Informationen zu Speditionssoftware

    • Speditionssoftware

      Moin,
      ich möchte den schon guten Beitrag von topsped noch etwas ergänzen.
      Das Hauptproblem ist, dass Spediteure, die eine neue Software suchen, sich nicht genügend mit diesem Thema auseinandersetzen.
      "Ich brauch Software, die darf nix kosten und muss alles können". ;(
      Es macht sich kaum einer die Mühe, erst ein Lastenheft zu erstellen - also Anforderungen zu formulieren - alle :!: derzeit gebräuchlichen Formulare beizufügen und dies dann verschiedenen Anbietern mit der Bitte um Beantwortung/Quotierung zu übersenden. Desweiteren werden die "Arbeiter" oftmals nicht in Entscheidungen des Chefs eingebunden.
      Das Erstellen eines Lastenheftes hat auch den entscheidenden Vorteil, heutige Prozesse zu erfassen und auf den Prüfstand zu stellen. Und bindet Chef dann sogar noch seine Mitarbeiter ein, werden sich zu 99,9 % sehr viele gute, neue Ideen ergeben, die die Arbeit später leichter machen (können).
      Wer aber so weitermacht wie vor 100 Jahren und eine Software von der Stange kauft, muss sich nicht wundern, wenn auch nach 2 Jahren noch nicht alles rund läuft und für teures Geld - davon leben die Software Häuser - :thumbsup: nachprogrammiert werden muss.
      Wenn ich Currywurst-Pommes bestelle, bekomme ich Currywurst-Pommes. Wollte ich aber eigentlich auch noch Majo, muss ich nachzahlen. Und das ist evtl. teurer, als hätte ich gleich CPM bestellt.
    • scs... das ist ein sehr richtiger Ansatz. ABER - viele - gerade große - Sortwareschmieden wollen gar nicht die Sortware für den einen Betrieb entwickeln, sondern haben ein Standardprodukt und an das soll sich gefälligst der Kunde anpassen. Die EDV hat immer eine Lösung - man praucht nur das passende Problem dazu. Noch dazu, wenn der Kunde möglichst günstig kaufen will.

      CU
      Roland
      Das meiste Geld wird man beim Bezahlen los.

      Wilhelm Busch
    • krans schrieb:

      Sortwareschmieden wollen gar nicht die Sortware für den einen Betrieb entwickeln, sondern haben ein Standardprodukt und an das soll sich gefälligst der Kunde anpassen.


      Ist ja auch verständlich. Man will ja schnell Umsatz generieren, weil man ein Haufen Entwicklungszeit investiert hat.
      Es stellt sich die Frage wo setzte ich Standardsoftware ein und wo benötige ich genau zugeschnittene Software.
      In unserer Buchhaltung arbeiten wir seit Unternehmensgründung (2004) mit Haufe/Lexware. Die Software wird kontinuierlich an die aktuelle Gesetzeslage angepasst. Auch sind die Prozesse in der Buchhaltung fast standardisiert. Deswegen kann man hier auch Standardsoftware einsetzen.
      D.h. auch, dass Standardsoftware bspw. einen Verbesserungsbeitrag leisten kann bei standardisierten Abläufen. Palettenbuchhaltung ist auch so ein Standard-Thema, weil es immer dieselben Abläufe sind.

      Zugeschnittene Software brauche ich bei den Kernprozessen meines Unternehmens. Teilweise sind diese Prozesse optimiert, wo dann eine Änderung der Prozesse an die Software Nachteile bringen können. Eine Softwareentwickler, der sagt, dass sich die Abläufe und Prozesse an seine Software anpassen müssen, will euch eigentlich nur seinen Müll aufquatschen. Er hat mal ein Jahr Entwicklungsarbeit reingesteckt und will davon 5-10 Jahre von profitieren. Das geht nicht. Außer der Softwareentwickler eröffnet ungeahnte Verbesserungen der Kernprozesse, die sich mit seiner Software nachweislich ergeben werden. Aber die richtige Software zu finden ist nicht einfach und ist keine Entscheidung, die mal so in 2 Stunden gefällt wird.
      "Wenn die Könige bauen, haben die Kärrner zu tun." (Friedrich Schiller)

