Schenker erhöht Zahlungsziel auf 60 Tage

    • Es gibt auch noch Lichtblicke:
      Meinem größtem Verladerkunden, ein Mittelständler, hat es sein Geschäft völlig zerlegt, er ging letzte Woche mit 80% der Belegschaft auf Kurzarbeit.
      Zahlungsziel über Jahre bombensicher 30 Tage, aber in der Situation macht man sich schon etwas Gedanken.....

      Soeben auf ein Blick auf's Konto: Zahlungseingang da, die heute fälligen Rechnungen plus noch eine größere Rechnung, die eigentlich erst Anfang nächster Woche fällig wäre!

      In dieser Situation scheiden sich die Anständigen von den Unanständigen.
      Beide Schubladen werden sich füllen.
      Nach Corona wird klar sein, wer in guten wie in schlechten Zeiten fair geblieben ist und wer sofort nach dem Motto "nach mir die Sindflut" um sich geschlagen hat.

      Man sieht sich immer wieder im Geschäftsleben und dann wird es auch die Gelegenheit geben, denen die jetzt verbrannte Erde hinterlassen, eine Quittung dafür zu geben.
    • wenn ich das so lese, da frag ich mich doch für wie dumm man die Leute hält??
      Oder ist es die pure Ignoranz??

      Bei sowas schwillt mir der Kamm.

      VR
      „Erst letzte Woche hatte der Dienstleister Hellmann einen ähnlichen Brief an seine Transportpartner verschickt und darin einen Abschlag von 15 Prozent gefordert. Auch dieses Dokument lag der VR vor. Die VR hatte Hellmann am Dienstag Vormittag dieser Woche mit dem Brief konfrontiert. Am Dienstag Nachmittag dann ruderte Hellmann zurück. Sven Eisfeld, Managing Director Deutschland bei Hellmann Worldwide Logistics, teilte der VR mit, dass es sich um ein Versehen gehandelt habe und dass „das Schreiben als gegenstandslos zu betrachten“ sei.“
    • Fuchs schrieb:

      tja, die großkonzerne sind eigentlich alle schon pleite wenn sie einfach ihre Verbindlichkeiten gegenüber ihren Lieferanten ausgleichen müßten, haben selbst Zahlungsziele von 14Tagen zu ihren Kunden und zahlen erst nach 60, da sind scheinbar keine liquiden mittel da, aber Hauptsache in den büchern sieht es toll aus, jedoch von den überbewerteten anlagegütern läßt sich keine Liquidität erzeugen - die wird niemand für den gebuchten wert mehr brauchen, da zählt einfach cash und das ist nicht da, es sei denn der Staat pumpt es rein und wird es auch tun. das problem ist nicht erst seit corona, nur dadurch wird es sichtbar weil das Schneeballsystem nicht mehr funktioniert.

      vielleicht ändert sich ja das system durch und nach corona, aber der glaube daran fehlt mir jetzt schon. die großen werden und können sich einfach medial besser darstellen und wwerden bekommen was sie wollen, und die kleinen werden …....

      Ich möchte - ganz dezent nur, aber trotzdem - darauf hinweisen, dass wir hier nach deutschen Recht bilanzieren. Die Anlagegüter werden in der Bilanz NIE überbewertet, im Gegenteil, es ist leider noch nicht einmal gestattet, die Abschreibungen auf die künftigen Kaufpreise einzurechnen. Man MUSS vom Anschaffungswert ausgehen.

      Beim Vorratsvermögen ist es ähnlich.

      Leider ist es hier so, dass eine Bilanz gerade bei den Anlagegütern nicht den Marktwert ausweist. Somit sind oftmals stille Reserven enthalten, die dann erst zum Zeitpunkt der sog. Realisierung offengelegt, und damit - HA! Das verdammte Finanzamt! - versteuert werden müssen.

      Das andere, von dir angesprochene Thema ist das des Cash poolings, das in Konzernen absolut üblich ist. Besser das Geld ist auf dem Konzernkonto, als beim Lieferanten. Mit diesem Geld kann man prima arbeiten. Gerne verleiht man auch innerhalb des Konzerns überschüssiges Geld, das von ..nun ja, zuvor anderen über die üblen Methoden abgepresst wurde.

      Ob da jetzt ein guter und langjähriger Lieferant über die Wupper geht, das ist diesen Konzernvögeln egal. Sie hängen gehaltlich in einem Prämiensystem, und nichts anderes zählt.
      Du musst nur lange genug am Ufer des Flusses sitzen.
      Irgendwann treibt die Leiche deines Feindes an dir vorbei.

      (Sagte einst, glaube ich, Sun Tze, um 500 v.Chr.)
    • @ xentin,

      sorry, aber das ist doch Unfug, na klar ist das Anlagevermögen überbewertet und zwar völlig. der wert der in den büchern steht ist doch nicht der tatsächliche wert, der tatsächliche wert ist doch der, für den jemand bereit wäre es zu kaufen, die ganzen Objekte, welche völlig überteuert gebaut wurden haben doch derzeit einfach nicht mehr den wert, ganz einfach weil keine nachfrage hierfür da ist. hast du eigene Fahrzeuge?? ich denke die hast du sicher nicht, oder kannst du diese tatsächlich noch nach 5,5 Jahren für den halben Neupreis verkaufen bei einer afa von 11jahren?? Merkst du es jetzt das das Anlagevermögen nur sehr bedingt aussagekräftig ist?

      was jetzt zählt ist Eigentum was nicht finanziert ist und cash und nochmals cash, und das ist bei den global playern einfach nicht da, und deshalb kommt das Kartenhaus ins wanken und wenn es noch 2-3 Monate so anhält auch zum einstürzen. den großen wein ich keine träne nach, aber leider trifft es auch viele kleine die mit haus und Hof den Bach hinunter gehen werden, weil sie es nicht schaffen werden und können die leine zu ziehen und sich aus der abhängikeit der banken zu befreien, und warum …?? weil sie nicht genügend cash haben.. und mehr Fremdkapital in der Firma wie flüssiges eigenkapital.
    • kurzer Nachtrag:
      selbst die zinslosen Überbrückungskredite in dieser zeit sollte man eher skeptisch betrachten, da man sich nur noch weiter in die abhängikeit begibt und eine rückzahlung eher schwierig bis unmöglich wird, da diese Rückzahlung ja zu den bereits bestehenden verpflichtungen hinzu kommt, man hat also die Wahl, stirbt man jetzt oder erst in 3 jahren wenn die rückzahlung fällig wird. ich weiß ich schreib es sehr direkt, aber man sollte einfach davor nicht die augen verschließen.
    • Fuchs schrieb:

      hast du eigene Fahrzeuge?? ich denke die hast du sicher nicht, oder kannst du diese tatsächlich noch nach 5,5 Jahren für den halben Neupreis verkaufen bei einer afa von 11jahren?? Merkst du es jetzt das das Anlagevermögen nur sehr bedingt aussagekräftig ist?
      Ich habe zwar keine eigenen LKW's, hatte aber was mit verkürzten Nutzungsdauern / Afa-Fristen für das Transportgewerbe im Hinterkopf.
      Nach Rücksprache mit meinem StB:
      Nutzungsdauer gem. allgemeiner AfA-Tabelle: LKW 9 Jahre Auflieger/Anhänger/WAB 11 Jahre
      verkürzte Nutzungsdauer für das Transportgewerbe: LKW bis 7,5to 6 Jahre LKW über 7,5to 5 Jahre Auflieger/Anhänger/WAB 6 Jahre

      Ich bin zwar voll bei Dir, dass im Moment kurzfristig die Liquidität zählt.
      Die Aussage, dass das Anlagevermögen generell überwertet ist, teile ich aber nicht.
      Mit einer fremdfinanzierten soliden multiuserfähigen Logistikimmobilie in guter Lage hätte ich im Moment auch keine Bauchschmerzen.
      Vorausgesetzt man hat genug Liquidität auf dem Konto um handlungsfähig zu sein.
    • Ob AV überbewertet ist oder nicht, hängt immer von verschiedenen Faktoren ab.

