INSTAFREIGHT - Puzzle & INSOLVENZ

    • Ahnungslos 3.0 schrieb:

      Zusammengefasst:
      9 Mio€ frisches Eigenkapital 2021, davon ca. 5,8 Mio€ per Jahresende „operativ verbrannt“ bzw. „investiert“, es blieben cash auf dem Bankkonto 3,20 Mio€ übrig.
      Aber in 2022 Kreditlinie über 25Mio€ aus EIB Mittel plus ca. 37 Mio€ (40 Mio US$) frisches Eigenkapital aus weiterer Finanzierungsrunde.
      Berichtigung:
      Die 25 Mio€ der EIB sind anscheinend nicht zusätzlich zum 40 Mio$ Paket, sondern sind Bestandteil davon, siehe
      Deutschland: EIB unterstützt InstaFreight beim Ausbau digitaler und grüner Logistik in Europa
      Auszug aus der Pressemitteilung der EIB:
      "Die Finanzierung wird durch den Europäischen Garantiefonds (EGF) besichert, der von 22 EU-Ländern eingerichtet wurde, um die wirtschaftlichen Folgen von Covid-19 abzufedern. Mit dem Venture-Debt-Produkt unter dem EGF kann die EIB Quasi-Eigenkapital bereitstellen, an dem es in der Europäischen Union aufgrund von strukturellem Marktversagen mangelt."
      Weiterere Details zu der 25Mio€ Finanzierung der Europäischen Investitionsbank:
      INSTAFREIGHT (EGF VD)
      Laut EIB Veröffentlichung flossen davon 22,3 Mio€ nach Deutschland und 2,7 Mio€ nach Polen.
      Vermutlich gingen die 2,7 Mio€ an Instafreight Polska?
      Als Unterzeichnungsdatum wird der 26.10.2021 genannt (Zeitpunkt der Mittelzusage?).
      Kommunziert wurde es dann durch Instafreight im März 2022 als Teil der aus der neuen Finanzierungsrunde generierten 40 Mio US$

      Warum wird das frische Kapital in US$ veröffentlicht, obwohl die Masse davon €uro aus EIB Mitteln sind und Instafreight operativ im EU-Markt tätig ist?

      Zu Denken gibt auch, dass von den Mitteln der Finanzierungsrunde vor einem Jahr offenbar zwei Drittel von einem quasi-öffentlichen Kapitalgeber stammen und durch den Europäischen Garantiefonds besichert sind:
      Aus dem VentureDebt Programm der EIB, das als Corona-Unterstützungsprogramm aufgelegt wurde.

      Klassische Risiko-Kapitalgeber aus Startup Finanzierungs-Ecke waren anscheinend nur mit einem Drittel an Bord.
      Hätten diese damals ohne die durch den Garantiefonds abgesicherten EIB Mittel überhaupt weiter mitfinanziert?
    • Eine weitere 1-Stern-Bewertung wegen Zahlungsverzug ist gestern bei Google dazugekommen:
      - Діана Бассараб (Diana Bassarab)
      Hat bisher nur zwei Google Bewertungen abgeben, die andere vor zwei Monaten bei einem litauischen Sped., ebenfalls wegen Zahlungsverzug

      Update:
      heute noch eine weitere :
      - Miecu
      Hat vor einem Monat schon bei Instafreight Legnica eine 1* Bewertung abgegeben (gleiche Rechnung?? oder neu?)

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    • Mal ein Blick nach Übersee auf die "Australian Connection" von Instafreight.

      Ahnungslos 3.0 schrieb:

      Die Hintergründe zur "australischen Unternehmensbeteiligung" liefert der Anhang zum Jahresabschluss:
      12,6% an der Firma Digital Services Australia IV Pty Ltd.
      Diese Firma betreibt "Ofload" , eine digitale Speditions-Plattform in Australien, ebenfalls ein Start up.
      Eigenkapital 11,963 Mio AU$ = ca. 7,4 Mio€, 12,6% Anteil davon entsprechend ca. 0,93 Mio€, Buchwert in der Instafreight Bilanz 5,10 Mio€
      Die Formulierung "sonstigen betrieblichen Ertrag aus Aktivierung Unternehmensbeteiligung" lässt vermuten, dass die Beteiligung nicht zu Kaufpreis bilanziert ist, sondern im Jahr 2021 eine Wertzuschreibung erfolgte.
      Auch Digital Services hat für seine Digi-Sped-Plattform "Ofload" 2022 fleissig neues Kapital eingesammelt.
      Im November 2022 kamen bei einer weiteren Finanzierungsrunde 60 Mio AU$ an frischen Mitteln zusammen.
      $60 million Series B funding shifts Ofload into the next gear - Forbes Australia
      Zuvor wurde im September 2022 ein traditioneller Spediteur aufgekauft, die CIA Logistics in Melbourne.

