Spedition gründen

    • 1. Planung & Vorbereitung

      • Marktanalyse: Prüfen, ob und wo Bedarf an Speditionsdienstleistungen besteht.
      • Businessplan erstellen: Klärung von:
        • Geschäftsfeldern (Landverkehr, Luftfracht, Seefracht, Lagerlogistik etc.).
        • Zielgruppen (B2B, B2C).
        • Finanzierungsbedarf (Startkapital, laufende Kosten).
        • Standortwahl (Verkehrsanbindung, Nähe zu Kunden).
      • Genehmigungen prüfen:
        • EU-Lizenz für grenzüberschreitende Transporte.
        • Gewerbeanmeldung bei der Stadt oder Gemeinde.
        • Spezielle Genehmigungen bei Gefahrgut- oder Lebensmitteltransport.



      2. Gründung der Rechtsform
      • Rechtsform wählen:
        • Einzelunternehmen (bei geringem Risiko).
        • GmbH (bei höherem Haftungsrisiko, mind. 25.000 € Stammkapital).
        • UG (haftungsbeschränkt) als günstige Alternative zur GmbH.
      • Handelsregistereintrag: Abhängig von der Rechtsform erforderlich.
      • Notar einschalten: Für die Gründung einer GmbH oder UG.



      3. Finanzierung & Förderung
      • Startkapital: Kalkulieren für:
        • Fuhrpark (Kauf oder Leasing von LKWs).
        • Büroräume, IT-Systeme, Versicherungen.
        • Mitarbeitergehälter.
      • Fördermittel prüfen: Existenzgründerförderungen der KfW-Bank, Zuschüsse des Bundes oder Landes.
      • Bankkonto eröffnen: Geschäftskonto passend zur Rechtsform.



      4. Formalitäten & Versicherungen
      • Steuerliche Anmeldung: Beim Finanzamt für die Umsatzsteuer-ID.
      • Versicherungen abschließen:
        • Betriebshaftpflichtversicherung.
        • Frachtführerhaftpflichtversicherung.
        • Kfz-Versicherung (für den Fuhrpark).
        • Berufshaftpflicht (bei Beratungsdienstleistungen).
      • Berufsgenossenschaft: Anmeldung für den Versicherungsschutz der Mitarbeiter.
      • Meldepflichten erfüllen:
        • IHK-Mitgliedschaft (Pflicht für Handelsgewerbe).
        • Anmeldung bei der Berufsgenossenschaft Verkehrswirtschaft Post-Logistik Telekommunikation (BG Verkehr).



      5. Aufbau der Infrastruktur
      • Fuhrpark organisieren: Kauf/Leasing der benötigten Fahrzeuge.
      • Software und IT-Lösungen:
        • Dispositionssoftware.
        • Tracking- und Kommunikationstools.
        • Buchhaltungs- und Warenwirtschaftssysteme.
      • Standort einrichten: Büroräume und ggf. Lagerhallen.



      6. Personal & Fachkompetenz
      • Mitarbeiter einstellen: Disponenten, Fahrer, Verwaltungspersonal.
      • Qualifikationen prüfen:
        • Berufskraftfahrer benötigen Führerschein Klasse C/CE und eine Weiterbildung nach BKrFQG.
        • Fachliche Eignung des Geschäftsführers (Nachweis von Berufserfahrung oder Sach- und Fachkundeprüfung bei der IHK).
      • Schulungen & Weiterbildung: Für gesetzliche Anforderungen (z. B. Ladungssicherung, Gefahrgut).



      7. Marketing & Kundenakquise
      • Webseite erstellen: Mit Dienstleistungen, Kontaktmöglichkeiten und Online-Buchungsoption.
      • Netzwerk aufbauen: Kontakte zu Logistikpartnern, Spediteuren und Kunden.
      • Vertrieb starten:
        • Angebote erstellen und Kunden aktiv ansprechen.
        • Teilnahme an Logistik-Messen oder lokalen Veranstaltungen.



      8. Betrieb aufnehmen
      • Prozesse definieren: Disposition, Buchhaltung, Kundenbetreuung, Reklamationen.
      • Erste Aufträge abwickeln: Start mit lokalen oder kleineren Transporten.
      • Qualitätsmanagement: Aufbau eines Systems zur Überwachung der Kundenzufriedenheit.



      9. Rechtliche Pflichten laufend erfüllen
      • Buchhaltung führen: Regelmäßige Umsatzsteuervoranmeldungen, Jahresabschlüsse.
      • Wartung des Fuhrparks: Regelmäßige Inspektionen und TÜV.
      • Compliance einhalten: Arbeitszeiten der Fahrer überwachen (Digitaler Tachograph).
      • Audit und Weiterbildung: Überprüfung gesetzlicher Anforderungen (z. B. Gefahrgut, Umweltauflagen).