Nachfrage Transport Stückgut,Tank

  • Hallo,

    ich hatte gehofft, daß vielleicht noch ein Experte für Gefahrgut und Chemietanktransporte hier auftaucht und uns alle schlauer macht ;) . Ist leider bis jetzt nicht der Fall.

    Ich versuche mal eine etwas allgemeinere Antwort

    Die Zahlenspielereien und „Kostenkalkulationen“, das „Hinterfragen“ und das Runterrechnen auf x,xx € pro km sind letztendlich der Versuch den Pudding an die Wand zu nageln….. . Ich weiß nicht, ob Du deine Zeit da richtig investierst ..

    Man kann ein paar grundlegende Aussagen treffen z.B. daß für 1,00€ p. km niemand fahren kann. Trotzdem gibt es Relationen, wo die „Rücklader-Preise“ zwischen Spediteuren und Frachtführern (aber nicht die Endkundenpreise :) ) zeitweise oder dauernd knapp unter 1,00€ p. km liegen (Plane, nicht Tankzug), weil das Ladungsangebot gering ist.. Das muß eben bei der Kalkulation der Ausgangsladung schon mal eingepreist werden.

    Eine allgemeine Aussage, daß darf max. x,xx € pro Km kosten, wirst Du hier kaum bekommen:kurze/mittlere Strecke = hoher Fixkostenanteil und relativ „hoher“ km-Preis und etliche andere Faktoren.
    Die Besonderheiten und „Kostentreiber“ im Tankzug-Segment mal aussen vor….
    Und frag 5 Spediteure/Transportunternehmer, was es kosten darf oder sollte und du bekommst mindestens vier verschiedene Meinungen.

    Ob man 500 km nach A fährt und in einem „Rückladung-Notstandsgebiet“ landet, wo es generell aufgrund unpaariger Güterströme wenig gibt oder wo man eben keine etablierten Verbindungen für Rückladung hat oder ob man 500 km nach B fährt, wo man mit Ladung von Kollegen „zugeworfen“ wird oder einen eigenen Kunden hat , die Kalkulation für die Ausgangsladung fällt komplett anderst aus….

    Borstel hatte das bereits angesprochen….

    havenborn schrieb:

    Habe gerade ca. 700 Euro für 24t Paletten 400km ins Rheinland, nach 4 Stunden Standgeld, für nächste Woche vorliegen (Plansattel)
    ...400 km von wo.... , 4 Stunden inkl. schon für Beladung :) oder jeweils 2 Std. für Be- und Entladung? bekannte "zeitintensive" Ladestelle etc. pp .Es ist sinnlos den Preis zu kommentieren wenn man nicht wirklich auch alle Details kennt .... und wie schon geschrieben, frag mehrere nach ihrer Einschätzung welcher Preis "passt" und Du bekommst wahrscheinlich genauso viele unterschiedliche Meinungen.

    havenborn schrieb:

    Ich glaube es gibt nur zwei Wege
    *den Spedituer des Vertrauens (der am besten eigenen Chemietankzug und Stückgut hat) und Abfall transportieren darf [GUT]
    *Ausschreibungen machen, Optionsprämien zahlen und sich gegenseitig wegen Pfennigbeträgen nerven
    [weniger GUT]
    Wird schwierig sein, die eierlegende Wollmilchsau für's "one-stop-shopping" zu finden, der ADR verpackt und Tank macht, und dann auch immer noch auf der jeweiligen Relation den "besten Preis" hat . Am ehesten decken die Großen wie Lehnkering und Talke beide Segmente ab, ob man da als kleiner Verlader gut aufgehoben ist , bin skeptisch, aber Versuch macht klug.

    Ideal wäre ein kleiner Sofa-Spediteur ohne eigene Kapazitäten, aber mit Marktkenntnis und breiten Frachtführerkontakten, der genau weiß wer von wo nach wo fährt, die Laderaum-, Branchen- und Ladestellensituation kennt und dann inklusive seiner Marge den gleichen oder vielleicht sogar einen besseren Preis macht wie im "Direkteinkauf" quer über den Markt . Dem kann man Transportaufträge rüberschieben: "Mach mal". Der nervt auch nicht die Frachtführer und die Spediteure mit eigenem Fuhrpark mit dauernden Anfragen und zu viel oder zu wenig Informationen.Als Kunde kann man sich auf sein Kerngeschäft konzentrieren, statt nebenher noch zu versuchen, den Speditions- und Transportmarkt genauso gut zu verstehen wie sein eigentliches Geschäft.

