Re- oder Intarder viel benutzen?

    • Re- oder Intarder viel benutzen?

      Hi @ll

      So ein paar Kilometer haben mein Partner und ich schon auf dem Buckel und wir beide nutzen den Intarder sehr viel, auch zum verzögern.

      Da gibt es unterschiedliche Meinungen. Die einen sagen, ok so, die anderen nur zum halten der Geschwindigkeit im Gefälle und nicht zum bremsen. Jetzt bleib ich mal beim Begriff Intarder, die Systeme sind ja außer der Bauart zu vergleichen.

      Viel Intarder nutzen geht auf die Reifen der HA, weniger nutzen frisst mehr Bremsbeläge und irgendwann sind die Scheiben früher fällig. Trotz vieler Millionen Km mit meinen LKW`s habe und konnte ich noch nie einen direkten Kostenvergleich gemacht. Das Teil wird viel benutzt und fertig. Es ist auch fast Verschleißfrei.

      Bei den alten Trommelbremsen war es wohl bezüglich Überhitzung noch sinnvoll, die modernen Bremsanlagen stecken viele Bremsungen recht gut weg.

      Was sagt ihr ollen Profis (auch zu Grani rüberschiel :P) dazu, bzw. wie handhabt ihr es?

      PS: Die Werkstatt sagt oft...bremst ihr nie?
    • Wer Fleetboard-Systeme nutzt, der kennt die Meldungen:

      Hohes Verbesserungspotential Bremsverhalten oder Betriebsbremse

      d.h. Fleetboard fordert soviele Retarderbremsungen wie möglich. Wird auch bei den Weiterbildungen im ECO-Training so gelehrt. Finde das auch sinnvoll, damit die Bremsen für den Notfall auch gut gekühlt bereitstehen. Ich versuche, soweit möglich, nur mit dem Retarder zu bremsen.

      Früher war der Retarder ein überlebensnotwendiges Sicherheitsfeature. Heute ist der richtige Einsatz des Retarders mehr eine Umwelt-, Eco- und Sicherheitssache. Kommt immer auf die Fahrsituation an (Wetter, Verkehrsaufkommen etc.). Ab und zu die Bremsenoberflächen und Beläge mal ganz leicht anbremsen ist auf jeden Fall nicht verkehrt.
    • benutze auch zum verzögern retarder is einfach und weniger rollverlust als beim bremsen wenns eng wird geht der fuß aber auch mal schnell aufs pedal !! Mußte beim 95er damals bremsbeläge wechseln weil durchgegammelt und noch gut belag drauf ;( ;(

      Gruß
      daffan
      Gesegnet seien jene, die nichts zu sagen haben und den Mund halten.
    • Wer mit dem Retarder ordentlich umgehen kann, der spart Beläge und Scheiben. Ich hatte im FV nach 700TKM die Beläge gewechselt weil sie alt waren - Belag war noch genügend vorhanden. Fahrer von mir schafft es trotz Retarder die Beläge nach 250TKM zu vernichten!!

      Ich habe zur Zeit einen TGX ohne Retarder im FV (war für NV gekauft). Dieser brauchte jetzt nach 400TKM (davon 280TKM im NV) neue Scheiben rundrum.

      Reifenverschleiss an der Hinterachse ist natürlich deutlich höher, je mehr Retardernutzung ansteht, da die Verzögerung ja nur von diesen Reifen geleistet wird. Aber: mit der Betriebsbremse ist der Reifenverschleiss in etwa gleichhoch - nur verteilt auf alle Achsen!

      Ausnahme: falsche Retardernutzung. Z. B. bei leerem Fahrzeug mit blockierenden Rädern.
    • Danke für die ersten Antworten 8o

      Ihr habt meine Meinung der Benutzung ja bestätigt, ich lese aber auch gerne gegenteilige Ansichten.

      Bezüglich Weiterbildung sehr interessant: Bei einem Modul war der Dozent ein Verkaufsleiter einer Reifenfirma den ich kannte(früher Michi, von dem habe ich damals auch viele Reifen gekauft, jetzt Goodyear) und der sagte ausdrücklich:

      Tut das den Reifen nicht an, mit Retarder zu bremsen. Wenn ihr sehen würdet, wie die Achse/Reifen sich dabei verbiegen, macht ihr es nicht mehr. Er ist eben der Meinung, ein bißchen früher Bremse belegen wäre billiger.

      Auch wegen dieser Aussage (von einem Fachmann?) meine Frage, denn bis jetzt dachte ich immer, je mehr Intarder, umso besser. Ich benutze das Teil auch auf Landstraße, wobei ich vor einem Kreisel oder Kreuzung schon auf die Betriebsbremse latsche.
    • Haue ihn rein den Retarter das dass Öl warm wird!

      Brauchen wir nicht!!

      Habe bei 500.000 die Triebachse neu belegt weil noch 30 % drauf waren und wenn ich nicht verbotener Weise das Sattelvormass verändert hätte wären die Beläge heute noch drauf!

      Auflieger hat jetzt 530.000 km drauf und sehen noch gut aus!
    • Hm. Ich verstehe die Argumentation des Verkaufsleiters nicht. Wenn ich mit Re-/Intarder bremse, dann bremse ich ja über den Kraftstrang. Es werden also dieselben Bauteile/-gruppen belastet, wie auch bei der Beschleunigung. Es ändert sich also nur die Kraftrichtung bei den betroffenen Bauteilen. Und einer Welle ist es egal sein, ob die Torsionsbelastung "links-" oder "rechtsherum" erfolgt.
      Und die Achsen sollten davon nun schon mal garnicht beeindruckt sein. Die enstehenden Kräfte durch die Verwendung von Re-/Intarder werden von ihnen schließlich nicht aufgenommen bzw. entsprechen den Kräften bei der Beschleunigung. Und für die Reifen sollte es genauso egal sein wie für die Welle ob die Kräfte "sorum" oder "andersrum" angreifen. Also beim Beschleunigen oder beim Verzögern. Oder will er auch kein Gas geben, weil sich die Reifen dann "verbiegen"?
      Der einzige Unterschied ist, daß nur die Bereifung der Antriebsachse bremsend wirkt. Die hat halt im Verhältnis zu den anderen Reifen eine höhere Bremsleistung zu erbringen.

