Kostenstruktur Speditionsunternehmen

    • eine muster-kalkulation:

      Berechnungsbasis
      Anschaffungspreis (netto) 94750
      Ersatzpreis Reifen 3000
      Testverbrauch im VR-Test (l/100 km) 33,6
      Kraftstoffpreis (Euro/l) 1,07
      kalk. Zins (%) 8,5
      Anteil. Zeitabschreibung (%) 30
      Anteil. Leistungsabschreibung (%) 70
      Einsatztage pro Jahr 240
      Auslastung (%) 80
      Nutzungsdauer (Monaten) 48
      Jahreslaufleistung (km) 150000
      Reifenlaufleistung (km) 145000

      Kosten pro Jahr (Euro)
      Wartungs-/Reparaturkosten 5880
      Kfz-Steuer 665
      Haftpflichtversicherung 4500
      Kasko-Versicherung 3200

      Kalkulationsergebnis

      variable Kosten (Euro/100 km)
      Leistungsabschreibung 10,70
      Kraftstoffkosten 35,95
      Schmierstoffkosten 2,16
      Reifenkosten 2,07
      Wartungs-/Reparaturkosten* 3,92

      Summe variable Kosten (Euro/100 km) 54,80

      Fixkosten
      Zeitabschreibung (Euro/Jahr) 6881
      kalk. Zins (Euro/Jahr) 4027
      Kfz-Steuer (Euro/Jahr) 665
      Haftpflicht-Versicherung (Euro/Jahr) 4500
      Kasko-Versicherung (Euro/Jahr) 3800

      Summe Fixkosten (Euro/Jahr) 19.873

      Fixkosten (Euro/100 km) 13,25

      Summe Fix- und variable Kosten (Euro/100 km) 68,05

      Kosten (Euro/100 tkm) 2,02

      Gesamtkosten (Euro/Jahr) 102.076,50

      Kosten (Euro/Tag) 425,32

      GESAMTKOSTEN IN DER NUTZUNGSDAUER (Euro) 408.306

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    • Also wenn wir hier am Bücher empfehlen sind :D

      Controlling leicht gemacht von Redline

      Hab ich mir mal interessehalber während meiner Ausbildung besorgt. Bekommst ein guten Einblick ins Controlling, vor allem über das Thema Kosten- und Leistungsrechnung, wie die Aufgebaut wird etc.

      @ gelöschter User 4

      Du musst ja keine richtigen Zahlen reinstellen. Und wenn man den Aufbau einer Kalkulation nicht gelernt hat, ists nun mal schwer. Da ist so ein Aufbau bzw. ein Beispiel wir eine Kalkulation strukturiert wird nützlich.

      Zudem ist es nicht unüblich, dass der Lieferant seinem Kunden gegenüber die Kalkulation offen legt. Ist z.B. im Bau bei öffentlichen Ausschreibungen öfters der Fall, vor allem wenn der 500.000 € billiger ist als der andere :D

      Vor allem aber in der Industrie, hier Schwerpunkt Automobil, ist es gang und gäbe, dass Lieferant und Kunde eng zusammenarbeiten, was Kostenersparnisse angeht. Da kommt der Kunde bzw. dessen Einkauf öfters mal vorbei und untersucht mit dem Lieferanten zusammen, wo man noch sparen kann bzw. auf welche Wege man günstiger produzieren kann.
      Was auch notwendig ist, da in vielen Verträgen eine jährliche Preissenkung von ein paar Prozent vereinbart wird usw.

      Und wenn ich eine ehrliche und offene Beziehung zu meinen Kunden führe, habe ich keine Probleme denen die Kalkulation offen zu legen, da sie

      1. Wissen was meine Arbeit wert ist
      2. Wissen, dass ich auch was verdienen will und die Sache nicht aus Spaß mach
      Kurz gesagt: Ich dulde keine Kritik an diesem Heiligen Land, das meine Heimat ist... Bayern, Du bist mein Heimatland!
    • Original von KoNi
      Und wenn ich eine ehrliche und offene Beziehung zu meinen Kunden führe, habe ich keine Probleme denen die Kalkulation offen zu legen, da sie

      1. Wissen was meine Arbeit wert ist
      2. Wissen, dass ich auch was verdienen will und die Sache nicht aus Spaß mach


      Ich nehme das mit Kopfschütteln zur Kenntnis. :rolleyes:
      [Blockierte Grafik: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/7/78/Wappen_Preu%C3%9Fen.png/45px-Wappen_Preu%C3%9Fen.png]"Wir sind nicht in die Welt gekommen, um glücklich zu sein, sondern um unsere Pflicht zu tun."
      Otto von Bismarck. Schmied des Deutschen Reiches
    • Original von KoNi

      Vor allem aber in der Industrie, hier Schwerpunkt Automobil, ist es gang und gäbe, dass Lieferant und Kunde eng zusammenarbeiten, was Kostenersparnisse angeht. Da kommt der Kunde bzw. dessen Einkauf öfters mal vorbei und untersucht mit dem Lieferanten zusammen, wo man noch sparen kann bzw. auf welche Wege man günstiger produzieren kann.
      Was auch notwendig ist, da in vielen Verträgen eine jährliche Preissenkung von ein paar Prozent vereinbart wird usw.

