Da wir hier in dieser Erlesenen Runde ja diese nette Plauderecke haben, wollte ich mal eine lustige und interessante Begebenheit erzählen, welche ich vor vielen Jahren mit einem LKW-Sattelzug erlebt habe. Ich bin tatsächlich in einem Kühlsattelzug per Anhalter von Ungarn aus queer Beet durch Rumänien bis nach Bulgarien mit gefahren. Aber nicht vorne beim Fahrer, sondern hinten im Auflieger! Wie das geht…? 
Ich war zusammen mit einem Freund als Tramper unterwegs. Wir schreiben übrigens das Jahr des Herrn Anno 1985 und es war Sommer. Ein herrlicher Sommer! Start war Berlin bzw. eigentlich Budapest, ab Berlin fuhren wir zuerst mit dem Zug, erst von Budapest aus ging es dann per Daumen raus als Tramper weiter, und unser Ziel war Bulgarien. Wie die Sache so geht, hingen wir am Ungarisch-Rumänischen Grenzposten Nagylac/Nadlac fest. Wir haben dort 2 Tage sinnlos rumgehangen und notgedrungen neben der Straße unter freiem Himmel campiert. Es ging nicht vorwärts und auch nicht mehr rückwärts. Weder der damals wirklich spärliche private Touristenverkehr noch die auch nicht sehr häufigen Lastwagen nahmen auch nur einen einzigen Tramper mit. Es war ziemlich aussichtslos. Im Lauf von 2 Tagen sammelten sich daher immer mehr und mehr Tramper am Grenzposten, und alle hatten dasselbe Problem: Wie geht’s nun weiter? Nadlac war damals eine ziemlich trostlose Pampa. Außer Staub, schlecht gelaunten, korrupten rumänischen Grenzbeamten und streunenden Kötern gab es dort herzlich wenig, woran man sich hätte erfreuen können. Es gab auch keinen Bahnhof, wohin man zur Not hätte ausweichen können, um dem Elend zu entfliehen. Zudem war es sommerlich sehr warm, unsere wenigen mitgeführten Wasser und Lebensmittelvorräte gingen langsam aber sicher zur Neige und ewig Zeit und Geld hatten wir ja in unserem Urlaub auch nicht zur Verfügung. Was also tun?
Die verblüffende Rettung kam völlig unverhofft in Form von 2 Bulgarischen Volvo-Sattelzügen, die offensichtlich auf einer Leerfahrt in Richtung Heimat waren, und den Grenzposten aus Ungarn kommend passierten. Wir nannten Sie später übrigens die „Märchenlaster“, weil das was wir da erlebten, fast wie eine Fata Morgana war.
Immerhin war der Trupp gestrandeter Tramper, welche zwischenzeitlich auf der rumänischen Seite auf ein Weiterkommen in Richtung Bulgarien warteten, mittlerweile auf gut und gerne 30 - 40 Personen angewachsen! Wie es zustande kam, das sich einer der beiden Fahrer bereit erklärte, uns alle gemeinsam in seinem Truck zu befördern, weiß ich heute nicht mehr. Ich denke, er wurde von einem der Tramper darauf hin angesprochen. Es kann aber auch gut und gerne anders herum gewesen sein. Jedenfalls ging dann alles ganz fix. Einer der Fahrer sperrte einfach die beiden hinteren Türen seines Aufliegers auf, und ließ uns kurzerhand mit unseren Habseligkeiten und Rucksäcken hinten Einsteigen. Und los ging es! Wie man sich denken kann, gab es großen Jubel! Es war einfach zu Geil. Die Stimmung war Grandios!
