Oldtimer zur passiven Veredelung nach Serbien ein- und ausführen

    • Hallo, Thommy!

      Du hast gesagt =


      . . . “auf die Diskussionen mit dem Zollamt, was den Mehrwert betrifft, wäre ich mal gespannt.” . . .


      Das waere ‘mal ein Thema was mich interessieren wuerde. O.k, Du hattest zuletzt von Frauen gesprochen und um einen Oldtimer in Serbien aufbereiten zu lassen geht es mir auch nicht.

      Aber wir fahren unsere deutschen Krabben von der Nordsee nach Marokko zum Pulen (= passive Veredlung) und anschliessend zurueck nach Hamburg. Dort kaufst Du dann ein Krabbenbroetchen bei “Nordsee”, der Mist hat halb Europa hinter sich und ist wie alt?

      Alles billig, billig, billig. Wenn Du dann (nach dem Pulen in Marokko) auf dem Rueckweg Deinen Kuehler mit den frisch gepulten Krabben in Italien wieder von der Faehre ziehst, was zahlst Du?

      Eigentlich muesste dann an der EU-Aussengrenze nach erfolgter passiver Veredlung in Marokko und anschliessender Wiedereinfuhr in die EU der “Mehrwert” steuerrechtlich abgeschoepft werden.

      Und?

      Was ist denn Dein “Mehrwert” der von Dir zu versteuern waeren? Deine Kosten in Marokko gehen nahe “Null”. Kein richtiger Lohn, keine Gewerkschaft, keine Lohnnebenkosten, Sozialabgaben, Krankenversicherung, etc., etc.

      Was soll denn dann noch der arme Zoellner an der EU-Aussengrenze nach der abgeschlossener “passiven Veredlung” in Marokko noch abschoepfen? Und unser “Atlas”-System? Da gibst Du doch die (Deine) Daten selbst ein und es blinkt nur “rot” wenn es der Computer nicht versteht / nicht plausibel ist.

      Gleiches mit Tunesien. Ein Sattel ‘runter mit Stoffballen (billige Baumwolle aus der Tuerkei), plus 2 Paletten Reissverschluesse und ein paar Kartons mit Knoepfen. Kommt zurueck als “Hemd”. = “passive Veredlung”. Und schon wieder ein Problem. Denn zurueck heisst das dann “hanging garnment”. Da kommste mit dem Sattel nicht mehr klar. Der Endkunde verkloppt das Teil fuer EUR 3,99, aber bitte auf ‘nem Buegel haengend angeliefert. Dauert nicht mehr lang, dann muessen die Fahrer den Dreck auch noch im Laden an die Kleiderstaender haengen bevor der Frachtbrief vom Empfaenger unterzeichnet wird.

      So viel zum Thema “passive Veredlung”.

      . . . und es interessiert mich immer noch, wie denn der “Mehrwert” von diesem Oldtimer von unseren Zollbehoerden evaluiert wird wenn er aus Serbien zurueck kommt? Das war das eigentliche Thema (und meine Frage).


      Klaus
      der Convoi-Pumpe (?) - sagt T.T.P.
    • Convoy-Pusher schrieb:



      So viel zum Thema “passive Veredlung”.

      . . . und es interessiert mich immer noch, wie denn der “Mehrwert” von diesem Oldtimer von unseren Zollbehoerden evaluiert wird wenn er aus Serbien zurueck kommt? Das war das eigentliche Thema (und meine Frage).




      Eigentlich ganz einfach: Der zu verzollende / versteuernede Mehrwert sind die Arbeitskosten, die der marokkanische Sklaventreiber Dienstleister bzw der serbische Restaurateur seinem deutschen Kunden in Rechnung stellt. Dafür gibt es im Normalfall eine Handelsrechnung und die will der Zoll sehen. Auf dieser Grundlage werden die Abgaben berechnet.

      Jetzt hat Marokko allerdings (wie fast alle afrikansichen Länder) Präferenzabkommen mit der EU, d.h. für Einfuhren aus Marokko werden ohnehin keine Zölle sondern nur EUST fällig. Somit ist es eigentlch fast wieder egal.

      Ob ich nun 0% von € 500,- oder 0% on € 16.384,70 in meine Zollanmeldung schreibe, kommt aufs gleiche raus. Und die Einfuhrumsatzsteuer ist eh nur ein durchlaufender Posten. Zahle ich beim Zoll und hole sie am Monatsende beim Finanzamt wieder. Also so gesehen... :whistling:

      Ob es mit Serbien evtl. auch ein Präferenzabkommen gibt, müsste ich jetzt nachschlagen, hab ich grade nicht im Kopf. Aber die Eingangsfrage war ja, welche Papiere nötig sind und wie das Procedere in Serbien ist - nicht welche Abgaben dabei fällig werden