Cowboys ????

Es gibt wahrlich genug "Cowboys" in dem Gewerbe !!
Wie wäre es denn, wenn Ihr statt dessen nach Fachleuten suchen würdet?

ich hoffe ja mal nicht das das Fahrzeug auf dem Flyer zum EInsatz kommt!

Was bedeutet denn bitte "Übertariflich" ? mehr als 8,50€!?


@ Franz, da muss ich dir recht geben...die sache mit den Cowboys der Landstarsse ist doch schon lange vorbei....aber das weisst du ja schon

Bevor sich wieder jemand auf den Schlips getreten fühlt und meinte, ich würde nordamerikanische Viehzüchter diskriminieren:

Mit Cowboy worker bezeichnet man im englischen Sprachgebrauch das, was man auf deutsch einen "Pfuscher" nennen würde:
Ungelernte Bauhandwerker, meist in Gestalt von 1-Mann Firmen, die sich an alle Gewerke herantrauen (von Tiefbau über Beton bis hin zu Sanitär- und Gasinstallationen oder Dach decken etc). Wenn der Kunde glück hat, macht der Cowboy die Arbeit zumindest fertig und liefert Pfusch ab - in Regelfall ist er irgendwann mit der letzten Abschlagszahlung verschwunden, weil ihm die Arbeit über den Kopf gewachsen ist und er einsehen muss, daß er das gar nicht kann.
Dann hat der Bauherr auch das Nachsehen und kann eine neue Firma beauftragen und neu bezahlen

Das ist aber genau die Art von Leistung, die manche in unserem Gewerbe heute abliefern.
Oooh Paletta kapuutt... Pavel isse nixe schuld. Kanna nixe machen

Da werdet ihr schon Recht haben, aber ist doch mal wieder was anderes....

Und vlt. durch die Serie Asphalt-Cowboys drauf gekommen

Das sind dann aber Fachleute - und keine Cowboys

Ich habe nur 13 Fahrzeuge und alle besetzt. Die letzten 3 Bewerber habe ich alle wieder weggeschickt, da aktuell kien Bedarf besteht.

Bei übertariflicher Bezahlung bekommt man im Regelfall die Bude eingerannt und sollte als erstes in eine Drehtür investieren.

Die Frage stellt sich als tatsächlich, warum man bei 40 Lkw nun 20 Fahrer sucht. Ich ahne aber schon die Antwort : Ihr stockt den Furhpark um 50% auf.

Ist ja alles schickes Mediales auftreten, sieht man jetzt immer öfter. Nur fehlen mir als Fahrer die Angaben welche mich wirklich interessieren. Was heißt übertariflich, die Thüringer Frächter wollen doch aus allen Tarifverträgen austreten? Aber jetzt zu den Hauptfragen für mich als Fahrer. Was muss ich tun und was bekomme ich dafür? Was wird alles bezahlt? Fahrzeit, Wartezeiten, Ladezeiten, Fahrzeugpflege (wird gerade bei Familienunternehmen gern mit einem Frühstück abgegolten, da hat meine Familie nix von)?
Wie werden die Verpflegungsmehraufwendungen bezahlt? Sind in dem Bruttolohn irgendwelche Prämien drinne, die nach welchen Kriterien auch immer, abgezogen werden können? Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld?

Ich kann nicht verstehen, warum die meisten Unternehmen mit den essenziellen Zahlen nicht herausrücken, da könnten sich die Firmen dann auch wirklich voneinander abheben. So wie es zur Zeit läuft, sind alle erstmal als Dumper in Verdacht.

Von Montag bis Freitag unterwegs, 60 Std Arbeitszeit (ich weiß, darf nicht sein, ist aber realistisch, wenn man alle Warte- und Ladezeiten mit einbezieht, gerade beim Verteilerverkehr) sollte für 2900,- Brutto zu machen sein + Verpflegungsmehraufwand nach Reisekostenabrechnung nach Finanzamtsätzen + Weihnachtsgeld + Urlaubsgeld. Wie ich auf diese Zahlen komm? Ich fahr manchmal Kipper als Aushilfe, da habe ich kurzerhand den Stundenlohn herangezogen und die sonstigen Konditionen. Dort gibt es auch noch zusätzlich Wintergeld, Schlechtwettergeld, 25% Uberstundenaufschlag, 30% Samstagsaufschlag und Sonntags 100%.

Also raus mit den harten Fakten, dann werden auch die Anfragen von Dumpfbacken weniger, wenn sie gleich wissen was zu arbeiten ist. Die TU's bescheisen sich ja selbst, "Es haben XX Leute angerufen" aber nix ist draus geworden, weil die Vorstellungen einfach nicht zusammen gepaßßt hat.

Jan

Hallo Jan,

das wollten mir meine Fahrer auch so verkaufen und es gab heftige Diskussionen. Ich habe ein Stundenkonto ab Januar eingeführt und die dürfen auch alle gern ihre Bereitschaftszeiten drücken. Und jetzt stell Dir mal vor : nach 4 Monaten sind wir bei durchschnittlich 180 Stunden im Monat und ich habe mir erlaubt, die Frage zu stellen, ob denn der auch so geizige Chef nun den Lohn auf 180 x 8,5 reduzieren dürfen, da ja lt. Milog nicht die bezahlte Leistung erbracht wird.

Die, die am lautesten geschrien haben, sind jetzt ganz leise. Was sagt uns das : 50% der BKF (ich nenn sie jetzt mal so) sind Sprücheklopfer. Das würde ich unterschreiben. Nix mit 250 Stunden und mehr. Die höchste Stundenleistung hatte ich mit 228 Stunden bei 23 Arbeitstagen und da wurde viel Pausenzeit als Bereitschaft gedrückt. Wenn man früh beim Spedi an die Rampe schiebt, um Sammelgut zu laden, sind das nicht 12 Stunden Bereitschaftszeit, nur weil man neue Schichtzeit hatte. Da stellt sich dann langsam die Frage, wer wen besch...

Kurzum, es gibt die 60 Stunden aber ich kaufe die nicht jedem pauschal ab. Von 2900 sind wir noch weit entfernt. Auch wenn die Spediteure das Dilemma längst erkannt haben; diese Erkenntnis ist noch nicht bis zu den Verladern durchgedrungen. Aber das wird kommen, da bin ich mir absolut sicher.

Das mit dem 2900 Brutto wäre für die vielen Fahrer wünschenswert, aber nicht viele bekommen das. Deswegen ist das ja auch ein Grund wieso es keinen Nachwuchs in der Branche gibt.
Ich als Spedi-Lehrling würde nur zu gern den LKW-Führerschein machen und ab und zu mal auf dem Bock sitzen.
Ich bin zwar noch ein Frischling in der Speditionsbranche, aber kenne mich doch schon etwas aus, auch was die Fahrerseite angeht durch viel privaten Kontakt und großem Interesse.

@ Bärenbrüder: Etscherverdeck ist ein Anhänger Aufbau, wo das Dach (Plane) an beiden Seiten nach hinten oder vorne verschoben werden kann. Ist in manchen fällen einfacher Fracht zu laden und entladen.