Zu wenige LKW-Fahrer bilden sich weiter

    • Zu wenige LKW-Fahrer bilden sich weiter

      Zu wenige LKW-Fahrer lassen sich fortbilden



      Leere Seminarräume: Die Weiterbildung für Fahrer läuft schleppend.

      800.000 Berufskraftfahrer müssten zur Weiterbildung, doch kaum einer geht hin. Droht reihenweise Stillstand?

      Die Mahner werden lauter! "Wir steuern auf einen Flaschenhals zu! Ab 2014 werden reihenweise Transporter über 3,5 Tonnen und LKW stehenbleiben, weil nicht ausreichend qualifizierte Fahrer vorhanden sind!" Das ist der Tenor vieler Experten, mit denen man sich zum Thema Weiterbildungspflicht unterhält, etwa TÜV-Nord-Ausbilder Kai-Uwe Fischer (siehe Interview).

      Der Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL) geht von rund 800.000 Berufskraftfahrern aus, die geschult werden müssen. Bei dieser Größenordnung ist eine erhebliche Zahl abseits des Transportgewerbes - Handwerksbetriebe, Baubranche, kommunale Betriebe - gar nicht berücksichtigt. Eine Studie des Bundesamts für Güterverkehr (BAG) kam schon im letzten Jahr zum Schluss, dass sich ein Großteil der deutschen Transportunternehmen wenig oder noch gar nicht mit dem Thema Berufskraftfahrer-Qualifizierung beschäftigt hat. Daran hat sich nichts geändert!

      Stichprobenartige Rückfragen bei den Führerscheinstellen in Montabaur (Rheinland-Pfalz) und Siegburg (NRW) zeichnen ein fast schon erschreckendes Bild: Gemessen an der Zahl der ausgegebenen Führerscheine und Fahrerkarten hat sich nach Schätzungen bislang nur ein einstelliger Prozentsatz der Fahrer die Kennziffer "95" eintragen lassen.

      SCHLÜSSELFRAGE: DIE "95" MUSS EINGETRAGEN SEIN

      Eine kurze Analyse zeigt, dass es sich wohl hauptsächlich um Fahrer handelt, die im angrenzenden Ausland unterwegs sind und die trotz gelten der Ausnahmeregelungen Probleme in Kontrollen bekommen, wenn die "95" nicht eingetragen ist. TRUCKER-Recherchen im Südwesten oder in Hamburg ergeben ein ähnliches Bild. Ausbilder Michael Jung (fahrermangel.com) aus der Region Freiburg-Breisgau schätzt, dass bis zum Stichtag von 81.000 weiterbildungspflichtigen Fahrern 60.000 keine Schulung haben werden. Kim Fischer (berufskraftfahrer-hamburg.de) aus Hamburg rechnet vor, dass derzeit 60 Kurse pro Woche in und um die Hansestadt laufen müssten, um die 60.000 Fahrer geschult zu bekommen. Derzeit sind es nur 25.

      Zieht man besagte BAG-Studien heran, sind es vor allem kleinere Unternehmen, die sich wenig oder nicht um Umsetzung des BKrFQG sorgen. Große Speditionen haben die Themen Fahrermangel und Schulungsengpass längst realisiert. Als Ausbildungsbetriebe haben sie die Möglichkeit, mit eigenem qualifizierten Personal zu schulen - und nutzen diese auch. Die mittelständisch geprägten Speditionen, bei denen es meist noch recht familiär zugeht, verstehen die Qualifikation als Motivationsinstrument. Sie organisieren die Weiterbildung und übernehmen oft auch die Kosten.

      Kleine Unternehmen sowie Selbstfahrer lassen das Thema nach Ansicht des BAG meist schleifen. Vielen Fahrern aus dieser Gruppe ist nicht einmal klar, dass sie sich schulen lassen müssen und dass die Zeit bis zu den Stichtagen - beginnend mit dem 10. September 2014 - langsam knapp wird! Völlig sorglos sind auch Fahrer und Unternehmen mit Fahrzeugen von 3,5 bis 12 Tonnen. Die BAG-Studie ermittelte, dass sich diese Zielgruppe unter anderem wegen fehlender Fördermöglichkeiten - nur Fuhrparks mit mautpflichtigen Fahrzeugen können Fördergelder aus dem Aus- und Weiterbildungstopf beantragen - dem Thema kaum oder gar nicht nachkommen.

