"österreischisches stückgutkartell"

    • Jau!!

      Neuerlich Kartell aufgeflogen: Preisabsprache bei Spediteuren
      Rund 40 Unternehmen betroffen — Bundeswettbewerbsbehörde beantragt Bußgelder bei Kartellgericht in unbestimmter Höhe


      Die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) wirft rund 40 Spediteuren illegale Preisabsprachen vor und hat den Fall beim Kartellgericht eingebracht. Betroffen sind un-ter anderem die Gütertochter der ÖBB, Rail Cargo Austria, und Konzerne wie Gebrüder Weiss und Logwin.

      Drehscheibe der Absprachen soll der Zentralverband für Spedition und Logistik sein, der private Lobbyingverein der Spediteure. Laut den Wettbewerbshütern gab es im Verband ein Gremium namens „Speditions-Sammelladungs-Konferenz“, in dem die Absprachen stattfanden. Der Kronzeuge der BWB soll Branchenkreisen zufolge von der Spedition Schenker kommen.


      Nicht betroffen von den Ermittlungen ist die Post, die ebenfalls Mitglied des Zentralverbandes ist. Ebenfalls nicht betroffen sind Frächter, wie der Verband der Güterbeförderer am Donnerstag betonte. Zur Erklärung: Frächter transportieren Waren via Lkw, während Spediteure den Güterverkehr lediglich vermitteln. Insgesamt hat der Zentralverband Spedition rund 1500 Mitglieder. Das Ermittlungsverfahren ist vom Ausmaß her mit dem Verfahren gegen das Aufzugskartell vergleichbar, der bisher größten Kartell-Causa in Österreich, teilte die Behörde gstern mit.

      Absprachen dauerten insgesamt 13 Jahre

      Die mutmaßlichen Preisabsprachen betreffen den Preis und die Kundenaufteilung für den Transport von Stückgut in den Jahren 1994 bis 2007. Die BWB hat beim Kartellgericht Bußgelder beantragt — zunächst in unbestimmter Höhe. Gegen den Kronzeugen, der zur Aufdeckung der Kartelle beigetragen hat, wurde keine Strafe beantragt. Das Kartell verstößt laut Wettbewerbsbehörde gegen das Europäische Kartellverbot


      Quelle: Neues Volksblatt