INSTAFREIGHT - Puzzle & INSOLVENZ

    • aqva schrieb:

      Wie können die eig als Vermittler so viel Verluste machen?
      Die ganzen polnischen wie Eme*, Umbre*, Kasp* schaffen es doch auch?
      Die konnten das weil sich es sich lange Zeit leisten konnten.
      Man war ja schliesslich kein profaner weiterer Frachtenvermittler der operativ Geld verdienen muss, sondern ein voll cooles Digi-Sped-Startup und wollte mit KI etc. alles ganz neu und anders machen.
      Die Story haben die selbst geglaubt und haben lange genug naive Geldgeber gefunden, die in die Luftnummer Geld gepumpt haben.
      Als Startup muss man ja schliess nicht operativ Geld verdienen, man muss entwickeln, investieren, wachsen, Marktanteil gewinnen, Geld verbrennen gehört da mit dazu :thumbup: .

      Als dann die privaten Investoren nicht mehr ohne weiteres Geld rauslegten, hat man den Corona-Topf der Europäischen Investitionsbank angezapft.
      Kreditrahmen 25 Mio€, davon sind 15 Mio. 2022 geflossen und wurden im gleichen Jahr verbrannt.
      Laut Lagebericht sollte in April 2023 eine weitere Tranche von 5 Mio€ fliessen.
      Im März '23 gab es die erste Welle von Negativbewertungen bei Google wegen Zahlung, da war vermutlich Ebbe in der Kasse.
      Ich schätze im April kamen dann die 5 Mio von der EIB, denn den Sommer über gab es keine Schlechtbewertungen wg. Zahlung.
      Mit den 5 Mio in der Kasse hatte man dann vermutlich kurzfristig etwas Luft, vielleicht hat man noch weitere australische Firmenanteile verscherbelt?

      Im Spätherbst war dann wohl die Kasse wieder leer und die nächste Welle von Negativbewertungen bei Google kam...

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    • zu viel Personal
      zu wenige Transporte
      zu schlechte Deckungsbeiträge bei den Ladungen
      zu wenig Know-How


      Die hatten 2021 an vielen Ausschreibungen teilgenommen und diese auch mit günstigen Festpreisen gewonnen.
      2022 ist der Markt explodiert und auf dem freien Spotmarkt gabs kaum Kapazitäten. Diese mussten Sie teuer einkaufen. Dementsprechend defizitär war die Geschichte.
    • Ahnungslos 3.0 schrieb:

      von hier Digitale Spedition: Der große Bluff - Seite 6 - Forum für Spediteure - Transportunternehmer - Versender und Verlader - Forum-Speditionen | Das Original der Transportbranche
      rüber kopiert:

      LKW Alter schrieb:

      besagtes Zipmend möchte Spotmarkt-Geschäft von Instafreight übernehmen.Der Hamburger Expressdienstleister zielt auf die Kunden der insolventen Digitalspedition. Ihnen wird er über seine eigene Digitalplattform künftig Transporte zu Tagespreisen anbieten.
      Die insolvente Digitalspedition Instafreight verkauft erste Teile ihrer Unternehmenswerte: Der Hamburger Expressdienstleister Zipmend GmbH hat die Kundendatenbank für das 3PL-Spotgeschäft von ihrem ehemaligen Konkurrenten aus Berlin übernommen. Das bestätigte Instafreight-Mitgründer und -Geschäftsführer Philipp Ortwein gegenüber der DVZ. Die Veräußerung der Daten sei „Teil des Insolvenzverfahrens, durch das zunächst die Außenstände gegenüber den Gläubigern beglichen werden sollen“.

      Zipmend-Geschäftsführer Timm Trebe will den ehemaligen Instafreight-Kunden nun auf seiner eigenen Plattform Adhoc-Transporte zu Tagespreisen anbieten. „Unser Adresspool vergrößert sich durch den Zukauf um rund 20 Prozent“, berichtet er. Die Daten des Instafreight-Kundenstamms seien vor allem deshalb attraktiv, weil es sich um Unternehmen handele, die alle bereits Transporte beauftragt haben; solche qualifizierten Adressen seien ansonsten kaum zu bekommen.

      dvz.de/unternehmen/spedition/d…afreight-uebernehmen.html

      Mal aus Interesse:
      Was schätzt ihr bezahlt man dafür?
      Als ich das heute morgen bei trans.info las, habe ich mich gewundert, warum Zipmend ein halbes Jahr nach Einstellung des Chartergeschäft noch Geld für die Übernahme der Sparte bezahlt. Die Kunden sind doch schon längst irgendwo anders.Aber es geht um die Kundendaten, den Adresspool.

      Ob da wirklich viel potentielle Qualitätskunden für lukrative Spot-Transporte drin sind? Habe ich Zweifel.
      Eine mittlere fünfstellige Summe? Ich glaube kaum, dass die Daten werthaltig genug für einen sechsstelligen Betrag sind.
      In dem DVZ Artikel wird der Zipmend Geschäftsführer Trebe weiter zitiert, dass man dieses Jahr 24 Mio€ Umsatz erzielen will und aus dem Spotgeschäft-Kundendaten von Instafreight ein Umsatzplus von 10% erzielen will.

