Kontrolle: illegale Kabotage

    • Kontrolle: illegale Kabotage

      Guten Morgen,

      das Thema Kabotageverstöße gerät in der Fokus der Politik und wird damit auch stärker kontrolliert.
      Die gezielten Kontrollen nahe der "Hot spots", nämlich der Be- und Entladestellen, sollten intensiviert werden.

      Quelle: dekra.net
      Kabotage: BAG kontrolliert in Sachsen

      Das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) hat bei Kontrollen elf polnische Lkw bei illegaler Kabotage mit Rundholz erwischt.

      Bei Kontrollen von Holztransporten rund um das sächsische Torgau hat das BAG 21 von 51 Fahrzeugen beanstandet, in elf Fällen wurden Verstöße gegen die Kabotageregeln festgestellt. Mit einer Ausnahme gingen sie alle auf das Konto polnischer Lkw. Die Holztransporter seien zu Beginn der vergangenen Woche unbeladen von Polen nach Deutschland eingereist, um dann Rundholz aus dem Harz zu einer Holzfabrik in Torgau zu befördern, teilte das Bundesamt mit.

      32 der 51 überprüften Lkw aus Polen

      Gemeinsam mit der Verkehrspolizeiinspektion Leipzig haben die BAG-Mitarbeiter bei den Kontrollen in der Zeit vom 1. bis 3. Juli auch Sicherheitsleistungen in Höhe von etwa 15.500 Euro erhoben. Von den insgesamt 51 überprüften Fahrzeugen kamen elf aus Deutschland und 32 aus Polen. Einem deutschen sowie einem polnischen Lkw wurde die Weiterfahrt untersagt. Die Ergebnisse der Aktion will das BAG in seine weiteren Planungen einbeziehen, um noch gezielter gegen Verstöße vorzugehen.
    • 32 der 51 überprüften Lkw aus Polen

      und jetzt nochmal die Mautstatistik von letztens : Mautanteil polnischer Lkw waren 16,5 % ?

      Warum man jetzt gezielt deutsche Fahrzeuge mit kontrolliert, wo es doch nur um Kabotage gehen sollte, erschließt sich mir auch nicht.
      Toleranz ist der Verdacht, das der andere Recht hat . Kurt Tucholsky

      Ein chinesisches Sprichwort sagt: Schläfst du ein mit Hintern der juckt, wachst du auf mit Finger der stinkt!
    • meiner Meinung nach purer Populismus bzgl. der Holz LKW, wenn ich lese, das über die Hälfte der LKW aus PL waren, da stellt sich mir doch gleich mal die Frage: Was würden wir denn ohne diese PL Holzfrächter machen, das Holz im Wald vergammeln lassen? Wären denn die dt. TU überhaupt in der Lage diese Mengen abzufahren? Mal davon abgesehen das auf die Schnelle gar nicht so viele Fahrzeuge bei den dt. TU zur Verfügung stehen würden um das Holz abzufahren bzw. wie wollen denn die dt. TU die Fahrzeuge bezahlen? es ist doch abzusehen das diese Masse an Transporten durch das Wetter der letzten beiden Jahre gekommen ist, d.h. wenn die dt. Schuldenunternehmer die Kisten 6 Jahre finanzieren wollen ( damit die Rate schön niedrig ist), so lange haben sie gar nicht genug Arbeit für diese LKW. Ein weiterer Punkt ist für mich: WEN wollen denn die dt. TU auf die Holzlaster setzen und in den Wald schicken, unsere jüngere Kraftfahrergeneration?? Ich kann vor lachen nicht, stell mir gerade vor, wie die Jungtrucker der VAkademie bei schlechtem im Wald arbeiten sollen, da muß doch gleich der Bergejumbo hinterher, denn Mitdenken ist doch eher etwas, was nicht ganz soo IN und cool ist. Ganz zu vergessen das du sicherlich auf jedem Fahrzeug mindestens 2 Jungtrucker planen mußt, denn bei schlechtem Wetter hat sicherlich immer einer ein Hüsterchen und sitzt beim Doktor :P . Ach ja nun werden wieder die ganz schlauen um die Ecke kommen mit dem Argument " würde man besser bezahlen dann hätte man gute Fahrer". Auch dieses Argument kann ich nicht gelten lassen, denn die Bezahlung ändert nichts an der Mentalität der Menschen in unserem Lande , da in allen Berufen wo praktisches denken gefragt ist der gleiche Personalmangel an dt. Mitarbeitern herrscht, schaut nur mal auf den Bau oder in das Handwerk, und ich glaube kaum das ein Klempner oder Fliesenleger unterbezahlt ist.