Endlich weg vom Grenzposten! Es folgte eine 2-tägige Fahrt bei geöffneten Türen, ja wirklich (!), über staubige Rumänische Landstraßen sowie ein paar Metern Autobahn und einer Übernachtung an einem Rumänischen Rastplatz. Die Route führte uns über Bukarest, weiter über die Grenzstation Ruse bis ins Bulgarische Shumen, wo wir beide den Konvoi dann verließen. Von Mitreisenden weiß ich, dass der ungewöhnliche Treck danach wohlbehalten weiter bis nach Varna ans Schwarze Meer fuhr, wo die Tour dann endete. Den Grenzübertritt zwischen Rumänien und Bulgarien in Ruse meisterten wir ganz souverän, indem wir den Laster vorher wohlweißlich außer Sichtweite der Rumänischen Grenzpolizei verließen und die Station zu Fuß passierten, und auf Bulgarischer Seite, natürlich ebenfalls wieder außer Sichtweite der nun Bulgarischen Grenzpolizei, wieder vom Fahrer aufgesammelt wurden. Anders wäre das sicherlich nicht denkbar gewesen. Die Grenzer haben sich aber ganz sicher gewundert, wo in aller Welt plötzlich die 40 Tramper auf einen Schlag herkamen? Sind ja normalerweise allesamt mehr oder weniger Einzelkämpfer und die 40 Tramper stellten dort normalerweise eher eine Wochenration dar. He he...
Besonders lustig und erwähnenswert war auf dieser Reise unter anderem auch noch eine Polizeikontrolle in Rumänien. Der Laster hielt plötzlich und unvermittelt auf einer Landstraße mitten in der Pampa an. Da es in einem Kühllaster ja bekannter weise keine Fenster gibt und wir überhaupt nur hinten raus durch die geöffneten Türen etwas von der vorbei ziehenden Landschaft sehen konnten, war der Grund für den Stopp zuerst nicht erkennbar. Bis zu dem Moment, als 2 rumänische Polizeibeamte um die Ecke bogen, und die höchst ungewöhnliche Ladung interessiert musterten. Oh Schreck! Rumänische Polente! Alle möglichen Schauergeschichten über deren Widerwärtigkeit sowie über Rumänische Gefängnisse schossen einem durch den Kopf! Eigentlich war uns in diesem Moment Sonnenklar, dass die Fahrt nun Schlagartig ihr Ende finden würde und es bestimmt auch sehr unangenehm und teuer für uns werden würde. Aber weit gefehlt. Den beiden Burschen in Uniform war das herzlich egal. Sie fanden das sogar lustig und haben uns, bis auf ein paar freundliche Worte, nicht weiter behelligt! Ich denke, der Fahrer hat das Problem kurzerhand mit ein wenig Bakschisch geregelt. Das konnte er übrigens auch nur deswegen, weil wir alle Ihm natürlich freiwillig etwas Geld für den Transport in die Hand gedrückt hatten. Er hat diesen besonderen Viechertransport also auch nicht für lau machen müssen.
Heute wäre so ein kleines Abenteuer in unserer „schönen“ EU-Harmonisierten Welt sicherlich völlig undenkbar.

Ich war zusammen mit einem Freund als Tramper unterwegs. Wir schreiben übrigens das Jahr des Herrn Anno 1985 und es war Sommer. Ein herrlicher Sommer! Start war Berlin bzw. eigentlich Budapest, ab Berlin fuhren wir zuerst mit dem Zug, erst von Budapest aus ging es dann per Daumen raus als Tramper weiter, und unser Ziel war Bulgarien. Wie die Sache so geht, hingen wir am Ungarisch-Rumänischen Grenzposten Nagylac/Nadlac fest. Wir haben dort 2 Tage sinnlos rumgehangen und notgedrungen neben der Straße unter freiem Himmel campiert. Es ging nicht vorwärts und auch nicht mehr rückwärts. Weder der damals wirklich spärliche private Touristenverkehr noch die auch nicht sehr häufigen Lastwagen nahmen auch nur einen einzigen Tramper mit. Es war ziemlich aussichtslos. Im Lauf von 2 Tagen sammelten sich daher immer mehr und mehr Tramper am Grenzposten, und alle hatten dasselbe Problem: Wie geht’s nun weiter? Nadlac war damals eine ziemlich trostlose Pampa. Außer Staub, schlecht gelaunten, korrupten rumänischen Grenzbeamten und streunenden Kötern gab es dort herzlich wenig, woran man sich hätte erfreuen können. Es gab auch keinen Bahnhof, wohin man zur Not hätte ausweichen können, um dem Elend zu entfliehen. Zudem war es sommerlich sehr warm, unsere wenigen mitgeführten Wasser und Lebensmittelvorräte gingen langsam aber sicher zur Neige und ewig Zeit und Geld hatten wir ja in unserem Urlaub auch nicht zur Verfügung. Was also tun?
