Kampf um den Hamburger Hafen: Beteiligung MSC an HHLA?

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      Ahnungslos 3.0 schrieb:

      Der Teilverkauf der HHLA geht weiter durch die politischen Instanzen:
      Der Haushaltsauschuss der Hamburger Bürgerschaft hat wider Erwarten dem Deal noch nicht zugestimmt und die Entscheidung vertagt:
      MSC-Einstieg: Haushaltsausschuss vertagt Entscheidung
      Auf Antrag der Linken hat die Opposition eine öffentliche Anhörung durchgesetzt, die am 20.06. stattfinden soll.
      Der Zeitplan, noch vor der Sommerpause ab 10. Juli in der Bürgerschaft abzustimmen, gerät damit ins Wanken.

      Die Linken kritisieren, dass gemäss einer Vertragsänderung MSC am HHLA Terminal Burchardkai priveligiert werden soll.
      Na ja: Die Noch-Allianz M2 MSC/Maersk wird aktuell vermutlich beim Eurogate HH der größte Kunde sein.
      Wenn MSC nun ab nächsten Jahr mit ihren Diensten zu HHLA / CTB wechselt, ist klar, dass man dort als Prio1 Kunde behandelt werden will. Das wären schlechte Kaufleute, wenn die das nicht vertraglich absichern würden.

      Der Vorsitzende des Haushaltsausschusses, der SPD Politiker Mathias Petersen, hat angekündigt gegen die eigene Parteilinie gegen den MSC-Deal zu stimmen:
      Weil Ausverkauf des Hafens droht: SPD-Legende stimmt gegen MSC-Deal | Regional | BILD.de

      Sein Alternativvorschlag einer kleinen Lösung, bei der MSC sich mit 50% am CTB Terminal beteiligt, ist allerdings naiv.
      Das HHLA Terminalgeschäft in HH ist für MSC ziemlich uninteressant.
      Attraktiv ist die HHLA Tochter Metrans mit ihrem Seehafen-Hinterlandnetz und der starken Präsenz in Osteuropa.

      Von den HHLA Terminals dürfte perspektivisch das derzeit stillliegende Terminal im ukrainischen Odessa das interessanteste sein:
      Es ist ein Multipurpose-Terminal mit Container-, Stückgut- und Schwergutumschlag.
      Wenn der Krieg mal eingefroren ist und der Neuaufbau in der Ukraine losgeht, dürfte das boomen.

      Die Hamburger Terminals zwingen MSC lediglich zu einem Spagat:
      Das MSCGate in Bremerhaven nicht "verhungern" lassen, die Direktdienste ex USA und Fernost zu den Ostseehäfen in PL/LT auslasten und die Mengenzusagen in Hamburg einhalten...