      Ich glaube, ich würde mich mit dem Menschen über etwas anderes unterhalten. Das Wetter oder so......
    • @Christian, deine Gedankengänge sind nicht schlecht!

      Aber ich kann dir sagen das die Öltemperatur vom Getriebe bergab höher steigt wie bergauf!

      Sind Erfahrungswerte, wenn man die Anzeigen drin hat, schaut man auch mal drauf!

      Schlimm wird es bei mir wenn ich den Simplon von Italien Richtung Schweiz fahre, da meldet sich das Steuergerät, Öltemperatur zu hoch! Bergauf max 110 Grad!
    • Seh ich auch so Christian,

      der Typ sieht es eben aus der Reifenwarte. Beim Bremsen mit Retarder werden die HA-Reifen natürlich mehr belastet als mit Betriebsbremse, da es sich da mehr verteilt. Die anderen werden so aber eher geschont, oder sehe ich das falsch?

      Auf jeden Fall ist es ein schlechter Reifenverkäufer, sonst würde er sagen:

      Bremst nur so...und ich verkaufe mehr Reifen. :D

      Vielleicht hat er aber auch Aktien von diversen Belagherstellern. :P
    • @Granitteufel-Rentner
      Über steigende Ölteperaturen Bei Deinem Volvo kann ich so nichts sagen. Mir fehlen die Messgeräte und das dazu passende Auto.

      Aber es ist ja so: Die Bewegungsenergie vom Auto wird beim Bremsen umgewandelt. Meistens in Wärme oder, zum Glück selten, in Verformungsenergie. Also entweder Betriebs- oder Dauerbremse....oder der Brückenpfeiler.

      Und ein Retarder macht ja nicht mehr, als absichtlich ordentliche Planschverluste zu erzeugen. Und sonst nichts in seinem Leben. Etwas also, was man sonst tunlichst vermeidet.

      Also was passiert beim Dauerbremsen?
      Das Öl wird ordentlich herumgewirbelt, erwärmt sich durch Reibung und will gekühlt werden. Ich habe nie unter einem Volvo gelegen.
      Aber ich habe Fragen an Dich:

      Kann es sein, daß das Öl für den Retarder und für das Getriebe aus demselben Kreislauf kommen?
      Oder sonstwie an demselben Meßgerät hängen?
      Oder alles so dicht zusammenliegt, daß das Getriebeöl "automatisch" aufgewärmt wird, wenn man den Retarder ordentlich nutzt?
      Lass´mich da mal bitte nicht doof sterben. Sonst komme ich nicht in den Schlaf. ;)

      Denn ich denke, dem Getriebe alleine ist es egal, ob sich die Kraft linksrum oder rechtsdrum dreht. Und damit auch dem Getriebeöl und seiner Temperatur.
      Und die Energiedifferenz für das Hoch- und Runterfahren, also nur die potentielle Energie zwischen "oben" und "unten" ist eh dasselbe. Es wird also dieselbe Wärme erzeugt wenn man eine ähnlich Geschwindigkeit für Hoch- und Runterfahren annimmt, und Du solltest dieselbe Öltemperatur messen. Na ja, zumindest theoretisch. :D

      Wie auch immer. Es hat alles nichts mit der Begründung des Reifenmenschen von gelöschter User 4 zu tun.

      @gelöschter User 4:

      gelöschter User 4 schrieb:

      Auf jeden Fall ist es ein schlechter Reifenverkäufer, sonst würde er sagen:

      DAS habe ich sowieso gedacht. :thumbsup:
      Und bedenke. Der Mann ist Verkaufsleiter. Sollte also der Beste am Start sein......
    • @Christian, mein Bericht ist ohne Retarter oder Intarter oder Telma oder Frenelza oder Kloft oder Berger Wirbelstrombremse!

      Warum das Getriebe bergab heißer wird, ich kann es nicht sagen! Fährt man öfters solche Routen, bietet Volvo einen Getriebeölkühler an! Andere brauchen den schon in normal Ausführung!

      Nicht nur Öl wird rumgeschleudert auch schon mit reinem Wasser hat uns der MAN Vertreter 1998 auf der IAA vorgestellt!

      Der Re oder Intarter ist eine große Pumpe und dieser schließt du immer mehr den Kreislauf!

      Gekühlt wird mit Wasser! MAN verbaute bei den ersten wegen kleinem Kühler ein 60° Thermostat und zu dieser Jahreszeit bist du erfroren wenn du nicht gerade einen Berg runter gefahren bist! Auch bei bestimmter Temperatur haben die auf gemacht, das hört man heute gar nicht mehr!

      Ach so, Retarter wird an das Getriebe angeflanscht und Intarter ist im Getriebe verbaut!! ZF!
    • gelöschter User 5 schrieb:

      Gekühlt wird mit Wasser!

      Ja, das ist sinnvoll. Alles da, inklusive einem großen Kühler mit Hilfsventilator. Betriebsstoff ist billiger als Öl, leichter zu bekommen und macht weniger Ärger wenn etwas fehl geht uns ausläuft. Mir fehlen da wirklich die praktischen Kenntnisse.

      Und das mit der Getriebetemperatur finde ich spannend. Verstehe ich nicht.....