Import und Weiterleitung/Versand

    • Import und Weiterleitung/Versand

      Hallo,

      ich stehe vor einem logistischen problem und hoffe hier kann mir jemand helfen.

      Ich bin Händer und vertreibe Waren aus Fernost auf allen möglichen Platformen. Ich wurde von anderen Chinesischen Händlern angefragt die bis jetzt nur den Versand aus China tätigen ob sie über mich sozusagen versand aus Deutschland anbieten können.

      Der Händler würde somit seine Waren an mich liefern. Ich leite somit seine Ware nur an die Kunden weiter und erhalte natürlich pro Sendung eine Provision...
      Wie läuft dann der Import mit Verzollung ab? Ich kaufe die Ware nicht und Verkaufe diese auch nicht sonder versende diese nur.

      Ich hoffe das mir vielleicht ein erfahrener Speditör dabei helfen kann wie man in der Sache vorgehen muss.

      Danke
    • Hallo,
      wie ist das denn angedacht:
      Sind die Kunden = "Importeure" bereits beim Versand aus CN bekannt und die Lieferungen sollen nur aus Gründen der Frachtkostenersparnis bis zu dir als Sammelsendung gebündelt werden, dann verzollt und sofort feinverteilt werden?
      Oder soll die Ware zunächst "unverzollt" gelagert werden, und wird dann nach Abverkauf fakturiert und und verzollt?
      Was ist das für ein Kundenkreis: Private , Kleinstfirmen oder normale Geschäftskunden?

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    • Ich vermute mal

      der TE soll die Lagerhaltung und den Versand übernehmen. Die Ware soll dann vor seiner Übernahme verzollt werden.

      Kenne da so einige Firmen, welche sich Chinaatrtikel liefern lassen und die dann nach Abruf an Sonderpostenmärkte, Baumärkte .......... war da schon oft mit Containern.



      Aus Sicht des Fahrers:

      Fahrauftrag mit Zollpapieren entgegennehmen, Container laden, Fahrt zum Innlandszollamt und dort die Zollrechtliche Freigeb. Dabei kann es zu Stichprobenkontrolle des Zolls kommen. Was jetzt Zollrechtl. im Hintergrund läuft, weiß ich aber nicht.


      Ideal wäre, Wenn der TE ein Zollrechtl. anerkanntes Lager hätte, damit kann der Container direkt zu Ihm zur Entladung und der Zoll macht dann die Warenkontrolle bei Ihm.
    • Hallo,
      ich versuch es mal so zu erklären. Der Händer sind momentan z.b. bei eBay, Amazon ect. und hat ca. 3000 - 4000 Artikel. Momentan wird alles von China per Post versendet... (4-6 Wochen lieferzeit) dann kommt mal doch was nicht an und viele kunden haben eh Sorge vorm Zoll. Da China ja immer noch im Weltpostverein als Entwicklungsland eingetragen ist ist zahlen die für den Versand so wenig das wir für das Geld in Deutschland nichtmal ein normalen Brief versenden können..

      Trotzdem werden selbe Artikel mit Standort in Deutschland viel öfters zu höheren Preisen gekauft. Da diese... innerhalb weniger Tage beim Kunden sind, sicher ankommen und und bereits in Deutschland sind und somit keine Zollprobleme auftreten können.

      Verzollt sollte es schon werden. Wie läuft es jedoch mit der Umsatzsteuer ab? Ich verkaufe die Ware nicht die dan somit der chinesische Händler zu zahlen hat. Ebenfals weis ich nicht wie das mit dem Import dann läuft da ich ja sozusagen keien Rechnung habe da ich nichts kaufe... Wie werden dann die Werte ermittelt?

      Ich suche sozusagen eine Spedition die sich in dieser weise auskennt und alles von Transport und Zoll übernimmt da meine Aufgabe nur die Lagerund und Versand an den Endkunden ist. Alles sollte natürlich rechtlich korrekt sein.
    • Hallo,
      also "Status Quo":
      Versand per Brief aus China, Käufer vermutlich Private und Kleingewerbetreibende
      In diesem Bereich wird viel getrickst mit fiktiven Wertangaben, die Sendungen laufen häufig abgabenfrei durch den Zoll.
      Generell gilt:
      Warenwert bis 22€ : keine Erhebung von Einfuhrabgaben wegen Geringfügigkeit, abgabenfreie Abfertigung
      Warenwert bis 150€: nur Erhebung der 19% Einfuhrumsatzsteuer, keine Erhebung von event. Zöllen
      Warenwert +150-1000€: Erhebung von Einfuhrumsatzsteuer und event. Zoll, jedoch vereinfachte "mündliche Zollanmeldung" mit Vorlage der Rechnung möglich (keine Internetzollanmeldung oder Anmeldung über ATLAS erforderlich)
      Wenn aktuell eine Briefsendung mit Wert über 22€ im Zoll "hängenbleibt", bekommt der Käufer eine Benachrichtigung von seinem lokalen Zollamt, fährt dort hin, macht mit Vorlage der Rechnung seine mündliche Zollanmeldung, bezahlt die Einfuhrabgaben und darf dann als frischgebackener "China-Importeur" seine nun legal verzollte Sendung mitnehmen.
      Oder er beauftragt die Deutsche Post AG mit der nachträglichen Abfertigung, und bezahlt an diese 28€ Abfertigungsgebühr plus die verauslagten Einfuhrabgaben.
      Ist für viele "China-Direkt-Importeure" der erste, häufig überraschende Kontakt mit den Zoll und sie investieren viel Zeit und ungeplante Kosten bis sie ihr China-Schnäppchen haben.

