3-Achserkipper und Fahrer drauf

    • Hallo !

      Es kommt mehr. Da ich aber nicht immer einfach runterschreibe, sondern vorher nachdenke, wird es wohl erst am Freitag was damit. ( 07.01.2011 ).
      Will dann mal berichten wie ich selbststänidig wurde.

      Das könnte die Leute die hier fragen : hei neu hier, will TU werden, was soll ich machen !
      ein wenig " aus ihrem Dämmerschlaf " aufwecken und auf den Boden der Tatsachen holen.

      lanny
      Verschohnt mich mit absoluten Tatsachen. Meine Meinung steht fest !
    • Original von lanny2
      Oki ! Morgen kommt mein Bericht welchen Kampf ich damals eingegangen bin.

      Lanny


      Prima.
      Bin schon gespannt auf deinen Bericht. :)
      [Blockierte Grafik: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/7/78/Wappen_Preu%C3%9Fen.png/45px-Wappen_Preu%C3%9Fen.png]"Wir sind nicht in die Welt gekommen, um glücklich zu sein, sondern um unsere Pflicht zu tun."
      Otto von Bismarck. Schmied des Deutschen Reiches
    • … stimme KoNi zu, wenn man nur von den Frachten leben muss (ich bin ein reiner Frachtführer) dann ist es ein sehr hartes Geschäft. Ich fahre sehr viel auf Tonnage, und wenn da keine guten Rundläufe da sind wird es knapp.

      …. 3-Achser sind auch bei uns in der Ecke rückläufig, um nicht zu sagen sie werden im Baustellenbereich völlig von Lohnunternehmen verdrängt, die Traktoren mit Tandemachser-Hinterkippern in Halfpipe-Bauweise einsetzen; ob die für Ihre Einsätze die auch auf öffentlichen Straßen ablaufen eine Güterkraftverkehrsgenehmigung haben will ich gar nicht wissen.

      … mein Fahrer bekommt 10,50 Öre die Stunden, die Pausen werden durch bezahlt (in der Regel sind es zwei mal 45 Minuten am Tag, wobei ich mich grad frag wie lange ich mir das noch leisten kann), dazu kriegt er 6 Öre Spesen am Tag, und wenn er nachts draußen ist gibt’s 10 Öre drauf. Habe ich Baustellen die länger laufen und der Lkw bleibt an der Baustelle (ist ein Allrad-Sattel) zahle ich dem Fahrer halt auch Fahrgeld. Ein Fahrzeug ist fest vermietet ohne Fahrer, was mir im Moment das symphatischte ist 

      … Preise, hm. Da gibt es Unternehmer die ich kenne die schicken Ihre 4-Achser noch für 45 Öre oder 48,50 Öre in’s Rennen. Meiner Meinung nach verursacht ein 4-Achser die gleichen Kosten wie ein Kippsattel. Will ich das Geld reinholen kann ich den genau wie einen Sattel nicht unter 56-60 Öre laufen lassen. Ich hatte einmal eine Baustelle, die ich von Donnerstags morgens bis Montagmittag durchgehend mit 73,50 Euro/Std. bezahlt bekommen habe, aber das sind eher Ringeltauben.

      … wie KoNi schon schrieb schwanken die Preise. Kürzlich sollte ich Fahrzeuge für eine Schiffsbeladung im Std.-Lohn stellen; der Auftraggeber könnte 48-50 Euro zahlen. Hab der netten Dame am Telefon dann gesagt unter 58 Euro würde bei mir kein Auto vom Hof gehen. Da sie von den benötigten 20 Fahrzeugen schon 18 beisammen hatten wollte sie dann noch 2 Fahrzeuge zu 58 Euro/Stunde dazu bestellen. Wenn die sich alle einig gewesen wären wäre da keiner unter 56 – 58 Euro die Stunde gefahren – aber das kriegen in Deutschland nicht hin.

      … die Auslastung ist auf’s Jahr gesehen durch die letzten starken Winter schwerer geworden. Hatten wir uns daran gewöhnt das es fast keinen Winter mehr gab, so müssen wir uns mittlerweile drauf einstellen das die Fahrzeuge im Winter 2-3 Monate stehen können. War das früher die Regel (Fahrzeuge wurden abgemeldet, Wartungsarbeiten erledigt damit man den Rest vom Jahr durchfahren konnte), so wird das infolge geringerer Margen immer schwerer.