      Und ob eine Bilanzierung nach Dt Bilanzierungsrecht Unfug ist oder nicht, lasse ich ´mal dahingestellt. Allerdings bin ich da vllt nicht so wirklich im Thema, und du kannst mir zum BilMog oder zu sonstigen Bilanzierungsrichtlinien gerne Nachhilfe geben - als u.a. Bilanzbuchhalterin ich mache das erst seit 32 Jahren, und bin da vllt nicht so im Thema wie du.

      Der „Marktwert“ des AV - ich nehme einmal an, darauf spielst du an - hängt vom Interesse ab:

      - Unter Zerschlagungsgesichtspunkten wird es kaum mehr etwas geben.
      - Unter Beleihungswertgesichtspunkten: Bei LKW kritisch, sagt dir jede Bank.
      - Unter Fortführungsgesichtspunkten: Vor Corona hätte ich gesagt, dass da bei FZ immer noch
      weniger als der Buchwert herumkommt, aber deutlich mehr, als unter Zerschlagungs-Gesichtspunkten.

      Ach ja, und bei Immobilien, und darum ging es mir inhaltlich in meinem vorherigen Post, habe ich leider nicht deutlich geschrieben, da spielt dann gerne die Musik. Wie wir schon in der Berufsschule gelernt haben, ist der typische Fall einer stillen Reserve der Kauf eines Grundstücks in Innenstadtlage, für einen schmalen Taler. Das Unternehmen wächst und gedeiht, man muss umziehen, weil man aus allen Nähten platzt. Nun ist plötzlich das Grundstück ein vielfaches dessen wert, was man dermaleinst dafür bezahlt hat. Da Grundstücke keiner Abnutzung unterliegen, können sie nicht abgeschrieben werden. Somit sind sie mit dem damaligen Anschaffungswert in der Bilanz, und dies impliziert automatisch eine stille Reserve.

      Das erste, was wir übrigens gelernt haben, ist:

      Liquidität geht vor Rentabilität.

      Diese entscheidet letztendlich über Leben oder Tod.
      Du musst nur lange genug am Ufer des Flusses sitzen.
      Irgendwann treibt die Leiche deines Feindes an dir vorbei.

      (Sagte einst, glaube ich, Sun Tze, um 500 v.Chr.)
    • Fuchs schrieb:

      kurzer Nachtrag:
      selbst die zinslosen Überbrückungskredite in dieser zeit sollte man eher skeptisch betrachten, da man sich nur noch weiter in die abhängikeit begibt und eine rückzahlung eher schwierig bis unmöglich wird, da diese Rückzahlung ja zu den bereits bestehenden verpflichtungen hinzu kommt, man hat also die Wahl, stirbt man jetzt oder erst in 3 jahren wenn die rückzahlung fällig wird. ich weiß ich schreib es sehr direkt, aber man sollte einfach davor nicht die augen verschließen.
      Die Darlehen der KfW, falls du auf diese anspielst, sind mMn tatsächlich nur bedingt geeignet, da die Laufzeiten viel zu kurz sind. Hier hat die KfW leider den klassischen Ansatz in den Richtlinien bevorzugt, Liquidität als kurzfristiges Darlehen zu sehen, und die entsprechende Laufzeit angesetzt.

      Seit heute Mittag gibt es eine neue Variante, die dann 10 Jahre läuft,
      100 % Haftungsfreistellung hat,
      und keiner Risikoprüfung durch die Hausbank bedarf.
      Du musst nur lange genug am Ufer des Flusses sitzen.
      Irgendwann treibt die Leiche deines Feindes an dir vorbei.

      (Sagte einst, glaube ich, Sun Tze, um 500 v.Chr.)
    • Diese ganzen Rechenbeispiele funktionieren nur bei einem Gesunden System. Nur das System ist momentan alles andere als Gesund.
      Bei der Finanzkrise standen riesige neue Mietblocks leer, weil niemand mehr die Mieten bezahlen konnte. Unterhalten ging auch nicht mehr. Nach 3 Jahren waren sie Marode, und wurden wieder abgerissen. Ebenso mit etlichen Gewerbeobjekte. Beton ist auch nur so lange Gold, wie das System läuft.