      Peer Steinbrück: "Eine gute Grundlage ist die Voraussetzung für eine solide Basis." :thumbsup:
    • Und jetzt das Ganze mal aus der anderen Perspektive. :D

      Sicherlich ist der Erstellung eines Lastenheftes eine Grundvoraussetzung. Wenigstens kann man auf diese Art als Auftraggeber eine Grundstruktur der Anforderungen vorgeben.
      WIe aber schon vorher beschrieben, wird selbst dies oft unterlassen und stattdessen häufig nach dem Motto vorgegangen "wird schon".
      Damit hat man, zusammen mit einem rein auf den Abschluß fokussierten Verkäufer, normalerweise die Grundlage für eine suboptimale Entwicklung gelegt. Und manchmal nichteinmal billig!

      Wirklich sinnvoll, im Sinne von zukunftsorientierter Investition, ist m.E. eine gemeinsame Erstellung der Anforderungen/Leistungsmerkmale.
      Abschnitte wären z.B.:
      - was für eine Infrastruktur soll genutzt werden neu/alt usw. ?
      - vorhandene Datenbestände und Schnittstelle zu anderen Applikationen?
      - welche oragnisatorischen Abläufe sind vorhanden und sollen bleiben?
      - welche organisatorischen Abläufe können optimiert werden/neu hinzukommen?
      - was "kann" die SW bereits?
      - was nicht und wie aufwendig wäre die Einbindung/ des gewünschten?
      - Entscheidung über die Gewichtung/Vorgehensweise. Also: Was wird wo wann und wie an wen angepasst?

      Das setzt natürlich voraus, daß das Projekt bereits verkauft wurde. Denn die oben beschriebene Vorgehensweise ist weit mehr als der Besuch eines Aussendienstlers. Bei dieser Vorgehensweise entsteht ein Projekt mit allen seinen Eigendynamiken.
      Und da liegt der Hase im Pfeffer. Kurz zusammengefasst ensteht beim Interessenten oft folgender Eindruck:

      Der Erste Verkäufer hat Ahnung. Er kennt sich aus und bietet mir eine Lösung an. (wie gut diese ist sieht der Käufer später)

      Der Zweite Verkäufer hat offensichtlich keine Ahnung. Denn er stellt viele Fragen, t.w. für den Interessenten unangenehme. Rückt keine Preise raus, spricht blumig von Projekt, Zusammenarbeit usw.
      Eine Lösung hat er offensichtlich nicht.
    • Weber Data - Gute Vorbereitung? - Egal, war eh alles für die Katz!

      Guten Morgen,

      ich habe hier die Diskussion ein wenig verfolgt. Wir haben es uns mit der Entscheidung für Weber Data nicht leicht gemacht und vorab die speziellen Bedürfnisse unserer Firma mit den Fachleuten von Weber Data besprochen, unsere Dokumente und Arbeitsweise durchgesprochen und uns in einigen Punkten der Arbeitsweise der Software angepasst.

      Uns wurde von Seitens Weber Data im Vorfeld signalisiert, dass alles möglich ist und auch zahlbar umgesetzt werden kann. Das dies dann dauert ist keine Frage. Ich finde es auch interessant, dass anscheinend nicht nur wir solche Erfahrungen gemacht haben, sondern auch andere Firmen.

      Ich finde es gehört sich einfach nicht, vorher, auch in ganz speziellen Fragen der Dokumenten Erstellung zu sagen "alles kein Problem, liegt schon so vor für Firma xy" und "kein Aufwand zur Programmierung, das können wir auch so" und dann, wenn es so weit ist, kommen Stunde um Stunde für extra Programmierung dazu.

      Das können wir doch auch nicht! Frachtanfrage und dann bei Auftragserteilung noch 100 weitere Kosten "finden".

      Und dann sind auf einmal die Mitarbeiter nicht mehr telefonisch erreichbar, keiner weiß mehr etwas von Vorgaben oder es wird als Mißverständnis abgetan und einfach übergangen. Das ist doch echt nicht in Ordnung!

      Wenn ich schon Mist baue, dann sollte ich doch dafür gerade stehen! Ich bin der Meinung, dass man über alles reden kann, sich aber abzukapseln und tot zu stellen ist doch keine Lösung!

