2022 Proteste und Demonstrationen Transportunternehmer u. LKW Fahrer

    • derandereTU schrieb:

      ich weiß nicht was ihr gegen Trucker habt.
      Persönlich sehe ich mich als „Trucker“, weil ich den Beruf gerne ausübe und es mehr ausdrückt als BKF.
      BKF ist für mich jemand der es macht, weil er nichts anderes kann.
      Die Image in der Branche ist mittlerweile eher andersrum
      Mit "Trucker" assoziert man den Klischee-Fahrer eines Kirmes-LKW's mit breitspurigem Auftritt, oft nicht das hellste Licht am Baum.
      Der "Berufskraftfahrer" steht für den Fahrerprofi der Firlefanz nicht nötig hat und einfach gute Arbeit macht

      derandereTU schrieb:

      Und die Spediteure ohne Fahrzeug haben aktuell leicht reden, wie ich finde

      Wie wir alle wissen sind Theorie und Praxis immer zwei paar Schuhe und daher sollten sich vielleicht alle etwas von ihrem Ross herablassen und Verständnis für die andere Seite aufzeigen.
      Auch der reine Spediteur bleibt momentan nicht ungeschoren, nur die Probleme liegen etwas anders, Vergnügungssteuerpflichtig ist es gerade für keinen.
      Der Sped. braucht den TU und umgekehrt (meistens ;) ) , da herrscht unter den Profis Augenhöhe und Verständnis. Für die Schreihälse die sich gerade in den Vordergrund drängen muss niemand Verständnis aufbringen.

      derandereTU schrieb:

      dass wir alle in einem Boot sitzen und so langsam eine Position einnehmen müssten um aus der Sache einigermaßen unbeschadet rauszukommen.
      Wir haben ein Wirtschaftssystem mit Wettbewerb, "alle in einem Boot" und "Solidarität" sind Träumereien. Fairness gibt es auf der Ebene einzelner Marktteilnehmer untereinander, nicht pauschal .
      Man sollte aufpassen dass man nicht ins falsche Boot einsteigt und in schlechter Gesellschaft rudert.
      Mit Schreihälsen, die in der Branche nicht ernst genommen werden, sollte man sich nicht solidarisieren.
      Und man sollte zwei Mal überlegen , ob man sich die gelbe Weste, die als Symbol für Protest mit Krawall und Gewalt steht, an den Außenspiegel bindet.

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    • colonia40 schrieb:

      Ich war schon immer der Meinung das das alles übertrieben ist und der Kunde dir auch keinen Cent mehr gibt nur weil du dem eine Kirmesbude an die Rampe stellst.
      Stimmt genau. Mir hat das vor ein paar Jahren mal ein potentieller Neukunde direkt gesagt als ich ihm meine Offerte in die Hand gedrückt habe:

      "Mich interessiert es kein Stück wie toll Eure LKWs aussehen oder ob die gammelig sind. Mich interessiert nur der Preis auf der Rechnung"
    • Nee, Trucker bin ich auch nicht, Kraftfahrer trifft es eher.

      Beruf wäre zuviel gesagt, ich sehe das ja mehr als bezahltes Hobby :)


      Wer auch selbst Bock dran hat, kann dem AN ja gerne was zugestehen, nach Monaten der Einarbeit meine ich natürlich.

      Natürlich krigeste für nen gepflegten Wagen mit voller Hütte mehr als für nen SZM Girteka Standard.

      Aber die 20 K mehr die du vorher bezahlt hast kriegste garantiert nicht raus.

      Jeder Fall liegt das anders, ist ja auch nen Unterschied ob du ne Ladung klopapier fährst oder Maschinen für 200 K !
      Der sicherste Weg arm zu bleiben ist ehrlich zu sein


      Wer mit Erdnüssen bezahlt, darf sich nicht wundern, dass nur Affen für ihn arbeiten!