Die verblüffende Rettung kam völlig unverhofft in Form von 2 Bulgarischen Volvo-Sattelzügen, die offensichtlich auf einer Leerfahrt in Richtung Heimat waren, und den Grenzposten aus Ungarn kommend passierten. Wir nannten Sie später übrigens die „Märchenlaster“, weil das was wir da erlebten, fast wie eine Fata Morgana war.

Endlich weg vom Grenzposten! Es folgte eine 2-tägige Fahrt bei geöffneten Türen, ja wirklich (!), über staubige Rumänische Landstraßen sowie ein paar Metern Autobahn und einer Übernachtung an einem Rumänischen Rastplatz. Die Route führte uns über Bukarest, weiter über die Grenzstation Ruse bis ins Bulgarische Shumen, wo wir beide den Konvoi dann verließen. Von Mitreisenden weiß ich, dass der ungewöhnliche Treck danach wohlbehalten weiter bis nach Varna ans Schwarze Meer fuhr, wo die Tour dann endete. Den Grenzübertritt zwischen Rumänien und Bulgarien in Ruse meisterten wir ganz souverän, indem wir den Laster vorher wohlweißlich außer Sichtweite der Rumänischen Grenzpolizei verließen und die Station zu Fuß passierten, und auf Bulgarischer Seite, natürlich ebenfalls wieder außer Sichtweite der nun Bulgarischen Grenzpolizei, wieder vom Fahrer aufgesammelt wurden. Anders wäre das sicherlich nicht denkbar gewesen. Die Grenzer haben sich aber ganz sicher gewundert, wo in aller Welt plötzlich die 40 Tramper auf einen Schlag herkamen? Sind ja normalerweise allesamt mehr oder weniger Einzelkämpfer und die 40 Tramper stellten dort normalerweise eher eine Wochenration dar. He he...

Besonders lustig und erwähnenswert war auf dieser Reise unter anderem auch noch eine Polizeikontrolle in Rumänien. Der Laster hielt plötzlich und unvermittelt auf einer Landstraße mitten in der Pampa an. Da es in einem Kühllaster ja bekannter weise keine Fenster gibt und wir überhaupt nur hinten raus durch die geöffneten Türen etwas von der vorbei ziehenden Landschaft sehen konnten, war der Grund für den Stopp zuerst nicht erkennbar. Bis zu dem Moment, als 2 rumänische Polizeibeamte um die Ecke bogen, und die höchst ungewöhnliche Ladung interessiert musterten. Oh Schreck! Rumänische Polente! Alle möglichen Schauergeschichten über deren Widerwärtigkeit sowie über Rumänische Gefängnisse schossen einem durch den Kopf! Eigentlich war uns in diesem Moment Sonnenklar, dass die Fahrt nun Schlagartig ihr Ende finden würde und es bestimmt auch sehr unangenehm und teuer für uns werden würde. Aber weit gefehlt. Den beiden Burschen in Uniform war das herzlich egal. Sie fanden das sogar lustig und haben uns, bis auf ein paar freundliche Worte, nicht weiter behelligt! Ich denke, der Fahrer hat das Problem kurzerhand mit ein wenig Bakschisch geregelt. Das konnte er übrigens auch nur deswegen, weil wir alle Ihm natürlich freiwillig etwas Geld für den Transport in die Hand gedrückt hatten. Er hat diesen besonderen Viechertransport also auch nicht für lau machen müssen.
Heute wäre so ein kleines Abenteuer in unserer „schönen“ EU-Harmonisierten Welt sicherlich völlig undenkbar.
.
.
* Fanclub Franz Meersdonk *
.
.
.
* Fanclub Franz Meersdonk *
.
.