      Und wenn ich eine ehrliche und offene Beziehung zu meinen Kunden führe, habe ich keine Probleme denen die Kalkulation offen zu legen, da sie

      1. Wissen was meine Arbeit wert ist
      2. Wissen, dass ich auch was verdienen will und die Sache nicht aus Spaß mach


      Die Automobil SC schwebt ja in ganz anderen Dimensionen. Da geht es ja um strategische Güter und - Versorgung, kann man mit Spot Geschäften oder meinetwegen auch "normalen" Kundenverträgen sicherlich nicht vergleichen. Ein Automobilproduzent hat eine ziemliche Macht gegenüber seinen Abnehmer und da diese ihre Fertigungstiefe reduzieren wollen, wälzen sie das nunmal auf ihre Partner (das Wort "Lieferanten" wäre bei Unternehmen wie Bosch, JC, Conti oder Magna eher ne Beleidigung) ab. Daß da dann auch eine "Open Book" Kalkulation zu Trage kommt, ist nunmal schlüssig.
    • Ich habe im Großhandel, welchen ich wegen aufkommendem Reichtum nicht mehr betreibe, solche Verhandlungen mit namhaften Lebensmittelketten (eine fängt mit R an und am Ende ist ein E) betrieben.

      Was ist dein Rampenpreis, abzüglich aller Konditionen bis zur letzten Rückvergütung, Vorfracht zu deinem Lager, Umschlags- und Kommissionierkosten und Fracht zu unseren Filialen inclusive allem Service.

      Dann bekommst du zur Abdeckung der Fixkosten, wie Verwaltung, Lagermiete, bzw. Verzinsung etc., einen Logistikaufschlag damit du leben kannst.

      Komischweise wurde es alle 2-3 Jahre neu ausgeschrieben und dank einiger Dumpings (die zwar insolvenztechnisch immer weniger wurden, aber jeden Tag steht ein neuer Depp auf), sind die Margen trotz Maut, Dieselerhöhung etc. ständig gesunken.

      Letztes Jahr habe ich gesagt:

      Schluss aus, prügelt und fresst euch gegenseitig, aber ohne mich.

      Jetzt sitze ich selbst jede Nacht auf dem Bock, aber kalkuliere für mich, nehme Frachten an oder nicht und bestimme selbst, was ich für welchen Preis mache.

      Ich spare viele Nerven, kann gut davon Leben, meinem festen "Tagfahrer" ein Gehalt weit über dem FV-Niveau bezahlen und er ist jeden Abend zu Hause.

      Ente gut, alles Gut. :)
    • Also in sooooooooo großen Höhen schwebt man als Autozulieferer auch nicht unbedingt. Leben kann man nur, wenn man eigenständig entwickelt, (ABS ist ein gutes Beispiel) und das dann gut verkauft.
      Wenn man Klump baut, den praktisch jeder herstellen kann (und genau darüber reden wir bei der Automobilzulieferung im allgemeinen) ist man geliefert.
      Mein Lieblingsbeispiel ist die Studienarbeit eines ehemaligen Kommilitonen. Der hatte eine Kostenbetrachtung von verschiedenen Herstellungsverfahren, Fertigungsmengen, Materialkombinationen usw. für den Riegel eines Gurtschlosses erstellt.
      Das Teil selber ist nichts aufregendes. Ein Stück Blech, ca. 2mm dick, gratfrei geschert und mit einer Ausstanzung, natürlich ebenfalls gratfrei geschert.
      (stecken wir alle jeden Tag in das Gurtschloss)
      Gerechnet wurde damals auf 1/10 Pfennig. Also ca. 0,05EUR.
      Verbaut werden in einem PKW 5 Stück.

      Wenn man sowas als Zulieferer herstellt, und das gilt auch für alle 08/15 Blechteile, Gesenkschmiedeteile, Plastikteile, Normteile usw., dann schreibt einem der Hersteller genau vor, was es kosten darf.
      Schliesslich weiss er _genau_ was es kostet. :D :D
      Er will es nur nicht selber machen, mit genau derselben Begründung warum viele lieber nur Frachten vermitteln und einen eigenen Furhpark vermeiden. ;)
    • Original von Krischan
      Also in sooooooooo großen Höhen schwebt man als Autozulieferer auch nicht unbedingt. Leben kann man nur, wenn man eigenständig entwickelt, (ABS ist ein gutes Beispiel) und das dann gut verkauft.
      Wenn man Klump baut, den praktisch jeder herstellen kann (und genau darüber reden wir bei der Automobilzulieferung im allgemeinen) ist man geliefert.


      Naja geht so. Was glaubst du was die Conti's, Scheffler's, Bosch's und ZF's dieser Welt herstellen? Das ist nicht eben mal ein Produkt, was ich mir bei einem anderen Baumarkt um die Ecke abhole.

      Schätz mal wie viel % Zulieferteile da heutzutage etwa verbaut werden.
    • Genau meine Meinung :D
      Wie schon geschrieben, leben kann man nur, wenn man eigenständig entwickelt. Deine Beispiele tun genau dass und/oder stehen als technologischer Marktführer im eigenen Produktbereich.
      Das ist ein ganz anderes standing als es eine Firma hat, die sagen wir mal beispielhaft Spurstangenköpfe herstellt, einfache Blechteile stanzt usw.usw.

      Wieviele Zulieferteile verbaut werden? Hängt von der Definition Zulieferer ab.
      Motor, gemeinsame Entwickung versch. Hersteller; Zulieferteil? ja/nein
      Entwicklung/Patent beim Autobauer, Fertigung woanders Zulieferteil ja/nein?

      Wie auch immer, unter geratene 95% kommst bestimmt nicht. Im Prinzip dasselbe wie ein Grosspedi ohne eigene Fahrzeuge. Beide wissen, warm sie das was sie machen, genau so machen.