Paketversand wird immer teurer

    • Paketversand wird immer teurer

      Hallo Zusammen,
      ich bin neu hier und habe mich erst heute registriert.
      Mochte gleich mein erstes Beitrag loswerden.
      Ich bin seit 20 Jahren Unternehmer und betreibe Versandhandel.
      Versende meine Pakete aktuell mit DHL, GLS, FedEx und Dachser.
      Der Grund meines Betrags ist, dass die Paketdienste innerhalb den letzten 3 Jahren mindestens 1-2 Mal im Jahr die Preise erhöhen. Habe bereits nächsten Preiserhöhungen zum 1.1.2020 angekündigt bekommen. Bisher wurde immer damit begründet, dass Aufgrund der Fahrermängel höhere Löhne bezahlt werden müssen oder Investitionen notwendig sind, um evtl. CO2 Neutral arbeiten zu können usw. Einige Argumente sind natürlich nachvollziehbar.
      Was mich aber etwas stutzig macht. DHL und Co. Versuchen den Eindruck zu vermitteln, dass die Preise, die an die Versendunternehmen bezahlt werden, nicht ausreichen, die Pakete transportieren zu können.
      Tatsächlich verdreifachen die deren Gewinne?
      Und jetzt zu meiner eigentlicher Frage.
      Wenn hier selbständige Fahrer oder Unternehmer in Forum gibt, die für DHL, GLS, DPD usw. Pakete fahren. Ob Abholungen der Pakete bei den Versendern. Oder Auslieferungen der Pakete an die Empfänger. Sind bei euch diese Preiserhöhungen angekommen? Verdient Ihr jetzt mehr?
      Wenn es kein Geheimnis ist, was zahlen die Paketdienste aktuell und was die vor 2-3 Jahren bezahlt haben?
      Interessant zu wissen ob nach gefahrenen Kilometer abgerechnet wird oder nach der Anzahl der ausgelieferten Paketen.
      Freue mich auf eure Kommentare oder vielleicht weitere Ideen.
      Wilhelm S.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Moderator-1 () aus folgendem Grund: Link gelöscht

    • @Wil.S
      Erstmal zur Info: ich arbeite weder angestellt noch als Dienstleister (Transport und Lager) für einen der Paketdienstleister in D.

      Ich verstehe die Frage nicht. Ich frage Euch als Online-Händler doch auch nicht nach Euren Einkaufskonditionen und Lieferketten für Eure Ware - vielleicht noch nach dem Herkunftsland. Ihr habt einen Preis; wenn ich den bezahlen will, kaufe ich - wenn nicht, dann nicht. In dem Preis habt ihr hoffentlich auch Gewinne z.B. für künftige Investitionen drin. Und da werdet ihr bald viel Geld in die Hand nehmen müssen, denn Paketlogistik in der heutigen Form - das war einmal (vermutlich in 2-3 Jahren). Das tägliche Verkehrs- und Personalchaos erfordert neue Logistikabläufe.

      Paketlogistik in der heutigen Form ist an der Grenze angelangt; die Poltik wird für verschärfte Rahmenbedingungen sorgen. Allein der angekündigte CO²Zuschlag auf Kraftstoffe bis 2025 wird die Kosten enorm in die Höhe treiben. Und das trifft alle Dienstleister. DHL hat dazu noch das Problem, dass im Gegenzug die Briefmengen dramatisch zurückgehen und dort mit Verlust gearbeitet wird, weil die Brieflogistikketten nicht mit der Paketkette verknüpft werden können.

      Also muss man weg von dem JIT-Prinzip und dem unsäglichen kostenfreien 24 Std. Service. Der Kunde wird wählen können - kostenpflichtig nach Hause oder in den Paketshop zur Selbstabholung. Das wird Euch als Händler viel Geld bei der Software-Umstellung kosten. Ob die Kunden mitziehen - sie werden es müssen, weil sich alle großen Paketdienstleister über das Modell theoretisch einig sind.

      Transport ist noch viel zu billig - das wird sich dramatisch ändern. Warum wohl denkt z.B. Amazon bereits über längere Laufzeiten nach?
    • Hallo Hurgler0815,
      Danke, für deine Rückmeldung.
      Wie du selbst schreibst, arbeitest du nicht für die Paketdienstleister. Das ist einer der Gründe, warum du mein Thema nicht verstanden hast.
      Ein weiterer Grund ist, dass von mir gepostete Link (was eigentlich die Grundlage für dieses Thema ist) gelöscht wurde. (Sorry habe nicht gedacht, dass hinzufügen von links, hier nicht erlaubt ist). Diejenigen die an den Informationen interessiert sind, googelt einfach nach „Deutsche Post DHL Group verdreifacht den Gewinn“.
      Was die Unternehmer bei GLS, DPD und Co. verdienen (es gibt auch genug Beiträge online, wo dazu ausgetauscht wurde) ist mir bekannt. Habe ja geschrieben, dass ich seit 20 Jahren in Versandhandel bin. Da ich aber die Informationen nicht bestätigen kann, werde ich die hier auch nicht weiter erwähnen. Mir geht es darum, ob die Preiserhöhungen tatsächlich da ankommen, wofür die angekündigt werden.
      Den Online-Händlern ist eigentlich egal. Der Versandkostenpreis wird immer auf den Kunden umgelegt. Ob die Versandkosten ausgewiesen sind oder als kostenloser Versand. Versandkosten zahlt der Käufer. Andersrum kann und wird es nicht funktionieren.