      Nun zur Alternative, wo du event. als "Agent" fungieren sollst:
      Die Kleinsendungen werden gebündelt als Paket- oder Luftfrachtsendung an einen Spediteur in DE gesandt. Dieser würde - theoretisch - in Vertretung für die einzelnen Endempfänger die vereinfachte mündliche Zollanmeldung machen und die Einfuhrabgaben auslegen.
      Soweit noch relativ einfach, dann wird es interessant : Er muß sich mit x "Importeuren", die meistens zunächst gar nicht verstehen, worum es geht und warum sie etwas bezahlen sollen , wegen dem Inkasso der verauslagten Einfuhrabgaben und event. Abfertigungskosten auseinander setzen.
      Auf so ein Geschäft verzichten die meisten dankend, es sei denn der Aufwand wird wirklich fürstlich inklusive ausreichendem Schmerzensgeld bezahlt.

      Das wäre dann wahrscheinlich dein Job als "Agent": du bezahlt dem Spediteur pauschal die verauslagten Einfuhrabgaben plus seine Abfertigungsgebühren, trittst zunächst in Vorleistung und kümmerst dich dann neben dem Weiterversand noch "klein-klein" um das Inkasso der Einfuhrabgaben von den Käufern.
      Ist ein ziemlich mühsames Geschäft, schätze ich..... - hoffentlich ist die Provison hoch genug.

      Natürlich könntest du auch selbst Verzollungsspediteur "spielen" und die Paket- oder Luftfrachtsendung wird als Zollgut an dich (Vorausetzung "ZE-Status" als zugelassener Empfänger) oder an deine Zollstelle geliefert.
      Dann meldest Du in Namen und Vertretung der Käufer an und bezahlst die Einfuhrabgaben.
      Wenn du bis jetzt keine große Erfahrung in Sachen Zollabfertigung hast, wäre das der direkte Aufstieg aus der Kreisklasse in die dritte Bundesliga.

      Wenn ich selbst darüber nachdenken würde, so was zu machen: Für die 28€ Abfertigungsgebühren die die Post AG berechnet würde ich keine Sendung anfassen. Wenn der Chinese meinen Preis hören würde, wäre die Sache wahrscheinlich durch. Und davor kommen noch die Kosten für Luftfracht, Transitabfertigung etc.

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    • Hallo,
      genau so hab ich das auch gedacht wie die normale Vorgehensweise wäre wie ich es auch den Händlern geschildert habe das die Kosten alle Rahmen spengen würde. Aber dann kahm das große Fragezeichen. Es gibt bereits andere Händler die genau dies machen ohne die genannten Kosten das man direkt am Warenpreis sieht weshalb ich hier bei euch auf der Suche bin.

      Soweit wir wissen schicken diese alles in Kontainer nach Deutschland. Es wird auch Zoll gezahlt jedoch keine Einfuhrumsatzsteuer da noch nicht fest steht für welchen Preis die Kunden die Ware schlussendlich kaufen und nach dem Kauf der Verkäufer (der Chinesische Händler) für die Abgabe der Umsatzsteuer zuständig ist. Für mich ist das auch nicht möglich da ich nicht weiß für welchen Preis es verkauft wird und ich nicht der Väufer bin. Der Käufer kauft auch die Waren in China (bei dem Händler in China mit Sitz in China) der auch die Umsatzsteuer zu zahlen hat und sich darum kümmern muss.

      Wir sind bereits bei den anderen Chinesischen Händlern am nachforschen wie dies möglich ist. Anders würde es natürlich keinen Sinn machen.
    • iks schrieb:

      gibt bereits andere Händler die genau dies machen ohne die genannten Kosten das man direkt am Warenpreis sieht weshalb ich hier bei euch auf der Suche bin.

