Nette Einstiegsmöglichkeit?

    • Nette Einstiegsmöglichkeit?

      Hallo Zusammen,

      ich bin Faher für ein Fernkurierunternehmen und hab folgendes Angebot vom Chef erhalten.
      Er persönlich würde mir gerne eine kleine Lohnerhöhung bewilligen kann es sich aber im Moment nicht leisten weil es Probleme mit einigen Fahrzeugen gibt die bei TNT untergebracht sind. Nun schlägt er mir vor auf der Route München Barcelona (meine feste Route) selbbständig über E-Kurier (Zugang der Firma ist vorhanden) nach weiteren Transportaufträgen für diese Route zu suchen.
      Ich muss keine Spritkosten oder Wartungskosten bezahlen und hätte meisten 250-300 kg (oder zwei Paletten) zum Laden frei. Allerdings müsste ich ein Gewerbe dafür anmelden und auch die üblichen Versicherungen bezahlen.
      Hat jemand Erfahrung mit einer solchen Situation? Ich selbst fahre (3,5to) erst seit 16 Monaten in der Branche und bin noch weit entfernt alles zu wissen ?(
      Im ersten Moment hört sich das gut an aber ich möchte mir selbst kein Bein stellen

      Vielen Dank schon mal
    • Scheinselbstständigkeit sehe ich nicht als Gefahr. Geht sowieso als Schlagwort derart um mittlerweile. Bald sowas wie der Islam des Speditionsgewerbes. Manche sollten sich wirklich mal informieren, was Scheinselbstständigkeit heißt :rolleyes: Aber keine Verwässerung bitte :D

      Nebengewerbe anmelden als Spedition. Damit braucht er keine EU-Lizenz und kann den Transport organisieren. AG hat er durch die Frachtenbörse immer andere, null Problem.

      Die Gefahr lauert eher beim Thema Schwarzarbeit bzw. Hinterziehung von SV-Beiträgen. Da der Chef ihm ja nicht mehr Lohn zahlt, sondern sowas anbietet und damit indirekt den Lohn drückt bzw. dadurch keine SV-Beiträge und Steuern für den zusätzlichen Lohn abführt.
      Wär dasselbe wenn ich meinem Mitarbeiter sag, Du bekommst keine Lohnerhöhung, dafür kannst bei mir im Monat 200 Liter Diesel tanken und die schreibt keiner auf. Kommt das Finanzamt, bzw. KV oder RV drauf geht das ganz schnell in Richtung Sozialbetrug. Nur das ihm der Chef keinen Diesel oder Schwarzgeld in die Hand drückt, sondern ihm das Fahrzeug bzw. Laderaum kostenlos zur Verfügung stellt und er das eigentlich auf seinen Lohn anrechnen müsste, also für diese Leistung dem Chef zwar kein Geld zahlen müsste, aber dennoch für diese Leistung SV-Beiträge und Steuern abführen müsste.

      Müsstest evtl. beim Finanzamt anfragen oder Steuerberater, wie die das sehen. Dann hast eine wasserdichte, rechtlich bindende Aussage.
      Kurz gesagt: Ich dulde keine Kritik an diesem Heiligen Land, das meine Heimat ist... Bayern, Du bist mein Heimatland!
    • Das Problem ist aber, dass Du dann weniger Netto bekommst, da Du ja mehr SV und Steuer abführen musst.
      Und wie der geldwerte Vorteil nachher auf die Rente, ALG I und Krankengeld angerechnet wird müsst ich morgen nachgucken.

      Die Sache bei Frachtenbörsen ist eben, dass Du das Geld zwischen 30 - 90 Tagen bekommst und manchmal eben gar nicht.

      Also ob Du dann nachher mehr wie jetzt hast, kann Dir keiner versprechen. Kann auch sein, dass Du am Ende mit weniger da stehst.

      Sicher nett gemeint von Deinem Chef... aber ich würde von solch einem System abraten, da es im Prinzip für Dich einen ungewissen Ausgang.

      Als Alternative gäb es ja auch Mitarbeiterbeteiligung oder sowas in der Art. Und gibt auch einige Möglichkeiten dem Mitarbeiter legal steuerfrei einige geldwerte Vorteile zu verschaffen, z.B. private Nutzung vom Firmentelefon etc.
      Kurz gesagt: Ich dulde keine Kritik an diesem Heiligen Land, das meine Heimat ist... Bayern, Du bist mein Heimatland!
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      Ich habe so meine Bedenken, das dein Chef sich recht kostengünstig eine Arbeitskraft erhalten will.

      Es ist sehr sehr selten, das kleine Partien in solchen Börsen angeboten werden.
      Dann mußt du eventuell noch mehrere Stunden auf den Ladetermin warten oder du mußt einen Umweg fahren.
      Hierfür wird dir dein Chef bestimmt etwas in Rechnung stellen.
      UND IMMER GENÜGEND ASPHALT UNTER DEN RÄDERN