Telefonrechnungen von mehreren hundert Euro hat, nur um mit seiner Frau zu sprechen, der oft keine Freunde mehr daheim hat weil er selber nie da ist. Der von Ort zu Ort gehetzt wird, dabei so wenig wie möglich Kraftstoff verbrauchen, so wenig wie möglich Reifen- und Bremsenverschleiss zu haben.
Wenn ihr schon zu hause seit und euch vom Fernseher volllullen lasst ist der LKW-Fahrer immer noch am Fahren, Wenn ihr beim Abendbrot seit, sucht er vielleicht grade verkrampft einen Parkplatz. Wenn ihr am Duschen seit, hat er sich vielleicht grade in einen kleinen Parkplatz mitten reingestellt, muss Licht und Motor an lassen, damit ihm keiner hinten drauf fährt. Wenn ihr euch zudeckt und einschlaft, bekommt er vielleicht grade einen Strafzettel wegen Parken auf der Autobahn, Weil er zur falschen Zeit, am falschen Ort müde wurde und einfach nur SCHLAFEN wollte. Wenn ihr euch im Daunenkissen noch ein mal umdreht ist er vielleicht schon wieder am fahren. Wenn ihr morgens aufsteht, erfrischend duscht und frühstückt ist er immer noch am fahren.
Tja und wenn ihr dann bei der Arbeit ankommt und euer Parkplatz wieder von einem dummen LKW Fahrer zugestellt ist, dann denkt mal drüber nach...
Allzeit gute Fahrt wünscht Primax5
Quelle: motor-talk.de/forum/die-dumme...er-t479374.html