      … Allrad kauft man nicht, auch da muss ich KoNi zustimmen. Ich hab’s vor ein paar Jahren dennoch gemacht weil ein Festauftrag dahinter steckte, 4 Jahre feste Arbeit im Schichtbetrieb mit zwei Fahrern. Nach einem halben Jahr ist die Firma für die wir gefahren sind in starke wirtschaftliche Schräglage geraten; alle Subs flogen raus, und der Auftrag wurde mit eigenen Fahrzeugen bedient – kommt dann nicht so gut. Nachdem der Auftraggeber jetzt von 230 eigenen Fahrzeugen auf 30 runter ist, und nach dem Insolvenverfahren bei 10 Fahrzeugen bleiben will, sucht er wieder Frachtführer – ich hab dankend abgelehnt. Das große Manko von höheren Kosten und geringerer Nutzlast bekommt man leider kaum ausgeglichen. Ich fahre mit dem Fahrzeug viel auf Tourenpreis, da geht es noch, und mit Rückladungen trägt sich das ganze wenn es gut läuft.

      Entscheidend ist wie KoNi schreibt der gute Draht zu Kunden. Wenn die mit der Leistung zufrieden sind dann schielen sie auch nicht nach anderen, und auf die letzte halbe Stunde und die letzten 50 Cent kommt es dann auch nicht an.

      … ein grosses Problem scheint bei den Kippern die Relation Material-Fracht zu sein. Wenn ich mit einem Tieflader ein Maschinenteil (Wert 50.000 Euro) von A nach B über eine Strecke von 50 km transportieren soll, und ich rufe da 500 Euro Fracht auf (der jeweilige Aufwand muss natürlich berücksichtigt werden), dann hab ich einen Frachtanteil von einem Prozent des Warenwertes. Wenn ich eine Tonne Grubenkies lade die ich für 4,50€/to einkaufe, und die auch über 50 km transportieren will und da 8 Euro Fracht drauf berechnen möchte, dann ist der Frachtanteil am Gesamtpreis bei fast 2/3 des Gesamtpreises – nicht immer einfach zu vermitteln.

      … und einen Dreiachser über eine Frachtvermittlung, naja, wenn Du da als Selbstfahrer drauf sitzt mag das vielleicht gehen, mit Fahrer drauf trägt sich das mit Sicherheit nicht. Die Frachtvermittler ziehen Dir ja nicht nur die 8 % ab, sondern machen den Preis vorher auch schon passend wenn er gut ist, sprich Du verdienst nur abgezähltes Geld.

      ... jo, wenn man etwas mehr Zeit hätte könnte man ein Buch drüber schreiben :)
    • Klasse Bericht von gelöschter User 3. Sollte man lesen.

      Ich bin selber 10 Jahre lang für eine Transportvermittlung gefahren. Es ist richtig das diese Vermittlung die Preise aushandelt. Damals ( z.B. 1986 ) wurden die Dreiachser-Kipper für 10 % Rabatt auf den damals gültigen GNT verkauft. Dann die 8 % Vermittlungsgebühr runter. Das waren dann für uns DM 54,00 je Stunde. Einsatz pro Tag 9,5 Stunden. ( In € 28,00 ). Laufleistung je Schicht bei Straßenbaustellen etwa KM 200. Gute Unternehmer zahlten aber auch GNT minus 5 %. Dann kamen wir auf DM 58,00 je Stunde. ( € 30,00 )

      Sind wir auf Touren gefahren, kam umgerechnet nach Schichtende der gleiche Preis dabei heraus. Laufleistung je Schicht dann etwa 250 KM.

      Es gab aber auch Unternehmen die orderten uns zunächst im Stundenlohn. War die Schicht um, erfuhren wir einige Tage später, das dieser Unternehmer diesen Einsatz in Touren abgeänert hat. Natürlich sind wir dann nicht auf unsere Kosten gekommen. Solche Unternehmer haben wir dann nicht mehr bedient.

      Ich denke, bei diesen Preisen damals und auch heute, kann ein Dreiachser-Kipper nicht mit einem Fahrer besetzt werden. Es sei denn, man hat 10 LKW, damit addiert noch was für den TU übrig bleibt. Da ich aber nur den einen LKW hatte, bin ich selber gefahren. Und das auch noch mit Spaß an der Sache.

      Ich selber und 3 oder 4 meiner Kollegen hatten einen ziemlich neuen LKW. Die Unternehmer die 10 oder noch mehr Kipper mit Fahrer im Einsatz hatten, kamen überwiegend mit " alten Schüsseln " angebrettert. Da mussten die Fahrer manchmal beim Abkippen einen Eimer unter den Kippstempel hängen um das auslaufende Oel aufzufangen. Selbst gesehen !!!!!!!!!!!!!

      Wie gesagt, ich berichte hier weiter. Entwerfe gerade Bericht über meinen Anfang als TU. Das war ein Hürdenlauf ohne Ende. Nix mit " hallo Leute ich will TU werden, wie geht das ? "

      Lanny
      Verschohnt mich mit absoluten Tatsachen. Meine Meinung steht fest !