      Ist das anderen auch so gegangen oder waren wir da die einzigen, mit denen so umgegangen wurde?

      Euch allen einen schönen Freitag!!
      Viele Grüße aus München
    • Speitionssoftware

      Moin,

      ich denke, da habt Ihr den klassischen Fehler gemacht. ;(
      Habt Ihr Euch die Zusagen "können wir" haben wir schon" etc schriftlich geben lassen? Bzw. habt Ihr das rückbestätigt?
      Falls nein, tritt leider oft der von Dir beschriebene Fall ein.Du bekommst Zusagen (nur mündlich) und hinterher weiss keiner mehr was davon und die Rechnungen fliegen Dir um die Ohren.
      Ich für meinen Teil habe es seinerzeit immer so gehalten, alles an den potentiellen Kunden rückzumelden. Dann gibt es nämlich keine 2 Meinungen :thumbsup: - ich konnte dem Kunden aufzeigen was er tatsächlich bestellt hat und im Zweifel konnte er auch mir aufzeigen, was er bestellt hat. Dabei ist es egal, ob kostenpflichtig oder nicht.
      Also, nur schriftliches zählt :)
    • Tachen,

      also ich verstehe eh das ganze mit der Preisvergleicherei nicht. Meiner Meinung nach macht das, wie einige Vorredner schon erwähnten, auch keinen Sinn. Die Programme sind in der Regel modular aufgebaut, so dass ich nur kaufe was ich brauche. Dementsprechend unterschiedlich sind dann natürlich auch die Preise. Wenn ich eine neue Software haben will, dann lasse ich die Anbieter, die für mich interessant klingen zu mir kommen und mir die Software zeigen. Bei der Gelegenheit kann ich dann auch direkt Fragen stellen und meine Bedürfnisse und Anforderungen an die Software kundtun. Diese Vorführungen sind doch sowieso kostenlos und nehmen gar nicht soviel Zeit in Anspruch, wie so manch einer denkt. Ich habe da sehr gute Erfahrungen mit BAB DATA aus Wuppertal gemacht, denen es als Familienbetrieb noch um eine feste Partnerschaft geht und nicht nur um Profit. Einfach mal ne Softwarepräsentation ansehen, Angebot in Auftrag geben und dann entscheiden.
      Aber gut, muß natürlich jeder für sich selbst wissen, wie er es macht.
      Viele Grüße aus dem Bergischen Land, Roady
    • Also ich habe damals in Wuppertal in meinem Ausbildungsbetrieb auch mit einem Programm von BAB-DATA arbeiten müssen, und fand das jetzt nicht so berauschend.

      Kann sich aber über die Jahre hinweg geändert haben.

      Das Problem an Speditionssoftware ist ja, dass eigentlich jeder ein für sich maßgeschneidertes Programm benötigt. Die Lösungen von der Stange taugen meistens nicht viel weil die Programme zwar vieles können, dafür aber nichts richtig gut.

      EuroMistral, CITRIX, C-SPED, und wie sie alle heißen bei den großen Anbietern, funktionieren nur, weil die Programme für die Unternehmen maßgeschneidert wurden.
      "Achsen! Achsen! Wir brauchen Achsen!!"
    • @ Dirty Harry: Weißt Du denn noch, mit welchem Programm Du dort gearbeitet hast?

      Weil die Speditionssoftware von denen über einen Vertriebspartner kommt (wenn ich mich recht entsinne, war das mal active logistics, oder active freight oder so, keine ahnung) und mittlerweile arbeiten die mit BNS zusammen. Von BAB DATA selbst nutzen wir nur die Fibu und das Lagerprogramm. Letztere sind sicher nicht die Überflieger im Vergleich zu anderen, aber meiner Meinung nach genauso gut und kosten kein halbes Vermögen. Wir kommen hier jedenfalls gut damit klar und mussten bisher noch nichts weltbewegendes beanstanden.

      Hatten auch mal einen von Dr. Malek hier, die Creme de la Creme, zumindest, was den Preis betrifft. da zahlste auch für ca. 3 AP schon mindestens 30.000Euro, wenn es auf dich zugeschnitten werden soll. Kaum auszudenken, bei einer Spedition mit etwa 18 AP.