      Mitleid bekommt man geschenkt, Neid muß man sich verdienen.
    • LKW Alter schrieb:

      ich würde gerne mal die Quelle mit den 3 € pro Std erfahren.
      Die Polen, vor allem in Westpolen, verdienen deutsche Gehälter.

      derandereTU schrieb:

      Das sind BG und RO Fahrer mit den 3€
      und lange kein Geheimnis
      "kein Geheimnis" ist noch keine solide Quelle sondern fällt in die Rubrik "wabernde Gerüchte"
      Richtig ist, dass der monatliche Mindestlohn in Rumänien aktuell bei 515€ = ca. 3,10 € pro Stunde liegt.
      Die Arbeitslosenquote in RO lag im Januar 22 mit 5,7% im europäischen Mittelfeld und nicht exorbitant hoch.
      Eher unwahrscheinlich dass bei der Situation rumänische Fahrer für Mindestlohn wochenlang weg von zu Hause im europäischen Ausland fahren müssen.
      Für Mindestlohn kann man wahrscheinlich auch zu Hause in RO für McDo & Co. Hamburger verkaufen....

      Zumal osteuropäische Fahrer, auch viele rumänische, für ein mehrfaches deutsches Gehalt bei deutschen Firmen beschäftigt sind.

      Wenn Thomas Hansche so pauschal von 3€ redet, dann ist die Behauptung für Polen und die baltischen Staaten völliger Humbug und auch für die Balkanstaaten mehr wie fraglich.

      Bekannt ist, dass osteuropäische TU teilweise ein anderes Vergütungsssystem haben: Niedriger Lohnanteil und hoher Anteil Spesen / sonstige Zuschläge.
      Das kann man kritisch sehen (und ist mit den neuen Entsenderegelungen seit Februar in dieser Form vermutlich legal nicht mehr praktizierbar).
      Aber de-facto operieren osteuropäische Flotten damit mit Personalkosten pro Stunde, die weit über niedrigen Mindestlöhnen liegen.

      Wer mit Zahlen wie 3€ / Stunde als Argument für den Kostenvorteil osteuropäischer gegenüber deutschen Transportunternehmern operiert, hat entweder einiges nicht ganz verstanden oder stellt Zahlen bewusst in den falschen Kontext, weil sich damit schön Stimmung machen lässt.

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    • Sorry, aber für wen es Gerüchte sind und ins Reich der Fabelwesen gehören, dem kann man es nicht erklären und wissen will es derjenige dann evtl auch nicht….

      Und bei meinem unten genannten Beispiel sind es nur die Spitzen des Eisbergs.
      Es gibt noch viel schlimmeres zu entdecken, man muss es nur finden wollen.
      Das schlimmste was ich hatte war ein Mann aus Nigeria mit Führerschein aus CZ.
      Gemeldet mit 20 anderen in einer Wohnung in Stuttgart. Arbeitsvertrag und Mietvertrag hatte er dabei(deutsch) obwohl er selber nur englisch und französisch gesprochen hat.

      Damals war er im Raum Münster gestrandet und keinen penny in der Tasche(sein Hausstand) für 6 Monate Arbeit hat er seinen Lohn bekommen der für die Miete draufging obwohl er keine Nacht in der Wohnung geschlafen hat.
      Hatte ihn im Lkw bis Nürnberg mitgenommen

      nur ein Beispiel
      Ense: Happy End für philippinische Lastwagen-Fahrer
    • Es gibt bestimmt immer ein paar Negative Beispiele wo es einer übertreibt. Ich denke aber schon, die Mehrheit dieser Fahrer bekommt den Mindestlohn und drüber.
      Das die keine 17 Euro Stundenlohn bekommen ist auch klar....

      Trotzdem zeigt das obige Interview doch mal wieder, das diese Idioten nichts gelernt und geleistet haben.

      Warum beschwere ich mich über Herrn Kühne? Der hat mit Fließ und List und irgendwann auch mit den richtigen Steuerberatern ein Imperium ausgebaut.
      Außerdem die richtigen Firmen dazu gekauft. Somit ist er heute REICH und hat wiederum durch Intelligenz im richtigen Zeitpunkt zugekauft. Und dadurch wieder verdoppelt.

      Wenn diese beiden Schlauberger Ihr Erspartes in Lufthansa Aktien statt Zigaretten gesteckt hätten, wäre Ihr Erspartes auch vermehrt worden letztes Jahr. Haben Sie aber nicht.
      Und wenn mir die Zahlungsziele dieser Großen nicht passen, lasse ich die Finger davon. Nennt man kaufmännische Buchführung.

      Geht aber wahrscheinlich nicht, wenn die Leasingrate schon in Verzug ist und man jeden Strohhalm mitnehmen muss, weil der Rauspreis vom Großen auch schon Mist war.

