Unglaublich

    • Unglaublich

      Hallo Forumsgemeinde,

      habe mich hier nur angemeldet um mal ein paar Meinungen aus der Branche zu hören.

      Vorweg, ich habe vollsten Respekt vor eurer Berufsgruppe. Was Ihr als "King of the Roads" vollbringt ist einzigartig. Ohne der Logistigbranche würde das Land vermutlich am Boden liegen!

      Nun zu meinem eigentlichen Anliegen. Ein Bekannter von mir ist nun seit 2,5 Jahren als Trucker auf der Autobahn unterwegs. Nun hat er erzählt das er die Spedition wechselt. Er war vorher schon als Küchenfahrer angestellt und fährt wohl angeblich ab dem 01.05. für Nobilia in Verl. Er war vorher beim Bund und hatt nur durch den BfD (Berufsförderungdienst) den LKW Schein erhalten.

      Folgende Eckdaten hat er voller Überzeugung von sich gegeben:

      - Arbeitszeit Montag bis Freitag max. 45 Stunden
      - Grundlohn 3.300,- Brutto plus Zuschläge und Auslöse
      - Weihnachstgeld 60%
      - Urlaubsgeld 100%
      - Gewinnbeteiligung im Januar
      - 0% Schadensquote 300-700€ pro Jahr
      - 30 Tage Urlaub

      Das Vorstellungsgespäch lief wohl innerhalb einer Stunde, mit sofortiger Zusage und nach kurzer Probefahrt auf dem Hof, ganz locker über die Bühne. Laut ihm werden Zusagen bei Nobilia wohl nur innerhalb 2 Wochen erteilt. Bei Ihm wurde wohl gleich zu gesagt!

      Ich möchte einfach nur mal von euch hören ob dies realistisch ist, oder ob der Kerl einfach nur mächtig auf die Kacke haut. Ich kann mir das einfach nicht vorstellen. Ich arbeite in einem deutschen Unternehmen mit mehr als 115.000 Mitarbeitern alleine in Deutschland. Wir haben alle Tarif,um auf solche Zahlen da oben zu kommen muss man schon einiges "mitbringen". Versteht mich nicht falsch, aber ich kann mir einfach nicht vorstellen das jemand der "ungelernt" Küchen durch Deutschland fährt soviel verdient!

      mfg
      Tim
    • Solche gut bezahlten Werksverkehrsstellen mit Industrietarifen sind selten geworden und werden normalerweise nur unter der Hand vergeben. Spezialkenntnisse wird man bei Nobilia eher nicht brauchen, die fahren ja nur die Läger des Möbelhandels an und haben mit dem Endkunden nix zu tun, vielleicht müssen sie noch nicht mal beim Laden mit anpacken. Wobei Nobilia auch mittlerweile teilweise seine Auflieger fremdziehen läßt, die Gütersloher Ecke ist ja ein Mekka der Logistik (wie der Name schon nahelegt :D ), da gibt's Unternehmer reichlich. Der Lohn und die Arbeitsbedingungen passen schon, vielleicht ist der da durch pures Glück reingekommen weil sie gerade kurzfristig einen brauchten und keinen anderen an der Hand hatten, das kann auch bei den größten Klüngelsbuden die normal total abgeschottet sind schon mal passieren.

      Ach ja Tim, du weißt es noch nicht, aber "Trucker" ist hier ein Schimpfwort. :whistling:
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      Das Bild ist nicht wegen dem Motor sondern nur wegen den Ladeluftkühlern.... 8)
    • = 17,46-€/Std. wenn die 45 Stunden dann wirklich stimmen und mit dem Bruttolohn nicht evtl. anfallende Überstunden abgegolten sind. Warum nicht? Facharbeiter in der Industrie haben das auch. Der Job wird ja nicht nur fahren beinhalten, händig abladen ist da wahrscheinlich auch noch inbegriffen. Nobila wird nach dem für sie zuständigen Tarif zahlen. Wollt ihrs genau wissen? Bewerbt euch da.

      Im Transport- und Speditionsgewerbe findet ihr sowas natürlich nicht.
    • Bin hier in der Nähe von Verl und man bekommt schon mal was mit. Ist derbe Buckelei das ganze, soll aber auch gut bezahlt werden. Ob jetzt alles stimmt kann ich nicht sagen, aber größtenteils schon.

      Fährst in den Süden raus und bekommst dann immer wieder volle Auflieger durch günstig fahrende Subs rangekarrt, den du dann leermachst.

      Wie lange man den Job machen kann weiß ich nicht, wiegesagt, Möbel fahren ist kein Zuckerschlecken !
      Der sicherste Weg arm zu bleiben ist ehrlich zu sein


      Wer mit Erdnüssen bezahlt, darf sich nicht wundern, dass nur Affen für ihn arbeiten!


      Mitleid bekommt man geschenkt, Neid muß man sich verdienen.
    • jan64 schrieb:

      Holz- und Kunststoffverarbeitende Industrie, eine Unterabteilung der IG Metall?
      Nach diesem Tarif bin ich auch schon als Fahrer bezahlt worden. War nicht schlecht.

      Kunststoffverarbeitende Industrie müßte aber eher IG Chemie sein. Aber deren Tarif wird auch nicht schlechter als der Metalltarif sein.
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      Das Bild ist nicht wegen dem Motor sondern nur wegen den Ladeluftkühlern.... 8)

    • Wegen mir soll's halt so sein. Wobei der Kunststoffsektor aber zumindest teilweise zur Chemie gehören muß, ich schätze mal bis zum Granulat Chemie, ab dem Extruder Metall. Schwierig wird's dann bei Mischkonzernen die ab dem Olefin aus der Raffinerie bis zum fertigen Produkt alle Schritte selbst machen.
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