Vertuschung von Lenk- und Ruhezeiten
Erfolgreiche Ermittlungsarbeit der Verkehrspolizei Friedrichshafen
Friedrichshafen/Memmingen - Urkundenfälschung, Fälschung beweiserheblicher Daten, Fälschung technischer Aufzeichnungen, Missbrauch von Ausweispapieren, eine Vielzahl von Verstößen nach dem Fahrpersonalgesetz und permanente Überladungen - teilweise bis zu über 30 Prozent - werden einem Spediteur aus dem Unterallgäu zusammen mit seinen angestellten Fahrern zur Last gelegt. Beamte der Verkehrspolizei Friedrichshafen sind ihnen auf die Schliche gekommen.
Bei einer Verkehrskontrolle auf der B 31 bei Überlingen hatten die Beamten nach dem Herunterladen und Auslesen der Daten aus dem Digitalen EG-Kontrollgerät festgestellt, dass laut Aufzeichnungen der kontrollierte Sattelzugfahrer überwiegend zur Nachtzeit angeblich von einem Ersatzfahrer abgelöst worden war. Aufgrund der gewonnenen Erkenntnisse vor Ort lag aber der dringende Verdacht nahe, dass der Fahrer die Fahrerkarte eines bei der Spedition zeitweise beschäftigten Aushilfsfahrers auf seiner Tour dabei hatte und diese dann missbräuchlich verwendete. Er wollte damit seine Lenk- und Ruhezeitverstöße gegenüber den Beamten vertuschen. Die weiteren Ermittlungen ergaben, dass der Fahrer auf seinen Touren durch Deutschland, Frankreich und den Benelux-Ländern nicht selten bis zu 80 Stunden ohne ausreichende Pausen hinter dem Steuer seines Lastwagens saß.
Die durch die Verkehrspolizei ausgewerteten Unterlagen, die nach einem Durchsuchungsbeschluss der Staatsanwaltschaft Memmingen in den Wohn- und Geschäftsräumen der Spedition des Fahrers sichergestellt wurden, bestätigten den Anfangsverdacht:
So wurden im Auswertzeitraum von 5 Monaten in insgesamt 95 Fällen die Fahrerkarten von zwei Aushilfsfahrern von verschiedenen Fahrern der Spedition auf ihren Touren missbräuchlich immer dann in ihren digitalen Kontrollgeräten eingesetzt, wenn bei ihnen Lenk- und Ruhezeitverstöße anstanden. In weiteren 20 Fällen wurden Teilstrecken – vorwiegend zur Nachtzeit – mit zunächst unausgefüllten Tachographenscheiben gefahren und nach Ende der Tour ein anderer Fahrer nachträglich eingetragen.
Diese Hinweise sowie weitere Hintergründe zum Gefüge der Spedition erhielten die Ermittlungsbeamten von einem ehemaligen Fahrer der Firma.
Dies bestätigte den Verdacht, dass vom Firmenchef die Manipulationen nicht nur geduldet, sondern teilweise angeordnet und gesteuert wurden. So wurden von ihm, die bei der Spedition aufbewahrten Fahrerkarten der Aushilfsfahrer an die Fahrer ausgegeben, die auf langen Touren eingeteilt waren. Es soll darüber hinaus von ihm zur Einhaltung von Lieferaufträgen Anweisungen zur Überschreitung von Lenkzeiten wie auch Anordnungen, überladen zu fahren - wobei 50 Tonnen statt der erlaubten 40 Tonnen keine Seltenheit darstellten – gegeben haben. In dieser Konstellation: Übermüdeter Fahrer, überladener Lastkraftwagen wurde die Gefahr für die Fahrer selbst sowie für die anderen Verkehrsteilnehmer sicherlich noch erhöht.
Neben den Manipulationen wurden im Auswertezeitraum auch über 300 Verstöße nach dem Fahrpersonalgesetz festgestellt.
Die insgesamt neun Beschuldigten – einschließlich des Chefs – haben jetzt mit empfindlichen Strafen zu rechnen.
Qüelle : Polizei Freidrichshafen
Erfolgreiche Ermittlungsarbeit der Verkehrspolizei Friedrichshafen
Friedrichshafen/Memmingen - Urkundenfälschung, Fälschung beweiserheblicher Daten, Fälschung technischer Aufzeichnungen, Missbrauch von Ausweispapieren, eine Vielzahl von Verstößen nach dem Fahrpersonalgesetz und permanente Überladungen - teilweise bis zu über 30 Prozent - werden einem Spediteur aus dem Unterallgäu zusammen mit seinen angestellten Fahrern zur Last gelegt. Beamte der Verkehrspolizei Friedrichshafen sind ihnen auf die Schliche gekommen.
Bei einer Verkehrskontrolle auf der B 31 bei Überlingen hatten die Beamten nach dem Herunterladen und Auslesen der Daten aus dem Digitalen EG-Kontrollgerät festgestellt, dass laut Aufzeichnungen der kontrollierte Sattelzugfahrer überwiegend zur Nachtzeit angeblich von einem Ersatzfahrer abgelöst worden war. Aufgrund der gewonnenen Erkenntnisse vor Ort lag aber der dringende Verdacht nahe, dass der Fahrer die Fahrerkarte eines bei der Spedition zeitweise beschäftigten Aushilfsfahrers auf seiner Tour dabei hatte und diese dann missbräuchlich verwendete. Er wollte damit seine Lenk- und Ruhezeitverstöße gegenüber den Beamten vertuschen. Die weiteren Ermittlungen ergaben, dass der Fahrer auf seinen Touren durch Deutschland, Frankreich und den Benelux-Ländern nicht selten bis zu 80 Stunden ohne ausreichende Pausen hinter dem Steuer seines Lastwagens saß.
Die durch die Verkehrspolizei ausgewerteten Unterlagen, die nach einem Durchsuchungsbeschluss der Staatsanwaltschaft Memmingen in den Wohn- und Geschäftsräumen der Spedition des Fahrers sichergestellt wurden, bestätigten den Anfangsverdacht:
So wurden im Auswertzeitraum von 5 Monaten in insgesamt 95 Fällen die Fahrerkarten von zwei Aushilfsfahrern von verschiedenen Fahrern der Spedition auf ihren Touren missbräuchlich immer dann in ihren digitalen Kontrollgeräten eingesetzt, wenn bei ihnen Lenk- und Ruhezeitverstöße anstanden. In weiteren 20 Fällen wurden Teilstrecken – vorwiegend zur Nachtzeit – mit zunächst unausgefüllten Tachographenscheiben gefahren und nach Ende der Tour ein anderer Fahrer nachträglich eingetragen.
Diese Hinweise sowie weitere Hintergründe zum Gefüge der Spedition erhielten die Ermittlungsbeamten von einem ehemaligen Fahrer der Firma.
Dies bestätigte den Verdacht, dass vom Firmenchef die Manipulationen nicht nur geduldet, sondern teilweise angeordnet und gesteuert wurden. So wurden von ihm, die bei der Spedition aufbewahrten Fahrerkarten der Aushilfsfahrer an die Fahrer ausgegeben, die auf langen Touren eingeteilt waren. Es soll darüber hinaus von ihm zur Einhaltung von Lieferaufträgen Anweisungen zur Überschreitung von Lenkzeiten wie auch Anordnungen, überladen zu fahren - wobei 50 Tonnen statt der erlaubten 40 Tonnen keine Seltenheit darstellten – gegeben haben. In dieser Konstellation: Übermüdeter Fahrer, überladener Lastkraftwagen wurde die Gefahr für die Fahrer selbst sowie für die anderen Verkehrsteilnehmer sicherlich noch erhöht.
Neben den Manipulationen wurden im Auswertezeitraum auch über 300 Verstöße nach dem Fahrpersonalgesetz festgestellt.
Die insgesamt neun Beschuldigten – einschließlich des Chefs – haben jetzt mit empfindlichen Strafen zu rechnen.
Qüelle : Polizei Freidrichshafen