Mangelwirtschaft ala DDR

    • Nochmals zum Palettenthema ;) , heute ausführlich in einem Brancheninfodienst (basierend auf Zahlen des Bundesverband Holzpackmittel, Paletten):

      90% des Drahtstahls für die Deutschland hergestellten Palettennägel kommen Russland (hatten so ja schon weiter oben), ein kurzfristiges Ausweichen auf andere Lieferanten z.B. Fernost sei aus Kapazitätsgründen nicht möglich.

      In Deutschland wurden 2021 119,5 Mio Paletten produziert (plus 8% zum Vorjahr, mehr wie je zuvor).
      Von den importierten Paletten kamen ca. 14,5% der Gesamtimportmenge (ca. 10Mio Stück) aus Russland, Ukraine und Belarus. Diese Mengen fallen aktuell komplett aus.

      Weitere ca. 9,5 Mio Stück (ca. 14% der Gesamtimportmenge) kamen 2021 aus Polen und den baltischen Staaten.
      Die Hersteller dort , insbesondere im Baltikum, sind jedoch stark von Nadelschnittholzimporten aus Belarus und Russland abhängig.

      Aus den Zahlen ergibt sich eine Gesamtimportmenge 2021 von ca. 68 Mio. Stück.

      Auch im Baubereich zeichnen sich Auswirkungen ab, die Ukraine ist ein wichtiger Lieferant von Betonstahl (Quelle: DVZ Bericht diese Woche zu Lage Logistikimmoblienmarkt )
    • Holz: Deutschland exportierte im Jahr 2020 ~13 Millionen Kubikmeter Rohholz = Holz wäre da!
      Nägel: eine Hochgeschwindigkeits-Nagelherstellungsmaschine stellt am Tag ~1,1 Millionen Nägel her, deutsche Stahlwerke machen Kurzarbeit = wo ist das Problem?
      Gut, bei deutschem Draht und deutscher Herstellung kostet dann der Nagel 0,8 Cent mehr. Für mich ein aufgeblasener Ballon, der als Begründung für exorbitante Preiserhöhungen herhalten muss.
    • Kipper-Spedition schrieb:

      deutsche Stahlwerke machen Kurzarbeit = wo ist das Problem?
      Gut, bei deutschem Draht und deutscher Herstellung kostet dann der Nagel 0,8 Cent mehr. Für mich ein aufgeblasener Ballon, der als Begründung für exorbitante Preiserhöhungen herhalten muss.

      Ahnungslos 3.0 schrieb:

      Ich kenne mich in der Stahlproduktion nicht aus, aber ich befürchte da ist es etwas komplexer und die auf hochwertige Stähle ausgerichteten deutschen Werke können nicht einfach so banalen Drahtstahl kochen
      Jetzt bräuchten wir mal jemand der sich mit Stahlherstellung auskennt und uns erklärt, ob ThyssenKrupp o.a. kurzfristig den bisher aus Russland gelieferten Drahtstahl herstellen könnten.
    • Hallo,

      im Rahmen und Umfang der/einer Warentransport- bzw. Speditionsgüterversicherung wurde das Kriegs-, Beschlagnahme und Streik/Aufruhr Risiko für RU, BY und UA gekündigt.

      Der Deckungsumfang der (bei uns) betreffenden Verträge besteht ansonsten weiter.

      Gruss an Alle
      Fabian Chr. Ude

      KRAVAG-LOGISTIC Versicherungs-AG
      Direktionsbevollmächtigter Transportversicherung
      Voltastr. 84
      60486 Frankfurt/Main
      Tel 069-7803 1898
      Handy 0151 26415845
      mailto:fabian.ude@kravag.de
    • Ahnungslos 3.0 schrieb:

      Kipper-Spedition schrieb:

      deutsche Stahlwerke machen Kurzarbeit = wo ist das Problem?
      Gut, bei deutschem Draht und deutscher Herstellung kostet dann der Nagel 0,8 Cent mehr. Für mich ein aufgeblasener Ballon, der als Begründung für exorbitante Preiserhöhungen herhalten muss.