      Klar, lässt sich immer leicht drüber Schreiben, ist aber Erfahrung. Mal greift man in die Schei+++, mal gewinnt man. Die Kunst ist, möglichst viel Gutes raus zu holen oder Konsequent abzubauen...
    • derandereTU schrieb:

      Sorry, aber für wen es Gerüchte sind und ins Reich der Fabelwesen gehören, dem kann man es nicht erklären und wissen will es derjenige dann evtl auch nicht….
      :rolleyes: Ich habe in dem Post gezeigt, woher die "3€ pro Stunde" kommen und argumentiert, worum diese Zahl in der Darstellung von Thomas Hansche "die osteuropäischen TU kalkulieren mit 3€ Personalkosten pro Stunde während wir mit weit über 10€ kalkulieren müssen; durch deren Kostenvorteil und Kabotageverstöße werden wir in den Ruin getrieben" unseriös ist.

      Wenn man die Gesamtpersonalkosten mit allen Nebenbestandteilen nehmen würde, wäre die Zahl sehr viel undramatischer wie der vermeintliche Kostenunterschied 1:4 , würde aber nicht mehr für eine Opfererzählung taugen.

      Es ist skuril, wenn Hansche seine Erzählungen aus dem Sommer 2020 , als er im Umfeld ersten LKW-Demo in Berlin zum ersten Mal auftauchte, im März 2022 fast unverändert wiederholt.
      Als ob in der Zwischenzeit kein EU Mobilitätspaket beschlossen worden wäre und esSchwerpunktkontrollen Kabotage, Aufzeichnung Grenzübertritt im Tacho, neue Entsenderegelungen, Abkühlphase bei Kabotage, Heimkehrpflicht etc. nicht gäbe.
      Wo hat er die letzten 1,5 Jahre verbracht, dass einige Veränderungen in seiner Weltsicht kaum vorkommen und er das ausblendet?

      Dazu passt, wenn Konstantin Popov ,der erste Vorsitzende des BLV-pro , auf deren Homepage immer noch als Ziel "EU Lizenz für alle Beteiligten am gewerbl. Güterkraftverkehr (auch für Sprinter und Frachtvermittler)" proklamiert.
      Ist für Sprinter ja "erst" seit Juli 2020 beschlossen und wird in zwei Monaten Realität.

      Von allen Problemen, mit denen die deutsche Transportbranche 2022 konfrontiert ist, ist mittlerweile der Faktor "ruinöser Wettbewerb von osteurop. Frachtführer bei nationaler Kabotage mittels Sozialdumping" nur noch ein Randthema.

      Wenn man von der Branchenfixierung weg auf die nächsten Ebenen geht , die Gesamtwirtschaft und was auf unsere gesamte Gesellschaft aktuell an Problemen und Umwälzungen zurollt, dann wird der Aspekt, an dem sich Hansche in den letzten Tagen zuerst in einem 24-Minuten-Video auf dem blv-pro YouTube-Kanal und kurz darauf in einem 45-Minuten-Interview/Monolog mit dem German Truck Driver abarbeitet, endgültig völlig hanebüchen und irrrelevant!
      Herr Hansche, in ihrer abgeschotteten quasi-autitischen Blase möchte ich gerne leben! Wenn in dieser Liga gerade die relevanten Probleme spielen, auf die wir uns fixieren und Energie bündeln können, dann hätte ich gerne von der Sorte noch ein paar! Und gar nicht weit weg, wo es gerade schon wirklich um die nackte Existenz geht, wirkt ihre selbstzentrierte Jammer-Orgie wohl endgültig komplett wie aus einem anderen Sonnensystem. <X 8o

      Aber wenn man das eingestehen würde, dann würde bei manchen Personen, die gerade in den Medien als Branchenvertreter einen großen Auftritt haben, die Story zerbröseln.
      Dann würde die Ursache für eine ziemlich erfolglose Vita in der Branche vielleicht doch eher in eigenen fachlichen und kaufmännischen Defiziten liegen und das kann nicht sein....

      zum verlinkten Artikel aus 2019 zu den Filipono-Fahrern von Kurt Beier Dänemark/Polen i.A. NTG:
      Die Sache hat 2018 / 2019 große Wellen geschlagen. Um solchen Auswüchsen entgegenzuwirken, wurde 2020 das Mobilitätspaket beschlossen.

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