      Ein Buchschreiber hat mal ein Buch geschrieben " Deutschland schafft sich ab"...... ;)
    • Stahltrucker schrieb:

      8o <X ist das eigentlich Rassismus, wenn man gezielt PL Fahrzeuge kontrolliert ? ?(
      der Anfangsverdacht auf Kabotage kann doch nur bei einem ausländischen Lkw entstehen oder?

      Fuchs schrieb:

      , da stellt sich mir doch gleich mal die Frage: Was würden wir denn ohne diese PL Holzfrächter machen, das Holz im Wald vergammeln lassen? Wären denn die dt. TU überhaupt in der Lage diese Mengen abzufahren?
      Wenn Du solch eine Frage stellst, stell ich Dir gleich mal die Gegenfrage : Warum haben wir heute nicht mehr genug Lkw, um diese Aufgaben selbst bewältigen zu können? Eventuell weil schon viele wegen des preisdumpings über die Wuopper gegangen sind?

      Da wären wir bei der Frage, was zuerst da war : Henne oder Ei

      In Sachen Arbeitsmoral stimmen wir überein. Gar keine Frage. Wer heute einen Nagel gerade in die Wand kloppen kann, verlangt 40 Euro die Stunde aufwärts. Ich zitiere mal den jan Bergrath aus dem Fratzenbuch von heute :

      Jan Bergrath Zunächst einmal sollte es reichen, eine ordentliche schriftliche Berwerbung zu verfassen. Und dann sollte die Forderung "Unter 4.000 Euro im Monat fasse ich kein Lenkrad an" halbwegs mit der für den Job erforderlichen Leistung als Fahrer auch zusammenpassen.
      Toleranz ist der Verdacht, das der andere Recht hat . Kurt Tucholsky

      Ein chinesisches Sprichwort sagt: Schläfst du ein mit Hintern der juckt, wachst du auf mit Finger der stinkt!
    • @thommygera,

      tja da könnte man philosphieren was zuerst da war, wir beide arbeiten ja nun doch schon eine längere Zeit in diesem Segment.
      und ich meine zu behaupten, nicht die Preise haben die dt. TU kaputt gemacht, sondern die Mentalität der Fahrer, und das liegt nicht an der Bezahlung, sondern an der Gesellschaft ( siehe Bau etc). Schau doch einmal in die 90ziger zurück, da wäre der Westen unseres Landes ohne unsere Kraftverkehrsfahrer und LPG Kraftfahrer doch auch zu Grunde gegangen, dort hat man sich unserer motivierten und mitdenkenden Arbeitskräfte bedient, diese Generation geht nun leider in Rente bzw. ist schon in Rente, und was kommt nach?? Brauchst nicht erst lange nachdenken, ich kann dir die Antwort geben bzw. siehst du sie live bei der jüngeren, in Bundesdeutschland aufgewachsenen, Generation. Klar brauchen wir heute aller paar Tage eine Kraftfahrerschulung, dort wird eigentlich nur das mitgegeben, was man durch logisches Denken auch selbst als Fahrer wissen müsste. Ich habe Fahrer noch von LPG Zeiten und hatte Fahrer vom Kraftverkehr und Mellorationsbau, solche werde ich unter dt. sprachigen wahrscheinlich mein Laben lang nicht wieder bekommen, da muß ich Richtung Böhmen schauen, und da reden wir noch nicht mal von Anstand und Moral bei der jüngeren Generation. aber unser Bildungssystem und die freie Erziehung werden es schon richten :D