      Ahnungslos 3.0 schrieb:

      Ich kenne mich in der Stahlproduktion nicht aus, aber ich befürchte da ist es etwas komplexer und die auf hochwertige Stähle ausgerichteten deutschen Werke können nicht einfach so banalen Drahtstahl kochen
      Jetzt bräuchten wir mal jemand der sich mit Stahlherstellung auskennt und uns erklärt, ob ThyssenKrupp o.a. kurzfristig den bisher aus Russland gelieferten Drahtstahl herstellen könnten.

      Hab 1 Stahlwerk bisher 2 mal nach Mariupol geliefert. 2014 kaputt und jetzt wieder. Könnte die dritte Lieferung ja in die Uckermark umleiten, da soll es ja Platz geben :D
    • derandereTU schrieb:

      Bedeutet der erste Satz das?

      habe 1 Stahlwerk in Mariupol in der Kundschaft und dieses haben 2014 2 mal beliefert.

      Nur um mal sicherzugehen.

      wenn man sich azovstahl von oben ansieht ist es schon beeindruckend…
      Sorryy, war am Telefonieren beim tippen. Aaaalso:
      1 Kunde hat ein Stahlwerk nach Mariupol verkauft bzw. hauptsächlich neue Schmelzöfen sowie Gießanlage da alte Sowjettechnik.
      2014 wir liefern das erste mal. Ebenfalls 2014 kommt ein gewisser W.P. aus Moskau auf die Idee das er die Insel Krim befreien muss. (Dabei haben die nichtmal Öl dort :S )
      Nach der Befreiung alles kaputt ;(
      2019, der Wirtschaft geht es gut, Modernisierung des selbigen Stahlwerkes -> Versuch 2
      2022 W.P. aus Moskau beginnt die nächste Mission zur ,,Befriung"... der Rest ist Geschichte
    • Kipper-Spedition schrieb:

      Holz: Deutschland exportierte im Jahr 2020 ~13 Millionen Kubikmeter Rohholz = Holz wäre da!
      Nägel: eine Hochgeschwindigkeits-Nagelherstellungsmaschine stellt am Tag ~1,1 Millionen Nägel her, deutsche Stahlwerke machen Kurzarbeit = wo ist das Problem?
      Gut, bei deutschem Draht und deutscher Herstellung kostet dann der Nagel 0,8 Cent mehr. Für mich ein aufgeblasener Ballon, der als Begründung für exorbitante Preiserhöhungen herhalten muss.
      Das Problem mit der Kurzarbeit ist das Problem.

      Wir haben in den letzten beiden Jahren zum Beispiel dringenden Bedarf an feinen Splitten der nicht gedeckt werden kann. Was machen die großen Konzerne? Kurzarbeit. In dieser Zeit werden dann Wartungs- und Revisionsarbeiten erledigt, oder halt einfach die Ressourcen geschont.

      Wenn's beim Stahl ähnlich ist, und wir den in der geforderten Güte produzieren könnten aber nicht wollen, dann ist das jammern auf hohem Niveau.
    • Xentin schrieb:

      Das weitere Problem bei der Kurzarbeit ist, dass die Leute das Arbeiten verlernt haben.
      ... man wird ja auch das Gefühl nicht los das Arbeiten nicht mehr wirklich gewünscht ist.

      Menschen, denen wir per Wahlvotum zu der Macht verholfen haben ihre Ideologien umzusetzen, machen aus D einen kollektiven Freizeitpark, eine grüne Oase, ein Land in dem "machste was, biste was - machste nix, haste nix" nicht mehr zählt.

      Ich hab's schon mehrfach als spätrömische Dekadenz bezeichnet was sich in unseren Komunen und politischen Parteien abspielt.