      Bei Finanzierungsrunden von Start Ups ist es nicht unüblich, dass auch die Alt-Gesellschafter zusätzliches Kapital einbringen. Als ein Vertrauensbeweis in die Zukunft des Geschäftsmodells und Signal an die neuen Kapitalgeber.
      Sollte dieses Szenario auch bei Ofload der Fall gewesen sein, dann wäre möglicherweise zum Ende des Jahres Liquidität von Instafreight Richtung Australien abgeflossen? ?(
    • Bei trans.info, dem Nachrichtenportal der trans.eu Gruppe, erschien am 30.03. ein grosses Interview mit dem Instafreight Mitgründer und Geschäftsführer Maximilian Schäfer und Oliver Prigent, seit Februar bei Instafreight als "Vice President Forwarding". Er kommt von DHL.
      Es ist allerdings nur auf englisch erschienen:
      Instafreight’s Maximilian Schaefer & Olivier Prigent open up on Mobility Package’s sustainability shortcomings | trans.info
      Viel wolkig-fluffiger Startup Marketingsprech mit Marktbetrachtungen auf der Metaebene.


      Wenn man von umfangreichen Aussagen den wohlklingenden "PR-Sprech" abzieht, stecken darin meiner Meinung folgende Aussagen:

      1) Das Geschäftsmodell digitale Spedition trägt sich nicht, man baut ein zweites Standbein namens "Transport Management" auf.

      Dahinter steckt wohl das Konzept, für Verlader deren Ladungsströme über die Plattform "managen", mit Instafreight als Generalunternehmer dazwischen , mit einer open-book-policy welcher Transportunternehmer eingesetzt wird.
      Erinnert mich ein wenig an Transporeon, wobei Instafreight hier anscheinend Vertragspartner wird, die Spediteursrolle übernimmt.

      2) Für Startups die schon einige Jahre auf dem Markt sind, ist es schwieriger geworden, an frisches Kapital zu kommen. Die Investoren wollen nicht mehr Wachstumphantasien und wolkige Visionen hören, sondern Gewinn sehen.

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    • onkelp schrieb:

      Wegen mir können die gerne langsam oder schneller verschwinden. Braucht kein Mensch...
      Mal abgesehen davon, verstehe ich den Mehrwert der digitalen Speditionen einfach nicht, also aus Kundensicht. Den konnte mir auch noch keiner plausibel erklären.
      Toleranz ist der Verdacht, das der andere Recht hat . Kurt Tucholsky

      Ein chinesisches Sprichwort sagt: Schläfst du ein mit Hintern der juckt, wachst du auf mit Finger der stinkt!
    • Geh mal zu deinem Kunden und sag du willst Ihn digital anbinden.

      Dann machen die Arbeitsgruppen noch und nöcher und bloß nicht wegen Gefahr und bla bla bla...

      Dann kommen die und es geht nur Digital und wird gemacht.

      Aber ich bin voll bei Dir, ich verstehe den Sinn dahinter auch nicht. Anscheinend erklärt denen im Studium keiner die Realität und das es das alles schon gibt.

      Sennder hat mal eine Zeit bei mir angefragt ob ich nicht für die fahren will. Preis war immer mies und die hatten immer die Touren die keiner fahren will. Entweder immer Gewicht am Limit oder so Buden wo du nur mit neuem LKW und neuen LASI Klamotten hin kannst und ab der zweiten Tour dann der Fahrzeugzustand bemängelt wird...

      Somit sind wir LEIDER NIEEEE zusammen gekommen.....

      Einer Disponentin habe ich mal gesagt, wenn ich den Dreck fahren wollen würde, bräuchte ich da nur selbst anrufen... Mach ich aber nicht.... Warum wohl?
    • LKW Alter schrieb:

      weiter gehts:
      kununu.com/de/instafreight1/kommentare?sort=newest
      die letzten 4 Bewertungen durchweg schlecht
      Zu den (Ex-)Mitarbeiterbewertungen bei Kununu von Ende 2022 kamen in den letzten Tagen zwei neue dazu:
      kununu.com/de/instafreight1/kommentare

      Aus den zwei Bewertungen zum Punkt "Image":
      1) "Auf dem Transportmarkt baut sich Instafreight einen schlechten Ruf auf, da oft Spediteure sehr sehr spät bezahlt werden/ bis gar nicht bezahlt werden."
      2) "Das Image am Markt hat sehr doll abgenommen"
    • LKW Alter schrieb:

      nun folgten 2 positive Bewertungen.
      Patryk Krawczyk von Sped. TransGalop Rafał Krawczyk und eine aus Italien
      Heute morgen kam wieder eine 1* Bewertung aus PL dazu: "They didn't pay"
      Nachdem es drei Wochen bei den Google Bewertungen wg. Zahlung ruhig war, hatte ich die Vermutung, dass Instafreight das Thema Zahlung / Liquidität mittlerweile wieder halbwegs im Griff hat. Mal sehen...

      Die beiden 5*Bewertungen in der Zwischenzeit haben beide ein "Geschmäckchen".
      Der Italiener bewertet sonst vor allem Gastronomie in Nordost-Italien und Slowenien mit Standardkommentaren.
      Kein Branchenhintergrund erkennbar, sonderbar dass er sich auf einmal mit einer 5* Bewertung zu Instafreight Berlin "verirrt".
      Der polnische 5* Bewerter hat einen realen Branchenhintergrund.
      Vielleicht werden die Stammunternehmer gegen einen kleinen Benefit dazu animiert, eine positive Bewertung zu hinterlassen? ;)

      So eine negative Google Bewertungshistorie ist nicht förderlich für's coole Start up Image und Frachtführergewinnung.