unfreie Lieferung aus der EU ohne Hinweis?

    • unfreie Lieferung aus der EU ohne Hinweis?

      Hallo,
      folgender Fall: ein Spediteur hat Ware angeliefert. Kundenrücksendung eines defekten Gerätes. Im Spediteur-Übergabeschein steht vermerkt: Frankatur EXW ab Werk, Vorkosten, Zoll, Rollgeld, Treibstoffzuschlag, SLVS-Prämie, Summe, Inkasso alles 0,00 Euro! Also wurde die Ware angenommen.
      Ein paar Tage später kommt plötzlich eine Rechnung "Tarif-Anschlussfracht, Treibstoffzuschlag, Mautgebühren etc. 87,- Euro! Und das für eine Sendung, die man mittels Paketdienst für 20,- Euro versichert zum Empfänger hätte senden können.
      Die Ware wurde ja nur unter der Voraussetzung angenommen, daß wie auf dem Übergabeschein vermerkt keine Kosten anfallen. Man mußte ja davon ausgehen, daß der Absender diese bezahlt hat.
      Muß man so was zahlen oder hätte man zuvor auf die Kosten hingewiesen werden müssen?
      Ach so, zu EXW: irgendeine Vereinbarung/ Vertrag etc. exisitiert weder mit dem Absender noch mit der Spedition!
    • Frankatur exw ohne Vertrag mit Absender = normalerweise Annahmeverweigerung durch Sie/Ihre Mitarbeiter...es sei denn, daß in Ihren Garantiebedingungen (AGB) dieser Versandweg ausdrücklich vorgeschrieben ist. Wenn dann Spediteur nicht vorgeschrieben ist, hat der Kunde die freie Auswahl.

      Ich gehe davon aus, daß der Absender den Spediteur beauftragt hat. Der Spediteur hat nicht zu prüfen, ob und welche Vertragsverhältnisse zwischen den beteiligten Parteien bestehen.
      Ein Übergabeschein bescheinigt nur die Übergabe der Ware, nicht jedoch die Kosten!

      Die Kosten müssen dem Spediteur bezahlt werden.....
    • Vielen Dank für die schnelle Antwort. Natürlich hat der Absender die Spedition beauftragt. In den AGB steht nichts davon, daß dieser Weg zu wählen ist.
      Wäre man bei Anlieferung auf die Kosten hingewiesen worden, wäre die Annahme sofort verweigert worden. Da aber im Übergabeschein ausdrücklich stand:
      Vorkosten, Zoll, Rollgeld, Treibstoffzuschlag, SLVS-Prämie, Zwischensumme, MwSt., Nachnahme, steuerfreier Betrag, Inkasso alles 0,00 Euro - hat der Mitarbeiter die Sendung angenommen.
      Wenn der Übergabesschein nur die Übergabe bescheinigt und nicht die Kosten, warum standen dann im Formular bei den genannten Postionen überall 0,00 Euro eingetragen? Warum gibt es dort überhaupt Spalten für diese Kosten?
      Wären dort korrekt die 87,- Euro vermerkt gewesen, wäre sofort die Annahme verweigert worden. Die Ware wurde somit NUR unter der Voraussetzung angenommen, daß die Sendung wie auf dem Übergabeschein angegeben kostenlos ist. Ist das nicht eine Vortäuschung falscher Tatsachen?
      Auf der Rechnung steht dann: Tarif Anschlussfracht 69,40 Euro, Treibstoffzuschlag 3,05 Euro und Maut 0,98 Euro, auf alles noch 19% MwSt.
      Was Frankatur EXW bedeutet, wußten die Mitarbeiter und auch ich bisher nicht - erst als die Rechnung kam und der Vorgang überprüft wurde...

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    • EXW=Ex Work also ab Werk. Incoterms 2000

      Als Importeuer haben Sie beim EXW-Verkauf

      die Ware abzunehmen, sobald sie Ihnen vom Verkäufer am benannten Ort zur Verfügung gestellt wird;

      von diesem Zeitpunkt an auf eigene Kosten und eigenes Risiko den Transport zu organisieren.

      Worauf müssen Sie besonders achten?

      Risiko und Gefahr der Güter gehen auf Sie über, sobald Ihnen die Ware beim Absender zur Verfügung gestellt worden ist.

      Der Lieferant hat keine Transport-Versicherung zu besorgen.

      Der Lieferant hat eine Spedition beauftragt und die Ware abholen lassen die
      dann ist über einen Hub bei einem Verteilsped. gelandet ist. Wenn dieser dann
      erst sämtliche Speditionsübergabescheine will ausfüllen ist der Tag rum.
      Es wird nur bei Empfängern die nicht in den Augen des abliefernten Spedi nicht
      solvent angesehen werden ausgefüllt und sofort Kasse gemacht:

      Mit 20 € und Paketdienst vom Ausland, ich glaube dieser muß noch gegründet werden. ?(
    • der Versand eines Paketes mit Gurtmaß bis 3m und bis 40kg nach Benelux, Dänemark und Österreich kostet z.B. mit GLS-Germany gerade mal 20,80 Euro. Wie es andersherum aussieht, weiß ich nicht. Dabei ist es sogar noch bis 750 Euro versichert.
      Der Absender ist nicht Lieferant, sondern Kunde, also normaler Endverbraucher. Sollte die defekte Ware frei gemacht und versichert mit Paketdienst zurücksenden. Hat aber aus unerklärlichen Gründen eine Spedition beauftragt (offenbar gute Beziehungen über Firma etc.).
      Wie kann man als normaler Empfänger einer Sendung erahnen, daß man dafür zahlen muß? DHL kassiert 12,- Euro, händigt andernfalls die Sendung nicht aus. Oder übergibt sie kostenfrei, dann ist sie bereits vom Absender freigemacht.
      Mir ist die rechtliche Grundlage dafür nicht ganz klar. Sonst könnte man ja in die ganze Welt Ware versenden und der Empfänger muß immer zahlen, selbst wenn die Ware verloren geht, da ja der Empfänger dafür haftet...also ich hätte da noch jede Menge Ware auf Lager zum versenden ;)

      Viele Grüße
    • die GLS Preise sind ab Deutschland. Ich würde erstmal die Preise von dem Land
      heran ziehen von wo das Paket kommt. Geiz ist geil ist nicht in jedem Land vorhanden.
      Ich glaube in Erinnerung zu haben
      z.B. UPS Von Italien 20 KG ZONA I ca 70 €.
    • Dann haben wir in Deutschland ja besonderes Glück :)
      Also so wie es jetzt aussieht, wird - wenn die Annahme der Ware/ Zahlung der Rechnung verweigert wird - der Betrag dem Absender bzw. dessen Spedition in Rechnung gestellt.
      Der Absender hat daher nun angeboten, den Betrag zu übernehmen. Das dürfte die einfachste und billigste Variante sein. Die Spedition ging davon aus, daß ein Vertrag zwischen Absender und Empfänger bestehen würde und hat ungeprüft ausgeliefert. Mal sehen, ob alles so klappt.

      Viele Grüße
      Gestresster

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