    Also das Geschäft was ich für andere Branchen mache :) :)
    Ob's solche auch für's Chemie-Segment für beides, verpackt und Tank, gibt ? Mir ist er bis jetzt nicht über den Weg gelaufen, aber Chemie ist auch nicht meine "Kernkompetenz"....

    Zu den erwähnten "Ausschreibungen :) " und "Optionsprämien :) für Transportreservierungen" :
    wird vielleicht ein anderer Post zum Thema "Verhaltensempfehlungen für Neukunden aus Speditionssicht" , der Post ist jetzt schon lang genug geworden....

    Schönes Wochenende!
  • Servus,

    die 1+ möchte ich abwerten auf 0, 9+.


    Warum empfiehlst Du einen Sofa-Spediteur? :cursing:

    Da hat er doch wieder das Problem wie oben... Er findet die, die vorgeben alles zu können. UND selbst wenn, dann gibt es wieder wichtige Informationsverluste zu Lasten der Qualität.

    Besser die 5-10% Kosten beim Sofa sparen und aufteilen auf sich und auf das Unternehmen was wirklich die Arbeit hat.

    Sofa-Spediteure braucht man heute so wenig wie Schreibmaschinen.
    .




    Der Geruchskoeffizient gewisser finanzieller Mittel ist permanent gleich null!

    Alle meine Beiträge geben meine persönliche Meinung und Erfahrung wieder. Annahme von Ratschlägen oder Nachahmungen auf eigenes Risiko.
  • Hi Borstel;
    die Antwort für meine "Empfehlung" steht schon in einem anderen Thread,
    Standzeit - Seite 2 - Ladestellen die man meiden sollte - Forum-Speditionen
    da hatte ich schon mal zum "Sofa-Spediteur" geschrieben:
    Ist die Frage, wie man den definiert

    Ahnungslos 3.0 schrieb:

    "Sofa-Penner" ? das ist die verschärfte Form vom "Sofa-Spediteur". Nach Meinung der Kollegen von der Zunft mit den eigenen Rädern macht der den ganzen Tag nichts anderes als
    1) auf dem Sofa , vorm PC oder Telefon herumzuhängen
    2) Ladungen in die Timocom reinzuhauen, die er aus zweiter oder dritter Hand von anderen Spediteuren hat
    3) warten bis das Telefon klingelt
    4) worauf er dem armen Transportunternehmer am anderen Ende der Leitung die Ladung zu einem bodenlos schlechten Preis auf's Auge drückt
    5) die Ladung geht natürlich prompt schief, weil der Sofa sowieso generell keine Ahnung vom Geschäft hat und von der Ladung die er durchhandelt (siehe Punkt 2)
    6) die Frachtrechnung vom armen Transportunternehmer bezahlt er natürlich erst nach 60-80 Tagen nach der x-ten Mahnung
    usw. usw.....
    Ich versuche hier zwar gelegentlich zu vermitteln, daß es viele gute Sofa's gibt, die mehr tun und können als nur 1-6
    Leider gibt es welche, auf die alle Vorurteile zutreffen . Das sind dann aber aus meiner Sicht keine Spediteure, sondern reine Frachtenvermittler bzw. Frachtengroßhändler
    also der wüste Frachtenvermittler , macht alles und kann nichts, den braucht wirklich kein Mensch! Da sind wir uns einig :)
    oder

    Ahnungslos 3.0 schrieb:

    Der klassische "Sofa-Spediteur" ist für mich die klassische Spedition ohne eigenen Fuhrpark bzw. ohne Selbsteintritt, der für den eigentlichen Transport zu 100% Dritte beauftragt: Transportunternehmer, Reedereien, Airlines.
    Allerdings eher mit eigenen Direktkunden wie mit Speditionskunden (wobei die gute Mischung machts;-) Und da es viel Geschäft gibt, wo der Kunde mehr braucht wie nur den reinen Transport von A nach B, hat auch der "Sofa-Spediteur" mit seinem Know-How und seinen Verbindungen eine Daseinsberechtigung. Dem fällt auch was ein , wenn's drum geht eine Palette von Irland direkt nach Süditalien zu bringen oder beim Stichwort Fiskalverzollung Und wenn er nicht doof ist wird er im Eigeninteresse seine Transportpartner fair behandeln, denn sein Geschäft steht und fällt mit der Qualität ihrer Leistung. Und der Frachtführer hat auch was davon, den der Spedi organisiert das ganze "Gedöns" drumrum um die reine Transportleistung
    also die Guten :)
    so wie mich :thumbsup:
    Ich habe auf der Kundenseite schwerpunktmäßig zwei bis drei Branchen (so wie Du deine ...), die kenne ich in- und auswendig;
    Ware, besondere Anforderungen, die Situation an den Lade- und Entladestellen
    Und ich kenne den Frachtführermarkt, habe langjährige Verbindungen (Vertrauensbasis und man redet auf Augenhöhe "no bullshit") kenne die Relationsspezialisten, wer ist regelmäßig wo als Rücklader präsent etc.

    Für standisierte regelmäßige Komplettladungen auf den gleichen Strecken braucht man keinen Sofa-Spediteur, das kann man auch beim Frachtführer einkaufen.

    Nimm "Havenborn": Händler, fängt gerade an, noch geringes Aufkommen, macht in seinem Markt aktuell noch eher Spot-Deals kreuz und quer.....
    Marschiert jetzt quer über den Speditionsmarkt ... kostet Zeit, nervt im Moment ihn selbst und ich vermute er nervt auch die "Gegenseite" ;)
    Kann man machen, nach ein paar Jahren und wenn man genügend Lehrgeld bezahlt hat, ist man auch schlau...
    Die Zeit hätte man vielleicht auch in sein Kerngeschäft investieren können.

    So jemand kann meiner Ansicht bei einem guten ;) Sofa-Spediteur "geholfen werden" , schade daß ich um Chemie und Gefahrgut bis jetzt einen großen Bogen gemacht habe :thumbsup:

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Ahnungslos 3.0 ()

  • Ahnungslos 3.0 schrieb:

    .....Ideal wäre ein kleiner Sofa-Spediteur ohne eigene Kapazitäten, aber mit Marktkenntnis und breiten Frachtführerkontakten, der genau weiß wer von wo nach wo fährt, die Laderaum-, Branchen- und Ladestellensituation kennt und dann inklusive seiner Marge den gleichen oder vielleicht sogar einen besseren Preis macht wie im "Direkteinkauf" quer über den Markt . Dem kann man Transportaufträge rüberschieben: "Mach mal". Der nervt auch nicht die Frachtführer und die Spediteure mit eigenem Fuhrpark mit dauernden Anfragen und zu viel oder zu wenig Informationen.Als Kunde kann man sich auf sein Kerngeschäft konzentrieren, statt nebenher noch zu versuchen, den Speditions- und Transportmarkt genauso gut zu verstehen wie sein eigentliches Geschäft.

    Also das Geschäft was ich für andere Branchen mache :) :)
    Ob's solche auch für's Chemie-Segment für beides, verpackt und Tank, gibt ? Mir ist er bis jetzt nicht über den Weg gelaufen, aber Chemie ist auch nicht meine "Kernkompetenz"....
    "Sofa-Spediteur" suche ich defininitiv - ich kenne nur keinen für Chemie LKWs... selbtsam sollte eigentlich ein rentabler Job sein. Von den Börsen halte ich nicht viel...
  • Die Vorstellung des Users Havenborn findet ihr hier:


    Vorstellung havenborn - Neue User stellen sich vor - Forum-Speditionen
    ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
    Beim Zitieren

    [ quote ] als Beginn eingeben ( eckige Klammer erreicht man mit AltGR und Taste 8 bzw 9 )
    [ /quote ] als Ende eingeben

    Natürlich ohne Leerzeichen



    Forumsregeln: forum-speditionen.de/forumsregeln-3898
  • Hallo,
    hatte ja schon "angedroht", mich noch zu äussern :D

    Ahnungslos 3.0 schrieb:

    Zu den erwähnten "Ausschreibungen " und "Optionsprämien für Transportreservierungen" :
    wird vielleicht ein anderer Post zum Thema "Verhaltensempfehlungen für Neukunden aus Speditionssicht" , der Post ist jetzt schon lang genug geworden.

    havenborn schrieb:

    *Ausschreibungen machen, Optionsprämien zahlen und sich gegenseitig wegen Pfennigbeträgen nerven
    "Ausschreibungen" oder neudeutsch "Tender" :
    die Worte sollte man als kleiner Verlader meiden, da stellen sich vielen in der Branche die Nackenhaare auf, wenn sie das lesen.
    Die Flut an Ausschreibungen ist wie eine Seuche, der Markt wird damit vollgespamt.
    Selbst mir als Kleinen, der unauffällig in Marktnischen lebt, flattern die Dinger regelmäßig in den Maileingang:
    Zitat aus dem jüngsten "Europe Logistics Tender"
    Through this exercise, we arealso reaching out to new carrier partners to request their help in meeting ourprogram objectives, which include:
    * Enhancing and building partnerships with preferred carriers
    * Ensuring that.... is getting the most competitive pricing
    * Minimizing our total spend of transportation services
    * Maintaining or improving the service we receive from our carrier base
    Zitat Ende
    und so weiter, bla bla bla ....... immer die selbe Leier, "... getting most competitive pricing" und "improving the service ...":
    Wir suchen noch welche die es billiger machen und am besten billiger und besser
    Viele sind zu faul oder zu doof, vorab die Frachtführer / Spediteure zu identifizieren, die für sie in Frage kommen. Man kauft sich tausende oder zehntausende Mailadressen und die Ausschreibung wird nach dem Gießkannenprinzip auf den Markt gespamt...
    Bei den großen Spediteuren gibt es Stabstellen für "Tender-Management": Deren Hauptaufgabe ist es zunächst, den ganzen Müll auszusortieren und die wenigen Ausschreibungen zu identifizieren, wo es sich lohnt, Zeit und Aufwand in die Bearbeitung zu investieren.

    Also: "Anfrage" klingt viel besser, wenn ich meine paar Transporte jemand suche, da rollen sich nicht schon beim ersten Lesen die Zehennägel auf ;)

    havenborn schrieb:

    kürzlich habe ich sogar eine 24 Stunden Frachtoption gekauft, und dann an einen anderen vergeben, der billiger war; derjednige der die Prämie erhalten hat und nicht transportiere durfte hat sich sogar geärgert.
    Ich habe in über einem Vierteljahrhundert in der Branche schon einiges erlebt, aber nicht,daß jemand Optionsprämien oder Reservierungsgebühren angeboten oder bezahlt hätte, dafür das er noch einen Tag weitersuchen kann, ob's einen billigeren gibt und falls nicht, auf den "reservierten Laderaum" zurückgreifen kann.
    Vielleicht tickt die Chemietank-Branche da anderst, aber so "Gedöns" braucht man nicht : "Keep it simple".....

    Es sind eher die banalen Sachen, mit denen man längerfristige und belastbare Geschäftsbeziehungen zu Frachtführern und Spediteuren aufbaut:
    "Leben und leben lassen", ein paar Euro mehr sind meistens gut investiertes Geld und die Rechnungen schnell bezahlen: Ein bisschen Skepis hat jeder bei einem unbekannten Neukunden "sehe ich auch mein Geld?". Wenn das schnell auf dem Konto ist, ist das die beste "vertrauensbildende Maßnahme" und die eventuell am Anfang einkalkulierte "Risikoprämie" wird geringer ;)

    Einen schönen Sonntag noch....

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Ahnungslos 3.0 ()

  • sorry, für die lange Abstinenenz (falls es jemand bemerkt hatte...). Also das mit den Frachtoptionen mach ich auch nicht mehr, obwohl es m.E. sehr sehr viel Sinn macht.

    Aber die Branche, komischerweise, ist nicht darauf eingestellt.

    Wichtiger ist mir wirklich einen Transporteur zu haben, der sich an Abmachungen hält und dessen Büro ordentliche Bestätigungen verschickt und der nicht nur auf "ich hör mir alles an erzähle nix oder nur bullshit" drauf ist, also z.B. auch mal verlässlich erklärt auf welcher Strecke er gerne 1 Jahr Rückfracht hätte.... und ich dort aggressiv auf Kundenfang gehe - das wird eine >20 Fahrzeug Spedition nie machen !

    Diese Woche habe ich erfahren, dass ein verschollener Onkel von mir seit 10 Jahren als Angestellter Benzin fährt... muss ihn demnächst mal besuchen - vieleicht werd ich doch noch selbst Spediteur :) (was meine Wettbewerber häufig auch sind).