      FÖRDERUNG SORGT FÜR GERINGE KOSTEN

      Ungeachtet der Förderung durch die Unternehmen sind letztlich die Fahrer selbst für ihre Weiterbildung verantwortlich. Förderwürdig sind natürlich nur Maßnahmen, bei denen das Unternehmen die Kosten für die Weiterbildung übernimmt. Bei vielen, meist größeren Speditionen wird die Kostenübernahme als Bindungsinstrument verstanden. Da die Fördermittel im Rahmen des vom BAG betreuten Förderprogramms aber nicht für die Deckung der kompletten Kosten ausreichen, müssen die Fahrer fallweise einen Teil zuzahlen. Nach Aussagen der BAG-Studie ist es aber die Ausnahme, dass der komplette Preis alleine vom Fahrer finanziert werden muss.

      Quelle : Trucker.de Mediadaten


      bei uns in der Firma das selbe Bild , es sind zu den Dekra Sicherheitsunterweisungen und den Modulen mal eben bis zu 30 Fahrer angemeldet - und was ist ? , es kommen dann mal eben nur 20 - weil die anderen 10 es nicht einsehen , das sie für die Fortführung Ihres Berufes diese Wichtigen Sachen brauchen - geschweige denn selbst Bezahlen sollen ... :thumbdown:
    • gelöschter User 2 schrieb:

      geschweige denn selbst Bezahlen sollen ...



      Wie jetzt? ?( Müsst Ihr selber die Modulschulungen zahlen? ?(

      Wenn einer gerade frisch angefangen und die Probezeit noch nicht überstanden hat könnte ich es ja noch verstehen, ansonsten ... :thumbdown:
      .




      Der Geruchskoeffizient gewisser finanzieller Mittel ist permanent gleich null!

      Alle meine Beiträge geben meine persönliche Meinung und Erfahrung wieder. Annahme von Ratschlägen oder Nachahmungen auf eigenes Risiko.
    • Anzi schrieb:

      gelöschter User 2 schrieb:

      geschweige denn selbst Bezahlen sollen ...



      Wie jetzt? ?( Müsst Ihr selber die Modulschulungen zahlen? ?(

      Wenn einer gerade frisch angefangen und die Probezeit noch nicht überstanden hat könnte ich es ja noch verstehen, ansonsten ... :thumbdown:




      Ich bin jetzt 1 Jahr und knapp 6 Monate in der Firma , die Fahrerschulung sowie das letzte Modul wurden noch bezahlt - beim letzten Modul quakten die Kollegen schon etwas von wegen : sollen wir selbst zahlen bzw. abgezogen bekommen ( ca 75 Euro ) - werde diesen Monat mal genauer auf die Abrechnung schauen , ich bin jetzt am Wochenende in Guxhagen zur ADR Schulung - DIE bezahle ich auch selbst , wie auch beim letzten Mal 2008 - sollte das so wirklich so sein , dann fallen die Weihnachtsgeschenke aber dieses Jahr etwas schmaler aus ! , dann hätte ich für das Modul und die Verlängerung des ADR Scheins mal eben 330 Teuronen hingeblättert .... :wacko: :wacko:
    • zum einen nehme ich an, dass bei der vorhandenen Kontrolldichte noch zu wenig Informationen zu den fälligen Bußgeldern (pro nachgewiesener Arbeitsschicht) rausgegangen sind, zum anderen sicherlich auch zuwenig Kontrollen der bisher notwendigen Eintragung der SZ95 erfolgen.

      Weiterhin ist zu Beachten, das bei FE Ersterwerb nach dem 10.09.2008 für KOM und 10.09.2009 für C/CE C1/C1E der Entrag der Qualifikation zwingend notwendig ist. Ich weiß nicht, wer von Euch Unternehmern jüngere Fahrer angestellt hat (oder Umschüler/FE-Neulinge). Ich empfehle mal hierbei ne Überprüfung. Sonst wirds teuer
      Prüfungsbescheinigung gilt nicht unbegrenzt als Ausweis !

      Bußgeldkatalog nach BKrfQG

      (ich hab meine ersten zwei Module weg und als Aushilfsfahrer auch bezahlt bekommen :-))


      Ach so, von Selbstzahlern bei ADR und auch den Modulen habe ich auch schon gehört ;(
    • 2014 müssen nicht nur die Schlüsselnummer 95 im Führerschein stehen sondern auch viele den Führerschein verlängern. Dann steht auch eine Ärtzliche Untersucheung an, sowie auch ein Augenarztbesuch. die Kosten trägt auch der Fahrer meist selbst. Ein Unternehhmer dem die Fahrer stetig weglaufen weil die Kondition so schlecht sind hat wohl nichts anderes zu tun, als die Kosten hierfür dem Fahrer in Rechnung zu stellen. Ich denke, das viele Unternehmen eh nur vom Hand in den Mund leben. Ich hab als LKW Fahrer vor 15 Jahren 4000 DM plus Spesen verdient. Berücksichtigt man die Kostensteigerung müsste das gegenwärtige Gehalt so bei etwa 3800,-€ liegen. Nenn mir mal einen Unternehmer der dies Zahlen kann.
      Setzt man die gesetzlichen Vorgaben realistisch um , würde eine 50 bis 90 % Pleitewell durch Deutschland gehen. Alleine die 48 Stunden Arbeitszeitregelung gemäss Arbeitszeitgesetz würde den Unternehmen das Genick brechen.
      Der Beruf des LKW Fahrers war mal schön, vor allem wenn ich die Storys meines Onkels höre . 2 Tage mit dem LKW Frankfurt München, Drakensteiner Hang mit dem ersten Anhänger rauf , den oben abgestellt und den anderen unten geholt, dann weiter bis zum Ziel.
      Im Rasthof nett mit nem Kaffee begrüsst worden , der keine 3 Euro gekostet hatsondern eher umsonst war.
      Und was ist heute ?
      Der LKW Fahrer wird gehetzt, Angemault, selbst eine Ladungssicherung ist nicht richtig in Ansicht des Beamten . Parkplätze total überfüllt die Heckenscheisser total versaut, und wenn du mal ne 1/4 Stunde drüber bist kommt gleich das Schreiben von der Busgeldstelle. fährst du die erlaubte Höchstgeschwindigkeit musste achtpassen, das du nicht die Hütte abgerissen bekommst, mit 70 auf der Landstrasse bist du viel zu langsam. Die Startrucker die momentan unterwegs sind brauchen vom Chef nen Automatikgetriebe damit sie überhaupt noch vorwärts kommen geschweige rückwärts an die Rampe.

      Vor einem Jahr etwa auf der A93 Richtung Hof, Ungar mit rund 120 an mir vorbei. berg runter vesteht sich. Sicher sind das Ausnahmen, aber die Ausnahmen nehmen stark zu.

      in Frankreich hat man an Steilstrecken ne Kriechspur für die langsamen, warum geht sowas nicht hier in Deutschland ? Stattdessen wird bergauf nen Überholverbotsschild aufgestellt und du knatterst mit den 500 PS nen Taschen mit 15 Km/h hinterher . Wenns dann das überholen wieder erlaubt ist kommst nicht ran weil der wieder mit 100 den Berg runter will und rollen lässt.
      Die kontrolldichte liegt gemäss Statistik bei 3,8 % etwa in Deutschland. ind Frankreich glaube ich bei 0,8 % . Warum halten sich Franzosen genauer an die LuRz, weill für den Disponenten Knast droht wenn er vorsätzlich dagaen verstösst.
      Beim Rotier sitz isch selbst als Nichtfranzose unter den Fahrer und werde integriert, mit Händen und Füssen wird sich dann verständigt und irgendwie geht das auch. Mann sitz gemeinsam zusammen.


