Wenn es so einfach wäre... Speditionskaufmann will ich selbstständig machen

    • Wenn es so einfach wäre... Speditionskaufmann will ich selbstständig machen

      Aus einem anderen Forum:

      Hallo,
      ich bin Speditionskaufmann und habe für verschiedene grosse Speditionen gearbeitet, hauptsächlich im Bereich Disposition. Im Internationalen bereich habe ich die Fahrten zu 95% immer an irgendwelche Betriebsfremden Unternehmer auf dem freien Markt verkauft, sei es via Timocom, Transporeon oder über die bekannten Unternehmer.

      Nun möchte ich mich in diesem Bereich selbständig machen für den Bereich "Teil und Komplettladungen" und habe die folgenden Fragen:

      1. Macht es sinn sich subunternehmer zu suchen (für Sofa` s sowie 40 Tonner) und mit diesen vertraglich die Preise zu vereinbaren oder sollte ich eher wie schon bei meinen früheren Arbeitgebern die Sendungen immer sporadisch an die Unternehmer zu verkaufen zu Tagespreisen?

      2. Wie ist das mit der Finanzierung, macht hier ein Factoringunternehmen Sinn welches die offenen Rechnungen von mir aufkauft zb. gegen 4% Gebühr und innerhalb von 2 Tagen an mich auszahlt..damit ich die Unternehmer schnell bezahlen kann oder sollte ich eher mit den Unternehmern ein längeres Zahlungsziel vereinbaren? Ich hatte bisher mit der Buchhaltung wenig zu tun, aber ich denke mal wenn jemand für mich fährt und ich neu und unbekannt auf dem Markt bin, wollen die meisten anfangs wohl eher vorkasse oder wer hat hier Erfahrungswerte?

      3. Ich werde mich zwecks Zahlungsausfallminimierung nur für die grösseren Bekannten Speditionen fahren. Habe die Erfahrung gemacht das diese Speditionen teilweise selber überfordert sind die Transporte im Teil- und Komplettladungsbereich zu verkaufen.

      4. Wie ist es mit der Versicherung. Im normalfall habe ich die Unternehmer nie geprüft ob eine Versicherung vorliegt oder nicht. Worauf müsste ich da achten, lasst Ihr euch Irgendwelche Versicherungsbestätigungen zukommen ehe Ihr mit jemandem zusammenarbeitet?

      5. Wie und über welche kanäle kann ich Subunternehmer finden, die zb. aus dem Osteuropäischen Raum kommen? Bzw. allgemein, also auch deutsche...

      6. Kann mir jemand ein paar Tipps geben über Neukundengewinnung? Habe zwar Kontakte zu Speditionen, und werde dann wohl auch Aufträge erhalten, wie ist es jedoch mit neuen Kunden. Ruft Ihr da einfach die Speditionen durch und erkundigt euch obs Ladung gibt oder klappert ihr persönlich Spedition für Spedition ab und lässt Notizblöcke und Kalender mit eurer Nummer dort?

      7. Welche Software könnt ihr mir empfehlen bez. Erfassung, und Abrechnung/verbuchung?

      Das waren erstmal die wichtigsten Fragen

      Danke & Gruss

      Erdal


      Jaja... So schwer ist das doch alles gar nicht :D

      Mal ne Frage dazu: So "Frachten verkaufen" wie sich das o.g. vorstellt, geht doch lt. GüKG gar nicht, oder? Lt. GüKG §7 Abs. 1 darf ich einen Frachtvertrag nur ausführen lassen, wenn der Vertragspartner in Besitz einer EU-Lizenz/Transporterlaubnis ist. Heißt, er könnte maximal als Mittler mit Provision auftreten. Oder versteh ich da was falsch?
      Kurz gesagt: Ich dulde keine Kritik an diesem Heiligen Land, das meine Heimat ist... Bayern, Du bist mein Heimatland!
    • und übernehmen sich dann ganz schnell, wenn der Kunde sein Geld haben will und der auftraggeber nicht zahlt.


      Deswegen denkt er doch an Factoring und will nur mit großen Speditionen arbeiten :D

      Tja, Sofas verdienen so Ihr Geld


      Lt. GüKG ist doch aber zumindest eine Lizenz (Egal welche) notwendig. Oder?
      Kurz gesagt: Ich dulde keine Kritik an diesem Heiligen Land, das meine Heimat ist... Bayern, Du bist mein Heimatland!
    • als reiner Frachtenvermittler brauchst du Garnichts


      Na ja... Frachtvermittler heißt doch, ich stelle den Kontakt her zwischen Auftraggeber und Spediteur und bekomme dafür vom Spediteur eine Provision. Die Fracht selber rechnet der Spediteur mit dem Auftraggeber ab. Das sehe ich nicht mal als so problematisch an. Da sich die Provision hier in einem erträglichen Rahmen bewegt (3-6 % der Fracht meiner Erfahrung nach; bei 2-3 Transporten über Vermittler). Von der Sorte gibt es aber nicht mehr viele, oder?
      Kurz gesagt: Ich dulde keine Kritik an diesem Heiligen Land, das meine Heimat ist... Bayern, Du bist mein Heimatland!
    • So sollte es laufen.


      Dummerweise gibt es genug Deppen, welche sich die Frachten aus den Börsen suchen und se dann selber über die gleiche und andere Börsen weiterverkaufen. Hier wird dann eine gewisse Summe der Ursprünglichen Fracht-Transport-Vergütung als Provision einbehalten.

      Deswegen entstehen bei einigen dann auch utop. Zahlungsziele.

      Wie Thomma schon schrieb, in Deutschland reicht die o.g. Verfahrensweise.


      Interessant ist aber, wenn der Auftraggeber Eigeneintritt des Spediteurs verlangt und dieser trotzdem weiterverkauft.
    • den Börsen suchen und se dann selber über die gleiche und andere Börsen weiterverkaufen


      Deshalb ja auch meine Frage... Laut GüKG benötigt man dafür zumindest eine Lizenz/Erlaubnis. Ansonsten darf ich als Auftraggeber keinen Frachtvertrag eingehen mit dem Spediteur/Frachtführer. Heißt, hier könnte man Anzeige gegen Auftraggeber und Spediteur erstatten usw., wenn man das mitbekommt...
      Kurz gesagt: Ich dulde keine Kritik an diesem Heiligen Land, das meine Heimat ist... Bayern, Du bist mein Heimatland!

    • § 7c Verantwortung des Auftraggebers




      Wer zu einem Zwecke, der seiner gewerblichen oder selbständigen beruflichen Tätigkeit zuzurechnen ist, einen Frachtvertrag oder einen Speditionsvertrag mit einem Unternehmen abgeschlossen hat, darf Leistungen aus diesem Vertrag nicht ausführen lassen, wenn er weiß oder fahrlässig nicht weiß, dass der Unternehmer 1.
      nicht Inhaber einer Erlaubnis nach § 3 oder einer Berechtigung nach § 6 oder einer Gemeinschaftslizenz ist, oder die Erlaubnis, Berechtigung oder Lizenz unzulässig verwendet,


      Den § hab ich oben schon mal geschrieben :)

      Ich interpretiere das so, dass ich als Auftraggeber nur mit Auftragnehmern arbeiten darf, die eine Lizenz haben.

      Oder bezieht sich das nur auf den ausführenden? Also darf ich nur keinen Frachtführer bei mir laden lassen, der keine Lizenz hat?
      Kurz gesagt: Ich dulde keine Kritik an diesem Heiligen Land, das meine Heimat ist... Bayern, Du bist mein Heimatland!

    • Den § hab ich oben schon mal geschrieben :)


      stimmt, überlesen



      Ich interpretiere das so, dass ich als Auftraggeber nur mit Auftragnehmern arbeiten darf, die eine Lizenz haben.


      Probiers einfach mal und lass Dir von denen ( wenn Du Auftraggeber bist ) ne eigene Lizenzkopie faxen, die Echtheit kannst Du zumindest bei deutschen auf der HP der BAG bzw. unter

      verkehrsunternehmensdatei.de/

      prüfen


      Oder bezieht sich das nur auf den ausführenden? Also darf ich nur keinen Frachtführer bei mir laden lassen, der keine Lizenz hat?


      So ist aktuell die Rechtsansicht, Wo kein Kläger .........................
    • ne eigene Lizenzkopie faxen


      Muss ich ja sowieso wegen meinen Pflichten als Auftraggeber... Danke für den Link, kannte ich bis jetzt noch nicht. Jetzt sollte nur noch die Abfrage funktionieren :D Wenn ich nach Unternehmen und Ort suche kommt bei mir nur "404 - Webseite nicht gefunden".

      So ist aktuell die Rechtsansicht, Wo kein Kläger


      Dabei würde die Hürde der Erlaubnis/Lizenz doch einige Sofa-Spediteure vom Markt fernhalten.
      Kurz gesagt: Ich dulde keine Kritik an diesem Heiligen Land, das meine Heimat ist... Bayern, Du bist mein Heimatland!