      Instafreight hat aus 64 Mio€ Umsatz gerade mal 3 Mio Deckungsbetrag erwirtschaftet.
      Das die ausser dem zu schlechten Preisen akquirierten Kontraktgeschäft einen guten Anteil profitables Spotgeschäft hatten, gibt die Zahl kaum her.
      Ich denke eher dass Insta 2022/2023 damit beschäftigt war, Laderaum für das kaum oder gar nicht profitable Standardgeschäft
      aufzutreiben.
      Falls man aus den Instafreight-Kundenstamm 2 Mio Zusatzumsatz mit 15% -20% Deckungsbeitrag generieren könnte, wären die Daten 100T€ wert.
      Glaube ich allerdings nicht.

      Was meint ihr?
    • sehe ich auch so.
      Mehr als 5-15k sehe ich da nicht als Wert - zumal es alle Daten ja im Netz gibt (halt nur nicht aufbereitet).

      Du musst den Kunden ja trotzdem (mehrfach) kontaktieren, überzeugen, Anfragen generieren, Aufträge generieren und dann noch mit 15-20% Marge verchartern.

      Das Bedarf eines weiteren Mitarbeiters im Innendienst und ggfs auch Außendienst.
    • Die Instafreight-Gründer Maximilian Schäfer und Philipp Ortwein haben die InstaTechnologies GmbH in Berlin gegründet.
      Aus der Insolvenzmasse der Instafreight wurde die Software-Plattform übernommen, die unter dem Namen "cargomotion" vermarktet wird.
      Instafreight-Nachfolger ist da: Unter der Marke Cargomotion am Start | eurotransport

      Zitat: „Unsere Plattform ist darauf ausgelegt, nicht nur den aktuellen Anforderungen gerecht zu werden, sondern auch die Zukunft der Straßenlogistik mitzugestalten“, sagt Philipp Ortwein, Mitgründer von Cargomotion. „Mit dem Einsatz von Machine Learning und Artificial Intelligence schaffen wir eine Lösung, die die Branche nachhaltig verändern wird“, ergänzt Markus Dötsch.


      Ist klar: Zukunft der Strassenlogistik gestalten , Branche nachhaltig verändern, AI usw. usw.

      Heisse Luft absondern und Sprüche klopfen klappt bei den Startup Jungs immer... :whistling:
    • #73 v. 14.12.2023

      Ahnungslos 3.0 schrieb:

      Vielleicht kauft jemand die Software für ein paar €uro aus der Insolvenzmasse.
      So ist es auch gekommen, mit der Pointe das es die ehemaligen Gründer sind :)
      Der Dritte im Bunde neben Schäfer und Ortwein, Markus Doetsch, ist der ehemalige "Chief Technical Officer", sprich IT Chef von Instafreight.

      Mit den Vorgängen um die Bilanzierung der eigenentwickelten Software hatte ich mich bei der Bilanzanalyse vom Jahresabschluss 2021 ein halbes Jahr vor Insolvenzannmeldung beschäftigt.
      #22 v. 22.03.2023:

      Ahnungslos 3.0 schrieb:

      ergebniswirksame Sondereffekte?:
      Das Anlagevermögen ist von 0,22 Mio€ in 2020 auf 7,29 Mio€ in 2021 geradezu explodiert.
      Laut Erläuterungen im Lagebericht ist die enorme Vermehrung des Anlagevermögens auf zwei Effekte zurückzuführen:

      1) Aktivierung von eigenentwickelter Software in Höhe von 2,05 Mio€
      2) Aktivierung einer Unternehmensbeteiligung in Höhe von 5,10 Mio€

      Zitat: "Im Geschäftsjahr stieg das Anlagevermögen um TEUR 7,10 auf 7,3 Mio€ an. Dieses wurde maßgeblich verursacht durch die Aktivierung einer Beteiligung an einem australischen Unternehmen sowie der erstmaligen Aktivierung von selbstgeschaffener Software für die Erschließung eines neuen Geschäftsbereichs in Höhe von 2,1 Mio"
      .....
      "Die Entwicklung des Jahresfehlbetrages ist auf die erstmalige Aktivierung der selbstgeschaffenen Software sowie den sonstigen betrieblichen Ertrag basierend auf der Aktivierung der Unternehmensbeteiligung zurückzuführen."
      Nachdem 2021 Entwicklungskosten (in erster Linie Personalkosten?) in Höhe 2,05 Mio€ aktiviert und damit Anlagevermögen geschaffen wurde, geschah das 2022 erneut: Lt. Jahresabschluss / Lagebericht 2022 weitere 2,45 Mio€.
      Ohne diese Verschiebung von 4,5 Mio€ von Aufwendungen ins Anlagevermögen wäre die bilanzielle Überschuldung von Instafreight und damit die Insolvenz vermutlich schon wesentlich früher eingetreten.

      Ich schätze die Ex-Gründer kaufen die Software jetzt für einen Bruchteil der 3,9 Mio€ Buchwert, mit der sie per Ende 2022 in der Bilanz stand :/

      Für den Insolvenzverwalter vermutlich alternativlos, wenn er überhaupt noch Cash für die Insolvenzmasse generieren will.
      Wer sonst kann damit was anfangen und gibt dafür Geld aus?

      Hat irgendwie einen gewissen Charme was die Jungs da machen.... :thumbsup: