Spediteur belastet mehr Europaletten (als Hilfsmittel), als wir ihm übergeben haben

    • Spediteur belastet mehr Europaletten (als Hilfsmittel), als wir ihm übergeben haben

      Hallo zusammen, ich bin ganz neu hier und hoffe, dass jemand einen Tipp für mich hat.



      Ich arbeite bei einem Hersteller für Rohre. Wir verschicken 3m langes Material auf Europaletten an Baustellen. Von uns verpackt wird das Material auf Europaletten gebändert und steht natürlich somit an 2 Seiten je 0,9m über. Da wir alle LKW von der Seite beladen, ist der Vorgang in dem Moment für uns natürlich ganz einfach.

      Unser Spediteur schlägt die Ware aber natürlich im Stückgut an seinem Lager um und stellt am nächsten Tag zu. Da die Gabeln eines normalen Hubwagen nicht lang genug sind und er die Ware aufgrund der Länge von 3m ja nicht quer in den LKW stellen kann, packt er ab seinem Lager 3-5 Europaletten unter unsere Palette. Somit ist der Stapel dann hoch genug, als dass er mit seinem Hubwagen unterfahren und über die Hebebühne entladen kann (ich hoffe das war verständlich genug).

      Bei den Anlieferungen kommt es leider oft vor, dass die Paletten auf den Baustellen nicht getauscht werden können. Nun belastet uns der Spediteur mit der einen Palette, auf der die Ware lag und aber auch mit den Paletten, die er als Hilfsmittel unten drunter gestapelt hat. Bei einer Baustelle wäre das nur halb so schlimm, aber es kommt leider regelmäßig vor, sodass sich das natürlich häuft und nun doch einige Paletten im Raum stehen, die der Spediteur von uns bezahlt/entlastet haben will und wir aber ja gar nicht nachvollziehen können, ob und wie viele er wirklich zusätzlich dort gelassen hat.



      Kann mir jemand sagen, ob es eine Rechtsgrundlage in die Richtung gibt, wie mit den „Europaletten als Ladehilfsmittel“ umzugehen ist? Wer hat diese zu zahlen oder muss sich darum kümmern, dass diese wieder abgeholt werden?



      Vorab vielen Dank und schönes Wochenende.
    • Das auf Baustellen nicht getauscht wird, ist bekannt. Warum wird die Ware auf den Baustellen nicht einfach von den zusätzlichen Euros wieder runtergehoben? Dann bleibt es bei einer und die stellt man dem Empfänger in Rechnung.
      Toleranz ist der Verdacht, das der andere Recht hat . Kurt Tucholsky

      Ein chinesisches Sprichwort sagt: Schläfst du ein mit Hintern der juckt, wachst du auf mit Finger der stinkt!
    • Abenteuerliches Konstrukt.
      Ich stelle mir den Zustellfahrer vor, der auf einer Baustelle eine 3m-Palette aufgesetzt auf einen "Palettenturm" rückwärts auf die Hebebühne zieht und dort schwenken muss, um es dann auf den Boden abzulassen.
      Kein Wunder, dass niemand mehr den Job machen will. Der Albtraum von jeder Berufsgenossenschaft ist es ausserdem :D

      Ginger1906 schrieb:

      Kann mir jemand sagen, ob es eine Rechtsgrundlage in die Richtung gibt, wie mit den „Europaletten als Ladehilfsmittel“ umzugehen ist? Wer hat diese zu zahlen oder muss sich darum kümmern, dass diese wieder abgeholt werden?
      Ein Rechtsanwalt wird vielleicht anders argumentieren, aber aus Praktikersicht:
      Wenn es Konsens zwischen Verlader und Sped. ist, dass die Sendungen so transportiert werden (müssen), eventuell weil die Baustellen teilweise kein Radlader o.ä. für seitliche Entladung haben, dann ist die Vorgehensweise des Sped. gerechtfertigt.
      Vorausgesetzt die Anzahl der von der Entladestelle nicht getauschten Pal. ist sauber dokumentiert.
      Nachträgliche Abholung der Paletten gegen Berechnung ist bei der Situation auf den meisten Baustellen praxisfremd.

      Generell:
      Palettentausch bei Baustellenanlieferung ist nicht praktibel. Wenn verladerseitig EU-Pal. verwendet werden, sollte dieser die Pal. als Einweg-Pal. deklarieren oder der Sped. den Tausch ausschließen.
      Es liest sich so als, als ob ein Stückgut-Netzwerk für Standardsendungen für nicht systemkonformes Langgut zweckentfremdet wird. Ist eigentlich ein Fall für einen Langgut-Sped., der eine Partner- und Netzwerkstruktur mit durchgehend seitlichem Umschlag hat.
    • da_Prommi schrieb:

      Wie wäre es, wenn Ihr gleich die Ware handlingsfähig verpackt?

      Dann wisst Ihr wieviel Europaletten eingesetzt werden.
      Meinst du, den "Palettenturm" schon bei uns vor der Verladung bauen und dann auf den Papieren direkt z. B. 5 Europaletten notieren? Schlicht und einfach gesagt, bekommen wir dann ein Platzproblem mit dem abholenden LKW. Wir verladen diese Paletten mehrfach gestapelt (grundsätzlich sind diese meistens nämlich nicht sehr hoch) Wenn wir diese Stapel bauen, müssten wir vermutlich bei unserem Spediteur 2 weitere LKW bestellen um alles wegzubekommen ?(
    • thommygera schrieb:

      Das auf Baustellen nicht getauscht wird, ist bekannt. Warum wird die Ware auf den Baustellen nicht einfach von den zusätzlichen Euros wieder runtergehoben? Dann bleibt es bei einer und die stellt man dem Empfänger in Rechnung.
      Genau, die eine "normale" Europalette mit Ware wird dem Spediteur auch nachher gutgeschrieben, weil auf den meisten Baustellen nicht getauscht werden kann. Dass die Ware nicht heruntergehoben werden kann, liegt oftmals an fehlendem Entladeequipment (kein Stapler, Kran o.Ä.)
    • Ginger1906 schrieb:

      da_Prommi schrieb:

      Wie wäre es, wenn Ihr gleich die Ware handlingsfähig verpackt?

      Dann wisst Ihr wieviel Europaletten eingesetzt werden.
      Meinst du, den "Palettenturm" schon bei uns vor der Verladung bauen und dann auf den Papieren direkt z. B. 5 Europaletten notieren? Schlicht und einfach gesagt, bekommen wir dann ein Platzproblem mit dem abholenden LKW. Wir verladen diese Paletten mehrfach gestapelt (grundsätzlich sind diese meistens nämlich nicht sehr hoch) Wenn wir diese Stapel bauen, müssten wir vermutlich bei unserem Spediteur 2 weitere LKW bestellen um alles wegzubekommen ?(
      Dann müsst Ihr Euch einen anderen Spediteur suchen, wie @Ahnungslos 3.0 schon geschrieben hat.
      Jemand der mit Kran oder Mitnahmestapler ausliefert. Kostet halt dann mehr.

      @Ahnungslos 3.0 das mit den "Türmen" ist nicht zwingend schwierig. Im Gegenteil, wenn Hebebühn und ~3m lang, dann so schon möglich.
    • da_Prommi schrieb:

      @Ahnungslos 3.0 das mit den "Türmen" ist nicht zwingend schwierig. Im Gegenteil, wenn Hebebühn und ~3m lang, dann so schon möglich.
      Ja, kommt dann auf Details wie Gewicht , Ladeposition auf dem LKW etc. etc. an.

      Wenn ein Stückgutfahrer so was auf seiner normalen Ausliefertour mit ca. 12-15 Stopps mit hat, ist es m.M. ein "No-go".
      Wenn es auf einer Langgut-Tour mit einem routiniertem Fahrer und entspannter Zeit- und Stopp-Situation ist, kann es funktionieren.

      Ich habe so ein Langgut-Geschäft mit Langpal. über 3m.
      Da ist verkäuferseitig klar definiert, dass der Empfänger für die Entladung zuständig ist.
      Wenn kein Hubgerät vor Ort ist, muss Empf. Handentladung mit 2-3 Mann organisieren.
      Der Kommunikationsaufwand pro Sendung ist beträchtlich, bis zu drei Telefonate mit dem Empfänger um alles "einzutakten".
      Der Aufwand wird aber in der Fracht eingepreist.
    • Ich stimme zu, hört sich nach Sendungen an die im Sammelgut transportiert werden (worin diese eig nichts zu suchen haben ; bzw. wenn als Langgut)

      Insofern euer Spedi das macht, seid glücklich... auch wenn das niemand hier gerne lesen möchte :whistling: :whistling:

      Überlegt euch sonst alternative mal eine andere Verpackung zu verwenden , zb. Holzkisten.

      Oder ihr müsst damit leben wie es derzeit ist.
      Richtige Vorgehensweise wurde bereits erwähnt.

      Hab dir mal eine Private Nachricht geschrieben.
    • Ginger1906 schrieb:

      Dass die Ware nicht heruntergehoben werden kann, liegt oftmals an fehlendem Entladeequipment (kein Stapler, Kran o.Ä.)
      Deswegen haben ja solche Sendungen im normalen Stückgutbereich "nichts zu suchen". Da sind die Probleme ja vorprogrammiert.
      Habt Ihr schon mal mit Eurem Spedi gesprochen, ob der keine andere, passende Lösung im Portfolio hat?
    • ich vermute mal einfach das mal wieder eine Preisfrage ist.

      Vermutlich ist das, selbst als Langgut, beim Stückgut noch ein paar Kröten billiger als bei einem "normalen" Spedi.

      Ich bin auch der Meinung, das solche Sendungne beim Stückgut nix zu suchen haben, die bessere Alternative (wie oben schon erwähnt) wäre sicherlich ein Baustoffspediteur mit entsprechendem Equipment, aber das ist halt nicht für "billig" zu bekommen.
      Der Hauptgrund für Stress ist der tägliche Kontakt mit Idioten
      (Albert Einstein)