      Soweit wir wissen schicken diese alles in Kontainer nach Deutschland. Es wird auch Zoll gezahlt jedoch keine Einfuhrumsatzsteuer da noch nicht fest steht für welchen Preis die Kunden die Ware schlussendlich kaufen und nach dem Kauf der Verkäufer (der Chinesische Händler) für die Abgabe der Umsatzsteuer zuständig ist.
      Ah ja ;)
      Nun, er kann natürlich containerweise sein komplettes Sortiment (3-4000 Artikel) nach DE verschiffen , es dort in ein offenes Zollager legen, nach Bestellung wird dort kommissioniert, auf den Käufer einfuhrverzollt (die Verzollungsproblematik ist aber die gleiche wie oben beschrieben) und versandt.
      Ein OZL in dieser Größenordnung mit dieser Artikelvielfalt und Entnahme in Kleinstmengen zu drehen ist dann schon ganz ganz großes Kino :) :)

      Das was du da andeutungsweise beschreibst, klingt aber dann eher nach der Bundesliga-Lösung "Modell Bayern München" (die wollte ich mir eigentlich sparen...)
      Der Chinese besorgt sich eine deutsche Steuernummer (plus USt Ident.Nummer, EORI-Nummer und was so dazugehört) und tritt dann in DE bzw. in der EU selbst als Importeur auf und beliefert seine Endkunden "frei Haus, verzollt, versteuert".:
      hk24.de/produktmarken/beratung…diche_Unternehmen/1167660

      Schweizer Firmen machen so was im grossen Stil, aber die sind auch näher dran.
      Da es für chinesische Unternehmen aber im Gegensatz zu Schweizer und US Firmen kein eigenes zuständiges Finanzamt gibt, sondern die wohl unter "sonstiges Ausland" beim Finanzamt Berlin-Neukölln geführt werden, scheint das in China noch nicht ganz so populär zu sein....
      Ist schon eine schicke Sache, aber zunächst braucht es mal ein ordentliches Budget für einen spezialisierten Steuerberater und Sinn für Details und Feinheiten.


      Ergänzung:
      wenn ein dt. Steuerberater oder Spediteur als Fiskalvertreter auftritt, entfällt die Notwendigkeit einer eigenen Steuernummer (...unter Vorbehalt ...)
      Ergänzung zur Ergänzung:
      Die Variante via Fiskalverteter ohne eigene Steuernummer geht in DE nur, wenn in DE keine steuerbaren Umsätze entstehen (z.B. unmittelbare steuerfreie Weiterlieferung ins EU-Ausland nach Einfuhr).Wenn an deutsche Kunden "versteuert" geliefert wird,also nicht

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    • So wie ich das jetzt erfahren habe nutzen diese eher die Rustikale Methode.
      Bedeutet Import zu Herstellungskosten als Ziel der vorerstigen Lagerung inklusive Zoll und Einfuhrumsatzsteuer ect. womit der Import zunächst erledigt wäre.
      Den Verkauf übernimmt dann der Händler in China inklusive Umsatzsteuer da er Verkäufer ist ect.. Da ich nur das Logistikunternehmen wäre fällt die Abgabe der Umsatzssteuer des Verkäufers nicht unter meinen Aufgaben. Wie und ob der Verkäufer (Chinesische Händler) die Umsatzsteuer abgibt liegt seiner Hand... wie das am Ende aussieht denke ich klar ist..
    • Aus rechtlicher sicht ist dies ja aus meiner sicht kein problem? Wenn die Artikel zu Herstellerpreisen importiert werden und ich nur den Versand zuständig bin und nichts mit dem Verkauf zu tun habe. Benötige ich dann eine Anmeldung als Logistik Unternehmen?

      Danke schonmal für die hilfreichen Kommentare
    • :) :)
      Vielleicht solltest Du doch mal mit deinem Steuerberater oder Rechtsanwalt sprechen, die hoffentlich in Sachen Außenwirtschaft und Umsatzsteuer fit sind.
      Rechtsberatung ist eigentlich nicht unser Job...
      Aber von der operativen Seite macht das ja nicht wirklich Sinn:
      Verzollen in Namen des chinesischen Verkäufers soll ein anderer, ein "richtiger Spediteur", du hast dafür nicht das Wissen, die Infrastruktur und die Sache ist dir irgendwie zu heiß...
      Andererseits sollte nach Verzollung die Sendung zu dir, damit du den "Versand machst" an die Endempfänger für eine "Provision".
      Einen Haufen endkundenadressierter Päckchen aus CN mit einem Paketdienstlabel zu bekleben und zu verschicken macht beim Spediteur, der die Zollabfertigung macht, der Azubi im ersten Lehrjahr als Beschäftigungstherapie nebenher.
      Dafür muß für die "Sammelsendung" nicht ein weiterer "Nachlauf" zu dir gemacht werden und nochmals Frachtkosten produziert werden.
      Ist noch nicht ganz ausgereift aus meiner Sicht.
    • Hi,
      also 1000 dank erstmal für die tolle Hilfe. Ja ich werde das rechtliche mit einem Anwalt klären lassen.
      Logistisch gesehen stimmt das die Weiterleitung umsonst ist. Es war geplant das alle wir uns direkt auf alle großen portale draufschalten mit unserem System und alle Aufträge holen diese als Versendet markieren und alles was dazu gehört sodass der Chinesische Händler sozusagen kein finger rührt. Die momentanen Versendungen belaufen sich auf 500-1000 Sendungen pro Tag. Das auch Speditöre solche Dienstleistungen anbieten wusst ich bis gerade eben auch noch nicht. Wenn die Kosten für den Transport zu uns nicht teurer sind wie der direkte Versand aus China lohnt es sich bereits an den zusätzlichen Kunden die sonst nicht aus China bestellen wollen.