      Ich möchte nochmal erwähnen, mir geht es nicht darum zu wissen, was einer oder andere Verdient. Habe ganz bestimmt nicht vor in der Zukunft Pakete ausliefern und euch „Konkurrenz“ zu machen. Das wäre nichts für mich.
      Wenn aber einer die Informationen offenlegen will, und hier mitdiskutieren möchte, gerne.
    • Hallo,

      Wil.S schrieb:

      Wie du selbst schreibst, arbeitest du nicht für die Paketdienstleister. Das ist einer der Gründe, warum du mein Thema nicht verstanden hast.
      Gehe mal davon aus, dass @hurgler0815 sehr wohl verstanden hat. Man kann auch rhetorische Fragen stellen :D

      Wil.S schrieb:

      Ein weiterer Grund ist, dass von mir gepostete Link (was eigentlich die Grundlage für dieses Thema ist) gelöscht wurde. (Sorry habe nicht gedacht, dass hinzufügen von links, hier nicht erlaubt ist). Diejenigen die an den Informationen interessiert sind, googelt einfach nach „Deutsche Post DHL Group verdreifacht den Gewinn“.
      Ein Zitat aus diesen Link (focus.de) :
      "Unter dem Strich stand zwischen Juli und September ein Gewinn von 561 Millionen Euro. Im Vorjahr waren es noch 146 Millionen Euro. Allerdings lasteten im Vergleichszeitraum des Vorjahres noch Aufwendungen von knapp 400 Millionen Euro auf die Ertragsrechnung. Die Sanierung des Brief- und Paketgeschäfts in Deutschland hatte immensen Kostendruck verursacht."


      Womit der Grund für die Verdreifachung des Gewinns bis III/2019 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum klar ist: Sonderaufwendungen für die Sanierung u.a. des nationalen Paketgeschäfts in 2018.

      Wil.S schrieb:

      Wenn aber einer die Informationen offenlegen will, und hier mitdiskutieren möchte, gerne.
      Kann man versuchen. :whistling: Ein Profi wird aber nicht Insiderinfos aus seiner Geschäftsbeziehung mit den Grossen in Foren breittreten. Anonym , hin oder her , so was kann ins Auge gehen. Die Szene ist für Insider überschaubar und Anonymität ist relativ...
    • Wil.S schrieb:

      Wenn das Thema sonst keinen interessiert, schließen wir das. Vielleicht bin ich nur an falscher Stelle gelandet.
      Kein Grund, beleidigt zu sein.
      Das Thema ist definitiv interessant. Allerdings ist es der falsche Ansatz, nachzufragen, ob ein Sub der Paketdienstleister die Karten hinsichtlich seiner Ausliefererkonditionen auf den Tisch legt.
      Wer in diesem Geschäft lebt und überlebt, wird nicht in Foren offen plaudern. Wenn jemand das machen würde, dann schätze ich eher aus Kategorie "Sprücheklopfer aus der dritten oder vierten Reihe" oder aus der Ecke "ich habe es versucht und die Karre mit Anlauf an die Wand gefahren, Schuld waren aber definitiv die anderen, nicht meine eigene Blauäugigkeit".

      Die Verdreifachung des Dt. Post DHL-Gewinn bezieht sich auf alle Sparten (Logistik, Global Forwarding, Express und Standardpaket, Brief) Wieviel davon die Paketsparte (nicht zu Verwechseln mit der Expressparte) erwirtschaftet hat, wäre zu recherchieren. Dürfte aber vermutlich nicht ganz einfach sein, da meines Wissens die DHL ihre Zahlen nach aussen bewusst nicht scharf zwischen Standardpaket und Express abgrenzt. Aber dass das Standardpaketgeschäft nicht die Renditeperle im Portfolio von DHL ist, ist ein offenes Geheimnis.

      Zur im Eröffnungspost genannten GLS:
      Ein gutes Beispiel für die geänderten Anforderungen an die Branche und die Herausforderungen, die zu stemmen sind.
      Ein ursprünglich reiner B2B Anbieter musste zwangsläufig sein Produktionssystem auf B2C erweitern. Mit einer auf der letzten Meile völlig anderen Produktions- und Kostensituation in der Auslieferung an Privatkunden (höherer Zeitaufwand generell, hohe Quote an Nichtzustellbarkeit beim 1. Zustellversuch, mehrfache Zustellversuche ohne separate Vergütung, hohe Anforderungen an Sendungsverfolgung und IT Funktionaltätien wie Zustellung zum Wunschtermin gem. Vorgabe des Empfängers).
    • @Wil.S Wenn ein Neuling gleich im ersten Post einen Link bringt gehen wir erstmal von unzulässiger Werbung aus. Gibt genügend Spammer welche es hier immer wieder versuchen
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    • Ich habe mich heute mal mit dem DHL-Fahrer meines Vertrauens unterhalten.

      Der fährt als SUB ("Servicepartner") mit nem Sprinter für den Laden, holt bei diversen Firmen die ausgehenden Sendungen ab, stellt morgens Briefpost an Großempfänger zu, leert Briefkästen und noch diversen anderen Kram was man halt so outsourcen kann.

      Bei ihm ist explizit von den Gebührenerhöhungen der letzten Jahre kein einziger Cent angekommen.

      Wogegen DHL ja seit einiger Zeit mit allen Mitteln versucht, den Profit zu erhöhen. Jahrelang hat man sich z.B. auf das von den Kunden angegebene Gewicht bei den Geschäftskundenpaketen verlassen. Seit Anfang des Jahres werden die Pakete zumindest stichprobenartig nachgewogen und Differenzen zur nächsten Gewichtsstufe (auch bei 200 gr) nachbelastet. Seit Mitte des Jahres kommen auf die vereinbarten Tarife nochmal pauschal € 0,10 Maut pro Paket.. mal sehen welches rot-gelbe Karnickel die als nächstes aus dem Hut ziehen. <X

      Der Service und die Laufzeiten werden aber nicht besser...... :S Aber der Gewinn muss rauf