      und dann schau mal nach PL und CZ, die haben eine jüngere mitdenkende Generation ohne die wir in Deutschland gar nicht mehr auskommen würden
      Was nützen dir Frachtpreise von 1000,- und mehr am Tag für Kran LKW, wenn du keinen mitdenkenden Fahrer hast bzw. keinen der nicht gleich bei dem kleinsten Nieselregen ein Hüsterchen bekommt und sich kränklich fühlt und dir erst einmal nen Schein bringt? Willst du Einstellung und Hirn mit Geld kaufen ?? NEIN das geht nicht. Muß man halt als TU neue Wege gehen um Mitarbeiter zu generieren, genau so wie es die Westdeutschen nach der Wende getan haben als sie bei uns gefischt haben.

      aber ich bleibe dabei, das wir uns mit unserer bequemen Einstellung selbst abschaffen :P
    • thommygera schrieb:

      32 der 51 überprüften Lkw aus Polen

      und jetzt nochmal die Mautstatistik von letztens : Mautanteil polnischer Lkw waren 16,5 % ?

      Warum man jetzt gezielt deutsche Fahrzeuge mit kontrolliert, wo es doch nur um Kabotage gehen sollte, erschließt sich mir auch nicht.
      Vermutlich hatten die noch freie personelle Kapazitäten und haben eben auch ein paar deutsche Rundholz-LKW rausgefischt, die auch auf dem Weg ins Werk waren :D
      So nebenher kann man doch mal schauen, ob auch bei den DE LKW's alles ok ist, ich denke bei Holzfahrzeugen ans Gewicht ..... :whistling:

      Stahltrucker schrieb:

      ist das eigentlich Rassismus, wenn man gezielt PL Fahrzeuge kontrolliert ?
      Darum auch einige DE LKW kontrollieren, nicht dass es das Geschmäckchen von "Racial Profiling" bekommt :D

      Fuchs schrieb:

      Das würden wir denn ohne diese PL Holzfrächter machen, das Holz im Wald vergammeln lassen? Wären denn die dt. TU überhaupt in der Lage diese Mengen abzufahren?
      Ich bin ja der letzte, der osteuropäische TU für alle hausgemachten Probleme verantwortlich macht.
      Aber:
      Ordnung muss sein :D
      Wenn die die ganze Woche von Montag bis Freitag Rundholz in DE fahren, sollen sie sich einen Gewerbeschein hier holen, die LKW in DE anmelden , mit Lizenz , DE Arbeitsverträgen etc.
      Oder wenn die Not so groß ist, dass wegen Borkenkäfer die deutschen Kapazitäten nicht ausreichen, können temporär für bestimmte Bereiche die Kabotageregeln ausgesetzt werden.
      Ich meine mich zu erinnern, dass nach einem Winterorkan in Südwestdeutschland das geschah, damit die Holz-TU aus Österreich und Frankreich legal das Sturmholz aus dem Wald raus fahren konnten.
    • Ahnungslos 3.0 schrieb:

      Aber:
      Ordnung muss sein :D
      Wenn die die ganze Woche von Montag bis Freitag Rundholz in DE fahren, sollen sie sich einen Gewerbeschein hier holen, die LKW in DE anmelden , mit Lizenz , DE Arbeitsverträgen etc.
      Schrei das mal nicht so laut. Wir zahlen schon jedem polnischen Erntehelfer deutsches Kindergeld für in Polen lebende Kinder. Wenn jetzt die 300 Euro extra kommen, machen die das dann vielleicht auch noch :D Natürlich nur für 2 Monate, versteht sich.
      Toleranz ist der Verdacht, das der andere Recht hat . Kurt Tucholsky

      Ein chinesisches Sprichwort sagt: Schläfst du ein mit Hintern der juckt, wachst du auf mit Finger der stinkt!
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      Wann sind Kabotagebeförderungen unzulässig? Nach geltendem Europarecht sind im Anschluss an eine grenzüberschreitende Beförderung nach Auslieferung der Güter bis zu drei Kabotagebeförderungen zulässig. Allerdings wird der Rechtsbegriff „eine Kabotagebeförderung“ dabei nicht hinreichend definiert. Nach Ansicht des Europäischen Gerichtshofs sind die einzelnen Mitgliedsstaaten demnach berechtigt, diesen auf nationaler Ebene näher auszugestalten.

      Die in Deutschland angewandte Verwaltungspraxis, nach der es sich um eine unzulässige Kabotagebeförderung handelt, wenn im Auftrag nur eines Auftraggebers mehr als drei selbständige Empfänger beliefert werden, wurde vom Verwaltungsgericht Köln (VG Köln) als europarechtskonform bestätigt. Unerheblich sei dabei, so das VG Köln, ob nach frachtrechtlichen Maßstäben von einer einzigen Beförderung auf der Grundlage eines einzigen Transportvertrags auszugehen sei.

      Zugleich hat das VG Köln die detaillierten Grundsätze für einzelne Kabotagebeförderungen in Deutschland noch näher umrissen: Damit handele es sich nur dann um eine einzelne Kabotagebeförderung, wenn von verschiedenen Adressen ein und desselben Absenders Transporte zu verschiedenen Adressen ein und desselben Empfängers durchgeführt werden.
      Nach Ansicht des Bundesverbands Spedition und Logistik (DSLV) sind diese durch das VG Köln aufgestellten Grundsätze auch auf Sammelgutverkehre und Teilladungsbeförderungen anwendbar. Spediteure, die fahrlässig oder vorsätzlich nicht wussten, dass ein von ihnen beauftragtes Transportunternehmen unzulässige Kabotagebeförderungen durchführt oder seinerseits in Auftrag gibt, droht ein Bußgeld in Höhe von bis zu 20.000 Euro.

      Es bleibt damit bei einer unterschiedlichen Anwendung der Kabotagevorschriften in den einzelnen Mitgliedsstaaten. Nach dänischem Recht kann eine Kabotage beispielsweise mehrere Be- oder Entladeorte umfassen.
    • Zum Verständnis mal ein Praxisbeispiel:

      FALL 1
      Deutsche Spedition A vergibt an
      einen polnischen Transportunternehmer B
      einen Transport bei Industriefirma C in Kassel zu laden:

      34 FP für Dortmund, Essen, Oberhausen, Duisburg

      Es handelt sich um 4 deutsche Baumärkte (Obi, Hagebau, Hellweg, Hornbach) === NICHT ERLAUBT

      ---------

      FALL 2
      Deutsche Spedition A vergibt an
      einen polnischen Transportunternehmer B
      einen Transport bei Industriefirma C in Kassel zu laden:

      34 FP für Dortmund, Essen, Oberhausen, Duisburg

      Es handelt sich um 4 deutsche Baumärkte (alle 4 von OBI) === ERLAUBT


      Sehe ich das so richtig ???
    • Gute frage!

      Das heißt auch angenommen so wäre es ebenfalls erlaubt?


      FALL 1
      Deutsche Spedition A vergibt an
      einen polnischen Transportunternehmer B
      einen Transport bei Industriefirma C in Kassel zu laden:


      34 FP für Dortmund, Essen, Oberhausen


      Es handelt sich um 3 deutsche Baumärkte (Obi, Hagebau, Hellweg) === ERLAUBT



      ..................................

      da nur 3 entladestellen? Oder liege ich falsch