      Für mich war es früher selbstverständlich am Samstag aufm Hof zu sein und am LKW zu schrauben. und der Chef ? der hat zu Feierabend den Grill angeschmissen und man hat sich beim Steak unterhalten.

      Ich vermisse die gute alte Zeit.
    • Bin ich als Selbstfahrer die Ausnahme?

      Die 5 Module habe ich, nächstes Jahr ist wegen 50 die FS-Verlängerung angesagt, aber den 95er lasse ich mir erst 2014 eintragen.

      Ich denke die Statistik hinkt etwas, da es wahrscheinlich viele so machen wie ich.
    • @Stahltrucker : das mit dem Selbstbezahlen des ADR Scheins sollte mal nach Aussage eines schlauen Schulungsleiter auch eine bessere Stellung im Beruf mitsichbringen , ganz ehrlich : Es gab dadurch nicht mehr Geld , aber die ganz undankbare Aufgabe immer das Gefahrgut abholen zu dürfen - während andere Kollegen sich vehement weigerten einen ADR Schein zu machen , damit sie das nicht fahren mussten ... :cursing: :cursing: , also mal eben auf der Autobahn sinnlos aneinander vorbeigefahren .... - und der Chef das so hingenommen .... :thumbdown:
      Dabei sind das laut meines Wissens alles Sachen die du als Fahrer zu Ausübung deines Berufes brauchst , und dein Eigentum sind , und nicht das des Chefs
    • Mir hat mal ein Bekannter gesagt. Wenn die Arbeitnehmer mal das durchsetzen würden was ihnen zusteht hätten einige Unternehmen ein riessiges Problem.
      Davon abgesehen haben wahrscheinlich einige Unternhmer noch nichts vom Arbeitzschutzgesetz, Arbeitszeitgesetz und deren gleichen gehört.
      Im Arebitschutzgesetz stehen einige nette Dine deren Umsetzung ich aber stark bezweifle.
      Nenn mir mal den Arbeitgeber der regelmässig Schulungen in erster Hilfe durchführt ?
      Wenn das alles richtig befolgt würde, könnte kein TU den Kilometer für nen Euro all in anbieten.
    • HosstheBoss schrieb:

      Mir hat mal ein Bekannter gesagt. Wenn die Arbeitnehmer mal das durchsetzen würden was ihnen zusteht hätten einige Unternehmen ein riessiges Problem.
      Davon abgesehen haben wahrscheinlich einige Unternhmer noch nichts vom Arbeitzschutzgesetz, Arbeitszeitgesetz und deren gleichen gehört.
      Im Arebitschutzgesetz stehen einige nette Dine deren Umsetzung ich aber stark bezweifle.
      Nenn mir mal den Arbeitgeber der regelmässig Schulungen in erster Hilfe durchführt ?
      Wenn das alles richtig befolgt würde, könnte kein TU den Kilometer für nen Euro all in anbieten.



      das ist bei uns etwas anders , wir haben DIN ISO Zertifizierung - und diese Sachen ( wie Arbeitssicherheit ) werden bei uns , gerade wegen der Zerti auch Regelmässig durchgeführt .... - LERU wird bei mir jedenfalls eingehalten - bei die Touren die ich fahren muss , sind die allerdings auch soetwas von Zeittechnisch ausgereizt - wenn du mal nicht pünktlich leer wirst , dann hast du schon deine Probleme - weil * 200 * Anschlusstouren dann noch liegen bleiben könnten , wie oder was andere Kollegen mit dem Chef Leru und Arbeitstechnisch ausmachen , oder sich von dem sagen lassen müssen - weiß ich ehrlich gesagt nicht , geht mich aber auch nichts an .
    • Hosstheboss:

      Da ja hier im Forum einige Disponenten so auf Telematik schwören,

      ist mit diesem System der Vorsatz nachzuweisen, also sitzen sie mit im Boot. Das ist aber vielen noch nicht bewusst.

      Wenn der Fahrer bei einer Kontrolle die Telematik angibt, hat der Disponent schlechte Karten. Er kann sich auch nicht durch ein Schreiben an den Fahrer aus der haftung entziehen.