Hohe Umschlag Kosten bei CFS // Erfahrungswerte und ggf. Alternativvorschläge gefragt

    • Hohe Umschlag Kosten bei CFS // Erfahrungswerte und ggf. Alternativvorschläge gefragt

      Hallo liebe Speditions-Spezialisten,

      wir haben kürzlich drei Paletten Verpackungsmaterial CFS to CFS aus China bestellt, insg. 7,55 m³ und 788 kg und haben uns auf die Kostenzusagen aus China verlassen ("300-400€"). Nun sind wir allerdings verwundert über die hohen Angebotskosten, die uns aus Hamburg für den Umschlag erreichten (s.u.).

      Daher die Bitte / Frage an euch: Sind diese Kosten realistisch und falls nein, können wir einfach Angebote bei anderen Partnern einholen oder sind wir quasi gezwungen, das Angebot anzunehmen, da wir sonst die Waren nicht erhalten?


      Der auf der B/L, angegebene Kontakt, eine der größeren NVOCCs mit Sitz in Bremen, hat uns folgendes Angebot geschickt:

      - LCL Service-Charges € 113,25
      - Kaigebühren € 69,76
      - Delivery Order Fee € 65,00
      - GSC € 33,98
      - Anti Terror Fee € 3,45
      - ERS € 75,50
      - Verwahrerwechsel € 8,65
      - CISF € 227,21

      Zollabfertigung:
      - Verzollung zum freien Verkehr € 135,00
      - jede weitere Zolltarifnr. € 8,00
      - ZOLL /EUST gem. Auslage


      Insgesamt sind das also 822,80 € + Zoll.

      Wie oben beschrieben sind wir uns unsicher, ob hier nicht fiktive Gebühren erhoben werden. Falls das der Fall ist, können wir einfach auf andere Unternehmen ausweichen, oder wird es für uns dann nicht günstiger werden?


      Vielen Dank für eure Hilfe!

      Viele Grüße
      JMS
    • Hallo,

      Sie sind nicht der erste neue Chinaimporteur, der bei diesem Thema "aus allen Wolken" fällt :)

      Aber Sarkasmus beiseite: Für eine genaue Beurteilung müßte die Lieferbedingung gem. Incoterms bekannt sein, CFS to CFS gibt dafür nichts her. Was berechnet Ihnen ihr Lieferant in CN, ist der Preis inkl. Seefracht? Vermutlich kaufen Sie CPT / CIP Hamburg.

      Der NVOCC berechnet Ihnen alles rauf und runter, was seine Tarife hergeben. Das ist bei dieser Konstellation üblich. Diskussionen sind meistens fruchtlos, da er die Hand auf der Ware hat und die Sendung erst freistellt, wenn die Kosten bezahlt sind. Sie können natürlich auch bei ihrem Lieferanten reklamieren, aber es ist "business as usual", daß der chinesische Exporteur nur minimale Seefrachtkosten an seinen Spediteur bezahlt und über die Position CISF (China Import Service Charge) der Käufer indirekt die Seefracht bezahlt, obwohl lt. Incoterms der Verkäufer bezahlen müßte.

      Einflussmöglichkeit haben Sie auf die Verzollungskosten, indem Sie eine Spedition ihrer Wahl mit der Einfuhrzollabfertigung und dem Transport ab Seehafen beauftragen.

      Generell macht es Sinn, FOB Abgangshafen einzukaufen und vorab bei einer deutschen Spedition ein detailliertes Angebot über Seefracht, Hafenkosten, Verzollung und Nachlauftransport einzuholen. Das schützt vor Überraschungen dieser Art.